Dienstag, 24. Oktober 2017

[Rezension] Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch

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Titel: Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
Autor: Heather Demetrios
Verlag: dtv Verlag
Seiten: 476
Preis:   10,95 [D] (Taschenbuch)
               11,30 [A]
ISBN: 978-3-423-71747-2


Danke an den dtv Verlag und @welovetoshare für das Rezensionsexemplar

Inhalt:
Luxus, Eleganz und der Glamour Hollywoods, das ist die Welt der 18-jährigen Nalia. Trotzdem ist ihr einziges Ziel zu fliehen. Denn sie ist eine Dschinn und als Sklavin des geheimnisvollen Malek Alzahabi auf der Erde gefangen. Ihre wahre Heimat ist Ardjinna, doch im Zuge eines grausamen Umsturzes wurde sie auf die Erde verschleppt. Sie dient Malek und ist an ihn gebunden, bis er seinen dritten Wunsch ausspricht. Doch das tut er nicht, denn er will sie keinesfalls gehen lassen. Er hat sich in sie verliebt. Dann taucht plötzlich Raif auf, Rebellenführer aus Ardjinna. Gegen ihren Willen fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Er kann ihr Band zu Malek lösen. Doch das hat natürlich seinen Preis ...

Protagonisten:
Nalia ist eine Dschinn - eine Ghan Assouri, die höchste aller Kasten, Mitglied der kaiserlichen Familie, Herrscherin aller vier Elemente, Kriegerin, Sklavin, Schwester, Freundin und Geliebte. All diese Worte fassen auch ihren Charakter auf: mutig, stur, wild entschlossen, aber ebenso unsicher, verzweifelt und beschämt. Als Maleks Sklavin ist sie an ihn gebunden, will ihre Freiheit, die er ihr nicht geben möchte und mehr als nichts anderes auf der Welt will sie ihren Bruder retten.

Raif ist Anführer der Rebellen in Ardjinna und wurde nach dem Tod seines Vaters viel zu früh vor dessen Aufgaben gestellt. Diese Last setzt ihn unter Druck und zusammen mit seiner Verachtung gegen die Ghan Assouri sieht er in Nalia zu Anfang bloß das Mittel zum Zweck.

Malek ist ein Mann mit Einfluss, Macht und Geld sowie einem Geheimnis, das nicht unerheblich für die Geschichte ist. Mal verhält er sich Nalia gegenüber liebevoll und sanft, bevor seine aggressive, wilde Seite zum Vorschein kommt. Im Grunde ist er berechnend, auf gefährliche Weise intelligent, doch seine vermeintliche Liebe zu Nalia macht aus ihm einen naiven Kerl voller Widersprüche.

Meine Meinung:
Ehrlich gesagt bin ich etwas zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Die Idee um Dschinns in der modernen Welt hat es mir doch ziemlich angetan und auch die Geschichte Ardjinnas, dem Krieg und der Kasten war interessant und gut durchdacht. Zusammen mit den ganzen Rückblicken Nalias, die vielleicht etwas zu oft vorkamen, hätte man daraus sogar ein eigenes Buch machen können.
Ein Kritikpunkt meinerseits ist eindeutig die Liebesgeschichte Nalias und Raifs. Das ging mir wirklich viel zu schnell. Wie lange kannten die sich? Drei Tage? Und dann schon "Ich liebe dich"? Kein Kennenlernen, nichts. Gerade das hat mich sehr verwundert, da Nalia als Ghan Assouri eingetrichtert bekommen hat, dass Liebe Schwäche sei und nicht existiere. Und Raif, der sie immer wieder beleidigt hat, sie mit Verachtung anstarrte und dann plötzlich einsieht, dass er sich in sie verliebt hat ... ?
Nalias Reaktionen Malek gegenüber waren mir leider auch etwas suspekt. Einerseits hasst sie ihn, weil er ihr niemals die Freiheit schenken würde, aber wenn er sie küsst, lässt sie es zu und genießt es auch noch. Das hängt zwar alles mit ihrem Wunsch nach Freiheit und der Rettung ihres Bruders zusammen, aber trotzdem wirkte es auf mich so, als würde sie tatsächlich Gefühle für ihn entwickeln und er könne ja nichts für sein Verhalten (siehe Geheimnis). Ihre ständig wechselnden Gefühle, die sich drehen wie eine Fahne im Wind haben leider bewirkt, dass ich nicht recht mit ihr warm werden konnte.
Genug gemeckert. Kommen wir zum schönen der Geschichte. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin weiß, wie man eine magische, orientalische Atmosphäre erzeugt und so beschreibt, dass man sich die Orte bildlich vorstellen kann. Zwar ist L.A. jetzt nicht gerade meine Lieblingsstadt, denn sie vermittelt mir immer diese Klischees von Luxus, Oberflächlichkeit und Idealen, doch das ist nur meine persönliche Ansicht. Trotzdem passt das Setting genau aus diesem Grund sehr gut in die Geschichte. Auch die Spannung wurde bis auf einige Stellen im Mittelteil gehalten, sodass ich hintereinander weg gelesen habe, um zu wissen, was passiert.
Zum Ende hin kam dann plötzlich alles auf einmal, die Spannung stieg noch einmal an und der Schluss macht schon neugierig auf den zweiten Teil.


      

Samstag, 21. Oktober 2017

Frankfurter Buchmesse 2017 - Bücher und Begegnungen

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Hey, ihr Lieben,

heute möchte ich Euch einige meiner Messeeindrücke vom Samstag zeigen.

Für mich war es die erste Buchmesse in Frankfurt und dementsprechend aufgeregt war ich. Vor allem, da ich die besondere Ehre hatte, beim Bloggerfrühstück mit Jennifer L. Armentrout zu malen. Am Freitagmittag ging es für meine Freundin, mich und meine Mutter sowie meinen Bruder mit dem Bus nach Frankfurt. Nach rund sieben Stunden Fahrt erreichten wir die Stadt und machten uns auf den Weg zu unserem Hotel, das zum Glück nicht weit vom Messegelände entfernt lag.

Am Samstag, der gleichzeitig mein Geburtstag war, standen wir bereits um acht Uhr dreißig vorm Café und während wir darauf warteten, eingelassen zu werden, unterhielten wir uns mit einigen anderen Bloggern. Als wir schließlich eingelassen wurden, gab es einen kleinen Begrüßungsempfang von Carlsen, HarperCollins und Piper und die Gewinner der Verlosung, die sich dann von mir bemalen lassen durften, wurden ausgewählt. Ihr glaubt nicht, wie aufgeregt ich war. Im Laufe der Zeit schwand die Aufregung dann aber, ich habe mich während des Malens super unterhalten, meine Freundin hat fotografiert und unsere Bücher von Jennifer L. Armentrout signieren lassen. Zu Essen gab es auch im Überfluss und niemand musste hungern. Nach anderthalb Stunden malen habe ich mich schließlich auch mit der Autorin unterhalten können und von ihr zu hören, dass sie Fan von dem ist, was ich tue, hat mich sehr berührt. Generell ist Jennifer L. Armentrout ein unglaublich lieber Mensch und hat die ganze Zeit über ihre gute Laune nicht verloren.

Ich und Jennifer L. Armentrout

Ich beim Malen
 
Die drei Ergebnisse

Die glücklichen Gewinnerinnen und ich :)

 
Danach ging es dann wirklich auf die Messe. Als erstes habe ich endlich Crissy Catella getroffen, die "Das Vermächtnis der Arrasis" geschrieben hat. Wir haben uns unterhalten, sie signierte mein Buch und auch Fotos wurden gemacht. Später war ich auf der Signierstunde von Sandra Regnier, während meine Freundin parallel bei Teri Terry anstand. Schließlich haben wir es uns angetan und uns bei Cassandra Clare angestellt und nach zweieinhalb Stunden in knallender Sonne und eingequetscht wie in einer Sardinenbüchse hatten wir unsere Signatur. Trotzdem war diese Signierstunde einfach nur schlecht organisiert. Ein weiteres Highlight war das Bookstagram-Treffen, bei dem ich endlich viele Gesichter mal in Real-life sehen konnte. Alle waren so lieb und es war der schönste Geburtstag, den ich bisher hatte.

Kira, Emily und ich

Ich, Lea und Isabell

Ich und Crissy Catella

Bei Sandra Regnier

Lesung von Cassandra Clare zusammen mit Mona Kasten 

Innenhof der FBM

Dienstag, 10. Oktober 2017

[Rezension] Der schwarze Thron - Die Königin

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Der schwarze Thron - Die Königin
Autor: Kendare Blake
Verlag: Penhaligon Verlag
Seiten: 512
Preis:   14,99 [D] (Klappenbroschur)
               15,50 [A]
ISBN: 978-3-7645-3147-8


Da es sich um den zweiten Teil handelt, kann die Rezension Spoiler enthalten!

Inhalt:
Mirabella, Katharine und Arsinoe sind Drillinge, jede eine Anwärterin auf den Thron der Insel Fennbirn. Ihr Reich verlangt nach einer neuen Königin – doch damit eine von ihnen die Herrschaft erlangen kann, muss sie ihre beiden Schwestern eigenhändig töten. Der Kampf um den Thron ist längst entbrannt, und jede Königin muss sich entscheiden, ob sie leben oder sterben will. Doch während zwei von ihnen noch gegen ihre Bestimmung rebellieren, schreckt die Dritte auf dem Weg zur Krone vor nichts zurück.

Protagonisten:
Katharine ist in meinen Augen ein sehr tragischer Charakter. Sie muss sehr viel durchmachen und durchlebt in diesem Teil der Reihe eine bedeutende Veränderung. Sie ist nicht länger die schwache, unscheinbare Königin, der man nichts zutraut, sondern eine junge Frau, die mit aller Gnadenlosigkeit gegen ihre Schwestern und um die Krone kämpft. Mir war sie ehrlich gesagt ein wenig unsympathisch, denn ihre skrupellose Art sowie die Weise, wie sie sich mit Gift vollstopft und die Schmerzen sogar zu genießen scheint, waren mir unheimlich. All das hat mit ihrem Sturz in die Spalte aus Band 1 zu tun, doch man erfährt nicht genau, was dort unten geschehen ist.  

Mirabella, die Elementwandler-Königin und scheinbar Stärkste der drei Schwestern zeigt immer deutlicher, dass sie ihre Schwestern - zumindest Arsinoe - liebt und um keinen Preis töten möchte. Damit schaffte sie eine ganz neue Ausgangsituation und wurde mir gleich noch sympathischer. Außerdem mag ich ihre Gabe von den drei magischen Gaben am liebsten, denn es ist immer wieder beeindruckend, wenn sie Blitze hervorruft oder ein Unwetter entstehen lässt. Sie nimmt nun zudem den Platz der Ruhigen, Hilfsbereiten ein.

Arsinoe ist die Königin mit dem großen Geheimnis, denn sie hat nicht das Talent, das sie vorgibt zu haben. Vom Charakter her ist sie ein sehr eigenwilliges und widerstandsfähiges Mädchen, das ihre Freunde niemals in Gefahr bringen würde, wenn es sich vermeiden lassen könnte. Sie will leben, weiß aber auch, dass vor allem Katherine es auf sie abgesehen hat. Ihr Überlebenswille, die Loyalität ihren Freunden gegenüber und ihr Geheimnis machen sie zu einer spannenden Komponente im Kampf um den Thron, die so einiges durcheinander bringt.

Meine Meinung:
Bevor ich zum Inhalt komme, ein Wort zum Cover: wunderschön! Zusammen mit Band 1 sieht es noch besser aus, da beide Bücher gemeinsam eine komplette Krone ergeben.
Diese Fortsetzung war deutlich brutaler und düsterer als ich erwartet hatte, aber genau das hat es zu so einem tollen Leseerlebnis gemacht. Der Kampf um den Thron geht nun richtig los, beinhaltet eine Jagd sowie ein Duell und natürlich versuchen der Giftmischer-Clan um Natalia Arron sowie die Priesterinnen um Hohepriesterin Luca einen Plan zu entwickeln, um die Gegner auszuschalten.
Obwohl ich Katharine nicht wirklich mag, finde ich die Arrons - vor allem Natalia - sehr faszinierend und war schockiert über dieses eine Ereignis relativ am Ende.
Die Spannung war sehr viel mehr vorhanden, als in Band 1 und wurde von Kendare Blake die gesamte Handlung über konstant hoch gehalten. Es gibt Lügen, Intrigen und Kämpfe und eine Menge unerwarteter Wendungen. Diese scheinen wirklich eine Spezialität der Autorin zu sein, sodass ich im Laufe der Geschichte mehrmals wirklich überrascht beziehungsweise schockiert wurde. Auch das Ende hatte es wieder extrem in sich und da noch eine Menge Fragen offen bleiben, hoffe ich sehr auf einen dritten Teil. Auch schreckt Kendare Blake nicht davor zurück, Charaktere sterben zu lassen, von denen man es am wenigsten erwartet hätte.
Der Schreibstil ist wie im ersten Teil sehr leicht zu verstehen für ein High-Fantasy-Epos und macht es dem Leser dementsprechend einfach, das Buch schnell durchzulesen. Verstärkt wird das auch noch durch die wechselnden Sichten pro Kapitel und am Ende hat man so ziemlich aus jeder Perspektive einen Blick auf die Geschehnisse bekommen.
Alles in allem eine sehr gelungene Fortsetzung, die mich mit vielen Fragen zurückgelassen hat.          

  

Montag, 2. Oktober 2017

[Rezension] Die sieben Farben des Blutes

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Die sieben Farben des Blutes
Autor: Uwe Wilhem
Verlag: Blanvalet Verlag
Seiten: 479
Preis:   9,99 [D] (Taschenbuch)
               10,30 [A]
ISBN: 978-3-7341-0344-5


Inhalt:
Drei Morde in drei Monaten. Drei Frauen. Drei Verkündungen, in denen der Mörder von sieben „Heilungen“ erzählt. Die Berliner Polizei steht unter Druck. Doch dann ist die Serie mit einem Mal beendet und gerät in Vergessenheit – nur nicht für Staatsanwältin Helena Faber, die davon überzeugt ist, dass dies erst der Anfang war. Als ein Jahr später eine vierte Frau brutal ermordet wird, macht Helena Jagd auf den, der sich selbst Dionysos nennt. Es ist der Beginn eines Rennens gegen die Zeit, aber auch eines Kampfes ums Überleben, denn Helena ist ins Visier des Täters geraten. Und Dionysos wird nicht aufgeben, solange sie nicht „geheilt“´
 wurde …  


Protagonisten:
Helena Faber ist Staatsanwältin in Berlin und eine sehr ehrgeizige, willensstarke und ziemlich bewundernswerte Frau, die sich nichts einfach so gefallen lässt. Als zweifache Mutter und geschiedene Ehefrau muss sie sich gleichzeitig um ihre Töchter, den Haushalt und ihre Arbeit kümmern. Sie hat ein unglaubliches Gedächtnis, eine sehr schnelle Auffassungsgabe und die Kontrolle über jeden Bereich ihres Lebens - bis sie Dionysos begegnet. Von Beginn an war sie mir sympathisch, doch im Laufe der Geschichte fiel es mir teilweise recht schwer, ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Meine Meinung:
Als Thriller-Fan hat der Klappentext sofort mein Interesse geweckt und das Buch konnte mich von Anfang an in seinen Bann ziehen, sodass ich es innerhalb weniger Tage durchgelesen hatte. Wie schon erwähnt ist Helena Faber die Hauptperson der Geschichte und eine sehr starke Frau. Sie lässt nicht locker und setzt sich durch, was ihr leider zum Verhängnis wird, aber trotzdem gut an ihr fand. Dafür kamen ihre Gefühle und Gedanken, vor allem in Szenen, in denen sie leiden musste, etwas zu kurz, sodass es etwas unpersönlich wirkte. Das tat der Spannung zwar keinen Abbruch, fand ich persönlich dennoch schade. Auch die anderen Charaktere wie Helenas Ex-Mann Robert oder ihre Töchter sind gut gelungen und spielen in der Hinsicht auf Helenas Privatleben eine wichtige Rolle. Dieses wird stark thematisiert und zeigt, wie sie Schritt für Schritt die Kontrolle über sich und ihr Umfeld verliert.
Dionysos als psychopathischer Mörder ist der ein gerissener Charakter, von dem ich mir noch mehr erhofft hätte. Zwar bekam man Einblicke in seine Gedanken, doch über seine Geschichte und wie er zu dem geworden ist, wie er beschrieben wird, hätte ich gerne mehr erfahren.
Durch die ziemlich kurzen Kapitel und die abwechselnden Sichtweisen war mir ziemlich schnell klar, wer hinter Dionysos steckt. Ab der Hälfte des Buches war es dann auch offensichtlich, doch auch wenn man als Leser bereits fast den kompletten Überblick hatte, wurde es nicht langweilig und ich habe mit Helene mitgefiebert, da sie auf Grund ihrer Amnesie den Verlauf der Geschichte stark beeinflusst hat.
Der Schreibstil ist sehr detailgetreu und an vielen Stellen nichts für schwache Nerven. Uwe Wilhelm beschreibt die grausamen Morde bis ins blutige Detail, sodass ich teilweise schlucken musste. Man lernt eine Menge über Berlin und seine Sehenswürdigkeiten sowie über das Thema Frauenhass. Besonders ansprechend fand ich die Verbindung zur griechischen Mythologie, die ich bisher noch in keinem Thriller erlebt habe. Überraschender Weise endete das Buch mit einem echt gemeinen Cliffhanger und ich war froh zu erfahren, dass ein zweiter Teil geplant ist.