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Mittwoch, 25. April 2018

[Rezension] Nevernight - Das Spiel

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Nevernight - Das Spiel
Autor: Jay Kristoff
Verlag: Fischer Tor
Seiten: 697
Preis:   22,99 [D] (Hardcover)
               23,70 [A]
ISBN: 978-3-596-29759-7  


Inhalt:
Mia kehrt zurück nach Gottesgrab, die Stadt der Brücken und Gebeine. Als Assassine folgt sie den Befehlen der Roten Kirche aufs Wort und tötet, ohne Fragen zu stellen. Ihr eigentliches Ziel bleiben jedoch die Männer, die ihre Familie auf dem Gewissen haben: Konsul Scaeva und Kardinal Dumo. Als Mia herausfindet, dass der Assassinenorden in Wahrheit Scaeva schützt anstatt ihr zu helfen, kehrt sie ihm den Rücken und fasst einen folgenschweren Entschluss: Sie verkauft sich selbst in die Sklaverei, um als Gladiatorin bei den Großen Spielen anzutreten. Denn dem Gewinner, so heißt es, wird eine private Audienz bei der Elite des Reiches gewährt … Ist das ihre Chance, an Scaeva und Dumo heranzukommen?

Protagonisten:
Mia Corvere ist wohl die gefährlichste Assassine der Republik Itreya, Diebin und selbst ernannte Nicht-Heldin des Buches. Nachdem ihr Vater vor ihren Augen hingerichtet wurde, schwört sie Rache. Blutige Rache. Und das den zwei mächtigsten Männern der Republik. Doch Mia hat noch mehr Fähigkeiten als nur das Töten. Sie ist eine Dunkelinn und kann die Dunkelheit beherrschen. Es gibt so viele Worte, mit denen man sie beschreiben könnte ... gnadenlos, hart, intelligent - extrem intelligent, schön, gerissen, waghalsig, stark, mutig ... Ich könnte die Liste ewig weiterführen, doch ich glaube, es ist klar, dass Mia in meinen Augen ein wahnsinnig vielschichtiger Charakter ist, den ich von Beginn an mochte.

Ashlinn Järnheim gehörte früher zu Mias engsten Freundinnen, bevor sie mit ihrem Bruder eine Verschwörung gegen die Rote Kirche durchführte und Mia verriet. Sie ist eine Lügnerin mit Gift auf der Zunge und Gefühlen für Mia, die man am besten mit kompliziert beschreibt. Ich hatte damit gerechnet, dass sie in diesem Teil wieder auftauchen würde, aber wohin das dann führte ... verrückt, aber einfach passend.

Meine Meinung:
Unglaublich!
Die Buchreihe gehört jetzt schon zu meinen Jahreshighlights. Als ich das Buch endlich in den Händen hielt, konnte ich es gar nicht abwarte, endlich wieder in Mias Welt einzutauchen. Allein schon die Gestaltung des Covers und der Karten ist ein Grund, diese Bücher zu kaufen, aber getoppt wird das Ganze von Jay Kristoffs Schreibstil. Gespickt mit einer Menge schwarzem Humor und beißendem Sarkasmus wird die Geschichte zu einem wahren Erlebnis. Und die Fußnoten ... wie habe ich sie vermisst. Einfach genial. Sie vermitteln so viele interessante, oft blutige Einblicke in die Geschichte der Republik und machen deutlich wie viele Gedanken Jay Kristoff sich über seine Welt gemacht hat. Nicht wenige Male musste ich über seine Kommentare darunter schmunzeln, bevor ich das Buch wegen des richtig, richtig, richtig fiesen Endes und seines Dicta Ultimas am liebsten an die Wand geworfen hätte. Wie soll ich jetzt bitte bis Teil 3 warten??? Man bekommt einen Haufen Erkenntnisse gegen den Kopf geworfen und dann hört das Buch einfach auf. Ich meine, das kann er doch nicht machen!
Gut ... genug gejammert.
Mia, die sich als Gladiatii beweisen muss, ist und bleibt mein absoluter Lieblingscharakter, obwohl sie stark mit der Nicht-Katze Herr Freundlich konkurriert. Der Schatten ist einfach Mias perfekter Begleiter und seine Wortgefechte mit Eclipse, der Nicht-Wölfin, sind witzig und charmant. Sie lockern die Geschichte auf und haben mich oft zum Lachen gebracht.
Natürlich darf zwischen herausquellenden Gedärmen, haufenweisen Toten und abscheulichen Monstern in den Kampfarenen die Liebe nicht fehlen. So widersprüchlich es auch klingen mag, Jay Kristoff schafft es, eine nicht ganz unerwartete Liebesgeschichte einzubauen, die die ein und andere heiße Szene beinhaltet. Selbst die Nebencharaktere bekommen eine gewisse Tiefe und wachsen einem ans Herz beziehungsweise lassen einen nur abwertend den Kopf schütteln. Ein Beispiel dafür ist Leona, Mias Domina (jetzt bloß keine falschen Gedanken), deren ganz eigene Geschichte im Laufe der Handlung zum Tragen kommt.
Ich habe jede Seite dieses Buches mitgefiebert und konnte mich einfach nicht von der Geschichte losreißen. Für alle, die Band 1 schon geliebt haben, die werden auch die Fortsetzung lieben. Jenen, die schon mit Teil 1 ihre liebe Mühe hatten, denen kann ich versichern, es wird nicht schlimmer.
Von mir jedenfalls gibt es eine ganz große Leseempfehlung! Lest diese Reihe!!!  



Montag, 16. April 2018

[Rezension] Aura - Die Gabe

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Aura - Die Gabe
Autor: Clara Benedict
Verlag: Thienemann Esslinger
Seiten: 368
Preis: 18,00 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-522-20241-1


Inhalt:
Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah sich darüber ärgert, dass sie sich immer wieder wie eine Idiotin aufführt, signalisiert Jan Interesse. Mit jedem Treffen wachsen Hannahs Gefühle aber auch ihre Unsicherheit. Jan verhält sich widersprüchlich, ist mal liebevoll und zärtlich, dann wieder aggressiv und distanziert. Diese Unbeständigkeit macht Hannah Angst, denn sie hat sich Jan offenbart. Sie hat ihm von ihrer besonderen Gabe erzählt, einer Gabe, die auch eine dunkle Seite hat ... Hat sie dem Falschen vertraut?

Protagonisten:
Hannah ist ein 16 Jahre altes Mädchen und eben ein typischer Teenager. Sie hat ihren Freundeskreis, geht auf Partys und schwärmt für Jan, der sie aus undefinierbaren Gründen zu hassen scheint. Wenn es um Jan geht, ist sie oft unsicher, weiß nicht, wie sie sich zu verhalten hat und macht sich viel zu viele Gedanken. Für eine 16-Jährige wirkt sie oft ziemlich naiv, was an manchen Stellen jedoch in Ordnung ist.

Jan ist von sehr speziellem Charakter. Mal zuvorkommend und sanft, dann wieder aufbrausend, voller Ablehnung und Kälte. Er macht es einem nicht leicht, ihn zu mögen und ich wusste bis zum Schluss nicht, was ich von ihm halten sollte. Gut ... das ist nicht ganz richtig, denn am Ende wusste ich es sehr wohl, denn sein spöttisches, fieses und hässliches Inneres wird dem Leser mitten ins Gesicht geschleudert.

Meine Meinung:
"Aura" ist ein Buch, das sich wirklich schnell lesen lässt, woran der locker-leichte Schreibstil der Autorin nicht ganz unschuldig ist. Sie richtet sich perfekt an ihre Zielgruppe, sodass das Buch ohne Verständnisprobleme gelesen werden kann. Zudem geht die Handlung rasch von statten, es passieren immer wieder Dinge, die mal ein größeres Ausmaß, mal ein kleineres Ausmaß annehmen, jedoch alle eine Wende in Hannahs Leben darstellen und von Bedeutung für sie sind.
Normalerweise bin ich absolut nicht der Fan von Jugendbüchern beziehungsweise Teenagergeschichten, in denen das Mädchen mehr oder weniger freiwillig auf Partys geht, Alkohol in Strömen fließt und dann auch noch das absolute Klischee-Spiel "Flaschendrehen" gespielt wird - was auch hier wieder der Fall war - doch zusammen mit der Tatsache, dass bereits an diesen Stellen merkwürdige Dinge geschehen und Hannah Jan noch kaum kennt, konnte ich mich damit abfinden.
Der Fantasy-Aspekt um Hannahs Gabe, der Gedankenkraft, hat dem Buch einen ordentlichen Schwung Spannung und ein heftiges Ende mit ordentlich Dramatik verliehen. Das Ganze hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich wirklich nicht erwartet hatte, auch wenn mir der Schluss ein bisschen überspitzt erschien und sich plötzlich alles auf einmal entladen hat. So ziemliches jedes Geschehen bekommt jetzt einen Sinn und man ist gewillt, Hannah ihr Verhalten zu verzeihen.
Was ihre moralische Haltung an einigen Stellen ihrer Handlungen betrifft, konnte ich teilweise nur mit dem Kopf schütteln, wobei manches am Ende Sinn ergibt und erklärt wird, wieso sie so und nicht anders gehandelt hat.
Nun, alles in allem bin ich bei dem Buch nicht in Begeisterung verfallen, doch es konnte mich teilweise schon fesseln und der lockere Schreibstil verdient auf alle Fälle einen Pluspunkt.   


Samstag, 14. April 2018

[Rezension] Die Botanicas - Waldgeflüster

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Die Botanicas - Waldgeflüster
Autor: Dana Menzel und Julia Fraczek
Verlag: Lychatz Verlag
Seiten: 98
Preis: 9,95 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-942929-55-4


Inhalt:
Ida, Isabella, Trixie, Litchi und Chitchi sind beste Freundinnen. Sie lieben die Natur. Häufig streifen sie durch den Wald in der Nähe ihrer Stadt. Doch an einem Herbstabend wird das Leben der fünf Mädchen komplett auf den Kopf gestellt.
Sie erfahren nicht nur ein großes Geheimnis, sondern kommen einem Umweltverschmutzer auf die Spur! Dessen Vorhaben es ist, den gesamten Wald zu zerstören. Höchste Zeit, einzugreifen!

Meine Meinung:
Zu aller erst muss ich sagen, dass mir die Grundidee des Buches wirklich sehr gut gefallen hat und mir eine Stunde lang Lesefreude bereiten konnte. Da ich die liebe Julia (@booksdream) auf der Frankfurter Buchmesse 2017 persönlich kennengelernt habe, war ich umso gespannter auf das Buch.
Die Welt der Pflanzen wurde mir hier auf zauberhafte Weise näher gebracht und war etwas komplett Neues, wie ich es bisher noch nicht in Büchern gelesen habe. Die Blumen bekamen absolut passende Eigenschaften und ihre ganz eigenen Arten haben mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht.
Auch die fünf Freundinnen Isabella, Ida, Trixie, Litchi und Chitchi waren mir von Beginn an sympathisch, doch leider kamen mir ihre Beschreibungen manchmal doch ein bisschen zu steckbriefhaft und schnell hintereinander auftretend vor, was man mit ein paar mehr Seiten bestimmt wunderbar hätte ausbauen können. Eine Unstimmigkeit ist mir bei Ida aufgefallen, die erst als schüchtern und ruhig beschrieben wird und dann plötzlich abenteuerlustig und absolut redefreudig wird. Das passte irgendwie nicht ganz zusammen, hat mich jedoch nicht großartig gestört.
Zum Schreibstil muss ich sagen, dass mir überhaupt nicht aufgefallen ist, dass das Buch von zwei Autorinnen geschrieben wurde. Es ist flüssig, kindgerecht und wirklich sehr anschaulich sowie humorvoll verfasst, wodurch der Spaß am Lesen auf jeden Fall aufrecht erhalten wird. 
Für ein Kinderbuch ist die Geschichte wirklich spannend und man fiebert mit den Freundinnen mit, doch ich muss sagen, dass sich mir die Suche nach dem Umweltzerstörer zu einfach dargestellt hat, zu viele Zufälle aufeinander getroffen sind und dann doch vorhersehbar war, was passieren würde. Was die Länge des Buches betrifft, bin ich der Ansicht, dass sie für ein Kinderbuch absolut ausreichend ist und ein gutes Buch niemals an der Anzahl seiner Seiten gemessen werden kann. Trotzdem hätten ein paar tiefergehende Beschreibungen der Charaktere und kleine kniffligere Aufgaben, um den Umweltzerstörer zu stellen, für die Mädchen bestimmt nicht geschadet.
Die Natur zu schützen und dabei gemeinsam vorzugehen sind zwei wunderbare Messages, die das Buch vermittelt und die, wie ich finde, wirklich wichtig sind, um sie Kindern schon in jungen Jahren nahezubringen. Das ist Julia und Dana mit dieser Geschichte absolut gelungen.


Donnerstag, 5. April 2018

[Rezension] Die Legenden der besonderen Kinder

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Die Legenden der besonderen Kinder
Autor: Ransom Riggs
Verlag: Knaur Verlag
Seiten: 201
Preis: 18,00 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-426-22656-8


Inhalt:
Die Geschichte der ersten Ymbryne und der Entstehung der Zeitschleifen, die Sage vom Mädchen, dessen beste Freundin seine tote Schwester ist, oder das Märchen vom Wald der besonderen Tiere – jedes besondere Kind kennt die berühmten Erzählungen, die über Generationen in aller Welt gesammelt wurden.

Meine Meinung:
Das Buch ist schon von außen wunderschön gestaltet und passt perfekt zur Welt der Besonderen.  Da ich die Reihe um Miss Peregrine und die besonderen Kinder verschlungen habe, musste ich dieses Buch ebenfalls lesen und es ist eine wirklich lesenswerte Ergänzung, die einen tiefer in die Welt der Besonderen und Ymbrynen eintauchen lässt.
Jede einzelne Geschichte, besitzt den Charakter einer Legende oder Fabel. Aus manchen lässt sich eine Moral ziehen, manche sind so skurril, dass es schon wieder unglaublich faszinierend ist und andere wiederum haben sogar Bezug zu realen Ereignissen.
Besonders interessant fand ich die Geschichte der Entstehung der Ymbrynen und Zeitschleifen, denn Miss Peregrine ist einer meiner Lieblingscharaktere der Reihe um die besonderen Kinder.
Die erste Geschichte "Die edlen Kannibalen" mit besonderen Dorfbewohnern, die die Fähigkeiten besitzen, sich ihre Gliedmaßen abzuschneiden, ohne dass des schmerzt und die dann wieder nachwachsen, hat mir mal wieder vor Augen geführt, wie egoistisch, geldgierig und nimmersatt die Menschen doch sind - und dass sie letzten Endes das bekommen, das sie verdienen. Danke Ransom Riggs für diese Sammlung besonderer Geschichten. Ich habe es wirklich genossen, sie zu lesen.