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Sonntag, 30. Mai 2021

[Rezension] Fluch der sieben Seelen

                                                                     [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Fluch der sieben Seelen
Autor: Adalyn Grace

Verlag: Piper Verlag
Seiten: 430
Preis: 16,00 [D] (Klappenbroschur)

           16,50 [A]
ISBN: 
978-3-492-70631-5

Inhalt: 
Als Prinzessin des Inselkönigreichs Visidia hat Amora Montara ihr ganzes Leben damit verbracht, sich auf ein Ziel vorzubereiten: Sie soll zur obersten Hofmagierin werden. Im restlichen Königreich kann jeder seine bevorzugte Form der Magie frei wählen. Nur Amora hat keine Wahl. Als Tochter des Königs und zukünftige Thronfolgerin muss sie beweisen, dass sie die ebenso gefährliche wie tödliche Seelenmagie beherrscht. Doch als sie bei einer öffentlichen Zeremonie die Kontrolle über ihre Kräfte verliert und dabei einen Mann tötet, muss Amora aus dem Königreich fliehen. Sie schließt sich dem mysteriösen wie gutaussehenden Piraten Bastian an. Der will sie jedoch nur unter einer Bedingung mitnehmen: Sie soll ihm helfen, seine gestohlene Magie wiederzuerlangen. 

Protagonisten:
Amora ist die zukünftige Animantin, Meisterin der Seelen, Prinzessin von Visidia und Thronerbin. Doch um zu beweisen, dass sie diesen Titeln würdig ist, muss sie zeigen, dass sie ihre Seelenmagie beherrscht und eine verdorbene Seele erkennen sowie auslöschen. Sie ist stolz, schlagfertig, liebt ihr Reich und ist fest davon überzeugt, die Richtige für den Thron zu sein. Außerdem liebt sie das Segeln, das ihr Vater ihr nie beibringen wollte und will das Inselreich bereisen. 

Meine Meinung:
Meerjungfrauen, Magie, Piraten, Seeungeheuer, Verschwörungen, eine Flucht und eine ganz neue Fantasywelt. Irgendwie logisch, dass ich dazu nicht nein sagen konnte. 
Protagonistin Prinzessin Amora ist kein einfacher Charakter, denn obwohl sie ihr Volk über alles liebt, mutig ist und ihr Leben jederzeit opfern würde, verhält sie sich zwischenmenschlich teilweise ziemlich schroff und selbst bezogen. Vor allem ihr Verlobter Ferrick bekommt oft die volle Ladung dessen ab, dabei ist er unglaublich treu, freundlich und leider alles andere als seetauglich. Mein Liebling ist allerdings Pirat Bastian. Da ich aktuell "Once upon a time" rewatche hatte ich zwischendurch immer wieder Käpt´n Hook Vibes. Bastian ist ebenso charmant wie schlagfertig, gleichzeitig jedoch auch jemand mit Geheimnissen (was auch sonst). 
In den Kämpfen, aber auch sonst, geht es oft brutal und blutig zu. Nichts für schwache Nerven. Vor allem, da Amoras Seelenmagie auf körperlicher Gewalt beruht. Das hat die ganze Geschichte aber nur spannender gemacht und gehört für mich einfach zu diesem Genre dazu. 
Ansonsten bekommt man eine faszinierende Inselwelt, die die Autorin mehr als bildlich beschreibt, inklusive eines interessanten Magiesystems, überraschenden Twists und einer Liebesgeschichte. 
Zu einem bestimmten, sehr coolen Charaktere hätte ich mir noch mehr Informationen gewünscht, aber vielleicht kommt das ja in Band zwei, der bereits im Juli erscheint. 
Schreibstiltechnisch verfolgt man die gesamte Geschichte aus der Ich-Perspektive von Amora mit. Adalyn Grace schreibt lebendig und flüssig, sodass ich mich richtig in die Geschehnisse fallen lassen konnte und das Gefühl hatte, mit Amora, Ferrick, Bastian und Vataea auf der "Keel Haul" zu reisen. 
Das letzte Drittel der Geschichte hatte es ziemlich in sich und am Ende hatte ich tatsächlich Gänsehaut. Bin nun unglaublich neugierig, wie die Geschichte weitergeht. Und das ganz ohne Cliffhanger der üblen Sorte. 

[Rezension] Winterhof - Hörst du den Ruf des Schnees?

                                                                         [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Winterhof - Hörst du den Ruf des Schnees?
Autor: Sameena Jahanzeb

Verlag: Selfpublishing
Seiten: 156
Preis: 10,95 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 
978-3-966982627

Inhalt: 
Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.

Von klein auf liebt Kora den Schnee und den Winter. Seine eisige Umarmung gibt ihrem kranken Herzen das Gefühl, im richtigen Takt zu schlagen. Je älter Kora wird, desto weniger Schnee gibt es in ihrem Leben. Die Welt wird wärmer, die Umweltkatastrophen verheerender und schon bald muss Kora den Winter suchen. Schließlich findet sie ihn in einem kleinen Dorf, in dem der Legende nach die Schneekönigin wohnt. Als sie tatsächlich auf diese trifft, stellt die Königin des Winters sie vor eine Entscheidung, bei der Kora nur verlieren kann – ganz gleich, welche Wahl sie trifft.

Protagonisten:
Kora ist Mutter von Zwillingen, verheiratet mit einem wundervollen Mann und könnte trotz ihres schwachen Herzens nicht glücklicher sein. Sie liebt den Winter und Schnee über alles. Bis sie auf die Schneekönigin persönlich trifft.

Meine Meinung:
Vom Cover, über die unglaublich wunderschöne Innengestaltung, die Illustrationen und den märchenhaften Schreibstil könnte dieses Buch nicht zauberhafter sein. Allerdings darf man sich davon nicht täuschen lassen, denn dieses Märchen hat Zähne. Mit genau diesen Worten warnt Sameena Jehanzeb ihre Leserschaft ganz zu Beginn ihrer Reise in die eisige, weiße Winterwelt rund um Kora, ihre Familie und die Schneekönigin.
Allzu viel kann ich hier leider nicht verraten, denn das Buch hat nicht so viele Seiten und man fliegt sehr rasch durch die Geschichte. 
Die Wahl, vor die Kora gestellt wird, ist eine, bei der sie nur verlieren kann, egal, wie sie sich am Ende entscheidet. Das macht diese Geschichte so schwer. 
Ob Kora ein Schlupfloch findet? Nun, ich schätze, das müsst ihr selbst herausfinden, aber seid gewarnt ...

[Rezension] Partem - Wie die Liebe so kalt

                                                              [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Partem - Wie die Liebe so kalt
Autor: Stefanie Neeb

Verlag: Dragonfly Verlag
Seiten: 476
Preis: 18,00 [D] (Hardcover)

           18,50 [A]
ISBN: 
978-3-7488-0060-6

Inhalt: 
Liebe kann jeden verwunden, doch niemanden so sehr wie Jael. Sein Auftrag ist es, anderen die Gefühle zu stehlen, und dafür muss er eiskalt sein. Als Jael auf Xenia trifft, schlägt sein Herz zum ersten Mal seit langem schneller. Dabei ist Xenia eigentlich ein ganz normales Mädchen – mal davon abgesehen, dass sie Geräusche hört, sobald sie jemanden berührt. Nur bei Jael herrscht Stille in ihrem Kopf. Die beiden sind füreinander bestimmt, doch können sie sich den Fängen derjenigen entziehen, die es auf Xenias Herz abgesehen haben? Und wird Jael für Xenia seine eigentliche Mission verraten?

Protagonisten:
Xenia ist sechszehn Jahre alt und Schülerin. Sie hat eine besondere Gabe, von der sie nichts weiß. Was sie allerdings weiß, ist, dass sie Geräusche hört, sobald sie Personen berührt. Das macht Nähe zu Menschen nicht leicht für sie. Zuhause muss sie sich auch um ihre Mutter kümmern, der es psychisch nicht so gut geht. 

Meine Meinung:
Wenn ein kaltes Herz plötzlich entbrennt ...
Menschen, die anderen Liebe nehmen können und Menschen, deren Gabe im völligen Gegensatz dazu steht. 
Xenias Welt wird auf den Kopf gestellt, als in das Haus ihrer Wohnung gegenüber eine Gruppe viel zu gut aussehender Jungen inklusive eines Mädchens einzieht. 
Verfasst ist "Partem" aus den Sichtweisen von Chrystal, Jael, Felix und Xenia. Dadurch kommt es öfter zu Überschneidungen hinsichtlich der Handlung, was mich persönlich aber nicht gestört hat, denn so versteht man manche Situationen noch besser.
Woran ich mich allerdings erst gewöhnen musste, war der Schreibstil an sich. Stefanie Neeb schreibt knapp und auf den Punkt gebracht. Sie verliert sich nicht in unendlich langen Sätzen, sondern formuliert sehr parataktisch, sehr elliptisch. Mit der Zeit bin ich jedoch immer besser damit klar gekommen. 
Die Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein. Xenia ist eine Kämpferin, die ihren Mut erst finden muss, Jael ist der attraktive, sehr undurchschaubare Kerl mit den kalten Augen, Felix als Xenias bester Freund immer für sie da und Chrystal ebenso mysterös wie Jael und der Rest der Truppe, aber mit einem weichen Herz für Kinder. 
Was den Partem und das Ziel dieser ganzen, mysteriösen Organisation, der Jael und Chrystal angehören, angeht, tappe ich immer noch etwas im Dunkeln. Vorrangig geht es um die Beziehungen zwischen Xenia und Jael sowie um Felix und Chrystal, ihr Kennenlernen, Zusammenfinden, ihre Freundschaft, ihr Vertrauen. 
Intensive, knisternde Momente wechseln mit spannenden Szenen, die einen die Luft anhalten lassen, zu herzerwärmenden und wieder zu seltsamen Sequenzen. Ich wusste nie genau, was als nächstes passiert und das durchgehend bis zum Ende. Der große Knall blieb dann allerdings aus. Nichtsdestotrotz ist das Ende wirklich fies. 


Sonntag, 23. Mai 2021

[Rezension] Timeless Chance

                                                                     [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Timeless Chance
Autor: Vivienna Norna

Verlag: Sadwolf Verlag
Seiten: 428
Preis: 14,99 [D] (Klappenbroschur)

           14,99 [A]
ISBN: 
978-3-946446385 

Inhalt: 
Die Welt liegt in Schutt und Asche. Grausame Wesen haben alles zerstört, was Caylor je geliebt hat. Ihre Heimat, Freunde und Familie existieren nicht mehr.
Doch sie hat eine Chance alles zu verändern. Mit Hilfe ihrer machtvollen Gabe flieht Caylor in die Vergangenheit vor der Vernichtung, doch der Preis ist hoch.
Wird es ihr gelingen, das ihr entgegengebrachte Misstrauen ihrer Geliebten zu besiegen und ihre Welt vor dem nahenden Krieg und der totalen Zerstörung zu bewahren?

Protagonisten:
Caylor ist ein Engel mit einer besonderen Gabe. Sie kann durch die Zeit reisen. Oder eher fallen, wie sie es nennt. Gebranntmarkt durch Folter, Krieg und ewig lange Jahre in Gefangenschaft, ist sie bereit, alles zu tun, um ihre Liebsten vor solch einer Katastrophe zu bewahren. Sie ist eigensinnig, stark und eine Anführerin. 

Meine Meinung:
Bei "Timeless Chance" handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie um Zeitreisen, Engel, Vampire, Gestaltwandler und Menschen. 
Caylor musste Erschreckendes durchmachen. Albträume quälen sie, Anfälle schwächen sie, ihr Körper heilt kaum noch von selbst. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen und tut alles in ihrer Macht stehende, um die Zukunft, die sie bereits miterlebt hat, zu verändern und ihre Liebsten zu retten. 
Ihre Flashbacks zwischendrin lassen einen hautnah erfahren, was sie grausames erleben musste. Einen Großteil der Geschichte nimmt das Training und Kennenlernen mit anderen Charakteren ein, immer wieder gespickt mit ruhigeren Szenen. Alles arbeitet auf den finalen Kampf hin, der dann aber doch deutlich weniger spektakulär ausfällt als ich erwartet hatte, jedoch damit endet, dass Caylor wieder in ihrer persönlichen Hölle landet. 
Über die Welt, in der Caylor lebt, erfährt man nicht allzu viel. Hier bleibt vieles oberflächlich, doch es gibt noch zwei weitere Bände, in denen das und auch der Aspekt der Zeitreise und die Auswirkungen von Caylors Eingreifen in das Schicksal vermutlich noch deutlich stärker ausgeprägt sein werden. Einen kleinen Einblick darauf erhält man bereits zum Ende hin. 
Vivienna Nornas Schreibstil ist sehr jugendlich und locker, sodass man leicht durch die Seiten fliegt. Sie hält die Spannung, baut knisternde Momente mit gewissem männlichen Charakter ein und lässt sich Zeit beim Voranschreiten der Handlung. 
Ein gelungener Debütroman, der mich jedoch nicht so ganz vom Hocker reißen konnte.   

[Rezension] Die Nacht der Acht

                                                                       [Rezensionsexemplar]


Titel: Die Nacht der Acht
Autor: Philip Le Roy

Verlag: Carlsen
Seiten: 287
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)

           15,50 [A]
ISBN: 
978-3-551-58433-5

Inhalt: 
Acht Jugendliche, ein Haus und eine Nacht, die zum Horrortrip wird!

Es ist Samstagabend und Quentin lädt zum Trinken und Feiern in die schicke Villa seiner Eltern ein. Abgeschieden in den Bergen gelegen, ist sie der perfekte Ort des heutigen Mottos: Wer sich erschreckt, muss trinken! Doch aus Spaß wird schnell bitterer Ernst. Die ersten blutigen Finger bringen die Gruppe noch zum Lachen, es wird ordentlich getrickst. Als der Geist einer tot geglaubten Mitschülerin auftaucht und die Telefonleitung plötzlich gekappt ist, läuft der Abend aus dem Ruder. Die Acht sind auf sich allein gestellt. Und alle stellen sich dieselbe Frage: Wer steckt hinter den mysteriösen Vorfällen? Die Nacht will kein Ende nehmen ... Als dann auch noch einer nach dem anderen verschwindet, scheint keiner mehr dem Horror zu entkommen.

Protagonisten:
Die Acht, um die es sich in diesem Buch dreht, sind Camille, Marie, Léa, Mathilde, Quentin, Maxime, Mehdi und Julien. Sie gehen in die zwölfte Klasse und stehen kurz vor ihrem Abschluss am künstlerischen Zweig von Lycée Matisse, einer der besten Schulen in diesem Bereich. Sie sind allesamt ziemlich außergewöhnlich in ihren Ideen und ihrer Kreativität und gehören zu den begabtesten Schülern des Jahrgangs. 

Meine Meinung:
Eine Party in einem abgelegenen Haus, Horrorstreiche, Alkohol und Drogen ... Mein persönlicher Albtraum. Und genau darum geht es in "Die Nacht der Acht". Die acht Hauptfiguren erfüllen wunderbar einige Klischees, die man in solchen Cliquen immer findet. Die Schöne, die Verrückte, die Kluge, der Schwule, der Dicke, das Pärchen usw. Allerdings gibt es keinen bestimmten Charakter, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist. Man erlebt die Geschichte eher aus der Perspektive eines Beobachters. Sie alle werden gleich zu Beginn einmal in Aussehen und Persönlichkeit beschrieben, jedoch hatte ich trotzdem meine Probleme, sie auseinander zuhalten. 
Dialoge dominieren den Schreibstil, es werden ständig Referenzen auf die französische Kultur gemacht, mit denen ich nicht viel anfangen konnte. Dafür findet sich jedoch am Ende eine diskografischer Nachweis zum nachlesen. 
Abgesehen davon, dass die Protagonisten nicht unbedingt sympathisch waren, Unmengen an Alkohol im Spiel waren und mir die Clique teilweise nicht vorkam, als seien sie wirklich gut befreundet, konnte mich der Gruselfaktor doch abholen. Von abgetrennten Gliedmaßen bis hin zu Geisterbeschwörungen, unheimlichen Geräuschen und flackernden Lichtern ist alles vertreten. Da die Jugendlichen künstlerisch in alle Richtungen extrem begabt sind, handelte es sich bei ihren Streichen um Einfälle, die mir vermutlich niemals gekommen wären und die immer abstruser und extremer wurden, je weiter die Geschichte voranschritt. 
Hätte es sich hierbei um einen Film gehandelt, ich hätte vermutlich Albträume bekommen. 
Dafür war das Ende umso enttäuschender, für mich auch irgendwie unverständlich, einfach weil ich nach allem mit irgendetwas gerechnet hätte, dass mich so richtig vom Hocker haut. Das war leider nicht der Fall. 
Dennoch, ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und unheimlich war es allemal. 

-> Hier geht es zum Buch: Die Nacht der Acht 

Montag, 17. Mai 2021

[Rezension] Cruella, die Teufelin

                                                                  [Rezensionsexemplar]


Titel: Cruella, die Teufelin
Autor: Serena Valentino, Walt Disney

Verlag: Carlsen
Seiten: 352
Preis: 14,00 [D] (Hardcover)

           14,40 [A]
ISBN: 
978-3-551-28045-9

Band 7 der Disney-Villains-Reihe

Inhalt: 
Selbst die grausamsten Bösewichter kennen wahre Freundschaft, große Liebe und wagemutige Träume. So auch Cruella, die nun an der Reihe ist, ihre Geschichte zu erzählen. Sie handelt von einer einsamen Kindheit, aufsehenerregenden Outfits, einem fatalen Autounfall und von einer Frau, deren Leben dem Untergang geweiht ist. Es ist eine Geschichte über das schwierige Band weiblicher Freundschaft, über Mütter und Töchter und über brennendes, zerstörerisches Verlangen.

Protagonisten:
Cruella de Vil ist wohl der Disney-Bösewicht, bei dem man sich nicht vorstellen kann, wie jemand so hasserfüllt und grausam geworden sein kann. Wie jemand Hundewelpen entführen kann, um aus ihrem Fell einen Pelzmantel zu machen. Nicht umsonst heißt es in dem Song: "Cruella de Vil, if she doesn´t scare you, no evil thing will." 

Meine Meinung:
Neues Buch, nächster Disney-Bösewicht. Für mich ist die Geschichte um Cruella mit Abstand der beste Teil der gesamten Disney-Villains-Reihe. Hier gibt es keine Nebenhandlungsstränge wie in den anderen Teilen. Hier geht es einzig und allein um Cruellas Vergangenheit. Um ihre Eltern, ihre Nanny, ihre beste Freundin Anita, um ihre Liebe zu Abenteuergeschichten, zu Mode und allabendlichen Tänzen mit ihrem Vater in ihrem Zimmer.
Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive von Cruella, die ihrer Leserschaft sozusagen von ihrem Leben erzählt und dabei immer kleine Andeutungen und Kommentare mit einfließen lässt. Das hat von der Art und Weise einfach unglaublich gut gepasst. 
Ich wusste nicht, was mich in dieser Geschichte erwarten würde und wurde mehr als positiv überrascht. Die Autorin hat es geschafft, mich Mitleid für Cruella fühlen zu lassen. Mehrmals. Ich konnte ihre Ansichten verstehen. Dann wieder hätte ich sie am liebsten geschüttelt, um ihr die Augen zu öffnen. Um sie endlich sehen zu lassen, was allen anderen bereits bewusst war. 
Vor allem Cruellas Mutter hat einen enormen Einfluss auf sie. Ich glaube, so eine toxische Beziehung zwischen Mutter und Tochter habe ich in einem Buch noch nie gehabt. Im Gegensatz dazu steht ihr Vater. Er ist liebevoll, selbstlos und vermittelt ihr ganz andere Werte als ihre Mutter. Das sind zwei Seiten, die in Cruella miteinander kämpfen. Mal überwiegt die eine Seite, mal die andere. Schicksalsschläge, Enttäuschungen und das Gefühl, niemals gut genug zu sein, machen viel mit der jungen Cruella, die doch von so vielen Menschen geliebt wurde, es erst viel zu spät erkannte und selbst etliche Fehler beging, die ihr nahestehende Personen verletzte. 
Ich liebe dieses Buch und kann es nur jedem ans Herz legen. Ich selbst sehe Cruella nun mit ganz anderen Augen. 



[Rezension] City Spies 2 - Tödliche Jagd

                                                                  [Rezensionsexemplar]


Titel: City Spies 2 - Tödliche Jagd
Autor: James Ponti
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 384
Preis:  15,00 [D] (Hardcover)
              15,50 [A]
ISBN978-3-551-55767-4

Inhalt: 
Wieder jagen die City Spies für eine geheime Mission um die Welt. Die Rettung eines entführten Schiffs, vollgepackt mit Schülerinnen aus reichem Hause, ist nur der Anfang. Denn die kriminellen Drahtzieher haben offenbar auch mit dem Foto zu tun, das dem jungen MI6-Team beim letzten Auftrag zugespielt wurde. Das Bild enthält versteckte Hinweise auf einen Verräter in den Reihen des MI6 – und auf einen Mord! Jetzt ist doppelte Vorsicht gefragt. Die Spur führt die fünf Teenager nach San Francisco und wird zur gefährlichen Schnitzeljagd im Schatten der Golden Gate Bridge.

Protagonisten:
Brooklyn, Paris, Sydney, Kat und Rio sind wieder auf Mission. Fünf Jugendliche unterschiedlichen Alters aus fünf Ländern der Welt. Allesamt unglaublich schlau und jeder für sich talentiert in den verschiedensten Gebieten der Spionage. 

Meine Meinung:
Die City Spies sind wieder am Start. Nachdem man in Band eins das Team rund um MI6 Agent Mother kennengelernt und mit ihnen die Welt gerettet hat, geht es nun, wie ich insgeheim erhofft habe, um Mothers Vergangenheit und seine Familie. Doch ohne die Hilfe seiner fünf Spione würde er wohl nicht sehr weit kommen. Ich liebe diese Buchreihe! Sie ist witzig, spannend, die Charaktere sind unglaublich sympathisch und menschlich, der Schreibstil mitreißend und das Beste ist, man lernt eine Menge über die Orte und die Geschichte, an denen das Team operiert. Aber eben nicht in langweiliger Vortragsform sondern geschickt verpackt in unterhaltsame Gespräche und die kreative Handlung. 
Auch zwischenmenschlich passiert eine Menge, sodass es nicht nur um die Mission geht. Brooklyn, Paris, Sydney, Kat und Rio müssen auch untereinander kleine Differenzen und Probleme auskämpfen, werden dabei aber immer von Mother und Monty unterstützt, die wie Ersatzeltern für sie sind. 
Wie schon in Teil eins schafft der Autor es, mich mit seinen genialen Einfällen und Twists zu überraschen, mich so richtig an die Buchseiten zu fesseln und mich miträtseln zu lassen, wer der Verräter im MI6 ist, wer hinter dem Mord steckt und was Mothers Familie darin für eine Rolle spielt. 
Das Ende hat mich unglaublich berührt und auch wenn es keinen Cliffhanger gab, steht doch fest, dass hier definitiv noch ein dritter Teil kommen muss. 

-> Hier geht es zum Buch: City Spies 2 - Tödliche Jagd

Mittwoch, 12. Mai 2021

[Rezension] Iasanara - Der Gardegeneral des Elbenkönigs

                                                              [Rezensionsexemplar]


Titel: Iasanara - Der Gardegeneral des Elbenkönigs
Autor: A. v. G. Koopmans

Verlag: Selfpublishing
Seiten: 673
Preis: 4,00 [D] (E-Book)

ISBN: 

Inhalt: 
»Unsere Schöpfungen werden stark sein«, versprach die Weltenerbauerin. »Zusammen verändern sie ihr Schicksal.«

Die Fügung der Völker auf Iasanara ist unabwendbar: Unheilbringende Ereignisse wurden vom Schicksalsweber vorhergesagt und der Pakt, geschlossen zwischen dem arglistigen Herrscher der Drachen und dem gnadenlosen Regenten der Dämonen, löst schließlich nach Hunderten Wintern die Prophezeiung aus. Zur selben Zeit fordern Ellariana, Magierin von Senasir, und Dawius, Gardegeneral des Elbenkönigs, eine Blutrache nach einer unverzeihbaren Gräueltat ein und beschwören dadurch unwissentlich einen Weltenkrieg herauf. Die feindlich gesinnten Völker auf Iasanara stehen kurz davor, zu den Waffen zu greifen, doch nur gemeinsam können sie die vorbestimmte Knechtung verhindern …

Protagonisten:
Ellariana ist Elbin und Magierin von Senasir, Kämpferin, durchsetzungsstark und ziemlich taff. 

Dawius ist der Gardegeneral des Elbenkönigs. Ihm bedeuten der Kodex und die Ehre mehr als das Leben. Ebenso wie seinen Soldaten. Ihn und Ellariana verbinden sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart und Zukunft.   

Meine Meinung:
"Iasanara" ist viel. Viele Seiten, viele Charaktere, viele Handlungsstränge, viele Orte, viele außergewöhnliche Namen. Absolut nichts ungewöhnliches für High Fantasy. Allerdings im Vergleich zu anderen Büchern, die ich bisher gelesen habe, deutlich mehr. Man muss sich wirklich Zeit nehmen und darf sich vor allem zu Beginn nicht abschrecken lassen. Ich selbst habe eine ganze Weile gebraucht, um Namen, Wesen und Orte während des Lesens zuordnen zu können. Wir haben Orks, Elben, Drachen, Dämonen und, und, und, wobei genannte vier die größten Rollen spielen. 
Mit Erklärungen wird nicht viel Zeit verschwendet. Stattdessen wird man nach dem Prolog direkt in die Geschichte hineingeworfen und landet quasi sofort auf dem Schlachtfeld. Atempause? Fehlanzeige. 
Karten-Fans dürften hier übrigens definitiv auf ihre Kosten kommen, denn aufgrund der Tatsache, dass es mehrere Welten gibt, gibt es auch mehrere Karten zu Beginn des Buches. Außerdem wird man am Anfang eines jeden Kapitels mit wunderschönen Illustrationen versorgt, die gleichzeitig ein bisschen dabei helfen durchzusehen, um welchen Charakter sich das Kapitel dreht. Des Weiteren findet man am Ende ein Glossar aller Figuren, Wesen und Orte, was ich persönlich immer sehr hilfreich finde. Vor allem bei solch komplexen High Fantasy Büchern. 
Es ist blutig, brutal, man findet explizite S*xszenen, ein wenig Romantik, aber vor allem Charaktere, die einem nicht auf Anhieb sympathisch sind und es in meinem Fall auf nicht mehr wurden. Was seine Vor- und Nachteile hat, beabsichtigt sein kann oder auch nicht (wenn nicht, dann lag es wohl an mir). Mit dem Drachenherrscher zum Beispiel konnte ich so gar nichts anfangen (ständig zornig, dominantes Alphamännchen schlechthin, besitzergreifend, ...) und auch die Dämonen waren nicht unbedingt mein Fall. Dafür fand ich die Orks sehr interessant umgesetzt. Über die Protagonisten Ellariana und Dawius erfährt man verhältnismäßig wenig und auch ihre Vergangenheit bleibt verborgen. Ich hoffe sehr, dass sich das in den nächsten Teilen noch ändert, denn so hat mich ihr Schicksal weniger berührt, als es vermutlich gesollt hätte. 
Auf den Schreibstil bezogen einige Formulierungen, die mich im Lesefluss etwas gestört haben und ich muss mich erst einmal auf diese doch etwas ungewohnte Art des Schreibens einlassen.
Im großen und ganzen allerdings ist dieser erste Teil von "Iasanara" definitiv gelungen. 

Montag, 10. Mai 2021

[Rezension] Halbschatten

                                                                            [Rezensionsexemplar]


Titel: Halbschatten
Autor: Marvin Herbst
Verlag: Books on Demand
Seiten: 372
Preis: 13,90 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-7534-7774-9

Inhalt: 
Eine Assassine an der Spitze der Macht und ein ausgedienter Söldner, der alles verloren hat, dazu bestimmt, das Schicksal der Welt zu lenken.

Beinahe wäre das Geheimnis der alten Könige in Vergessenheit geraten, doch dann taucht ein Vertreter der Schatten im Reich der Menschen auf und verlangt die Erfüllung eines dämonischen Vertrages: Ein Heer für die Schlacht gegen die Mächte des Lichts.
Die Menschen weigern sich und lehnen ab. Doch es gibt einen unter ihnen, der sie alle verrät und dafür sorgt, dass der Krieg zwischen Schatten und Licht nicht mehr aufzuhalten ist.

Protagonisten:
Sora ist eine Assassine und steht im Dienste von König Rendall. Sie ist unglaublich gut ausgebildet, schlagfertig, eine Meisterin im Kampf mit den Klingen, klug, scharfsinnig und kühl. Allerdings gibt es da einen bestimmten jungen König eines anderen Reiches, der ihr Herz schneller schlagen lässt. 

Meine Meinung:
Das Cover von "Halbschatten" aus der Feder von Alexander Kopainski ist mal wieder eine Blickfang schlechthin. Zwischen den Buchdeckeln befindet sich dann eine Geschichte, die so richtig erfrischend ist. Allein der Anfang ist schon ominös. Man wird direkt in das Geschehen geworfen und muss sich in dieser neuen Welt zurechtfinden. Zur Orientierung gibt es auch eine Karte gleich zu Beginn. 
Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, die auch innerhalb der Kapitel wechseln, doch durch die Beschriftung mit den Namen der Charaktere hat man sofort einen Überblick, um wen es nun geht. Marvin Herbst schreibt klar und ohne unnötige Schnörkel drumherum. Besonders mochte ich ja die Wortgefechte zwischen Sora und Nilou. Aber auch zu lesen wie König Rendall seine Söhne zurechtweist, die unterschiedlicher nicht sein könnten, hat richtig Spaß gemacht. 
Anders als in vielen anderen High Fantasy Geschichten hat der Autor sich zusätzlich zu bekannten ganz neue Kreaturen und Wesen ausgedacht. Es gibt Götter, Engel, Seelentiere, Nachtschrecken, Drachenähnliche Kreaturen und in Kombination mit einer temporeichen Handlung voller Kampfgeschehen, Blut, Tod, Intrigen und Verrat sowie einer Liebesgeschichte, die jedoch nur eine nebensächliche Rolle spielt, wurde dieses Buch zu einem richtigen Pageturner. 
Auch war nicht von Anfang an klar, wer nun gut oder böse ist, da Marvin Herbst jedem Charakter Seiten verpasst hat, durch die man irgendwie mit ihm fühlen kann. So etwas finde ich persönlich am besten. 
Die Geschichte ist mit dem Ende abgeschlossen, aber ich hätte definitiv noch Lust auf mehr aus dieser Welt. Ich bin sicher, es gäbe noch einiges zu erzählen. 


Montag, 3. Mai 2021

[Rezension] Night of Crowns 2 - Kämpf um dein Herz

                                                                  [Rezensionsexemplar]


Titel: Night of Crowns 2 - Kämpf um dein Herz
Autor: Stella Tack
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 576
Preis: 14,99 [D] (Klappenbroschur)
           15,50 [A]
ISBN: 978-3-473-58569-4


Inhalt: 
Schwarz oder weiß?
Welche Seite wählst du in diesem Spiel um Liebe und Tod?


Alice hat das magische Spielfeld verlassen, doch dem Fluch, der auf Chesterfield und St. Burrington lastet, kann keiner entkommen. Je verzweifelter Alice nach Antworten sucht, desto mehr düstere Geheimnisse kommen an die Oberfläche. Trotzdem kann sie den dunklen König Jackson nicht vergessen und der weiße König Vincent verfolgt sie selbst bis in ihre Albträume. Die Schicksale der drei scheinen undurchdringlich miteinander verwoben zu sein. Damit nicht Zug um Zug weitere Spieler fallen, muss Alice sich dem Fluch stellen. Selbst wenn das bedeutet, sich selbst schachmatt setzten zu lassen.


Meine Meinung:
Endlich, endlich ging es weiter. Nachdem die Veröffentlichung von "Night of Crowns 2" leider verschoben werden musste und ich noch ein bisschen mehr Geduld haben musste, konnte ich das Buch vor ein paar Tagen endlich in den Händen halten. Und was soll ich sagen? Das Warten hat sich mehr als gelohnt! Ich liebe Stella Tacks Schreibstil jetzt noch mehr als schon nach Teil eins. Es macht einfach so unglaublich viel Spaß, die Geschichte zu lesen. Sie beherrscht die Kunst schlagfertiger Dialoge hervorragend. Ebenso die Mischung aus Spannung, Humor, Romantik, Knistern und Drama. Und dann erst die Handlung, all die Ideen und kreativen Twists. Ein Auf und Ab der Gefühle. Verwirrung, Enthüllungen, Schmerz, Tod und eine Atmosphäre, die einfach mitreißt. Ich konnte teilweise gar nicht mehr aufhören zu lesen. Alice ist ein starker Charakter, die jedoch nie alles richtig macht und in diesem Teil viel zu kämpfen hat. Curse ist immer noch mein Liebling. Trotz und vor allem wegen dem, was man hier noch über ihn erfährt. An einer gewissen Stelle habe ich einen halben Herzstillstand erlitten und hätte beinahe geglaubt, dass Stella das wirklich so durchzieht. Zuzutrauen wäre es ihr. Ich lag zum Glück falsch. 
Die Reihe hat sich ihren Platz unter meinen Lieblingsbüchern redlich verdient und ich hoffe sehr, dass wir bald noch mehr Fantasy aus der Feder von Stella Tack zu lesen kriegen. 
Übrigens solltet ihr für noch mehr Unterhaltung die Danksagung lesen. Ich liebs. Einfach grandios.