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Sonntag, 25. Juni 2023

[Rezension] Fourth Wing - Flammengeküsst

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel: Fourth Wing - Flammengeküsst
Autor: Rebecca Yarros

Verlag: dtv
Seiten: 768
Preis: 24,00 [D] (Hardcover)

           24,70 [A]
ISBN:
978-3-423-28340-3

Inhalt: 
Violets Traum, Schriftgelehrte am renommierten Basgiath War College zu werden, zerplatzt jäh, da sie als Tochter der Generalin am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen muss. Das erste Jahr wird nicht einmal die Hälfte aller Bewerber überleben, denn Drachen binden sich nicht an schwache Menschen, sie fackeln sie nieder. Die meisten Kadetten wollen Violet allein aufgrund ihrer Herkunft niederstrecken – besonders Xaden, der mächtigste und skrupelloseste unter den Geschwaderführern. Und ohne Frage auch der attraktivste. Ausgerechnet ihm wird Violet unterstellt. Sie wird jeden Vorteil nutzen müssen, wenn sie überleben will. Denn am Basgiath War College haben alle eine Agenda und es gibt nur zwei Wege hinaus: den Abschluss machen oder sterben.
 
Protagonisten:
Violet ist die Tochter von Gerneralin Lilith Sorrengail und hat damit keine andere Wahl, als am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilzunehmen. Dabei ist sie alles andere als geeignet, denn ihre Knochen, Bänder und Sehnen sind aufgrund einer chronischen Krankheit schwach, sie ist zu klein und zu zierlich, um auf einem Drachen reiten zu können, doch sie hat nicht vor, zu sterben und beißt sich mit jeder Menge Willenskraft durch die tödliche Ausbildung.
 
Meine Meinung: 
Der Hype um dieses Buch ist riesig und ich bin unglaublich froh, erst jetzt so richtig davon mitzubekommen, denn sonst hätte ich "Fourth Wing" wohl nicht so schnell gelesen. Je gehypter ein Buch ist, desto weniger Lust habe ich meistens darauf. Fragt mich nicht warum.  Jedenfalls habe ich nur wenige Tage gebraucht um diesen 700-Seiten-Wälzer zu bezwingen und ich wurde absolut nicht enttäuscht. Violet ist eine Protagonistin, die nicht von Anfang an die Stärkste und Mächtigste ist und trotzdem gezwungen wird, die absolut tödliche Ausbildung zur Drachenreiterin anzutreten nur, weil ihre Mutter Generalin ist und ihre beiden Geschwister vor ihr ihren Abschluss mit Bravour meisterten. Aufgrund einer chronischen Krankheit sind ihre Bänder, Sehnen und Knochen schwächer und halten viel weniger aus. Dass sie dazu nicht die Größte ist, macht das Ganze nicht besser. Doch sie trägt ihre "Schwäche" mit Würde und nutzt zum Ausgleich ihren scharfen Verstand. Die Unterrichtsfächer am Basgiath War College, das Magiesystem und die Welt sind lückenlos ausgearbeitet und ich habe den High Fantasy Aspekt so richtig genossen. Es gibt immer wieder spannende Wendungen, viel Action, Kämpfe und Szenen, die mich den Atem haben anhalten lassen. Mein Highlight waren allerdings die Drachen ... Mehr kann ich dazu allerdings nicht sagen, ohne zu spoilern. Nur so viel: Sie kommen sehr oft vor, sind zum Glück ein wirklich wichtiger Handlungspunkt und haben für den ein oder anderen Schmunzler gesorgt. Der Klappentext deutet bereits an, dass es sich bei der Liebesgeschichte zwischen Xaden und Violet um eine "Enemies to Lovers-Story" handelt und ich war so dankbar, dass die beiden wirklich nachvollziehbare Gründe hatten, sich feindselig gegenüber zu stehen. Ihre Vergangenheiten wurden Stück für Stück aufgedeckt und ihre wunden Punkte haben sie sehr viel tiefgründiger werden lassen. Dennoch entwickelte sich die Liebesgeschichte wie erwartet und Fans von Spice (sehr viel und sehr explizit), kommen auf den letzten 300 Seiten definitiv auf ihre Kosten. Ich musste hier leider irgendwann überfliegen, weil ich gerade zum Ende hin auf ein episches Finale gehofft hatte - und es schließlich auch bekommen habe. Nun bin ich sehr gespannt auf Band zwei, der sogar noch in diesem Jahr erscheint.   

Dienstag, 6. Juni 2023

[Rezension] Dangerous Secrets - Mulan und das Gegengift

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel: Dangerous Secrets - Mulan und das Gegengift
Autor: Grace Lin

Verlag: Carlsen
Seiten: 384
Preis: 14,00 [D] (Hardcover)

           14,40 [A]
ISBN:
978-3-551-28078-7

Inhalt: 
Für Mulan ist die Familie heilig. Trotz ihrer temperamentvollen und manchmal ungeschickten Persönlichkeit, die so ganz anders ist als die ihrer sanften und anmutigen Schwester Xiu, sind die beiden jungen Frauen eng miteinander verbunden. Als Xiu von einer giftigen Spinne gebissen wird, zögert Mulan, die alles tun würde, um sie zu retten, keine Sekunde und macht sich auf den Weg, um die Hilfe eines berühmten Heilers in Anspruch zu nehmen. Doch schon bald muss sie feststellen, dass es sich nicht um den Biss einer gewöhnlichen Spinne handelt - und auch der seltsame Heiler verbirgt offensichtlich ein Geheimnis. Als Mulan ihm folgt, um das Gegenmittel zur Rettung ihrer Schwester zu finden, begibt sie sich auf eine Reise, die alles übertrifft, was sie sich je hätte vorstellen können. Eine Reise mit außergewöhnlichen Hindernissen, vielen Geheimnissen und der Entdeckung einer seltsamen Prophezeiung, die vielleicht das größte Geheimnis ihrer Familie birgt.

Portagonisten:
Mulan ist nicht so elegant, ruhig und sanft wie ihre Schwester. Sie jagt gerne Hühner, springt herum, spricht, wenn sie eigentlich nicht sollte, stellt Fragen und ist sehr mutig. Manchmal wünscht sie sich, mehr wie ihre Schwester zu sein, um ihrer Familie Ehre zu bringen, doch so ist sie einfach nicht. 
 
Meine Meinung:
Mulans Geschichte spielt hier zeitlich vor dem Originalfilm und enthält Elemente, die ich aus der Realverfilmung kannte. Zusammen mit einem sehr besonderen Heiler begibt Mulan sich auf eine gefährliche Reise, um ihre Schwester zu retten. Neben magischen Momenten, erfährt man viel über Mulans eigene Unsicherheiten, ihren Wunsch, weniger temperamentvoll, weniger stürmisch, weniger sie selbst und mehr wie ihre sanfte Schwester zu sein, doch gerade diese Eigenschaften helfen ihr, Gefahren zu durchstehen und daran zu wachsen. Zwischendurch werden Geschichten anderer Figuren erzählt, die einen noch tiefer in die Welt eintauchen lassen und vor allem Verständnis und Mitgefühl hervorrufen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen, die Kapitel sind recht kurz gehalten und die Spannung steigt gerade zu Ende hin deutlich. Es passierte nichts, das ich nicht schon geahnt hätte. Dennoch tat das der Geschichte keinen Abbruch. Wer also Mulan liebt, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

[Rezension] Wie Wellen im Sturm

                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel:
Wie Wellen im Sturm
Autor: Alicia Zett
Verlag: one
Seiten: 448
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
             15,50 [A] 
ISBN:
978-3-8466-0165-5

Inhalt:
Die 16-jährige Louise hat das Gefühl, nicht dazuzugehören. In der Schule verbringt sie die Pausen meist allein, und in ihrer Freizeit flüchtet sie sich in ihre Fantasy-Geschichten, denn Schreiben ist Louises größte Leidenschaft. Als sie durch ihre Schriftstellerei ein Stipendium für das renommierte Internat Schloss Mare an der Nordseeküste erhält, steht ihr Leben plötzlich Kopf. Im Fußballteam des Internats findet sie schnell Anschluss, und zum ersten Mal fühlt sich Lou angenommen. Nur aus Kapitänin Mika wird sie nicht richtig schlau. Umso verwirrter ist Lou, als sie bemerkt, dass ihre wachsenden Gefühle für Mika weitaus mehr als nur freundschaftlich sind ... 

Protagonisten:
Louise
genannt Lou ist 16 Jahre jung und seit einem bestimmten Ereignis an ihrer Schule die Außenseiterin. Sie ist ein sehr sensibler Mensch, introvertiert, dafür kreativ mit einer Leidenschaft fürs Schreiben. 

Mika
ist Kapitätin der Fußballmannschaft im Internat, sportlich, beliebt und Louises neue Mitbewohnerin.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine absolute Wohlfühlgeschichte über Selbstfindung, Freundschaft, Liebe, Mut und Echtheit. Ich habe sie innerhalb eines Nachmittags verschlungen. Louise ist ein Charakter, den man einfach mögen muss. Sie lebt mit ihrem Bruder auf dem Bauerhof ihrer Großeltern, vertieft sich im Schreiben ihrer Fantasygeschichten, spielt Fußball und ist sehr sensibel, was Menschenmengen, Veränderungen, Geräusche und Gerüche angeht. Es war beinahe gruselig, wie viel von mir selbst ich in ihr wiedergefunden habe. Bei Mika ist es mir wie Lou gegangen. Wir haben beide etwas gebraucht, um mit ihr warm zu werden, denn sie kann sehr ungehalten und kühl sein, wenn sie überfordert ist oder sich in die Ecke gedrängt fühlt. Doch mit der Zeit habe ich auch sie sehr ins Herz geschlossen. Geschrieben ist das Buch einzig aus Lous Perspektive. Immer wieder tauchen Abschnitte der Fantasygeschichte auf, die sie schreibt und die ihr helfen, ihre eigenen Gefühle zu verarbeiten. Außerdem ist Drachenreiterin Kimari Lous innere Stimme, die ihr Mut machen möchte und für den ein oder anderen witzigen Dialog sorgt. Die Fußball-Thematik nimmt definitiv die größte Rolle der Handlung ein, sodass der restliche Alltag und Unterricht am Internat ein wenig zu kurz kommt. Gestört hat es mich kaum, denn unter den Mädels der Mannschaft findet Lou etliche Freundinnen und lebt neben dem Schreiben auch ihre zweite Leidenschaft. Die Liebesgeschichte zwischen Mika und Lou sowie die Repräsentation der LGBTQIA+ Community ist einfach wundervoll dargestellt. Vor allem das Ende hat fast für ein paar Tränen gesorgt. Unbedingt lesen! 

[Rezension] Kaiserblut - Die Yeno von Yanea

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel:
Kaiserblut - Die Yeno von Yanea
Autor: Daniel Neu
Verlag: Epubli
Seiten: 530
Preis: 18,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN:
978-3757543167

Inhalt:
Als der Herbstmarkt überfallen wird, ändert sich das Leben des Bauernsohns Yakan für immer. Gemeinsam mit der mysteriösen Fremden Layla schafft er es, die Räuberbande in die Flucht zu schlagen, und entdeckt dabei eine ungeahnte Kraft, die in ihm schlummert: die Macht des Yeno. Schweren Herzens lässt Yakan sein Dorf hinter sich und bricht mit Layla auf, um unter dem Meister Gasomo sein Potenzial zu entfalten. Doch kaum hat er seine Lehre begonnen, erhebt sich ein Schatten der Vergangenheit und droht, das Kaiserreich ins Chaos zu stürzen. Um die Welt vor einem Krieg zu bewahren, begeben sich Yakan und seine Verbündeten auf eine lebensgefährliche Mission, die sie in die wildesten Tiefen von Yanea führt – und womöglich ihre letzte sein könnte … 

Protagonisten:
Yakan
ist der Sohn eines Bauern und kennt nichts als sein kleines Heimatdorf. Er liebt seine Familie und vor allem seine Schwester, ist mutig, starken Willens und tatkräftig.

Layla ist eine Kriegerin durch und durch. Sie ist schlagfertig, taff, hat aber auch eine weiche Seite.

Meine Meinung:
"Kaiserblut" besticht mit Humor, schlagfertigen Dialogen, asiatischem Feeling und einer komplexen Welt voller neuer Wesen. Yakan ist ein sympathischer Charakter, der plötzlich gesagt bekommt, welch großes Potenzial in ihm steckt. Um seine Fähigkeiten zu trainieren muss er seine Familie verlassen und mit der fremden Kriegerin Layla reisen. Von allen Charakteren war Marto, der gelassene, etwas brummige Kopfgeldjäger wohl mein liebster. Aber auch Lehrmeister Gasmo und natürlich Layla und Yakan mochte ich sehr gerne. Die Handlung beginnt rasant und auch im Mittelteil geraten die Figuren immer wieder in gefährliche Situationen, sodass kaum Langeweile auftritt. Allerdings entwickelte sich der entscheidene Plot erst im letzten Drittel, was mir ein wenig zu spät war, weil ich mich davor ab und an gefragt habe, wo die Geschichte jetzt eigentlich hinführen soll. So erfährt man über den Antagonisten nur sehr, sehr wenig. Was man aber erfahren hat, macht neugierig auf die Fortsetzung.
Die Kapitel sind recht lang, ab und an wird ohne Ankündigung die Perspektive gewechselt, sodass man ein paar Sätze braucht, um sich neu zurecht zu finden. Das Finale ist actionreich, definitiv kein Happy End und meinem Gefühl nach nur der Anfang etwas ziemlich Großem.