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Donnerstag, 25. Juli 2019

[Rezension] Das Labyrinth des Fauns

                                                                [Rezensionsexemplar]

Titel: Das Labyrinth des Fauns
Autor: Cornelia Funke, Guillermo del Toro
Verlag: Fischer Verlag
Seiten: 320
Preis:  20,00 [D] (Hardcover)
              20,60 [A]
ISBN: 978-3-7373-5666-4


Inhalt:
Spanien, 1944: Die junge Ofelia reist mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem unbarmherzigen Stiefvater Capitán Vidal in eine verlassene Mühle, die seinen Truppen als Stützpunkt zur Bekämpfung der verbliebenen Rebellen dient. Auf der Flucht vor dieser grausamen Realität findet Ofelia ein verwittertes Labyrinth, das ihr ein Tor in eine fantastische Welt öffnet. Dort trifft sie auf einen Faun, der in ihr die verschollene Prinzessin des unterirdischen Königreichs erkennt und sie vor drei gefährliche Aufgaben stellt.        

Protagonisten:
Ofelia ist ein junges Mädchen, das es liebt, in Büchern über Feen, Elfen und Magie zu versinken, was ihre Mutter leider alles andere als gut findet. Sie ist neugierig und mutig, doch sie kennt auch die Angst nur zu gut.

Vidal ist Ofelias neuer Vater und der zweite Ehemann ihrer Mutter. Als Capitán besitzt er beinahe uneingeschränkte Macht, die er ausspielt ohne zu zögern. Ich glaube, ich habe einen Charakter noch nie so sehr verabscheut wie ihn. Töten und Folter sind für ihn beinahe ein Vergnügen, die Angst der Menschen vor seiner Gestalt gefällt ihm.

Mercedes ist neben Ofelias Mutter Carmen die einzige Bezugsperson, die Ofelia in ihrem neuen Zuhause - der Mühle, die Vidal als Stützpunkt dient - hat. Sie dient Vidal, doch ihr Herz gehört zu den Rebellen. Mit Mut, Verstand und Kampfgeist erträgt sie die Grausamkeiten Vidals mit Fassung und kümmert sich um Ofelia, wenn ihre Mutter es nicht kann.
 
Meine Meinung:
Das Buch basiert auf dem erfolgreichen Film "Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro. Ja, richtig gelesen. Hier war tatsächlich der Film zuerst da. Ich kannte ihn nicht, bis die Überraschungspost vom Fischer Verlag bei mir eintrudelte. Daraufhin musste ich den Film gleich schauen und war irgendetwas zwischen fasziniert und entsetzt. Der Film ist tatsächlich erst ab 16 Jahren freigegeben, was auch wirklich berechtigt ist. Und ich war die ganze Zeit darauf aus, es handle sich um einen Film für Kinder. Ein fataler Fehler. Es gibt Szenen, die eindeutig nichts für schwache Nerven sind.
Nun hat Cornelia Funke aus bewegten Bildern ein literarisches Werk geschaffen. Und es ist nicht minder atmosphärisch als der Film. Die dunkle Schönheit, die Finsternis und das Licht werden von der Autorin bewahrt und mit Liebe zur Fantasie ausgefüllt. Man blickt in die Abgründe der menschlichen Seele und fürchtet mit Ofelia, ihrer Mutter und Mercedes um die Grauen des Krieges. Die Brutalitäten Vidals und seiner Soldaten werden ohne den Hauch einer Verschönerung beschrieben und das allein verdeutlicht, dass es absolut kein Kinderbuch ist.
Unter dem wunderschönen Schutzumschlag des Buches verbirgt sich ein noch schönerer Einband. Die detaillierten Illustrationen ziehen sich auch innerhalb der Geschichte fort und greifen dabei teilweise auf Szenen des Films zurück. Zusätzlich zur Haupthandlung lassen sich kurze Geschichten über das unterirdische Königreich und weitere Charaktere finden, die märchen- ja gar fabelhaften Charakter beweisen.
Ich habe jede Seite dieses Buches genossen. Habe mich in diese düstere Welt entführen lassen und kann sie einem jeden Fantasy-Liebhaber nur ans Herz legen.



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