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Montag, 27. April 2020

[Rezension] Phoenix - Aschegeboren

                                                                        [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Phoenix - Aschegeboren
Autor: Ann-Kathrin Karschnick     
Verlag: Amazon
Seiten: 470
Preis: 13,95 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 9798612197133
Inhalt:

»Das Experiment hatte alles verändert ...«

Stromwaffen, Magnetschwebebahnen, Faradey'sche Kleidung, aber auch Phoenixe, Hexen, Dämonen: All das findet man im Europa des Jahres 2033. Nach einem fehlgeschlagenen Experiment im Jahr 1913 und diversen Kriegen mit Amerika lag der Kontinent in Trümmern. Mit der Hilfe des damals führenden Wissenschaftlers Nikola Tesla bauten die Saiwalo, eine überirdische Macht, Europa langsam wieder auf. 120 Jahre später erschüttert eine Mordserie Hamburg, die sich niemand erklären kann. Leon, ein Ermittler und treuer Anhänger der Saiwalo, wird auf die Fälle angesetzt und trifft bei seinen Ermittlungen auf die rätselhafte Tavi. Schnell wird klar, dass sie nicht die Mörderin ist, aber etwas mit den Morden zu tun hat. Wer ist sie und kann er sich auf sie verlassen?


Protagonisten:
Tavi ist eine Phönix. Eine der ältesten und vielleicht sogar die letzte in ganz Europa. Sie besitzt starke Selbstheilungskräfte und wird wiedergeboren, sollte sie getötet werden. Ihr Beschützerinstinkt gegenüber ihrem Ziehsohn Nathan ist ziemlich ausgeprägt. Sie will ihn vor allen Gefahren bewahren, koste es, was es wolle. 

Leon ist Ermittler im Morddezernat der Kontinentalarmee. Er verabscheut die sogenannten Seelenlosen und setzt alles daran, sie zu fangen. Seine Mutter - eine Seelenlosenjägerin - hat ihn geprägt. Ebenso wie die Regierung und seine Arbeit. 

Meine Meinung:
Was wir hier haben, ist eine Mischung aus Dystopie und Fantasy. Ich fand sehr spannend, wie die Autorin das Setting - Hamburg in der Zukunft - beschrieben und aufgebaut hat. Die Stadt ist in unterschiedliche Sektoren eingeteilt, alles wirkte düster und erdrückend. Man merkt, dass die Autorin für ihre eigene Welt lebt, wenn sie davon erzählt. Die Strukturen wirken recht komplex und gut durchdacht. 
Der Großteil der Geschichte dreht sich um die Mordserie und das Finden des Mörders.
Besonders hervorzuheben ist ihr Schreibstil. Mir ist aufgefallen, dass sie sehr wenig mit "und" arbeitet, was ich beeindruckend finde. Die Wortwechsel zwischen Tavi und Leon sind schlagkräftig, aber inhaltlich eher leer. 
Auch über das Experiment erfährt man so ziemlich gar nichts. Es werden Andeutungen gemacht, aber was jetzt eigentlich genau dahintersteckt, bleibt ungewiss. Ich schätze, dass man in den Fortsetzungen mehr dazu erzählt bekommt. 
Tavi reagiert oft sehr impulsiv und leidenschaftlich. Obwohl sie bereits an die 2000 Jahre alt ist, verhält sie sich alles andere als bedacht. Ihre Vergangenheit hat sie sehr verändert, die Verluste, die sie erleiden musste, haben ihre Ängste, ihre Wut und ihren Hass wachsen lassen. 
Und Leon ... ich weiß nicht recht, was ich von ihm halten soll. Irgendwie ist er mir unsympathisch. Ja, sein Denken ist komplett geprägt von Vorurteilen gegen die Seelenlosen, er hat es nicht anders gelernt und erfahren, aber er hinterfragt auch nicht. Er glaubt an die Saiwalo und ihre guten Taten und lebt dieses Leben, das man eigentlich kaum Leben nennen kann, in einer Welt, die von Zerstörung, Krieg und Zerfall geprägt wurde. Des Weiteren ist er völlig auf seine Karriere fixiert. Er will aufsteigen und besser werden. Noch angesehener sein. Denken tut er in Tavis Anwesenheit oft auch nicht mit dem Kopf und scheint vollkommen hirnlos zu werden, wenn er in ihrer Nähe ist. 
Und dann noch diese Sache mit der Krankheit. In einer Minute klangt er ihr seine Leidensgeschichte und in der nächsten schlafen sie ungeschützt miteinander und er vergisst von jetzt auf gleich, dass er sie anstecken könnte. Tavi scheint in dem Moment ihren Kopf auch nicht angehabt zu haben oder aber sie wusste, dass es ihr nicht schaden würde, weil sie eine Phönix ist. 
Vermutlich lag es an ihm, dass ich die Liebesgeschichte einfach nicht fühlen konnte. Eher musste ich die Augen verdrehen, so leid es mir tut. 
Das Ende ist sehr actionreich, aber auch ziemlich verwirrend und viel auf einmal. 


[Rezension] Nebelmacht

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Nebelmacht
Autor: Marlen May      
Verlag: Books on Demand
Seiten: 432
Preis: 13,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 
9783750438125

Inhalt:

Robin hat Alyssa gegen ihren Willen in die Menschenwelt verfrachtet. Mit jedem Tag, den sie dort verbringt, wächst ihre Verzweiflung. Sie musste Lila in den Klauen der Schatten und Robin im Kampf gegen die Monster zurücklassen. Einzig Kierran ist ihr als letztes Bindeglied nach Makára geblieben, doch auch er weigert sich, sie wieder zurückzubringen.
Dorset war, seit sie denken kann, Alyssas Zuhause, doch nun ist dieser Platz besetzt. Ihr Herz hängt an Bakéa, der Stadt hinter den Nebeln, und die Lügen ihrer Mutter machen es nicht einfacher, sich wieder einzuleben. Hätte diese ihrer Tochter die Wahrheit gesagt, wäre vielleicht einiges anders gekommen.
Wird Alyssa einen Weg zurückfinden? Und selbst wenn, ist es inzwischen nicht längst zu spät? Denn eines ist sicher: Schatten kennen keine Gnade.


Protagonisten:
Alyssa hat herausgefunden, dass in ihr Khaloyblut fließt, denn sie ist eine Nebelflüsterin. Sie hat ihren eigenen Kopf und hasst es, wenn man über ihren Kopf hinweg Entscheidungen fällt, die sie betreffen. 
Ich habe sie, ihre Familie, die kleine Wolke Lila sowie Robin und Kierran noch fester ins Herz geschlossen. 

Lila ist eine kleine, freche und unglaublich niedliche Wolke, die Alyssa stets begleitet. Sie ist die pure Magie Makáras und ein absolut nicht wegzudenkender Charakter der Reihe. In diesem Buch hat sie ihre Leidenschaft fürs Singen entdeckt, was Alyssa alles andere als begeistert. 

Meine Meinung:
Ein absolut großartiger zweiter Teil! Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden an einem Stück verschlungen und könnte mich fast ein bisschen darüber ärgern, denn nun beginnt das Warten auf Band 3. 
Marlen May hat mit "Nebelmacht" einen actionreichen, nervenaufreibenden und fantastischen Mittelband geschaffen, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. 
In diesem Teil geht es temporeich voran. Die Schatten bedrohen Makára und seine Bewohner immer stärker, sodass für Alyssa ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. 
Mit ihrem fließenden, lockeren Schreibstil entführt die Autorin ihre Leser tiefer in die faszinierende Welt hinter dem Nebelring, wo Blumen deine Feinde sind und nichts so ungefährlich ist, wie es zuerst scheint. 
Die Liebesgeschichte zwischen Alyssa und Robin fügt sich wie schon im ersten Teil wunderbar in das Geschehen ein ohne dabei kitschig zu werden. Sie sorgt für die ruhigen Momente, für Bauchkribbeln und ein flatterndes Kolibriherz. 
Handlungstechnisch passiert unglaublich viel, das die Geschichte vorantreibt. Neue Charaktere tauchen auf, andere lernt man näher kennen und mir gefällt absolut nicht, wohin das ganze sich entwickelt. 
Die letzten fünfzig Seiten waren eine Achterbahn der Gefühle. Ich hatte Tränen in den Augen und wollte nicht glauben, was geschehen ist. Nach schockierenden Momenten, malerischen Bildern und überraschenden Wendungen wartet der berühmte Cliffhanger, der so viele Möglichkeiten für Band drei verspricht. Ich freue mich jetzt einfach schon unglaublich auf die Fortsetzung. 
"Nebelmacht" hat sich den Platz in meinen Jahreshighlights definitiv verdient!


Montag, 20. April 2020

[Rezension] Die Aschebringerin - Sprung zwischen den Welten

[Rezensionsexemplar]


Titel: Die Aschebringerin - Sprung zwischen den Welten
Autor: P. J. Ried
Verlag: Piper Verlag
Seiten: 348

Preis: 17,00 [D]  (Taschenbuch)  

             17,50 [A]                                                                                
ISBN: 978-3-492-50341-9

Inhalt:
Yashira Willow ist die beste Portalläuferin des Planeten Alpha. Sie ist die gefeierte Favoritin der populären Wettkämpfe, in denen Läufer mithilfe von Portalen überlebenswichtige Energie von den umliegenden Monden holen. Als Yashira jedoch während eines Laufs auf Epsilon dem Jungen Riley Chase das Leben rettet, ändert sich plötzlich alles – denn Riley hätte nie auf diesem Planeten sein dürfen. Er trägt ein Geheimnis in sich, und schon bald muss Yashira feststellen, dass auch sie nicht mehr sicher vor Alphas Regierung ist. Von der gefeierten Sportlerin zur Außenseiterin erklärt, beginnt eine halsbrecherische Flucht, bei der sie Riley gefährlich nahekommt – und sich zwischen ihrem Herzen und ihrem Traum vom Laufen entscheiden muss…

Protagonisten:
Yashira genannt Ash, hat ihren eigenen Kopf, ist Läuferin mit Leib und Seele, lässt aber auch ihre Gefühle zu und versteckt sie nicht. Sie ist überzeugt von dem System, in dem sie aufgewachsen ist, lebt und Karriere macht, klammert sich daran fest, muss sich aber schließlich eingestehen, dass nicht alles so perfekt ist wie sie glaubt. 

Meine Meinung:
Dieses Buch ist mein erster Science-Fiction-Roman seit einer gefühlten Ewigkeit. Die Erde existiert nicht mehr und die Menschen suchten Zuflucht auf dem Planeten Alpha, der von 23 Monden umgeben ist, die in ihrer Beschaffenheit nicht unterschiedlicher sein könnten. Als Portalläuferin ist es Yashiras Aufgabe, die für Alpha überlebenswichtige Energie von den anderen Monden zu holen, denn Alpha besitzt keine eigene Atmosphäre. 
Die Autorin hat sich beim Aufbau dieser Welt wirklich unglaublich viele Gedanken gemacht. Es gibt ein Glossar, in dem alle Monde aufgezählt und ein Großteil von ihnen beschrieben werden. Was man nicht erfährt, ist das Wie. Wie konnten die Menschen den Planeten besiedeln, wenn er doch eigentlich so unwirtlich zum Leben ist? Wie hat man ihn gefunden? 
Yashira ist zu Beginn eine sehr taffe Protagonistin. Verständlicherweise verliert sie einen Teil ihrer Stärke, als ihre Welt auseinanderbricht und sie plötzlich nicht mehr in ihrem heilen Zuhause lebt. Nun ist sie auf sich allein gestellt, hat bloß Riley Chase an der Backe, durch den das ganze Chaos erst seinen Anfang genommen hat. Sie versucht lange zu leugnen, dass das, was Riley ihr erzählt, der Wahrheit entspricht, obwohl seine Argumente absolut stichhaltig sind. 
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat sich in meinen Augen genau im richtigen Tempo entwickelt. Obwohl ihnen schon recht schnell klar ist, dass sie etwas füreinander empfinden, haben sie sich Zeit gelassen und sind nicht direkt übereinander hergefallen. 
Neben den unzähligen Monden treten im Laufe der Geschichte eine Menge neuer Figuren auf, die mehr oder weniger eine wichtige Rolle spielen. Ich hatte keine Probleme damit, könnte mir aber vorstellen, dass es manchen zu viel sein könnte. 
Die Geschichte zeigt auch, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch grau, denn Yashira und Riley schließen sich einer Rebellengruppe an, doch nur weil diese gegen ein Unrecht kämpft, sind sie noch lange nicht die Guten. Yashira hinterfragt viel, lässt sich nicht einlullen und behält ein gewisses Maß an Widerwillen. 
Das Ende kommt rasant, voller Action und Explosionen. Ich habe es geliebt. 


[Rezension] Feuertaufe - Lorenz Lovis ermittelt

[Rezensionsexemplar]


Titel: Feuertaufe - Lorenz Lovis ermittelt
Autor: Heidi Troi
Verlag: Servus Verlag
Seiten: 368

Preis: 14,00 [D]  (Klappenbroschur)  
             14,00 [A]                                                                                
ISBN: 978-3-7104-0214-2

Inhalt:
Lovis hat eine schwere Entscheidung zu treffen: Soll er den Erbhof seines Großonkels verkaufen oder als Bauer ein neues Leben beginnen? Die Zeichen stehen nicht allzu gut: Der Hof ist verschuldet, und Lovis hat weder Geld noch Ahnung von der Landwirtschaft. Wie gut, dass er sich erstmal mit seinen ermittlerischen Fähigkeiten im Dorf über Wasser halten kann. Er soll herausfinden, wer dahingemetzelte Uhus auf das Grundstück von Baron Carlo Cavagna geworfen hat. Ein dummer Jungenstreich? Oder ein Sabotageakt gegen Cavagnas umstrittenes Luxushotelprojekt? Steckt am Ende der zwielichtige Baron selbst dahinter? Lovis nimmt die Fährte auf und spürt, wie es im beschaulichen Brixner Talkessel rumort. Besonders, als in der Jagdhütte des Barons eine Leiche gefunden wird …

Protagonisten:
Lorenz Lovis, Mitte vierzig, Junggeselle und geschasster Beamter der Staatspolizei Brixen, startet als Bauer und Privatermittler durch. Allerdings eher gemächlich. Und nicht, ohne jede Stolperfalle mitzunehmen, die sich vor ihm auftut. Jap, genauso kann man ihn am besten beschreiben. Glück und Geschick sind ihm leider auch nicht wohl gesonnen, sodass er am Ende selbst des Mordes verdächtigt wird.

Meine Meinung:
Ein Krimi der anderen Art. Sehr ruhig, sehr beschaulich, sehr familiär. Besagte Leiche aus dem Klappentext taucht erst nach der Hälfte des Buches auf. Man muss also genügend Geduld mitbringen und darf hier keinen nervenaufreibenden Thriller erwarten.
Lorenz Lovis ist ein wirklich liebenswerter Charakter, obwohl er sich ziemlich tollpatschig, unsicher, vergesslich und oft mehr wie ein Jugendlicher verhält als ein Mann von Mitte Vierzig. Manchmal hätte ich ihm gerne etwas mehr Selbstvertrauen eingeimpft. Dennoch ist es wirklich niedlich mitzuerleben, wie er die Arbeit eines Bauern mehr oder minder erlernt, sich mit dem Huhn Alma unterhält und nebenbei seine Laufbahn als Privatdetektiv einschlägt.
Die Autorin schreibt mit Humor und sehr viel Liebe zum Setting Südtirol. Italienische Satzfetzen und der tiroler Dialekt kommen öfter mal zum Tragen. Vor allem dann, wenn Rückblenden zu Lorenz´ Onkel eingebracht werden.
Neben Lorenz gibt es noch Angelika, Paul und drei aufgeweckte Jungen, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Der Kriminalfall, um den es geht, ist definitiv gut durchdacht. Ich hatte bis zur Auflösung nicht die geringste Ahnung, wer der Mörder ist und was sein Motiv sein soll.
Wer also Lust auf einen beschaulichen Alpenkrimi ohne besonders viel Nervenkitzel, dafür aber mit liebenswerten Charakteren und einem tollpatschigen Privatdetektiv hat, dem kann ich das Buch nur empfehlen.

[Rezension] Der dunkle Krieg von Midkemia 3 - Der Zorn des Gottes

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel: Der dunkle Krieg von Midkemia 3 - Der Zorn des Gottes
Autor: Raymond Feist
Verlag: Blanvalet Verlag
Seiten: 592
Preis: 10,99 [D] (Taschenbuch)
             11,30 [A]
ISBN: 
978-3-7341-6230-5
       

Inhalt:
Schreckliche Zeiten sind auf Midkemia und Kelewan ausgebrochen. Beide Welten werden von einem großen Krieg erschüttert, der alles zu verwüsten droht. Nur der mächtige Magier Pug hat noch die Kraft, die Kämpfe zu beenden und die Welten vor der Vernichtung zu bewahren. Seine Mission führt ihn und seine Gefährten tief ins Reich der blutdürstigen Dasati. Noch nie ist jemand lebendig von dort zurückgekehrt. Doch Pug hat keine Wahl, der Preis für sein Versagen wäre zu hoch …

Protagonisten:
Miranda ist Pugs Frau und eine der mächtigsten Magierinnen von Midkemia. Sie liebt ihre Familie von ganzem Herzen, doch zeigt sie es nur selten. Ihre Sturköpfigkeit kann Pug, Caleb und Magnus schon einmal in den Wahnsinn treiben, denn wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann hält sie nichts davon ab, es auch durchzuführen. 

Meine Meinung:
Dieser Band hat mir wieder gezeigt, warum ich die Bücher so sehr liebe. War der Vorgängerteil in meinen Augen deutlich schwächer, so hat dieser hier mich absolut in seinen Bann ziehen können. Dasati gegen Kelewan, Dasati gegen Midkemia. Die Bedrohungen, die in den ersten beiden Teilen ans Licht kommen, werden nun blutige Realität. 
Haben sich manche Kapitel auch etwas gezogen - vor allem dann, wenn Pug und Nakor wieder einmal ins Philosophieren geraten - so war der Rest durchgehend spannend. Raymond Feist wäre aber kaum Raymond Feist, wenn er nicht noch ein paar ordentlich schockierende Wendungen einbauen würde, die alles, was man bisher zu wissen geglaubt hat, wieder über den Haufen werfen.
Am Ende wurde in Maßstäben erzählt, die man sich kaum noch vorstellen kann. Es ging um Millionen Menschen, die Zerstörung eines gesamten Planeten, den Dunklen Gott, Elfen, die das Herz der Welt beschützen und so viel mehr. 
Ich bin immer wieder ehrlich beeindruckt, wie man sich so etwas komplexes ausdenken und so unglaublich gut niederschreiben kann. 
Am meisten gefreut habe ich mich über das Wiederauftauchen von Elfenkönigin Aglaranna, ihrem Mann Tomas sowie den vielen Kapiteln, die aus Mirandas Sicht erzählen. 
Das Buch ist definitiv ein epischer Abschluss der Trilogie um den Dunklen Krieg von Midkemia!


Dienstag, 14. April 2020

[Rezension] Falling into you

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel: Falling into you
Autor: Julia Niederstraßer

Verlag: Forever Verlag
Seiten: 350
Preis: 13,00 [D] (Taschenbuch)

           13,40 [A]
ISBN: 
978-3-95818-487-9

Inhalt:
Mira hatte immer einen Traum: professionell Basketball spielen. Ihre Familie hat diesen Traum stets mitgeträumt. Doch dann hat er alles zerstört: ihre Familie, ihre Liebe zum Spiel, ihre Freundschaft zu Samuel. Deswegen hat Mira ihre größte Leidenschaft aufgegeben, zum Wohle aller anderen. Aber plötzlich steht Samuel mit seinen tiefbraunen Augen wieder vor ihr. Auch er hat den Sport, den sie beide lieben, aufgeben müssen. Auch ihn hat es an den Rand eines Abgrunds gebracht. Gefühle, die Mira nie erwartet hätte, erwachen plötzlich in ihr. Es scheint Schicksal, dass die beiden sich nun wiedersehen. Denn sie merken bald: Nur wer seine Vergangenheit hinter sich lässt, kann seine eigene Zukunft schreiben. Und manchmal geht das einfach besser zu zweit.

Protagonisten:
Mira liebt das Basketball spielen, doch sie konnte dem enormen Leistungsdruck seitens des Coachs, ihrer Großmutter und ihres Vaters nicht standhalten. Als alles auseinander zu brechen droht, ihre jüngere Schwester aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums im Krankenhaus landet, gibt sie das Spielen auf. Schuldgefühle, Selbstzweifel und Angst sind seitdem ihr ständiger Begleiter. Trotzdem trainiert sie die Rollstuhl-Basketballmannschaft der Mädchen und starrt jeden Basketballkorb sehnsüchtig an. 

Samuel ist ehemaliger Basketball-Star der Highschool, Sohn der Direktorin und einst Miras bester Freund. Doch sein Verlangen, mit dem Basketball selbst Karriere zu machen und ein Stipendium zu bekommen, haben mehr gewogen als die Freundschaft zu Mira. Als sich das Schicksal an ihm rächt, fällt er in ein tiefes Loch, aus dem nur Mira ihn retten kann. 

Meine Meinung:
Was tust du, wenn dir das Wichtigste im Leben genommen wurde? Was, wenn du es wiederhaben könntest? Und was, wenn du damit alles andere, was du liebst, zerstörst?

Anfangs war ich verwirrt und überfordert, denn ich habe nicht verstanden, wo das Problem liegt. Wieso hatte Mira mit Basketball aufgehört? Warum ist ein Teil ihrer Familie so sehr von Erfolgsdruck besessen? Wieso darf Vinnie weiterspielen, aber Mira nicht? Was hat ihre Großmutter für ein Problem? Alles Fragen, die mir eine ganze Weile nicht klar wurden, doch je weiter die Geschichte voranschreitet, umso mehr lichtete sich der Nebel. 
Die Autorin schreibt ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber dennoch so, dass ich mir alles ziemlich gut vorstellen konnte. 
Manchmal sind Absätze im Text irgendwie verrutscht und ich bin nicht sicher, ob das Absicht sein soll. 
Was die Figuren betrifft, kann ich eindeutig sagen, wem meine Sympathie gebührt. 
Am meisten mochte ich Adrianna mit ihren bunten Kontaktlinsen, ihrer direkten Art und der Lebensfreude, die sie versprüht hat, trotz der Tatsache, dass sie im Rollstuhl sitzt. 
Vinnie, Miras jüngerer Schwester, konnte ich einfach nichts abgewinnen. Sie schien der Star der Familie zu sein, man nahm ihr nach dem Training, die Jacke ab, brachte ihr einen Sportdrink und stellte ihr das Essen vor die Nase. Sie schien keinerlei Verständnis für Mira zu haben. 
Noch schlimmer allerdings war die Großmutter. Wie kann man sein Enkelkind nur unterstützen und lieben, wenn es Basketball spielt? Schrecklich. Ja, Mira sollte kämpfen, aber nicht, wenn sie dadurch selbst und alles um sie herum kaputt geht. 
Und Samuel? Klar, dass der ehemalige Basketballstar große Probleme damit hat zu akzeptieren, dass sein Leben nicht mehr nur aus diesem Sport bestehen kann, wenn er sich nicht selbst umbringen will, aber irgendwie konnte ich den ganzen Hype um ihn nicht so recht nachvollziehen. 
Mira und Samuel versuchen, sich gegenseitig aus ihrem Loch zu holen, doch die Ängste und Zweifel stehen ihnen viel zu sehr im Weg und es braucht Zeit, um zu akzeptieren und Wunden zu heilen. Die Liebesgeschichte zwischen ihnen ist anders. Langsamer, unsicherer, weniger dominant. Im Vordergrund stehen Miras Schuldgefühle, ihre Angst und gleichzeitig das Verlangen wieder spielen zu können. Ohne den Druck, ohne streitende Eltern, ohne eine trinkende Schwester. 
Zum Ende hin wurde das Buch deutlich emotionaler und mitreißender und Lösungen wurden gefunden, mit denen alle irgendwie leben konnten. 


[Rezension] Midnightsong - Es begann in New York

                                                                      [Rezensionsexemplar]

Titel: Midnightsong - Es begann in New York
Autor: Nica Stevens

Verlag: Carlsen
Seiten: 336
Preis: 13,00 [D] (Klappenbroschur)

           13,40 [A]
ISBN: 978-3-551-31852-7


Inhalt:
Die 18-jährige Lynn träumt eigentlich von einem Studium in New York, nicht von Rockstars. Bis sie die derzeit beliebteste Band des Landes unverhofft vor einer Horde kreischender Fans rettet – und bei Frontman Ryle mit dem zerzausten Haar und den dunkelblauen Augen selbst ganz weiche Knie bekommt. Von Star-Allüren keine Spur, stattdessen sprüht er vor Charme und zeigt aufrichtiges Interesse an Lynn. Trotzdem versucht sie mit aller Macht ihr Herz zu schützen und wird dabei auf eine harte Probe gestellt.

Protagonisten:
Lynn ist aus ihrem kleinen Heimatdorf nach New York zu ihrer großen Schwester und deren Freund gezogen. Sie möchte studieren, jobben und ihr Leben allein auf die Reihe bekommen. 

Ryle ist Rockstar mit Leib und Seele. Er liebt die Musik und seine Band, denn sie sind seine Familie. Dennoch hat er sich Bodenständigkeit, Charme und Ehrlichkeit bewahrt. 

Meine Meinung:
Das Stichwort dieses Buches ist Zufälle. Definitiv. Die ganze Geschichte entsteht durch Zufälle und zeigt, wie das Leben auch spielen kann. Natürlich ist das absolut nicht die Norm, aber warum nicht. Manchmal muss sich eine berühmte Boyband schon einmal auf der Flucht vor ihren Fans in einem Café verbarrikadieren.
Die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Lynn und Ryle hat mir wahnsinnig gut gefallen. Beide haben etwas, das sie nicht aufgeben wollen, auch wenn das bedeutet, dass ihre Liebe keinen Bestand haben kann. Und trotzdem können sie nicht voneinander lassen.
Lynn ist ein Charakter, mit dem ich mich wahnsinnig gut identifizieren konnte. In den meisten ihrer Gedankengänge konnte ich mich wiederfinden und war froh, dass sie jemand war, der trotz Kribbeln im Bauch und Verliebt-sein ihren Kopf benutzt hat. 
Ryle wirkt anfangs wie ein typischer Herzensbrecher, aber es steckt mehr hinter seiner gut aussehenden Fassade. 
Nica Stevens schreibt sehr flüssig und transportiert Lynns Gefühle unfassbar gut. Ich habe mich mit ihr über ihre neuen Aufträge gefreut und habe geschmunzelt, wenn sie in den Fangirl-Modus verfallen ist, weil Ryle sie mit anderen Berühmtheiten bekannt gemacht hat. 
"Midnightsong" ist eine New-Adult-Rockstar-Geschichte, die ganz ohne Schlafzimmerszenen auskommt, dafür aber mit viel Romantik, Sanftheit und einem ruhigen Erzähltempo punktet.
Ich mochte es wirklich gerne und natürlich darf bei solch einer Geschichte das Happy End nicht fehlen.


-> Hier geht es zum Buch: Midnightsong - Es begann in New York


[Rezension] Black Forest High 2 - Ghosthunter

                                                                     [Rezensionsexemplar] 

Titel: 
Black Forest High 2 - Ghosthunter
Autor: Nina MacKay
Verlag: Piper
Seiten: 320
Preis: 15,00 [D] (Taschenbuch)
           15,50 [A]
ISBN: 
978-3-492-70559-2     

Inhalt:
Seven erwacht in einem Siliziumglaskasten in einem Geheimraum des Internats. In der Schule ist man überzeugt, dass sie besessen ist, was die Schulleitung nicht davon abhält, Seven weiter als Ersatz für die tote Auserwählte zu benutzen. Nur Parker glaubt, dass die Wahrheit tiefer verborgen liegt. So tief wie seine Gefühle für Seven, die allerdings seinen Zwillingsbruder Crowe vorzieht. Gemeinsam gelingt es den Zwillingen, Seven zu befreien. Doch damit bringen sie nicht nur sich selbst in tödliche Gefahr ...

Protagonisten:
Seven gehört inzwischen zu den Geisterjägern, so eine richtige Kriegerin ist sie aber noch nicht. Sie versucht noch immer Kontakt zu ihrer toten Schwester aufzunehmen, was aber nicht klappen will. Hinzu kommt, dass jeder zu glauben scheint, sie sei von einem Poltergeist besessen, umsessen beziehungsweise wurde von ihnen mental manipuliert. Dann sind da noch Natalia, die Geisterforscher und Olivia sowie Coral Hattie, die ihr das Leben auch nicht einfacher machen. 

Meine Meinung:
Nach dem fiesen Cliffhanger von Band 1 war ich wahnsinnig gespannt, wie es mit Seven und den Poltergeistern weitergeht. Ich muss gestehen, dass ich anfangs so meine Schwierigkeiten hatte, wieder in die Geschichte hineinzufinden, weil ich einfach vieles nicht mehr richtig in Erinnerung hatte. Wer war wer? Wer ist gut, wer ist böse? Bei der unendlichen Anzahl an Figuren war das gar nicht so einfach und ich bewundere Nina, dass sie da den Überblick behalten hat. 
Schreibstilmäßig glänzt die Autorin wieder mit frechen, humorvollen Dialogen, einem ordentlichen Erzähltempo und bildhaften Beschreibungen. 
Wen ich diesmal immer weniger ausstehen konnte, war Crowe. War er in Band eins noch der charmante, draufgängerische Typ, wird er hier nach und nach zu einem besitzergreifenden, eifersüchtigen Kerl, der sogar seinen Bruder angeht, nur weil der Seven zwei Zentimeter zu nahe kommt. Es wird angedeutet, dass es um Crowes Seelenheil nicht sehr gut bestellt ist, aber trotzdem haben seine unbeherrschten Aktionen mich einfach nur genervt. 
Faszinierend fand ich die Geschichten um Dear Hannah und Octa. Die beiden Geistermädchen haben eine Menge Chaos und Spannung in die Geschichte gebracht. 
Ansonsten hatte ich das Gefühl, in der Luft zu hängen. Es passiert einiges, meist in rasanter Abfolge, aber erfahren tut man so ziemlich nichts. Alle irgendwie ausschlaggebenden Gespräche oder Szenen finden im Off statt, man springt von Szene zu Szene und muss sich tierisch konzentrieren, um bei den unerwarteten Perspektivwechseln nicht aus dem Konzept zu geraten. Man tappt quasi wie Seven total im Dunkeln. 
Die letzten fünfzig Seiten habe ich aber wieder richtig genießen können, denn endlich kam ein bisschen Schwung in die Sache. Natürlich endet das Buch wieder mit einem schönen Cliffhanger, der alles offen lässt. Ich würde sagen, wir sehen uns in einem Jahr zur Rezension von Band drei wieder. 


Sonntag, 12. April 2020

[Rezension] Götterträne - Verliebt in einen Gott

                                                                [Rezensionsexemplar]

Titel: Götterträne - Verliebt in einen Gott
Autor: Nicole Lange

Verlag: Federtraum Verlag
Seiten: 300
Preis: 12,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 
9783948253035

Inhalt:

Die Götterträne, ein kleiner, tränenförmiger Diamant, der Himmel und Hölle in Bewegung setzt und die achtzehnjährige Malina auf einige harte Proben stellt.
Als die junge Frau durch eine unglückliche Situation in den Besitz des Kleinods kommt, hätte niemand ahnen können, was es mit dem Stein und ihrer Person auf sich hat. Malinas neu gewonnene Kräfte hinterlassen Spuren in der Götterwelt und versetzen sie in Aufruhr. Ein Kampf um die Träne und Malina beginnt. Und dann ist da noch dieser überaus gut aussehende Gott, der sich blitzschnell in Malinas Herz schleicht und für gewaltiges Gefühlschaos sorgt.


Protagonisten:
Malina ist 18 Jahre alt, als sie nach ihrem Vater auch ihre Mutter verliert und vorläufig zu ihrer Tante nach Italien zieht, bevor sie in Norwegen ihren Azubi-Job beginnt. Sie ist stark, obwohl ihr das Leben so viele Steine in den Weg gelegt hat und kämpft sich weiter. 

Meine Meinung:
„Es gibt nur wenige, die diese Träne studiert haben. Es gibt kaum Aufzeichnungen darüber. Allerdings gibt es ein Gerücht, das seit Jahrtausenden durch die Welten wandert.“

Nicole Lange schreibt mit einer ordentlichen Prise Humor, Witz und typischen Teenager-Aussagen. Gleich zu Beginn des Buches schreibt sie, dass sie ihre achtzehnjährige Schwester förmlich ausgequetscht hat, um zu erfahren, wie diese in jener und solcher Situation handeln würde. Malina kommt jedenfalls ziemlich authentisch rüber, auch wenn ich manche Stellen etwas überzogen fand. 
Besonders interessant an diesem Buch ist auf jeden Fall, dass nordische auf griechische, römische und ägyptische Gottheiten treffen, Kulturen gemischt werden und auch Religion, Glaube und Gott  eine wichtige Rolle spielen. Vor allem im Leben von Malinas bester Freundin. 
Es war wirklich interessant zu lesen, wie Zeus und Thor einander begegnen, wie Poseidon in Asgard auftaucht und so weiter und so fort. 
Aber warum musste dieser überaus gut aussehende Gott aus dem Klappentext unbedingt Thor sein? Warum immer er? Es gibt doch noch so viele andere Götter. Versteht mich nicht falsch, ich mag Thor sehr gerne, aber gefühlt ist es immer er. Bei den Charakteren haben wir ansonsten natürlich wieder die Zicke und ihre Clique, die beste Freundin sowie zwei heiße Kerle. Thor ist einer von ihnen.
Sehen wir mal darüber hinweg. Handlungstechnisch passiert einiges, aber noch nicht sonderlich viel, denn Malina muss erst einmal eine Menge herausfinden, lernen, welche Kräfte sie beherrscht und was es mit dem kleinen Diamanten auf sich hat. Der große Knall kommt dann erst zum Ende hin und macht definitiv neugierig auf den zweiten Teil. 

[Rezension] Das Geheimnis der Dunklen Fee

                                                               [Rezensionsexemplar]

Titel: Das Geheimnis der Dunklen Fee
Autor: Serena Valentino, Walt Disney

Verlag: Carlsen
Seiten: 320
Preis: 12,00 [D] (Hardcover)

           12,40 [A]
ISBN: 
978-3-551-28036-7

Inhalt:

Die Geschichte von Dornröschen wird erzählt, als handele es sich um einen bösen Traum: Die Prinzessin trifft ihren Prinzen im Wald. Sie findet heraus, dass sie von einer dunklen Fee verflucht wurde, sich ihren Finger an einer Spindel stechen und in einen ewigen Schlaf zu fallen. Ihre drei guten Feen können den Fluch nur mildern. Aber die Macht des Guten hält an und ihr Held erweckt die Prinzessin mit einem Kuss. Und doch ist dies nur die halbe Wahrheit. Was ist mit der dunklen Fee? Warum verflucht sie die unschuldige Prinzessin? Was führte dazu, dass sie so voller Bosheit, Wut und Hass wurde?

Protagonisten:
Maleficent ist die Herrin des Bösens. Jeder kennt sie und ihren Raben Diaval. Kennt ihr grünes Feuer und ihre Hörner. Weiß, dass sie Dornröschen mit einem Fluch belegte, der ausgelöst wurde, weil sie sich den Finger an einer Spindel stach. 

Meine Meinung:
Maleficent beziehungsweise Malefiz, wie sie im Original Disneyfilm heißt, ist mein absoluter Liebling der Disney-Villains. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Es handelt sich um den vierten Band der Reihe und hier ist es wirklich zu empfehlen, die vorherigen Teile gelesen zu haben, denn es werden Charaktere und Handlungen dieser aufgegriffen und fortgeführt. Man darf sich also nicht der Illusion hingeben, dass dieses Buch sich ausschließlich um Maleficent dreht. Unter anderem treten Schneewittchen, Prinzessin Tulip, die drei verdrehten Hexenschwestern und Circe (die Zauberin, die den Prinzen in ein Biest verwandelte) auf. 
Ich bin ein bisschen vorgeschädigt, weil die Realverfilmungen von Maleficent ihre Kindheit und ihren Weg zum Bösen ebenfalls aufgegriffen haben. Trotzdem war ich sehr gespannt, wie die Autorin ihre Idee umsetzt. 
In Rückblenden und Erzählungen erfährt man, wie Maleficent von den anderen Feen ausgestoßen wurde, wie sie gedemütigt und beleidigt wurde, weil sie anders war. Wie die Schwester der Guten Fee (aus Cinderella) sie wie ihre eigene Tochter mit aller Liebe aufzog, die sie geben konnte und wie sie trotzdem scheiterte, denn der Hass in Maleficent wurde immer größer. 
Von allen vier Teilen ist dieser hier mein absoluter Liebling. Obwohl Maleficent eigentlich die Böse ist, hatte ich immer wieder unglaubliches Mitleid mit ihr und hätte die anderen Feen am liebsten einmal durchgeschüttelt. Schwarz ist eben nicht gleich schwarz und Weiß nie so rein und gut, wie man immer glaubt. 

->Hier geht es zum Buch: Das Geheimnis der Dunklen Fee


[Rezension] Hilfe, Honigbeerbiest!

                                                                         [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Hilfe, Honigbeerbiest!
Autor: Julia Osbahr
Verlag: Books On Demand
Seiten: 28
Preis: 10,99 [D] (Paperback)
ISBN:
 9783750470750

Inhalt:
Eigentlich hatten Lilly, Fleck, Professor Knut und Horst einen ihrer gemütlichen Spielenachmittage geplant.
Doch dann kommt alles ganz anders ...
Professor Knut hat einen Unfall und die anderen drei stehen vor einer großen Herausforderung: Um ihren Freund zu retten, müssen sie das von allen gefürchtete Honigbeerbiest um Hilfe bitten.
Werden sie sich in die schaurige Monsterhöhle wagen?


Meine Meinung:
Dieses Kinderbuch zum Vorlesen oder selbst lesen lassen ist eine Geschichte, die Mut vor dem Unbekannten macht und verdeutlicht, dass Vorurteile niemals hilfreich sind. 
Verfasst ist die süße Geschichte in Reimform. Dazu kommen die niedlichen Illustrationen, die die ganze Geschichte lebendig werden lassen. 
Hier steckt auf jeden Fall sehr viel Liebe drin und vor allem die Kleinen werden eine Menge Freude mit diesem Buch haben. 


[Rezension] Die Jahresprinzessin - Blüte der Ewigkeit

                                                                       [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Die Jahresprinzessin 1 - Blüte der Ewigkeit
Autor: Leni Wambach
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 418
Preis: 3,99 [D] (E-Book)
             3,99 [A] 
ISBN: 978-3-646-60576-1


Inhalt:
In Avalun steht die Zeit für immer still. Doch nicht für Marlowe, die als eine der wenigen Menschen in dieser verzauberten Welt lebt. Im Gegensatz zu den Ewigen wird sie älter und fühlt sich zwischen all den perfekten Wesen oft fehl am Platz. Das ändert sich erst, als die Königin ausgerechnet sie zur Jahresprinzessin wählt. Als diese muss Marlowe dem Land ein Jahr ihres Lebens opfern, um den Fluss der Zeit zu verhindern, und wird im Gegenzug Teil der königlichen Familie. Was zunächst wie ein Segen erscheint, wird bald zu einer schweren Last. Erst die gefährlich attraktive Kriegerin Charis zeigt ihr einen Ausweg aus den dunklen Intrigen der Ewigen und bringt etwas in ihr zum Klingen, das sie so noch nie gefühlt hat …           

Protagonisten:
Marlowe ist eine Protagonistin, wie ich sie mir öfter wünschen würde. Obwohl sie zu Beginn noch recht naiv und ängstlich ist, konnte ich sie total gut verstehen. Sie ist nicht die Sorte von Figur, die aufgrund ihrer Naivität einen Haufen falscher Entscheidungen trifft. Dazu ist sie kreativ, sanftmütig, nicht nachtragend - was sehr erfrischend ist - und kann auf jeden Fall auch ziemlich hartnäckig sein.

Charis ist Kriegerin durch und durch. Sie kann sich durchsetzen, ist energisch, gibt viel auf Logik und kann sich aber auch in andere hineinversetzen. Manchmal wirkt sie ziemlich stur und harsch, doch damit versucht sie nur ihre Unsicherheit zu überspielen. 

Königin Shanlie ist die Königin der Ewigen und ein sehr faszinierender Charakter. Marlowe beschreibt sie anfangs oft als sehr sanft und liebevoll, aber gleichzeitig auch unnachgiebig und aufmerksam. Sie ist ein Charakter mit Vergangenheit. Mehr kann ich aber nicht verraten, auch wenn ich es gerne würde. 

Ich hatte die Ehre, die drei Hauptfiguren für Leni zu illustrieren. Die Zeichnungen seht ihr rechts. 

Meine Meinung:
Seit Buch eins bin ich ein absoluter Fan von Lenis Geschichten. Von ihrem Schreibstil, ihren Idee und ihren Charakteren. Mit "Die Jahresprinzessin" hat sie meinen Geschmack total getroffen. High-Fantasy inklusive Magie, Intrigen, Hoffnung und Düsternis trifft auf eine queere Liebegeschichte, die nicht schöner hätte erzählt werden können. 
Leni Wambach geht in ruhigem Tempo auf die Gefühle der einzelnen Figuren ein, nichts wirkt völlig aus dem leeren Raum gegriffen. 
Zu Beginn schwebt man in der Perfektion von Avalun - einem Land, in dem die Zeit still steht. Marlowes Leben am Hof der Königin scheint friedlich, bequem und wunderschön. Und irgendwann wacht man auf. Ab dem Moment nimmt die Geschichte an Fahrt auf, neue Charaktere tauchen auf, die Spannung nimmt zu und man merkt immer deutlicher, dass etwas geschehen muss. 
Wie schon in ihren anderen Büchern hat Leni wieder einmal bewiesen, dass sie die Kunst der unvorhersehbaren Wendungen hervorragend beherrscht. Ebenso wie die Fähigkeit, den Leser am Ende zitternd zurückzulassen. 
Ich habe mit Charis und Marlowe gefiebert. Gleiches gilt aber auch für Shanlie. Aus diesem Grund fürchte ich mich im Moment ziemlich vor Band zwei. 
So viel dazu. Hervorzuheben ist definitiv die Liebesgeschichte zwischen Marlowe und Charis. Einfühlsam, ohne unnötigen Kitsch oder Klischees lässt Leni den Leser erleben, wie die beiden einander näher kommen. Es fügt sich einfach wunderbar in die Geschichte ein und zeigt, dass Liebe Liebe ist. Egal wohin sie fällt. Das Thema sexuelle Übergriffe wird ebenfalls angesprochen. Ein schwieriges als auch wichtiges Thema. Die Botschaft, die Leni übermittelt ist genauso wichtig. Du bist nicht Schuld. 
Ich kann euch dieses Buch einfach nur ganz, ganz doll ans Herz legen. Für mich ein absolutes Highlight!

-> Hier geht es zum Buch: Die Jahresprinzessin 1