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Sonntag, 6. Februar 2022

[Rezension] Eventorra 1 - Das schwarze Herz der Liebe

                                                                     [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Eventorra 1 - Das schwarze Herz der Liebe
Autor: Ella C. Schenk
Verlag: Vajona Verlag
Seiten: 510
Preis: 15,90[D] (Klappenbroschur)
ISBN: 978-3-948985-35-6

Inhalt:  
Vier Hexenschwestern werden ins dunkle Königreich geschickt, um die arrangierte Bluthochzeit zwischen dem Kronprinzen und der Prinzessin aus dem Finsteren Tal zu verhindern. Eine Verbindung, die niemals eingegangen werden darf, da Eventorra sonst gänzlich in Dunkelheit zu ersticken droht.
Mithilfe ihrer Magie sollen die Hexen versuchen, dem Kronprinzen den Kuss des Todes einzuhauchen. Allerdings gerät ihr Auftrag ins Wanken, da es scheint, als ob die Königsfamilie tief in ein grausames Schicksal verstrickt ist. Zu allem Überfluss entpuppen sich der Prinz und sein Bruder auch noch als äußerst charmant und anziehend, sodass Gefühle aufkeimen, die völlig fehl am Platz sind.
Doch schon bald müssen die Schwestern feststellen, dass das ihre geringsten Probleme sind. Denn sie geraten zwischen die Fronten dreier Göttinnen und mitten hinein in eine Fehde, so uralt und von Rache geprägt, dass die Vernichtung Eventorras nahe scheint …

Protagonisten: 
Violetta ist erst sechzehn Jahre alt und damit die jüngste der vier Hexenschwestern. Sie hält mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg, handelt oft aber auch unbedacht und naiv. Sie trägt eine große Bürde, die ihre Magie und ihre Herkunft betrifft und die sie regelmäßig niederzwingt, doch sie steht immer wieder auf. Mit ihren Kräfte kann sie erkennen, ob ein Mensch in seinem Herzen gut oder böse ist. 

Nora ist Violettas ältere Schwester. Die beiden eint eine innige Beziehung, die stärker ist als zu ihren anderen beiden Schwestern. Noras Magie liegt im Traumwandeln, doch sie beherrscht diese Kräfte eher schlecht als recht. Dafür ist ihr Beschützerinstinkt ihren Schwestern gegenüber äußerst ausgeprägt, sie ist stur und lässt sich nicht gerne den Mund verbieten. 

Meine Meinung:
Der Klappentext von "Eventorra" klang großartig, doch er verrät unglaublich viel über die Geschichte. Fast schon zu viel. Ich muss gestehen, dass die ersten zweihundert Seiten des Buches es mir unglaublich schwer gemacht haben. Man wird von Seite eins an erschlagen mit Informationen zu dieser neuen Welt, der Magie, den Machenschaften und Familiengeheimnissen der Figuren, die Charaktere waren mir durchweg unsympathisch und die Handlung wirkte wirr und gewollt dramatisch, gewollt brutal. Ständig herrschte Zwist und Streit zwischen den vier Hexenschwestern, ständig wurden sie angegangen und angriffen, es wurde herumgeschrien, gejammert und gewütet. Ich war maximal verwirrt und dezent genervt, ehe ich nach und nach begriffen habe, warum die Menschen sich benehmen, wie sie sich benehmen, warum Violetta, Nora, Leandra und Seline handeln, wie sie handeln. Und dann war ich begeistert von der Idee. Die zweite Hälfte konnte schließlich rausholen, was der Anfang nicht geschafft hat. Ich konnte mich nach und nach für die Protagonisten erwärmen. Für die Königsfamilie, aber vor allem für Nora und Violetta, aus deren Sichtweisen das Buch geschrieben ist, die so viel ertragen müssen und die eigentlich nur Spielbälle höherer Mächte sind. Der Schreibstil der Autorin war für mich gewöhnungsbedürftig, aber nicht unbedingt schlecht. Ihre Beschreibungen sind sehr bildlich, teils poetisch und vermitteln die düstere Atmosphäre, die die gesamte Geschichte trägt, sehr gut. Allerdings bin ich immer wieder über Formulierungen gestolpert, die sich in meinen Augen nicht schön gelesen haben, habe mich an den ständigen Ausrufezeichen aufgehangen und habe wieder festgestellt, dass ich es nicht mag, wenn extrem starke Worte wie schreien, jammern, brüllen, zusammenbrechen usw. immer und immer wieder auftauchen. Sie verlieren dadurch in meinen Augen an Wirkkraft und lassen die Charaktere wirken, als würden sie bei jeder Kleinigkeit ausrasten. Und obwohl die ganze Handlung unglaublich emotional aufgeladen ist (im Positiven wie im Negativen), konnte ich deswegen vermutlich nicht so mitfiebern, wie ich es gerne gewollt hätte. 
Die Twists am Ende konnten mich nur teilweise überraschen, erklären aber vieles noch besser und steigern die Spannung auf den nächsten Teil. Die Ideen, der Weltenbau und die Kreativität, die in der Geschichte stecken, sind großartig, leider hat die Umsetzung meinen persönlichen Geschmack ganz treffen können. 

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