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Sonntag, 16. September 2018

[Rezension] Ash Princess

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel: Ash Princess
Autor: Laura Sebastian
Verlag: cbj
Seiten: 512
Preis: 20,00[D] (Hardcover)
             20,60 [A]
ISBN:  978-3-570-16522-5


Inhalt:
Theo ist noch ein Kind, als ihre Mutter, die Fire Queen, vor ihren Augen ermordet wird. Der brutale Kaiser raubt dem Mädchen alles: die Familie, das Reich, die Sprache, den Namen. Und er macht aus ihr die Ash Princess, ein Symbol der Schande für ihr Volk. Aber Theo ist stark. Zehn Jahre lang hält die Hoffnung sie am Leben, den Thron irgendwann zurückzuerobern, allem Spott und Hohn zum Trotz. Als der Kaiser Theo eines Nachts zu einer furchtbaren Tat zwingt, wird klar: Um ihren Traum zu erfüllen, muss sie zurückschlagen – und die Achillesferse des Kaisers ist sein Sohn. Doch womit Theo nicht gerechnet hat, sind ihre Gefühle für den Prinzen ...

Protagonisten:
Theodosia (Theo) ist die rechtmäßige Königin von Astrea, wird nach der grausamen Eroberung ihres Landes durch den Kaiser von Kalovaxianern jedoch zur Ascheprinzessin herabgesetzt und Lady Thora genannt. Die zehn Jahre unter der Herrschaft des Kaisers haben unzählige Narben hinterlassen - körperlich und seelisch - aber Theo hat sich nicht vollständig brechen lassen. Sie ist ohne Zweifel ein starker Charakter, der in seinem kurzen Leben eine unvorstellbare Menge an Brutalität durchmachen musste, doch so ganz warm bin ich mit ihr nicht geworden.

Søren ist der Sohn des Kaisers und somit Prinz der Kalovaxianer. Ganz klischeemäßig verliebt er sich in Theo, soll aber die Tochter des engsten Beraters seines Vaters heiraten, die zufällig die einzige Freundin ist, die Theo am Hof hat. Er will nicht so sein, wie sein grausamer Vater und versucht, sich vor Theo für seine begangenen Taten zu rechtfertigen, um von ihr so etwas wie Vergebung zu hören zu bekommen.

Meine Meinung:
"Ash Princess" ist der Auftakt einer neuen Trilogie, dessen Cover einfach umwerfend ist. Von der groben Story her ist das Buch nichts großartig Neues, konnte mich aber dennoch an vielen Stellen überraschen.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer. Die Autorin hat eine Fantasywelt erschaffen, die recht düster, brutal und voller verschiedenster Götter, Magieelementen und Wesen ist. Da die Handlung sich jedoch hauptsächlich auf den Palast in Astrea konzentriert und andere Orte nur genannt werden, fallen die Länder um Astrea, ja selbst Astrea an sich nur sehr blass aus. Da sehe ich noch viel ausbaufähiges Potenzial. Das Gleiche auch im Rahmen der Magie, deren Vielfalt und Nutzung ebenfalls nur angerissen wurde. In einer Weise verständlich, da Theo nur das wissen kann, was sie bis zu ihrem sechsten Lebensjahr von ihrer Mutter gelernt hat. Trotzdem hat es mich ein wenig gestört.
Die Nebencharaktere waren mir persönlich zu oberflächlich, auch wenn man hier und da einen Blick auf ihr bisheriges Leben werfen konnte. Vor allem Cress wirkte auf mich wie diese typische Freundin der Protagonistin: verwöhnt, hübsch, liebenswürdig bis zu dem Punkt, an dem sie bemerkt, dass Søren sich für Theo interessiert.
Wo wir auch schon bei der Romantik angekommen wären, die in solch einem Buch natürlich nicht fehlen darf. Zu meinem Missfallen hat die Autorin hier wieder versucht, das berühmte Liebesdreieck einzubauen, was die Geschichte irgendwie spannender macht, aber auch anstrengender, wenn man so etwas nicht mag.
Zum Ende hin, wurde das Tempo angezogen, die Spannung größer und ich dachte mir, wenn sie das wirklich durchzieht, wäre ich echt beeindruckt, aber Theo hat mich in dieser Hinsicht leider enttäuscht. Vielleicht sei an dieser Stelle gesagt, dass mir 16 Jahre alte Racheköniginnen einfach zu jung sind und ich sie mir ein paar Jahre älter gewünscht hätte.
Trotzdem kann die Geschichte mit einigen interessanten Wendungen punkten, die mich wirklich überrascht haben, der Schreibstil ist flüssig und leicht zu verstehen, die Spannung durchgehend auf relativ hohem Niveau. Die Brutalität und das menschenverachtende Verhalten des Kaisers gegenüber Theo und den Astreanern haben mich erschüttert, doch nicht sehr berührt, da die Autorin Distanz bewahrt hat, was für ein Jugendbuch womöglich nicht schlecht ist.
Das Ende ist glücklicherweise kein fieser Cliffhanger, aber doch sehr, sehr offen und ich bin extrem neugierig, wie sich die Geschichte weiterentwickelnd wird.
   
 
 


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