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Montag, 10. September 2018

[Rezension] Das Gold der Krähen

                                                        [Rezensionsexemplar]
Titel: Das Gold der Krähen
Autor: Leigh Bardugo
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 592
Preis: 16,99 [D] (Klappenbroschur)
             17,50 [A]
ISBN:  978-3-426-65449-1  


Inhalt:
Kaz Brekker und seinen Krähen ist ein derart spektakulärer Coup gelungen, dass sie selbst nicht auf ihr Überleben gewettet hätten. Statt der versprochenen fürstlichen Belohnung erwartet sie jedoch bitterer Verrat, als sie nach Ketterdam zurückkehren. Haarscharf kommen die Krähen mit dem Leben davon, Kaz' Geliebte Inej gerät in Gefangenschaft. Doch Kaz trägt seinen Spitznamen »Dirtyhands« nicht ohne Grund – von jetzt an ist ihm kein Deal zu schmutzig und kein Risiko zu groß, um Inej zu befreien und seinen betrügerischen Erzfeind Pekka Rollins zu vernichten.

Protagonisten:
Ich könnte jetzt Romane über Kaz, Inej, Nina, Matthias, Jesper und Wylan schreiben, aber das würde zum einen den Rahmen sprengen und zum anderen muss man in diesen Büchern (Das Lied der Krähen und Das Gold der Krähen) die sechs Krähen während des Lesens kennenlernen. Aber eines sei gesagt: Ich liebe jeden einzelnen von ihnen. Den Dieb, die Spionin, den Verurteilten, die Magierin, den Scharfschützen und den Ausreißer - zusammen scheint für sie nichts unmöglich, ihre Gruppendynamik ist on Point und es macht einfach unheimlichen Spaß, ihr Abenteuer zu verfolgen. Der einzige Punkt, der mir immer noch nicht so ganz in den Kopf will, ist das junge Alter der sechs. Sie wirken - vor allem Kaz - viel reifer. Doch dann gibt es auch wieder Szenen kindischen Geplänkels, das mir wieder vor Augen geführt hat, dass sie wirklich erst siebzehn plus-minus eins sind.  

Meine Meinung:
Wie drückt man am besten aus, wie verdammt großartig dieses Buch ist, wenn man sich in seiner Wortwahl eigentlich nur immer wieder wiederholen würde? Wie Kaz vielleicht sagen würde ... nichts ist unmöglich.
Fangen wir am besten von vorne an. Während des Lesens habe ich immer wieder gehört, dass man zuerst die Grisha-Reihe gelesen haben sollte, da die Krähenreihe im Grishaverse angesiedelt ist und sich deswegen vermutlich Dinge schneiden und Personen auftauchen, die man aus den anderen Büchern bereits kennt. Dadurch würde man vermutlich noch einen größeren Einblick in die entwickelte Welt bekommen, aber ich kann euch versichern, dass man die Bücher nicht kennen muss, um die Krähenreihe zu verstehen und ein unglaubliches Lesevergnügen zu erleben.
Genau wie im ersten Teil erlebt man die Geschichte aus der Sicht aller sechs Charaktere. Dadurch erfährt so viel mehr über sie, ihre Schicksale und Gefühle. Nichts wirkt dabei konstruiert. Die Charaktergestaltung ist schlicht und einfach perfekt. Ebenso wie das Settig. Ketterdam mit seinen dunklen Gassen und Kanälen, zwielichtigen Spelunken und rivalisierenden Banden ist mir inzwischen so vertraut geworden.
Zu der genialen Story kommt, dass Leigh Bardugo einfach ein Händchen dafür hat, dem Leser den Atem stocken zu lassen. Immer wieder scheint es, als würde alles verloren sein und dann kommt Kaz mit seinen Plänen um die Ecke. Er hat mich immer und immer wieder überrascht. In diesem Buch sogar noch ein bisschen mehr als im ersten Teil. Es ist hierbei einfach unmöglich, zu erahnen, was passieren wird, denn ein Problem jagt das nächste. Grandios! Die Lösungen, das Zusammenspiel von Zufall und unverschämtem Glück sowie riskant geplanten Aktionen sind in meinen Augen völlig unrealistisch, aber gerade deswegen ist dieses Buch so unfassbar spannend.
Am Ende war ich erleichtert, aber auch unsagbar traurig. Es war vielleicht nicht das spektakulärste Finale, doch es passt zu unseren Krähen und ich habe (fast) nichts dagegen einzuwenden.  

   

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