Titel: Elbendunkel - Kein Weg zurück
Autor: Rena Fischer
Verlag: Thienemann-Esslinger (Planet!)
Seiten: 480
Preis: 17,00 [D] (Hardcover)
17,50 [A]
ISBN: 978-3-522-50657-1
Inhalt:
Im Jahr 2044 ist San Francisco von Unruhen zwischen Menschen und Elben geprägt. Als Upperclass-Mädchen und Tochter des Chefs der Elbensicherheitsbehörde, der gewaltsam gegen Elben vorgeht, führt Luz ein unbeschwertes Leben – bis zu dem Tag, als sie heimlich das Elben-Ghetto betritt. Luz ist fasziniert von der Untergrundgemeinde, vor allem aber von Darel, der mit einem regimekritischen Poetry-Slam auf der Bühne steht. Doch die Vorstellung wird von einer Razzia ihres Vaters gesprengt und Luz landet ohne sein Wissen als Gefangene auf dem Revier. Dort wird ein Geheimnis aufgedeckt, das Luz auf der Stelle zur Flucht vor ihrem Vater zwingt. Darel hilft ihr dabei. Allerdings verfolgt er seine ganz eigenen Ziele …
Protagonisten:
Luz ist 17 Jahre alt, Tochter des ärgsten Elbengegners der USA und ein Mädchen, das ihren goldenen Käfig noch nie verlassen hat. Sie kann schlagfertig sein, ist mutig, gleichzeitig aber oft auch unbedacht und vorschnell. Mehr kann ich euch gar nicht sagen, denn sonst würde ich eine Menge Inhalt vorweggreifen.
Darel ist Poetry-Slammer, Rebell und definitiv undurchschaubar. Ich konnte bis zum Ende nicht viel mit ihm anfangen. Er ist nämlich Bad Boy und noch eine Nummer schlimmer. Auch über ihn gäbe es noch so viel mehr zu erzählen, aber leider nicht ohne Spoiler.
Meine Meinung:
Was wir hier haben ist eine düstere Mischung aus Dystopie und Fantasy. Im Jahr 2044 leben Licht- und Dunkelelben auf der Erde wie wir sie kennen. Sie mussten aus ihrer Welt fliehen, nachdem ein verheerender Krieg diese unbewohnbar machte. Allerdings sind die Menschen den Elben nicht sonderlich wohlgesonnen und auch zwischen Licht- und Dunkelelben herrscht Zwist.
Dieses Thema schreit geradezu nach Gesellschaftskritik. Die Unterdrückung und Diskriminierung der Elben, vorrangig der Dunkelelben wird von der Autorin so passend in die Geschichte eingearbeitet, dass einem schlecht werden kann. Denn so und teilweise nicht viel anders geht es in unserer Realität ebenfalls zu.
Das Worldbuilding ist beeindruckend, die technischen Errungenschaften faszinierend, aber nicht zu unvorstellbar.
Die Anzahl der Charaktere ... hoch. Deren Namen ... zum Teil ziemlich exotisch, aber genial. Zum Glück gibt es am Ende des Buches Aussprachehilfen, Erklärungen, Listen und Beschreibungen zu Figuren, Begriffen, Orten und so weiter und sofort. Da vorher mal einen Blick drauf zu werfen, schadet absolut nicht.
Ansonsten gibt es viel Action, und wie es für Dystopien mit kritischen Gesellschaften typisch ist, Rebellengruppen, Freiheitskämpfer und Gruppen, die für bzw. gegen die Elbenpolitik sind.
Was mich bei all der Gesellschaftskritik ein bisschen geärgert hat, ist, dass Luz die ganze Zeit nur von Männern umgeben ist. Die einzigen Frauen, die noch eine Rolle spielen, sind ihre Mutter, ihre beste Freundin (die erst im letzten Drittel so richtig auftaucht), und eine einsiedlerische Elbin (die auf den letzten Seiten zum Vorschein tritt). Ansonsten Männer wohin man blickt und die behandeln Luz oft als sei sie ein kleines Kind. Gesagt wird ihr meist nur das wenigste, aber Darel, der sie wirklich unter der Gürtellinie behandelt, den himmelt sie schließlich an.
Neben Darel gibt des noch Niall und wie man es vielleicht erahnt, haben wir es mit einer Dreiecksbeziehung zu. Allerdings steht die Liebesgeschichte eher im Hintergrund des Buches. Vorrangig geht es um Luz, ihre Familie, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft. Darum, wer sie ist und wo sie herkommt.
Am Ende war ich von all den Geheimnissen richtiggehend verwirrt und musste erstmal alles sacken lassen.
Die Andeutungen weisen auf einen sicherlich nicht minder spannenden zweiten Teil hin.
Liebe Bianka,
AntwortenLöschendas Setting und die Handlung klingen weitaus besser als die Charaktere. Vielleicht lässt es auch nur Spielraum, um in der Fortsetzung noch mehr rauszuholen.
Wer weiß.
Liebe Grüße
Tina