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Sonntag, 27. Dezember 2020

[Rezension] Die Mächte der Moria

                                                                       [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Die Mächte der Moria
Autor: Zoraida Córdova
Verlag: Carlsen 
Seiten: 528
Preis: 17,00[D] (Klappenbroschur)
             17,50[A] 
ISBN: 978-3-551-52428-1


Inhalt:
Renata besitzt die am meisten gefürchtete Gabe der magischen Moria: Sie kann Erinnerungen stehlen. Als Kind wurde sie deshalb an den Hof des Königs gebracht, um politische Gegner auszuschalten. Jetzt kämpft sie selbst in den Reihen der Rebellen gegen die Krone. Als der Anführer der Moria und Renatas Geliebter Dez vom Prinzen entführt wird, muss sie an den Hof zurückkehren und Dez' Mission beenden. Doch je tiefer sie dort in die Machenschaften verstrickt wird, desto mehr erfährt sie über ihre eigene Vergangenheit – und deckt ein Geheimnis auf, mit dem sie das Schicksal des Königreichs verändern kann.

Protagonisten:
Renata
ist eine Moria. Genauer eine Robári. Das heißt, sie besitzt die Fähigkeit, Menschen Erinnerungen zu stehlen, sie völlig auszuhöhlen, wenn sie es darauf anlegt. Das macht sie sowohl bei den Menschen als auch unter den anderen Moria zu einer Gefahr. Zu jemandem, dem man nicht vertrauen sollte. Und genau damit hat sie zu kämpfen. 

Meine Meinung:
Können wir kurz über dieses wunderschöne Cover reden? Fantasy vom Feinsten. Ich liebe es. Vermutlich hatte ich deswegen auch so hohe Erwartungen an die Geschichte. Mal davon abgesehen, kann ich den Titel nicht lesen, ohne an "Herr der Ringe" zu denken. Ja, ich bin ein bisschen geschädigt. Aber zurück zum Wesentlichen. Die Geschichte beginnt direkt mit Mord und Tod. Danach wird man ins Geschehen hineingeworfen. Es existiert bereits eine Rebellengruppe, die gegen den König des Reiches vorgeht. Eine Gruppe bestehend aus Moria, die sich Flüsterer nennt. Auch ist Renata bereits mit Dez zusammen, sodass die Entwicklung einer Liebesgeschichte nicht im Vordergrund der Handlung steht. Alles Dinge, die ich gerne mag. 
Das lateinamerikanisch angehauchte Setting gefiel mir richtig gut. Mal etwas, das man nicht so oft liest. Leider, leider gibt es keine Karte der Welt, die mir beim Lesen sehr komplex erschien. Doch auch so konnte man sich die Welt nach und nach immer besser vorstellen. 
Die Autorin webt neue Informationen geschickt in die Handlung ein. Wissen über die verschiedenen Arten der Magie, über Kämpfe der Vergangenheit, Bündnisse und Beziehungen. 
Ren ist eine Art Charakter, der es einem nicht leicht macht. Sie stößt Menschen, die gut zu ihr sind von sich, will niemanden an sich heranlassen, hat schwere Schuldgefühle bezüglich ihrer Vergangenheit, an die sie sich selbst nicht sonderlich gut erinnert, da ihre Erinnerungen daran in dem sogenannten Grau stecken, und macht sich das Leben selbst schwerer als es ist. Was eine Leistung ist, denn sie hat es wirklich nicht einfach. Teilweise erscheint sie recht gefühlskalt, was auch auf die Stimmung abfärbt und bewirkt hat, dass ich nicht richtig mitfühlen konnte, obwohl ich es gewollt hätte. 
Der Mittelteil des Buches zieht sich. Man hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Es wird viel drumherum geredet, Andeutungen gemacht, Antworten auf Fragen gesucht, die vorher aufgeworfen wurden. 
Erst zum Ende hin kommt noch einmal richtig Spannung auf, es wird endlich einiges aufgelöst, was ich bereits erahnt hatte und ich bin extrem neugierig auf die Fortsetzung des Ganzen. 

-> Hier geht es zum Buch: Die Mächte der Moria

[Rezension] Apocalyptic Lovers - Reiter der Hölle

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel: 
 Apocalyptic Lovers - Reiter der Hölle
Autor: Ulrike Koch
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 310
Preis: 3,99 [D] (E-Book)
             3,99 [A] 
ISBN: 978-3-646-60712-3


Inhalt:
Kelyan ist einer der vier apokalyptischen Reiter, einst dazu bestimmt, das Grauen des Kriegs über die Menschen zu bringen. Aber die Welt hat sich verändert. Ein neues, göttliches Spiel der Macht hat begonnen und nun durchstreift er die Dunkelheit auf der Jagd nach den Kreaturen der Nacht. Bis zu jenem Tag, der alles verändert. Als er IHR begegnet …
Trintje und Dating – ein absoluter Reinfall. Daher kann die junge Studentin kaum glauben, dass der gut aussehende Fremde, den sie beinahe mit ihrem Volleyball massakriert hätte, tatsächlich Interesse an ihr zeigt. Doch seit ihrem »Zusammenstoß« weicht er nicht mehr von ihrer Seite. Trintje ahnt nicht, dass ein magisches Erbe in ihr schlummert, das sie unweigerlich mit diesem geheimnisvollen Mann verbindet und sie in die Untiefen der Hölle führen wird.

Protagonisten:
Trintje ist 23, Studentin für Jura und Single. Ihre beste Freundin versucht immer wieder, sie zu verkuppeln, aber es klappt nicht. Abgesehen davon wohnt sie ihn einer kleinen, chaotischen Wohnung, unternimmt viel mit ihrem besten Freund und ist stolz auf ihre Unabhängigkeit. 

Meine Meinung:
>>Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.<<
Ist das so? Für die vier apokalyptischen Reiter und den neuen Gott, der sich Taro der Trickser nennt, offensichtlich schon. 
Ulrike Koch hat einen angenehmen Schreibstil, der sich sehr gut lesen lässt. Es geht um Engel, Dämonen, Lucifer, verlorene Liebschaften, Rätsel und Geheimnisse. Durchaus eine Idee mit Potenzial. Ein wenig davon wurde verschenkt, denn mir mangelte es etwas an Hintergrundinformationen zu den Charakteren und der Welt der Engel. Davon hätte ich mir mehr gewünscht. 
Was mich persönlich gestört hat, ist das Tempo. Trintje hat mir zu schnell akzeptiert, was mit ihr passiert. Was um sie herum passiert. Wie Kel mit ihr umgeht. Er ist die Sorte Mann, von der ich mich selbst fernhalten würde. Egal, wie gutaussehend er ist und welche Gründe ihn dazu treiben, denn seine besitzergreifende Art und diese rechthaberische Arroganz sind Charakterzüge, die in meinen Augen wenig anziehend sind. Er verändert sich zum Ende hin, nur vollzieht diese Entwicklung sich ebenfalls gefühlt von jetzt auf gleich. 
Auch die Liebesgeschichte zwischen Trintje und Kelyan verläuft rasch. In Anbetracht dessen, was Kel ist, eher schwierig. Ganz zum Schluss erfährt man aber etwas Ausschlaggebendes, das das Ganze rechtfertigt. Dennoch hätte ich mir ein bisschen Entschleunigung erhofft. 
Geschrieben ist das Buch aus den Sichten von Trintje und dreien der vier Reiter. Man musste immer etwas in Gedanken springen, aber das hat mich nicht aus dem Lesefluss gebracht. 
Das Ganze ist ein Einzelband und das Ende ein Happy End. Fast schon zu viel Happy End, aber gut. Nach alles, was Trintje durchmachen musste, hat sie sich das verdient. 

-> Hier geht es zum Buch: Apocalyptic Lovers

[Rezension] Feuer im Schatten - Das Geheimnis der Schwingen

                                                          [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Feuer im Schatten - Das Geheimnis der Schwingen
Autor: Aurelia L. Night
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 334
Preis: 3,99 [D] (E-Book)
             3,99 [A] 
ISBN: 978-3-551-30319-6


Inhalt:
Als Mitglied der Königsfamilie bewahrt Sascha schon seit Kindertagen das wohl bestgehütete Geheimnis im Königreich der Schattendrachen. Doch die Wahrheit droht ans Licht zu kommen. Um den Machtanspruch der Familie zu sichern, ruft der König einen Wettbewerb aus, bei dem sich die Thronfolger der Drachenreiche als würdig erweisen sollen. Ein Druck, dem Sascha kaum standhalten kann. Der Drang, alldem zu entfliehen, wächst. Aber der Prinz der Lichtdrachen kommt Sascha in die Quere. 
Obwohl Colins himmelblaue Drachenaugen jeden in den Bann ziehen, darf er niemals von Saschas wahrer Identität erfahren …

Protagonisten:
Sascha ist der Erbe der Königsfamilie. Dabei möchte er nichts anderes, als abzudanken und ein eigenes Leben beginnen. Abseits des Drucks und der Verantwortung, die auf ihm lasten. Er möchte seine Familie in Sicherheit wissen, seine Brüder, seine Eltern. Denn über ihnen alles lastet Saschas Geheimnis, das jeden von ihnen in Gefahr bringt, sollte es ans Licht kommen. 

Meine Meinung:
>>Ein gefährliches Geheimnis, ein Prinz, der eigentlich der Feind sein sollte, und ein Königreich, das es zu retten gilt.<<
Ich liebs. Eigentlich bin ich Drachengeschichten gegenüber immer ein bisschen skeptisch, aber Aurelia Night hat mich von vorne bis hinten überzeugen können. Zum einen mit ihrem wundervoll flüssigen, sanften Schreibstil, den manchmal tiefgründigen, dann wieder lockeren, neckischen Dialogen und zum anderen mit den unterschiedlichsten Charakteren und der Welt. 
Ich möchte Saschas Geheimnis hier nicht verraten, obwohl es relativ schnell gelüftet wird und man es sich bereits aus dem Prolog erschließen kann. Das Wissen um das Geheimnis macht die Geschichte in meinen Augen umso interessanter und spannender. 
Prinz Colin, der anfangs ziemlich arrogant und herablassend wirkt, entpuppt sich rasch als sehr liebenswerter Charakter, der etwas in seinem Land zum Positiven hin verändern will. Denn sein Land, aber auch Helion, Saschas Reich, sind geprägt von Männern und deren Denken, das wenig fortschrittlich ist, um es nett auszudrücken. 
Ich mochte die Entwicklung der Beziehung zwischen Sascha und Colin sehr. Außerdem ist Saschas Mut, seine Tapferkeit und Entschlossenheit bewundernswert. Wie er an dem Wettbewerb teilnimmt, obwohl es für ihn aussichtslos erscheint. 
Mein Lieblingscharakter ist neben ihm definitiv Rogan. Als Waffenmeister und Saschas Lehrer, Beschützer und Freund begleitet er ihn überall hin, ist immer für einen Schlagabtausch zu haben und loyal bis zum Umfallen. 
Wie ich gemerkt habe, ist Aurelia Night auch ein Fan von Cliffhangern. Jedenfalls hört dieses verfluchte Buch genau da auf, wo es am spannendsten ist. Und ich war absolut nicht darauf vorbereitet. Zudem habe ich eine interessante Vermutung in Bezug auf einen gewissen König. Mal gucken, was Band zwei bringen wird. 

-> Hier geht es zum Buch: Feuer im Schatten 1

[Rezension] Elfenmal 2 - Befreite der Dunkelheit

                                                                               [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Elfenmal 2 - Befreite der Dunkelheit
Autor: Leni Wambach
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 400
Preis: 3,99 [D] (E-Book)
             3,99 [A] 
ISBN: 978-3-646-60644-7


Inhalt:
Als gezeichnete Elfe ist Neia gezwungen, aus ihrer von Attentaten in Schrecken versetzten Heimat Kentan zu fliehen. Auf der Suche nach dem Ursprung der Bedrohung gelangt sie zum mysteriösen Drachenhof der Fluchelfen und findet sich plötzlich unter ihresgleichen wieder. Doch auch dort, wo sie sich endlich nicht mehr als Ausgestoßene fühlen muss, lauert mehr als eine Gefahr in den Schatten. Weit entfernt von ihrem Vertrauten Elys, mit dem sie einst tiefe Gefühle verbanden, ist Neia Intrigen auf der Spur, welche die Macht haben, ihre Welt in Schutt und Asche zu legen. Dabei kommt sie auch der faszinierenden Prinzessin des Drachenhofs gefährlich nah …

Meine Meinung:
Es gibt zwei Dinge, die ich vorab nennen muss: erstens muss ich meine Aussage aus der Rezension von Band eins revidieren: Neia ist ebenfalls ein queerer Charakter, was der Geschichte wirklich, wirklich gut tut. Sie und Arjana zusammen sind einfach perfekt. Zweitens hatte ich recht, was mein ungutes Gefühl vom Ende von Band eins angeht. Und ich hasse es. Böse Leni. Böse, böse Leni. Meine armen Nerven und mein armes Herz. Ansonsten ist dieser zweite Teil ebenfalls geprägt von Magie, Spannung, Intrigen, neuen Freundschaften, Liebschaften, Erfahrungen und Wesen. Man taucht immer tiefer in die Welt der Fluchelfen ein, erfährt viel über ihre Fähigkeiten, die Magie und ihre Verhältnisse zu den Ländern Saschwans. 
Ich liebe die Geschichte, die Welt, die Charaktere. Und noch einmal muss ich hervorheben, dass Leni beweist, wie gut menschliche Beziehungen auch ohne unnötiges Drama laufen können. Wenn die Charaktere Verständnis zeigen können, Vergebung und Geduld. Dass eine Dreiecksbeziehung, die hier minimal besteht, nicht unbedingt von Eifersucht und Rivalität gezeichnet sein muss. Nichtsdestotrotz schafft Leni es, die Gefühle der einzelnen Charaktere intensiv darzustellen. Ihre Zweifel, Ängste und Wünsche. 
Die Entwicklung von Elys gefällt mir total. Auch Neia wird merklich selbstbewusster, stärker. Arjana ist ein Charakter, den man einfach mögen muss. Ebenso Mirri, die noch immer nicht auf den Mund gefallen ist, in Laurias Gegenwart jedoch von Unsicherheit ergriffen wird, was sie noch greifbarer macht. 
Ob es für meinen einen Lieblingscharakter noch Hoffnung gibt, weiß ich nicht, aber das ich wieder mal typisch für mich. Band drei, ich warte auf dich!

-> Hier geht es zum Buch: Elfenmal 2

Montag, 21. Dezember 2020

[Rezension] Das Vermächtnis der Seelenhändler

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel: Das Vermächtnis der Seelenhändler (Band 2)
Autor: Lavea Thoren
Verlag: Amazon 
Seiten: 470
Preis: 13,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN:  9783000664236

Inhalt:
Während Himi mit Maria im eisigen Norden Midgards ausharrt, kämpft Grímnir mit Eld an seiner Seite um seinen Stand als Herrscher in Asgard. Der Preis für die Fehler der Vergangenheit ist hoch. Es scheint, als würden diejenigen, die das Spiel der Intrigen am besten spielen, als Sieger aus dem beginnenden Krieg hervorgehen. Die Entscheidungen, die von den Freunden verlangt werden, stürzen ihre Ziele und Wertvorstellungen in Chaos. 
Jeder Einzelne von ihnen wird vor die Wahl gestellt. Schützt er sein Volk oder schützt er diejenigen, die er liebt?

Protagonisten:
Himi, 
ehemals Madelaine, hat herausgefunden, wer sie ist. Tochter des Meeresgottes Ägir und die letzte Meerjungfrau der neun Welten. Gleichzeitig steckt noch ein großer Teil Mensch in ihr, der sich nicht einfach so abschütteln lässt. Sie ist stolz, mutig, waghalsig und impulsiv. 

Meine Meinung:
Was soll ich sagen ... "Das Vermächtnis der Seelenhändler" hat mir definitiv noch eine Ecke besser gefallen als Band eins ("Im Bann der Seelenhändler"). Es hat etwas gedauert, bis ich wieder in der Geschichte drin war, doch mit der Zeit kamen die Erinnerungen an den Vorgängerband zurück. Was ich besonders an dem Buch mag ist die Art und Weise wie Lavea Thoren die komplexe nordische Mythologie in die Geschichte einbaut und sie mit ihren eigenen Fantasyelementen, Figuren und Handlungssträngen aus Band eins verknüpft. Diesmal spielen Rán, Hel, Odin und die Riesen eine besondere Rolle. Himi, die mich in Band eins doch ab und zu ziemlich genervt hat, ist erwachsener geworden, wenn auch immer noch sehr stolz, was es ihr schwer macht, mal über ihren Schatten zu springen und auf andere zuzugehen. Manchmal konnte ich ihre Handlungen/Gedanken nicht ganz nachvollziehen, aber irgendwie hat sie sich dann die Dinge so hingebogen, dass es wieder passte. 
Geschrieben ist das Buch vorwiegend aus Himis Sicht in Ich-Perspektive, aber ab und zu gibt es Kapitel aus Grímnirs, Marias, Friggs und Elds Sicht. Hinzu kommen viele Zeit- und Ortssprünge, die immer schön in den Kapitelüberschriften festgehalten werden. 
Es passiert eine ganze, ganze Menge, die die Handlungsstränge immer näher aufeinander zu treiben und schließlich verbinden. Die Romantik kommt hier definitiv etwas kürzer, denn Himi und Grímnir sind nicht bloß durch die Welten getrennt. Dennoch ist die Liebe ein spürbarer Antrieb vieler Figuren. 
Der Showdown hat es in sich. Jeder Charakter erhält am Ende seine verdiente Gerechtigkeit und anders als am Schluss von Band eins kommt man nun doch in den Geschmack eines Happy Ends. 

[Rezension] Ardantica - Der Obsidian

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel: Ardantica - Der Obsidian
Autor: Carolin A. Steinert
Verlag: Epubli
Seiten: 331
Preis: 10,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN:  978-3-7485-6967-1

Inhalt:
Die Suche nach dem Bösen ist nichts, was in das geordnete Leben der ängstlichen Mathematikstudentin Leyla passt. Doch ausgerechnet sie erblickt und durchschreitet einen Übergang in das magische Land Naurénya, das durch einen ungewöhnlichen Zauber nach und nach von schwarzem Stein überzogen wird. Die dortige Bevölkerung ist ratlos. Trotz der Fähigkeit die Elemente zu beherrschen, kennen sie keinen Weg das Unheil aufzuhalten. Bald schon muss Leyla entscheiden, ob sie verdrängen will, was sie gesehen hat oder ob sie bereit ist, nach der Ursache der Versteinerung zu suchen – um eine Welt zu retten, deren Vernichtung auch ihr eigenes Leben gefährden könnte.

Protagonisten:
Leyla studiert Mathematik an der Universität Potsdam. Sie lebt in ihrer eigenen Wohnung fern von Zuhause und gehört zum vorbildlichen Typ Studentin, der viel lernt, mitschreibt, in den Vorlesungen vorne sitzt und sich damit einen 1,0 Schnitt erarbeitet. Sehr sympathisch eigentlich. Hinzu kommt, dass sie eher schüchtern ist und es ihr nicht leicht fällt, neue Leute kennenzulernen. 

Meine Meinung:
Fangen wir mit den positiven Dingen an: Das Cover ist unfassbar schön. Genauso wie der Klappentext total gut klang. Caro überraschte mich mit dem Buch, nachdem ich ihr ein Paar Schuhe bemalt hatte. Also wollte ich es auch lesen. Was mich total erfreut hat, war das Setting, denn die Geschichte spielt in Potsdam, da Leyla dort studiert. Da ich selbst Studentin an der Uni bin, konnte ich mir die beschriebenen Schauplätze zu einhundert Prozent vorstellen. 
Nach und nach taucht man in die aus Leylas Sicht geschriebene Geschichte ein und entdeckt mit ihr 
das magische Land Naurénya, in der ein Bösewicht sein Unwesen treibt und ganze Landstriche versteinert. Samt Personen. 
Dann aber nahm die Spannung für mich immer mehr ab. Es treten neue Charaktere auf, Pan und Theodore. Nummer eins ist noch der sympathischste von allen, wenn auch ziemlich stoisch und kaum aus der Ruhe zu bringen. Nummer zwei hat einen Vaterkomplex, ist herablassend und seine Art, Leyla zu behandeln kann man schon als Mobbing bezeichnen. Dass sie sich nicht dagegen wehrt, kaum einen Gedanken daran verschwendet, habe ich nicht verstanden. Unterstützung von seitens Pans oder ihres besten Freundes Majiks kam wenn überhaupt halbherzig. Generell hatte ich das Gefühl, dass sie mit der Zeit immer weniger Emotionen gezeigt hat. Anfangs war sie noch überrascht, begeistert, erstaunt, verunsichert, später hat sie meist Pan in allem zugestimmt. 
Dann, mitten in der Geschichte, muss sie erstmal ihre Prüfungen schreiben und zwei Monate vergehen, ehe sie in ihre geliebte Parallelwelt zurückkehrt. Das hätte man auch anders lösen können, denn es nimmt alles, an Spannung vorhanden gewesen ist. 
Das letzte Drittel habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen. Die Reise der kleinen Gruppe bestehend aus Pan, Theodore, Leyla und Majik ist langatmig. Es passiert kaum etwas, die neu auftauchende Chayenne wird einfach und ohne großes Hinterfragen in die Gruppe aufgenommen. 
Die Auflösung war mehr oder minder überraschend. 
Eine Liebesgeschichte gibt es überhaupt nicht, was mich normalerweise nicht stört. Im Gegenteil. Hier hätte sie vielleicht etwas bewirken und etwas mehr Emotionen in die Handlung bringen können. 
Das Ende ist ein Cliffhanger, der schon ziemlich fies ist. 
An sich eine gute Idee mit viel Potenzial, einer interessanten Welt, aber Charakteren, mit denen ich einfach nicht warm wurde und das ist wahnsinnig schade. 

Samstag, 19. Dezember 2020

[Rezension] Wenn ich die Augen schließe

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel: Wenn ich die Augen schließe
Autor: Ava Reed
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 320
Preis: 14,95 [D] (Klappenbroschur)
             15,40 [A]
ISBN:  978-3-7432-0253-5

Inhalt:
Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?

Protagonisten:
Norah ist mit dem beliebtesten Jungen der Schule zusammen, gehört zur angesagten Clique, ist ständig von ihrer kleinen Schwester genervt und geht gerne ausgiebig feiern. Bis zu dem Punkt, als sie mit ihren Freunden einen schweren Unfall baut und nun nicht mehr weiß, was sie mag oder nicht. Denn sie kann sich nicht mehr an ihre Gefühle erinnern.

Sam ist ein eher unscheinbarer, schmächtiger Junge, der einmal Norahs bester Freund war, ehe sie sich auseinanderlebten. Er ist unglaublich lieb, hilfsbereit, wenn auch aus bestimmten Gründen unsicher. Trotz seiner Differenzen zu Norah, hilft er ihr, herauszufinden, wer sie selbst ist. 

Meine Meinung:
Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?
Genau vor diese Hürde wird Norah nach ihrem Autounfall gestellt. 
Handlungstechnisch braucht man keinen großen Plottwist zu erwarten, aber der ist auch nicht nötig, denn in der Geschichte geht es besonders um Themen wie Selbstfindung, zweite Chancen, echte Freundschaft, Liebe, aber auch Mobbing und Suizid, und nicht darum, den Leser zu überraschen. Mir war recht schnell klar, wohin das Ganze führen wird. Dennoch habe ich die Geschichte sehr genossen.  
Einfühlsam beschreibt Ava Reed Norahs Entwicklung, ihre Zweifel, ihre Verwirrung und Unsicherheit, sodass man beim Lesen das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. 
Es gibt Kapitel aus Norahs Perspektive und Kapitel aus der Sicht von Sam. Dadurch erfährt man viel mehr über Sam und seine Geschichte. 
Viele Dialoge machen die Handlung so realistisch. Besonders hervorheben möchte ich auch die intakten, innigen Verhältnisse der Protagonisten mit ihren Eltern. Endlich mal keine zerrütteten Familien sondern welche, die hinter ihren Kindern stehen. 
Es ist erschreckend, wie Gruppenzwang, das Bedürfnis dazuzugehören und Anpassung Freundschaften brechen lassen und Mobbing begünstigen. Hier zeigt Ava Reed deutlich, wie viel Mut und Stärke es kosten kann, sich zur Wehr zur setzen. 
Definitiv ein gefühlvolles Buch, das all die genannten Themen auf jugendliche Weise herüberbringt und eine wichtige Message besitzt. 

Donnerstag, 17. Dezember 2020

[Rezension] Nebelgold

                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Nebelgold
Autor: Marlen May      
Verlag: Books on Demand
Seiten: 474
Preis: 14,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 
978-3-7519-9891-8

Inhalt:
Vergiss niemals, wer du sein willst.
Geboren in eine Welt, in die ich nicht gehöre. Zu Hause in einer Stadt, die es nicht mehr gibt. Entwurzelt ist das erste Adjektiv, das mir dazu einfällt.
Ich bin Alyssa, Nebelflüsterin von Makára, das vor dem Untergang steht. Warum ich trotz allem nicht aufgebe? Warum ich immer noch weitermache? Es gibt diesen einen Kämpfer, den ich über alles liebe. Ich möchte bei ihm bleiben. Für immer. Deshalb werde ich es auch mit tausend tödlichen Blumen aufnehmen. Ich werde kämpfen, solange wir beide eine Zukunft haben. Denn ich bin kein Mädchen, das aufgibt.

»Schlimme Dinge bleiben schlimme Dinge, egal wie wir sie nennen. Sie werden weder stärker noch schwächer durch ihre Namen.«

Protagonisten:
Sie sind alles wieder da. Alyssa, Robin, Kieran, Lila, Von und ihre Raben ... alle. Und sie müssen kämpfen. Für ihr Land, ihre Liebsten, ihre Freunde, ihr Zuhause. 

Meine Meinung:
Alles, was schön ist, ist gefährlich. Das ist Makára. Blumen mit Zähnen, Piranha-Schmetterlinge, Riesenspinnen, gruselige Wüsten und was nicht sonst alles. Gleichzeitig ist diese Welt so unglaublich faszinierend. Ich habe es so sehr genossen, endlich wieder dorthin zurückzukehren. Zumindest in Gedanken. Denn, so verrückt es auch klingen mag, mit diesem letzten Teil der Reihe wurde Makára für mich noch ein Stück realer. 
Zu verdanken habe ich dieses Gefühl definitiv Marlens Schreibstil, der alles lebendig werden lässt. Die Figuren, die Orte, die Pflanzen und Kreaturen. Die Emotionen wirken so echt. Man fiebert mit Alyssa, die kurz gesagt ein unglaublich genialer Charakter ist. Mutig und taff, gleichzeitig verletzlich, menschlich, fehlerhaft, nicht perfekt. Die Last der Verantwortung, die ihre Aufgabe mit sich bringt, ist enorm und das spürt man in diesem letzten Band so sehr. 
Die Geschichte ist erwachsener geworden. Es geht um Leben und Tod, wie man bereits am Ende von Band zwei merken konnte. Zwischen den bedrückenden Szenen, baut Marlen jedoch immer wieder Momente des Friedens ein, des Glücks und der Liebe. Vor allem zwischen Alyssa und Robin, aber auch zwischen vielen anderen Figuren. Vor allem meine kleine Lieblingswolke Lila sorgt mit ihrer frechen, übermütigen Art regelmäßig für Schmunzelmomente. Sie und Vons Raben sind einfach zu genial. 
Das Buch ist ohne frage spannend. Ich wusste nicht einmal im Ansatz, wie das Ganze enden soll. Dennoch hat es mich vor allem zum Ende hin weniger stark packen können als Band zwei. 
Aber ich liebe den Schluss. Er ist einfach perfekt. Für fast alle Beteiligten. 
Wenn ihr also noch auf der Suche nach einem Buch beziehungsweise mehreren Büchern für die Wunschliste seid, dann kann ich Euch die Nebelwind-Trilogie nur ganz, ganz fest ans Herz legen. Ihr müsst Makára kennenlernen! Und Lila. Jeder braucht eine Lila. 

Sonntag, 13. Dezember 2020

[Rezension] Von Blut und Magie - Die verlorene Prinzessin

                                                          [Rezensionsexemplar]

Titel: Von Blut und Magie - Die verlorene Prinzessin 
Autor: Melanie Lane
Verlag: Isegrim Verlag
Seiten: 400
Preis: 15,90 [D] (Taschenbuch)
ISBN:  978-3-95452-970-4

Inhalt:
Grau, langweilig und ereignislos beschreibt Lillys Leben wohl am besten. Doch als Nick Callahan sie entführt, ist die Verwirrung perfekt. Wenn man Nick Glauben schenkt, ist Lilly die verlorene Prinzessin der Anderswelt. Plötzlich sieht sie sich Dämonen, Engeln und anderen mystischen Wesen einer magischen Parallelwelt gegenüber. Lilly wird unvermittelt zur Zielscheibe der Dämonen in einem jahrhundertealten Kampf um den Thron der Anderswelt.
Wem kann sie in dieser neuen Welt überhaupt trauen?
Und dann ist da noch Lucan Vale, der geheimnisvolle Krieger, und das verbotene Knistern zwischen ihnen.

Protagonisten:
Lilly ist 26 Jahre alt, Kellnerin in einem Buchcafé und auf einmal die verlorene Prinzessin der Anderwelt. Sie hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, ist gütig, hat Verstand und eine scharfe Zunge, wenn es drauf ankommt. Ihre Schlagfertigkeit ist wirklich zu beneiden. 

Lucan ist der große, gefährliche, mysteriöse Krieger und Bad Boy der Geschichte. Er wirkt immer grimmig, immer unnahbar. Ein Lächeln auf seinem Gesicht ist eine absolute Seltenheit. Dafür sieht er natürlich zum Anbeißen aus. 

Meine Meinung:
Äußerlich punktet das Buch mit einem wunderschönen Cover, das die Autorin sogar selbst kreiert hat. Inhaltlich enthält die Geschichte viele Elemente, die das Fantasy- aber auch New Adult-Leserherz höher schlagen lassen. Fangen wir mit dem Fantasyteil an: Melanie Lane hat hier eine komplexe Welt erschaffen. Oder besser ein ganzes Universum mit sieben Welten, die Lilly kennenlernen muss. Logisch, dass nicht alle Welten ausführlich vorkommen können. Es gibt die verschiedensten Geschöpfe, wie Engel, Harpyien, Dämonen und so weiter und so fort. Besonderes Augenmerk wurde auf die politischen und gesellschaftlichen Strukturen gelegt, die Lilly so vollkommen gegen den Strich gehen. Verständlicherweise. Denn Diskriminierung, Unterdrückung und Ausbeutung stehen in der Anderswelt oben auf der Tagesordnung. 
Nun zum New Adult-Teil: Lilly ist 26, was man erst im Laufe der Geschichte erfährt und mich etwas überrascht hat, aber nach und nach merkt man, dass das Buch deutlich erwachsener aufgezogen ist als andere Urban-Fantasy-Bücher für Jugendliche. Zwischen ihr und Lucan knistert es gewaltig, obwohl beide - vor allem Lucan - so tun, als wäre nichts. Gleichzeitig geht Mr. Vale jedem anderen Kerl an den Kragen oder grollt herum, wenn der Lilly zu nahe kommt oder sie sich freiwillig mit einem anderen Mann unterhält, flirtet, was auch immer. Das war mit Verlauf der Handlung immer öfter der Fall und hat mich die Augen verdrehen lassen. Dennoch mochte ich die ruhigen Momente zwischen ihnen sehr gerne. Genauso wie ihre Gedankengespräche. 
Neben dieser Liebesgeschichte gibt es auch noch zwei weitere, die jedoch nur nebensächlich eine Rolle spielen und die Nebenfiguren betreffen, die im Übrigen sehr sympathisch waren. Genannt seien unter anderem Duncan und Alina. 
Spannungstechnisch ist der Bogen eher seicht, was mich nicht gestört hat, denn natürlich musste Lilly erst die gesamte Welt kennenlernen, mit ihrer neuen Umgebung klar kommen, die Menschen an sich heranlassen, auch wenn das doch ziemlich flott ging, und vor allem ihre eigene Rolle als zukünftige Königin verstehen lernen, Verbündete finden, Pläne schmieden, Gespräche führen. Ein zwei Kämpfe sind natürlich drin und das Ende verspricht einen deutlich actionreicheren zweiten Teil. Ich bin sehr gespannt. 

[Rezension] The Loop - Das Ende der Menschlichkeit

                                                                         [Rezensionsexemplar]

Titel: The Loop - Das Ende der Menschlichkeit
Autor: Ben Oliver
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 400
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
             15,50 [A]
ISBN:  978-3-551-52118-7

Inhalt:
Jeder Tag im Loop ist die Hölle. Seit zwei Jahren sitzt Luke im Hightech-Jugendgefängnis und wartet auf seine Exekution. Eingesperrt in einer dunklen Zelle, lässt er einmal am Tag die schmerzhafte Energie-Ernte über sich ergehen, die ihm jegliche Kraft raubt. Die immergleiche Routine zerrt an seinen Nerven – bis sich alles ändert. Wachen verschwinden, Insassen nehmen sich das Leben, ein Ausbruch aus dem Loop scheint nun möglich. Doch Gerüchten zufolge kursiert draußen ein Virus, das Menschen in Killermaschinen verwandelt. Und plötzlich ist ungewiss, wo die größere Gefahr lauert …

Protagonisten:
Luke ist vierzehn Jahre alt und sitzt seit zwei Jahren im Loop ein. Der einzige Lichtblick im immer gleichen Alltag der beengten Zelle, der schmerzhaften Energie-Ernte und der Einsamkeit ist die neue Wärterin Wren, die ihm Bücher bringt und sich einige Minuten mit ihm unterhält. Er ist ein taffer Kerl, hilfsbereit und klug. 

Meine Meinung:
Dystopie die nächste. Man wird mitten ins Geschehen hineingeworfen. Mitten ins Loop. Trotz dessen habe ich mich recht schnell in dieser düsteren, hochtechnisierten Welt zurecht gefunden. Im Loop sitzen jugendliche Straftäter, die auf ihre Hinrichtung warten. Alle sechs Monate haben sie die Möglichkeit, einen Aufschub zu machen, was im Klartext bedeutet, sich als Versuchskaninchen missbrauchen zu lassen, dafür jedoch nicht exekutiert zu werden. 
Fluchtmöglichkeiten? Fehlanzeige. 
Explodierende Herzen? Gibt es auf Knopfdruck. 
Eine Software namens Happy, die für sämtliche Bürokratie zuständig ist? Check. 
Der Autor konnte mich mit seinen Ideen förmlich an das Buch fesseln. Er schreibt prägnant, spannend und düster, denn diese Welt ist genau das: kalt, erbarmungslos und düster. 
Nach den ersten hundert Seiten nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich und es wird teilweise wirklich brutal, wenn gleich der Autor hier auf klischeehafte Elemente des Genres zurückgreift. 
Die Charaktere neben Luke sind interessant, jedoch nicht ganz so tiefgründig ausgearbeitet wie ich es mit gewünscht hätte. Allerdings sind es auch ziemlich viele. Dass da nicht alle überleben, ist auch klar. 
Das Ende ist fulminant und verwirrend zugleich. Ich habe da so eine unschöne Ahnung. Mal schauen, was Band 2 für uns bereit hält. 

-> Hier geht es zum Buch: The Loop 


[Rezension] Zwei Leben in einer Nacht

                                                                      [Rezensionsexemplar]

Titel: Zwei Leben in einer Nacht
Autor: Carolin Wahl
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 288
Preis:   9,95 [D] (Taschenbuch)
             10,30 [A]
ISBN:  978-3-7432-0746-2

Inhalt:
Eine Challenge, eine Nacht, (k)ein Ausweg

Freitag, der 13., Mitternacht. Caspar beobachtet, wie Sams blaues Haar im Wind flattert, als der Zug vorbeirast. Eigentlich weiß er nichts über sie, nur, dass sie beide von Ghost für diese Challenge ausgewählt worden sind. Gemeinsam warten sie auf die erste Nachricht. Die Anweisungen für eine von fünf Aufgaben in dieser Nacht. Ein gefährliches Spiel, das nur ein Ende kennt: ihren Suizid.

Protagonisten:
Sam und Caspar sind die Hauptfiguren des Buches. Mit einer Beschreibung wie normalerweise würde ich zu viel vorweg nehmen, deswegen nur so viel: beide haben dunkle Dämonen zu bekämpfen und verfolgen bei dieser lebensgefährlichen Challenge ihre eigenen Ziele auf ihre eigene Weise. 

Meine Meinung:
Intensiv. Intensiv und schonungslos. Die Triggerwarnung zu Beginn des Buches ist absolut wichtig und ernst zu nehmen, denn wie der Klappentext bereits andeutet, geht es um Depression, Trauer, Tod, Suizid und Ängste. Wer weiß, dass er damit umgehen kann, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Sehr, sehr stark. 
ZLieN ist mein erstes Buch von Carolin gewesen. Ihr Schreibstil ist großartig. Eine absolut perfekte Mischung aus Emotionen, die greifen, Beschreibungen, Andeutungen und Feingefühl, denn die Themen sind wirklich alles andere als leicht. 
Mal liest man aus Caspars Perspektive, mal aus der von Sam. So lernt man beide Figuren Stück für Stück näher kennen, erfährt ihre Beweggründe und ihre Vergangenheiten. Bei Sam ist es die große Frage nach dem Warum. Bei Caspar der Wunsch, dem Druck zu entgehen. In nur einer Nacht entwickelt sich etwas zwischen den beiden. Ein dünnes Band. Hoffnung. Ich war vollkommen gefesselt. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle. Intensive Momente, geladene Momente, Tränen, Wut und Angst. 
Am Ende hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen. 
Dass die Idee zum Buch auf einer wahren Begebenheit - nämlich der Blue Whale Challenge - beruht, ist umso erschreckender. Carolin hat die Geschichte meiner Ansicht nach hervorragend umgesetzt. Diese Geschichte wird definitiv noch eine Weile nachhallen. 

Samstag, 5. Dezember 2020

[Rezension] Zerschlagene Krone

                                                                  [Rezensionsexemplar]


Titel: Zerschlagene Krone - Geschichten und mehr aus der Welt der roten Königin
Autor: Victoria Aveyard
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 560
Preis: 22,00 [D] (Hardcover)
             22,70 [A]
ISBN: 978-3-551-58414-4

  

Inhalt:
Ein abgedankter König sucht nach neuem Sinn in einer Welt, die der Krieg verändert hat. Verfeindete
Brüder treffen ein letztes Mal aufeinander. Eine verlorene Königin ringt um Worte für ihren kleinen Sohn. Eine silberne Fürstentochter vertraut einem roten Kapitän ihr Leben an. Eine Soldatin der Scharlachroten Garde sieht einen Hoffnungsschimmer, der die Rebellion entfachen wird. Und eine Heldin, deren Funke eine Revolution auslöste, findet ihren Platz in Zeiten des Friedens.

Protagonisten:
Man trifft in diesem Buch auf eine Reihe bekannter Charaktere, wie natürlich Mare, Cal, Maven, Farley, aber auch auf Cals Mutter Coriane, Evangelina Samos, ihren Bruder und viele weitere. 

Meine Meinung:
Bei diesem Buch handelt es sich um den Begleitband zur "Farben des Blutes"-Reihe. Hier einmal die Reihenfolge:
Band 1: Die rote Königin 
Band 2: Gläsernes Schwert 
Band 3: Goldener Käfig
Band 4: Wütender Sturm 
Begleitband: Zerschlagene Krone
Man erfährt in kurzen Geschichten, wie es mit Mare und ihren Freunden/Feinden nach dem Ende von Band 4 weitergeht, aber auch, was mit Cals Mutter geschah, bevor sie starb. Dazu gibt es zwischendrin Tagebucheinträge und Aufzeichnungen zur Welt, zu den vielen Königen vor Cal und dessen Vater, Zusammenfassungen zu den Inhalten der gesamten Reihe und einiges mehr. 
Ich muss gestehen, dass ich es immer noch nicht geschafft habe, den vierten Band zu lesen. Ja, Schande über mein Haupt. Damit habe ich mich schön selbst gespoilert. Egal. Es war trotzdem interessant zu erfahren, wie die Figuren sich verändert haben, was sie umtreibt und mit welchen Dämonen sie zu kämpfen haben. 
Die informativen Zwischenteile waren ehrlich gesagt etwas öde und haben sich gezogen, auch wenn man doch stark gemerkt hat, wie viel Mühe die Autorin sich mit der Erschaffung ihrer Welt gemacht hat. Wie ausgeklügelt und tiefgreifend sie erscheint. Wie echt. 
Meine Lieblingsgeschichten waren eindeutig die von Coriane und Evangelina. Aber natürlich hat es mich auf gefreut, zu lesen, dass Mare und Cal einander wieder nähergekommen sind, dass sie miteinander reden, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten. 
Die Gestaltung sowohl innen als auch das Cover sind, wie nicht anders zu erwarten, wunderschön. Für richtige Fans der Reihe ist dieses Buch ein absolutes Muss. Und ich muss endlich mal Band 4 lesen :D.

-> Hier geht es zum Buch: Zerschlagene Krone

[Rezension] Beastly Roses

                                                                   [Rezensionsexemplar]


Titel: Beastly Roses
Autor: Jennifer Petri
Verlag: Isegrim Verlag
Seiten: 331
Preis: 14,90 [D] (Taschenbuch)
              15,30 [A]
ISBN: 978-3-95452-964-3

  

Inhalt:
»Die Schöne und das Biest«, der Hinweis auf das Märchen, der ihrer Schwester das Leben retten 
könnte. Nur verstand ihn keiner.

An ihrem 17. Geburtstag, zehn Jahre nach dem Verschwinden ihrer Schwester, erhält Elle einen seltsamen Brief, dessen Verfasser behauptet, zu wissen, was damals passiert war. Unterschrieben ist der Brief mit Das Biest. Gemeinsam mit Julien gerät sie in einen Strudel aus Ereignissen. Und findet sich am Ende auf einem geheimen Anwesen wieder, das mehr Überraschungen bereithält, als ihr lieb ist.
Ein Katz- und Mausspiel nimmt seinen Lauf.

Und wenn sie nicht gestorben ist, lebt sie dann noch heute?

Protagonisten:
Elle war erst ein kleines Mädchen, als ihre Mutter starb und kurz darauf ihre ältere Schwester verschwand, die nie wieder auftauchte. Sie vermisst sie selbst nach zehn vergangenen Jahren noch sehr und ist deswegen auch sofort wie elektrisiert, als sie einen mysteriösen Hinweise erhält. Mit Mut, Waghalsigkeit und der Entschlossenheit, herauszufinden, was es mit der Botschaft auf sich hat, folgt sie den Anweisungen des Biests und riskiert dabei nicht nur ihr eigenes Leben. 

Meine Meinung:
Nach "Tik Tok Alice" folgt nun "Beastly Roses". Ebenfalls ein in Jugendthriller mit einer kleinen Liebesgeschichte und einem Märchen als Leitfaden. Hier ist es, wie unschwer zu erkennen, "Die Schöne und das Biest". 
Jennifer Petri schreibt flüssig und gut verständlich, sodass man schnell in die Geschichte hineinkommt und ihr folgen kann. Rasch tauchen neue Briefe des Biests auf, die Protagonistin Elle einiges abverlangen. Alles wurde ich immer verworrener, immer mehr Geheimnisse kommen zutage, die vor allem Elle und ihre Familie betreffen. Am Ende war ich regelrecht erschlagen von den verrückten Konstellationen. 
Aber nicht nur die sind verrückt. Auch das letzte Drittel ist geprägt von Seltsamkeiten, Charakterzügen bestimmter Personen, die ich nur schwer bis gar nicht nachvollziehen konnte. Aber gerade das hat die Geschichte spannend gemacht. Nicht zu wissen, wem man wirklich vertrauen kann. Ich hätte nicht mit Elle tauschen wollen. Einige Schlussfolgerungen kamen sehr plötzlich, manche Ereignisse wirkten auf mich abstrus. Aber gut, man steckt nicht in Elles Haut. 
Ein bisschen schwer tue ich mich schon, ein abschließendes Fazit abzugeben. Zu aller erst ist es ein wirklich gut zu lesendes Buch voller Geheimnisse und Mysterien, Spannung und spezieller Charaktere. Mich persönlich konnte es jedoch nicht zu einhundert Prozent überzeugen, was zum Teil am letzten Drittel gelegen hat. 

Sonntag, 29. November 2020

[Rezension] Das Gift der Mondlilie

                                                              [Rezensionsexemplar]

Titel: Das Gift der Mondlilie
Autor: April Wynter
Verlag: Books on Demand
Seiten: 372
Preis: 13,90 [D] (Taschenbuch)
ISBN:  978-3-751999328

Inhalt:
Nach der grausamen Ermordung ihrer Familie gibt es für Ally nur ein Ziel: ihren Bruder aus den 
Klauen des eisigen Herrschers zu befreien. Nachdem sie auf dem Weg zur Hauptstadt Ankor vom Straßenräuber Devan überfallen wurde, bietet er ihr unerwartet seine Hilfe an. Gemeinsam gelangen sie zur Akademie der verlorenen Künste, um die als verschollen geltende Thronerbin zu finden. Ally schließt sich der Armee aus Anwärterinnen an, von denen eine jede glaubt, die wahre Prinzessin zu sein. Was einst ihre Hoffnung war, könnte Ally jedoch ebenso den Tod bringen, denn der Kampf um den Thron findet nicht nur hinter den Toren der Hauptstadt statt. Ehe Ally sich versieht, findet sie sich mitten in den Intrigen der Anwärterinnen wieder, während die düsteren Diener des Herrschers Jagd auf sie machen.

Protagonisten:
Ally ist sechszehn Jahre jung, als sie mit ansehen muss, wie ihre zwei kleinen Brüder ermordet und ihr großer Bruder entführt wird. Zusammen mit ihrer Stute Finja flieht sie aus ihrem Dorf. Sie hat nur ein Ziel: Ihren Bruder zu retten. Geprägt von all den gefährlichen Situationen, in die sie hineingerät, von neuen Bekanntschaften und Freundschaften, wird sie mutiger und selbstbewusster, auch wenn immer kleine Zweifel bleiben. Denn sie ist schließlich nur ein einfaches Mädchen und keine Kriegerin. 

Meine Meinung:
wer darauf steht, in eine Geschichte hineinkatapultiert zu werden, dem kann ich "Das Gift der Mondlilie" nur empfehlen. So einen rasanten Start in ein Buch hatte ich schon eine Weile nicht mehr. Da geht es gleich blutig drunter und drüber. 
Das Setting - die Welt Jadera - ist liebevoll gestaltet, allerdings nichts sonderlich neues. Die Karte am Anfang des Buches macht es möglich, zwischendurch immer wieder zu schauen, wo Ally sich im Moment befindet. Zusammen ihr besucht man viele, fast alle Orte, die in der Karte eingezeichnet sind. 
Inhaltlich gab es für mich keine besonders großen Überraschungen. Der grobe Ausgang der Geschichte war mir recht schnell klar, die Umsetzung dennoch sehr interessant. 
Devan ist das Klischee eines Fantasy-Love-Interests: charmant, selbstbewusst und gut aussehend. Er begleitet Ally auf ihrer Mission. Anfangs eher widerwillig, dann aus einem bestimmten Grund. Meine Liebling der Geschichte war Amina. Wer beziehungsweise was sie ist, verrate ich euch nicht. 
Was mich gefreut hat, war die Tatsache, dass die Liebesgeschichte zwischen Ally und Devan nicht überstürzt wurde. Die beiden haben sich langsam angenähert, dabei jedoch niemals ihr Ziel aus den Augen verloren. 
Die Autorin gibt sich große Mühe, ihre Leserschaft in die Irre zu führen, was bei mir manchmal zu Zweifeln geführt hat, obwohl ich an einer Theorie festgehalten habe. Generell merkt man, wie viel Liebe zwischen dieses Seiten steckt. Dennoch fehlte mir dieses gewisse Etwas. Es gibt Kämpfe, es gibt nervenaufreibende Szenen, es gibt neuartige Wesen. Aber irgendetwas hat mir gefehlt. 
Positiv anzumerken gilt: es gibt keinen fiesen Cliffhanger. Alle Handlungsstränge führen am Ende zusammen und bilden einen runden Abschluss. Allerdings wirft der Epilog doch einige Fragen auf. 

[Rezension] Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin

                                                           [Rezensionsexemplar]

Titel: Der Orden des geheimes Baumes - Die Magierin 
Autor: Samantha Shannon
Verlag: Penhaligon Verlag
Seiten: 542
Preis: 20,00 [D] (Hardcover)
             20,60 [A]
ISBN:  978-3-7645-3239-0

Inhalt:
Mächtige Frauen lenken und beeinflussen das Schicksal ihrer Welt, ob als Königin, Magierin oder Drachenreiterin. Doch die Welt ist geteilt: Während im Westen alle Drachen als absolut böse verdammt werden, werden diese im Osten als göttergleiche Wesen verehrt. Trotz dieser gegensätzlichen Weltanschauungen müssen die Menschen des Ostens und des Westens zusammenarbeiten, als ein riesiger bösartiger Drache aus der Vergangenheit wieder aufersteht. Drei starke Frauen nehmen die Herausforderung an, die Bewohner beider Reiche zu vereinen, um die Menschheit zu retten … 

Protagonisten:
Ead Duryan 26 Jahre alt und dient am Hof von Königin Sabran IX als Kammerzofe. Acht Jahre lang lebt sie nun schon dort, hat den Glauben der sechs Tugenden kennengelernt und gilt als Konvertite. Sie ist klug, redet manchmal, bevor sie nachdenkt und tut alles, um die Königin zu beschützen. Denn sollte sie sterben ohne eine Tochter auf die Welt zu bringen, könnte das den Untergang des Königinnenreiches Inys bedeuten. 

Sabran ist 28 Jahre alt und die sechsunddreißigste Königin von Inys. Als Nachfahrin der Berethnet-Linie wird von ihr erwartet, zu heiraten und eine Tochter auf die Welt zu bringen, denn ihre Familie ist es, die die Drachen an ihrer Rückkehr hindert. Aber Sabran ist eigensinnig, stolz und nicht bereit, den nächstbesten zu heiraten, der ihr von ihrem Rat vorgeschlagen wird. 

Tané ist eine Waise, die in den Häusern des Lernens dazu ausgebildet wurde, es in die Hochseewacht zu schaffen. Voller Ehrgeiz verfolgt sie dieses Ziel, denn ihr Traum ist es, einmal eine Drachenreiterin zu werden. Sie kann kämpfen, reiten, schießen und tauchen wie keine andere und ist deshalb die beste Schülerin des Südhauses. 

Meine Meinung:
Ich hatte unglaublich hohe Erwartungen an dieses Buch und sie wurden erfüllt! Allesamt von der ersten bis zur letzten Seite. Eigentlich brauche ich gar nicht viel zu schreiben. Ich liebe den Schreibstil, ich liebe die Charaktere, ich liebe diese Welt und das gesamte Drumherum. Einfach genial! 
Der Osten und der Westen. Im Osten werden die Drachen verehrt, im Weste verabscheut. Dazu muss man wissen, dass es verschiedene Arten von Drachen gibt, die auf verschiedene Weise entstanden sind und in ihrem Wesen voneinander unterscheiden. 
Das Buch ist aus vier Perspektiven geschrieben. Tanés, Eads, Artheloths und Niclays´. Alle vier könnten nicht unterschiedlicher sein. Eine junge Drachenreiterin, eine Kammerzofe, ein Grafensohn und ein alter Alchemist. Sie alle haben ihre eigene Geschichte, ihre Handlungsstränge führen mal zusammen, mal nicht. 
Eine besonders große Rolle spielt der Glauben. In Inys herrscht beispielsweise der Glaube an die sechs Tugenden. In anderen Ländern der an den Namenlosen Einen. Prallen diese auseinander, fließt Blut. 
Die Geschichte ist komplex. Ziemlich komplex. Für mich absolut perfekt, wenn es sich um High-Fantasy handelt. Nicht zu kompliziert, aber kompliziert genug. Fremde Namen, fremde Orte und das alles auf einmal. Zum Glück befindet sich am Ende des Buches ein umfangreiches Glossar sowie Personenverzeichnis. Man muss Geduld haben, um sich einzufinden, die Namen den Figuren zuordnen zu können, zu verstehen, wo an welcher Stelle der Welt man sich gerade befindet. Aber dann wird es großartig! Es gibt gar nicht so viele Kämpfe, aber wenn, dann haben sie es in sich. Die Beschreibungen sind bildhaft, nicht zu lang. Besonders liebe ich die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere. Vor allem zwischen Ead und Sabran. So viel kann ich gar nicht verraten. Lest dieses Buch einfach und überzeugt euch selbst. 
Für ist dieses Buch ein Jahreshighlight!