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Samstag, 30. Januar 2021

[Rezension] Killing November

                                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Killing November
Autor: Adriana Mather
Verlag: Dressler Verlag
Seiten: 413
Preis: 22,00 [D] (Taschenbuch)
             22,70 [A]
ISBN: 978-3-7915-0152-9
    
Inhalt:
November hat keine Ahnung, warum ihr Vater sie ohne Vorwarnung auf die geheimnisvolle Academy Absconditi schickt, ein Internat, regiert vom Geheimbund Strategia. Hier gilt die Regel: Informationen über die eigene Familie dürfen unter keinen Umständen preisgegeben werden. Keine Nachnamen, keine Anschrift und keine Details über Familienmitglieder. Als ein Mitschüler ermordet wird, fällt der Verdacht auf November. Bevor sie für schuldig erklärt oder sogar selbst zum Mordopfer wird, muss sie herausfinden, welche Rolle sie selbst in den bizarren Strategiespielen des Ordens spielt.

Protagonisten:
November ist 17 Jahre alt und ein ziemlich positiver Mensch. Offen wie sie ist, möchte sie mit so ziemlich jedem befreundet sein, gerät gerne mal in Redelaune, kann schlagfertig sein und ist generell eine extrovertierte Person. Gleichzeitig ist sie klug, kann klettern wie ein Affe, ist ein Profi in Bezug auf die Etymologie von Namen sowie eine loyale Freundin.  

Meine Meinung:
Ich glaube, ich war beim Lesen eines Buches noch nie so ahnungslos wie bei diesem hier. Man wird eiskalt in die Geschichte hineingeworfen und weiß genau wie November so gut wie nichts. Nichts über den Grund, warum ihr Vater sie in dieses streng geheime Internat schickte, das so auf Verborgenheit fixiert ist, dass sie sogar während des Fluges betäubt wurde und erst vor Ort wieder zu sich kommt. Alles ist düster, uralt und erinnert an eine irische Burg. 
Ich hatte während des ersten Drittels nur Fragezeichen im Kopf. Und selbst, als man nach und nach die ersten Informationen bekommt, wurde es nicht sonderlich einfacher. Da half auch nicht, dass die Schüler/innen dazu angehalten sind, nichts über sich preis zu geben, da jedes Geheimnis gegen einen verwendet werden kann. Normalen Unterricht gibt es nicht. Stattdessen Waffenkampf, Giftkunde, Täuschung, Lügen und Akzente. Intrigen und Feindschaften stehen auf der Tagesordnung. November ist wie ein Alien auf der Akademie. Ihre Mitbewohnerin Layla verbissen, mürrisch, gefühlt immer schlecht gelaunt, deren Zwillingsbruder Ash, der gut aussehende, obergeniale, verschlossene, charmante Love Interest. Die restlichen Charaktere blieben mir etwas flach und klischeebeladen. Außer vielleicht Aarya. Die hatte das gewisse Etwas, das sie interessant gemacht hat. 
Der Schreibstil hingegen ist wirklich großartig und macht das Buch zu einem Pageturner schlechthin. Es geht um Familiengeheimnisse, Mord sowie Intrigen und Bündnisse. Ich habe die Geschichte inhaliert, weil ich unbedingt wissen musste, was hinter all den Geschehnissen steckt. Wer dahinter steckt. Meine eigenen Verdächtigen haben sich immer wieder verändert, sodass ich vom Showdown wirklich überrascht wurde. 
Am Ende war ich dezent baff und musste nochmal in Ruhe darüber nachdenken. Mal gucken, ob es eine Fortsetzung geben wird. 

[Rezension] Tochter des Ozeans - Nereus Prophezeiung

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Tochter des Ozeans - Nereus Prophezeiung
Autor: Leinani Klaas 
Verlag: Isegrim Verlag
Seiten: 324
Preis: 13,90 [D] (Taschenbuch)
             14,30 [A]
ISBN: 978-3-95452-967-4
    
Inhalt:
"Und das Kind des Meeres und des Landes vermag die Dunkelheit zu vertreiben und den Frieden zu bringen." 
Als Clara kurz vor ihrem 18. Geburtstag endlich von einer Pflegefamilie aufgenommen wird, scheint sich für sie alles zum Positiven zu wenden. Doch im beschaulichen Rockaway Beach angekommen, fühlt sie sich vom Meer unnatürlich angezogen und die Ereignisse überschlagen sich. Plötzlich ist Clara Mittelpunkt eines jahrhundertealten Konflikts und in eine Prophezeiung verstrickt, die ihr Leben gefährden könnte. Wird sie das Risiko eingehen und in eine neue Welt eintauchen oder das sichere Leben an Land wählen?

Protagonisten:
Clara ist nicht einfach nur eine junge Frau. Traumatisiert durch ihre Vergangenheit, kommt sie in diese neue Familie auf einem anderen Kontinent, wo niemand weiß, wer sie wirklich ist. Sie hat mit ihren Ängsten zu kämpfen. Mit Panikattacken, Albträumen und Vertrauen zu neuen Menschen. Wie sie sich durch all das Chaos in ihrem Leben schlägt, ist einfach nur bewundernswert. 

Meine Meinung:
Wie das Cover und der Klappentext bereits andeuten, geht es in der Geschichte um Unterwasserwesen, die wir wohl am ehesten mit dem Titel "Meerjungfrauen" bezeichnen würden. Allerdings hat Leinani Klaas sich detailliert und ausführlich mit der griechischen Mythologie auseinandergesetzt, weswegen "Meerjungfrau" nicht ganz richtig ist. 
Ihr Schreibstil ist locker, flüssig und angenehm zu lesen, sodass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin. Richtiger und wichtiger Weise spricht sie am Anfang der Geschichte eine Triggerwarnung für psychologische Krankheiten, Missbrauch und Gewalt aus. Die Themen spielen eine extrem wichtige Rolle, vor allem für Protagonistin Clara. Der Autorin gelingt es mit Feingefühl, Claras Trauma in die Handlung einzuweben, Spannung aufzubauen, die Charaktere lebendig werden und Geheimnisse ans Licht kommen zu lassen. 
Neben Clara und ihrer neuen Familie gibt es noch Jenna und ihre Tante, die definitiv mit meine liebsten Charaktere sind. Ich will nicht allzu viel verraten, aber Jenna spielt eine wirklich wichtige Rolle. Vor allem in Bezug auf Clara. Die zwischenmenschliche Beziehung der beiden gibt Clara unglaublich viel Kraft. 
Der Fantasyanteil samt griechischer Mythologie, die Beschreibungen der Unterwasserwelt und das ganze Drumherum haben mir wahnsinnig gut gefallen. Es war, als wäre man direkt vor Ort. 
Im Verlauf der Geschichte haben sich mir immer mehr Fragen aufgetan, die bis zum Schluss jedoch nicht alle beantwortet wurden. Das Ende? Ein Cliffhanger der allerfeinsten Sorte. Halleluja. Jetzt bin ich umso begieriger auf Band zwei und die Antworten, die er hoffentlich bereit hält. 

Montag, 25. Januar 2021

[Rezension] Water Rising - Flucht in die Tiefe

                                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Water Rising - Flucht in die Tiefe
Autor: London Shah
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 464
Preis: 18,95 [D] (Hardcover)
             19,50 [A]
ISBN: 978-3-7321-0857-5
    
Inhalt:
Die Welt nach der Katastrophe. Wie ist es, Regen, Schnee oder Sonne auf dem Gesicht zu spüren? Und wie sehen wechselnde Jahreszeiten aus und fühlen sich verschiedene Temperaturen an?
Das alles ist der 16-jährigen Leyla völlig fremd, denn seit einer verheerenden Naturkatastrophe steht die Welt komplett unter Wasser. Leyla kennt nur das Leben im versunkenen London – bis ihr Vater festgenommen wird. Zum ersten Mal verlässt sie zusammen mit dem verschlossenen Ari ihre Heimat, um ihren Vater zu befreien. Doch die britische Regierung stellt sich ihnen in den Weg. Mit allen Mitteln will sie verhindern, dass Leyla eine dunkle Verschwörung aufdeckt.

Protagonisten:
Leyla ist 16 Jahre jung, lebt im versunkenen London und fährt für ihr Leben gerne Unterwasserrennen. Mit der Verhaftung ihres Vaters bleiben ihr bloß noch ihr Großvater und Zwillinge Theo und Tabby sowie ihre Hündin Jojo. Zu Anfang wirkt sie ziemlich naiv und leichtgläubig, doch das ändert sich im Laufe ihrer Reise. 

Meine Meinung:
Climate-Fiction ist die Bezeichnung für dieses Buch, die ich ziemlich passend finde, denn wir haben ein Setting, der besonderen Art. Die Welt, wie wir sie kennen wurde nach einer schrecklichen Naturkatastrophe unbewohnbar und beinahe vollständig überflutet. Seitdem wohnen die Überlebenden unter Wasser, ehren die "Alte Welt" und forschen daran, irgendwann wieder an die Oberfläche zurückkehren zu können. 
London Shah hat sich zu Beginn ausreichend Zeit genommen, um dieses Setting, die Charaktere und die aktuelle Situation zu beschreiben, zu erklären und dem Leser/in bewusst zu machen. Dadurch startet man nur langsam, doch ich fand es nicht schlecht, um erst einmal einen Eindruck dieser Lebensweise zu erhalten. Dann nimmt die Geschichte nach und nach an Fahrt auf. Leyla bekommt es mit den Gefahren der Tiefsee zu tun, muss ihre Ängste und Zweifel bekämpfen, die sie immer wieder zu überwältigen drohen, und hat dann auch noch einen blinden Passagier namens Ari an Bord ihres U-Boots - der leider ziemlich gut aussehend ist und ihr helfen will. Was sich daraus entwickelt brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern. 
Mich konnte das Buch ehrlich gesagt nicht groß überraschen, auch wenn etliche Wendungen drin waren. Dennoch habe ich Leylas Abenteuer gerne verfolgt. Dazu hat auch der sehr atmosphärische Schreibstil beigetragen, der die düstere und gleichzeitig faszinierende Unterwasserwelt lebendig gemacht hat. 
Tja, und dann kam der Cliffhanger, der irgendwie zu erwarten war, weil es sonst mit einem zweiten Teil schwieriger geworden wäre. 


[Rezension] K-Pop Confidential

                                                        [Rezensionsexemplar]


Titel: 
K-Pop Confidential 
Autor: Stephan Lee
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 427
Preis: 16,00 [D] (Klappenbroschur)
             16,50 [A]
ISBN: 978-3-551-31964-7
    
Inhalt:

Candace kann singen – und zwar richtig gut. Nur weiß kaum jemand davon. Genauso wenig wie von ihrer Begeisterung für K-Pop. Heimlich nimmt die 15-Jährige an einem Casting teil – und ergattert prompt einen Trainee-Platz bei der weltgrößten K-Pop-Schmiede in Seoul. Eine Riesenchance!
Doch die Ausbildung ist hart, mit strengen Regeln und unerbittlichen Trainern, die Candace an ihre Grenzen bringen. Und als sie YoungBae kennenlernt, den sie wegen des strikten Dating-Verbots eigentlich nicht treffen darf, beginnt sie zu zweifeln: Kann sie sich selbst treu bleiben und gleichzeitig ein K-Pop-Star werden?

Protagonisten:
Candace
ist 15 Jahre jung, belegt auf ihrer High School Kurse auf College Niveau, spielt im Orchester Bratsche (und hasst es), hat zwei unglaublich tolle Freunde und singt für ihr Leben gerne. Nur haben ihre Eltern etwas dagegen. Sie ist lieb, sanft und unschuldig, ehe sie eines von 50 Trainees wird, die ausgewählt wurden, um Mitglied einer neuen K-Pop Girl Group zu werden. 

Meine Meinung:
Von K-Pop habe ich ja absolut gar keine Ahnung gehabt, ehe ich das Buch in den Händen gehalten habe. Dass diese Art von Musik existiert, ja. Mehr? Fehlanzeige. Auch wenn man in der Geschichte mit Begriffen überhäuft wird, werden diese oft gut erklärt. Außerdem gibt es am Ende noch eine laaaange List, in der man im Notfall nachgucken kann. Trotz meiner totalen thematischen Unkenntnis konnte die Geschichte mich wirklich packen. Der Schreibstil ist wirklich großartig. Sehr lebendig und bildlich, sodass man teilweise wirklich das Gefühl hatte, mit Candace auf der Bühne zu stehen, mit ihr zu hungern und vor Schmerz zu leiden. Denn da kommen wir auf die erschreckenden Methoden, die Stephan Lee beschreibt und die angewendet werden, um aus den Mädchen K-Pop Idole zu machen. Vier Stunden Schlaf, Dating-Verbot, strenge Diät, extrem hartes Trainingsprogramm, Singen, Tanzen und zusätzlich Rivalität, Neid und Missgunst. 
Dazwischen aber hat der Autor immer wieder ruhige Szenen, Szenen der Freude, Aufregung und des Zusammenhalts eingebaut. Szenen, die sowohl Candance´ Leben als auch das Erleben des Lesers/in erträglicher gemacht haben. 
Im Vordergrund steht dabei immer, wie wichtig es ist, Träume zu haben und für diese zu kämpfen. Jedoch nicht mit allen Mitteln. Und sich auch nicht ausnutzen zu lassen. 
Es ist eine beängstigende Geschichte, eine Geschichte, die Hoffnung gibt, eine Geschichte, die eindringlich, ehrlich und mitreißend ist. Die aus der sanften Candace vom Anfang eine Kämpferin macht, die lernt, Konflikte zu lösen, wütend zu sein, sich durchzusetzen, mutig zu sein, zu lachen und auch mal so richtig zu kreischen. 
Das Ende kam nicht unbedingt unerwartet, hat dem ganzen Buch jedoch verdient die Krone aufgesetzt. 

-> Hier geht es zum Buch: K-Pop Confidential

Montag, 18. Januar 2021

[Rezension] Krähenzauber

                                                                    [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Krähenzauber
Autor: Margaret Owen
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 414
Preis: 19,99 [D] (Hardcover)
             20,60 [A]
ISBN: 978-3-551-58406-9
    
Inhalt:
Die Krähen-Hexe Stur ist jetzt offiziell Anführerin ihrer schutzbedürftigen Rotte. Darum hofft sie, dass Prinz Jasimir Wort hält und endlich für die Sicherheit der Krähen-Kaste sorgt. Denn erst dann kann Stur eigene Wege gehen, vielleicht zusammen mit Habicht-Krieger Tavin. Aber als Jasimirs machtgierige Stiefmutter den König tötet und den Krähen die Schuld gibt, scheint jede Chance auf eine gute Zukunft verloren. Stur sieht nur einen Weg: Sie braucht Jasimir und Tav an ihrer Seite – und genügend Phönix-Zähne, um ein Feuer zu entfachen, das das Königreich in seinen Grundfesten erschüttert.  

Protagonisten:
Rhusana ist Jasimirs Stiefmutter und nach dem Tod seines Vaters Herrscherin über das Land. Ihre Vorstellungen von Veränderung sind verquer, wenn auch nicht ganz abwegig und doch ziemlich egoistisch. Sie ist eine mächtige Frau mit starken Kräften, unterschätzt jedoch jene, denen sie sich überlegen glaubt. 

Stur ist immer noch so stur wie ihr Name es besagt. Sie handelt oft impulsiv und gibt ihrer Wut nach, doch diesmal hatte sie sich zumindest manchmal deutlich besser unter Kontrolle. Ihre Rotte steht für sie weiterhin an erster Stelle, ebenso wie Tavin und Prinz Jasimir. Sie wird immer besser darin, ihre Zahnmagie zu nutzen, während sich gleichzeitig Dinge auftun, die sie selbst betreffen und etwas in Gang setzt, dass sie in große Gefahr bringt. 

Meine Meinung:
Okay ... nachdem Band eins mich nicht so richtig überzeugen konnte, hat Band zwei definitiv meine Erwartungen übertroffen. So ziemlich alles, was ich an dem Vorgängerteil zu bemängeln hatte hat sich hier quasi in Luft aufgelöst. Endlich kamen andere Krähenrotten ins Spiel, ich habe endlich so richtig verstanden, warum die Krähen den Seuchensignalen folgen, auch wenn niemand es kontrollieren kann, der Schreibstil war um einiges flüssiger, die Beschreibungen großartig. Auch Stur ist mir deutlich sympathischer geworden genauso wie Jasimir. Bei Tavin war ich eher zwiegespalten, denn die Autorin hat da geschickt etwas um ihn herum eingefädelt. 
Handlungstechnisch war das Buch genau mein Geschmack. Eine böse Königin, die es zu stürzen gilt, Einschleusen in den Palast, Intrigen, Geheimnisse, Machtspiele, Magie, Götter und Katzenmeister. Die Kräfte der anderen Kasten neben Krähe, Phönix und Habicht wurden für Stur extrem wichtig, die Seuche und die Abscheu gegen die Krähen wurden erklärt, Tod, Blut und Gewalt sind weiterhin ein großer Bestandteil der Geschichte und definitiv nichts für Zartbesaitete. 
Das Ende hält einige Überraschungen parat und hat mich absolut zufrieden gestellt. 
So eine High-Fantasy-Geschichte hätte ich mir von Anfang an gewünscht. Dieser zweite Teil hat die Reihe für mich gerettet und darüber bin ich wirklich froh. 
 
-> Hier geht es zum Buch: Krähenzauber 

[Rezension] Mitternachtsstunde 2 - Emily und der löchrige Zeitzauber

                                                       [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Mitternachtsstunde 2 - Emily und der löchrige Zeitzauber
Autor: Benjamin Read, Laura Trinder
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 316
Preis:  15,00 [D] (Hardcover)
              15,50 [A]

ISBN: 978-3-551-52122-4

Inhalt:
Emily hat herausgefunden, dass sie wie ihre Mutter Gestaltwandlerin ist – und mit etwas Übung kann sie sich nicht nur in einen Hasen verwandeln, sondern auch in einen Hund! Daran muss sie sich erst mal gewöhnen, vor allem an den feinen Geruchssinn. Manchmal ist so eine zweite Gestalt aber gar nicht so unpraktisch, vor allem, wenn man die Welt der Mitternachtsstunde retten will. Zum Glück ist ihr Freund Tarkus an ihrer Seite und stürzt sich mit ihr in das Abenteuer, die Löcher in der Zeit zu stopfen und die Magie zu retten!

Protagonisten:
Emily wird große Schwester, ist noch immer ziemlich vorlaut und findet es gar nicht gut, dass ihre Eltern ihr aus Sicherheitsgründen verbieten wollen, regelmäßig die Welt der Mitternachtsstunde zu besuchen. Aber Emily wäre nun einmal nicht sie selbst, wenn sie sich davon würde aufhalten lassen. 

Meine Meinung:
Emilys Abenteuer gehen weiter und was soll ich sagen ... diese Fortsetzung ist nicht weniger magisch, witzig, spannend und faszinierend als Band eins. Zum Glück spielt Igel Hoggins wieder eine Rolle und auch Tarkus, der nun Inspektor auf Probe bei der Nachtwache der Mitternachtsstunde ist, ist wieder mit von der Partie. Humorvolle Dialoge, eine schlagfertige Protagonistin mit vorlautem Mundwerk und irrwitzig geniale Beschreibungen, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben, sind der Hauptgrund, warum ich diese Reihe liebe. 
Emily hat in Band eins die Mitternachtsstunde gerettet, nun muss sie es wieder tun, trifft dabei auf böse alte Bekannte, aber auch auf neue Gesichter. Unter anderem auf ein rothaariges Mädchen mit miesen Absichten und eine alte Dame, deren Auftreten mich selbst beim Lesen eingeschüchtert hat. Hinzu kommt, dass Emily mit sich selbst und ihren Verwandlungskräften zu kämpfen hat, die irgendwie nie so wollen wie sie. In all dem Chaos bringt sie auch noch ihre Familie zusammen, gibt einer Hexe ein Versprechen und hat ein Haufen verrückter Ideen. 
Das Ende-Ende zerstört das mehr oder weniger Happy-End ganz gewaltig und ich gehe mal stark davon aus, dass wir es noch mit einem dritten Teil zu tun bekommen. 


Dienstag, 12. Januar 2021

[Rezension] Infiziert - Wir gehen viral

                                                                  [Rezensionsexemplar]

Titel: Infiziert - Wir gehen viral
Autor: Patrick Kaltwasser, Luna Day, uvm.
Verlag: Books on Demand 
Seiten: 368
Preis: 15,00[D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-751999878

Inhalt: 
Ein Flüstern aus fernem Lande. Plötzlich war es da: Corona - das Virus, das die Welt ins Stocken brachte. Uns aber hat es inspiriert, Geschichten zu schreiben. Sind unbekannte Krankheiten und damit verbundene Krisen neu? Nein. Wird es die letzte gewesen sein? Die Zukunft wird es zeigen. Mit dieser Problematik beschäftigen sich unsere Erzählungen auf ernste, aber auch humorvolle Weise. Die Hauptfiguren kämpfen in unterschiedlichsten Szenarien um das Überleben von sich selbst und anderen. 

Meine Meinung:
Corona ... keiner kann es mehr hören. Und dann kommen Patrick Kaltwasser und Co mit einer Anthologie über Corona, Viren und ähnlichem um die Ecke. Der Erlös des Buches kommt Initiativen zugute, die sich für Kulturschaffende einsetzen. Das ist eine richtig gute Sache. 
Wir treffen in den Kurzgeschichten auf die verschiedensten Charaktere. Unter anderem Vampire, die Menschen hamstern, eine Gestaltwandlerin, die jedem helfen möchte, einen Hamster, der sich auf Reisen begibt, eine Klopapierrolle, die groß herauskommen will, Agenten, verbesserte Menschen und so weiter und so fort. Eine bunte Mischung durch diverse Genres hindurch, dazwischen ein paar Gedichte. Manche enthalten eine Spur Ironie und Humor, andere wiederum sind ernst und ziemlich heftig. Sie sind abwechslungsreich, gut zu lesen und durch die unterschiedlichsten Settings gleicht keine der anderen. 
Meine Lieblingsgeschichten waren definitiv die des Klopapiers und des Super-Hamsters. 
Wenn ihr Anthologien mögt oder euch mal daran probieren wollt, greift zu. 

Montag, 11. Januar 2021

[Rezension] Das Rabenmädchen von Norestir

                                                                        [Rezensionsexemplar]

Titel: Das Rabenmädchen von Norestir
Autor: Alina Schüttler
Verlag: Gegenstromschwimmer Verlag 
Seiten: 276
Preis: 14,99[D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-947865-37-6


Inhalt: 
Moiras ruhiges Leben ändert sich auf einen Schlag, als eine Frau aus ihrem Dorf von Vampiren ermordet wird. Kurz darauf wird auch noch ihr Ziehvater entführt und sie bricht auf, um ihn zu befreien. Dafür muss sie nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre Jugendliebe Taro zurücklassen. Begleitet wird Moira von einem sprechenden Raben. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise in den Norden von Norestir, in dem die Vampire leben sollen. Wird Moira es schaffen, sich allen Gefahren und Monstern zu stellen und ihren Ziehvater zu retten?

Protagonisten:
Moira ist zwanzig Jahre alt und lebt bei ihrem Ziehvater Kjell in einem kleinen Dorf. Insgeheim ist sie in den Schmied Taro verliebt, traut sich jedoch nicht, es ihm zu sagen. Kjell lehrt sie das Kämpfen, doch selbst verabscheut sie es, Leben zu nehmen. Sie hat ihr Herz am rechten Fleck, auch wenn sie manchmal überstürzt handelt. 

Meine Meinung:
Ein Mädchen vom Land, das noch nie ihr Dorf verlassen hat, eine gefährliche Reise und viele Geheimnisse. Klingt nicht neu, dennoch hat "Das Rabenmädchen von Norestir" Elemente, die ich nicht erwartet hätte, obwohl sie sogar im Klappentext erwähnt werden (irgendwie hatte ich das vergessen): Vampire und Werwölfe. Und sprechende Tiere. Konrad ist mein absoluter Liebling. Sprechende Tieren in Büchern sind sowieso immer ein Highlight und dieser Rabe mit seinem Geheimnis hat mich besonders für sich eingenommen. 
Was ich mir noch besonders gewünscht hätte, wäre eine Landkarte gewesen, um Moiras Reise noch besser nachverfolgen zu können. 
Neben Moira gibt es bis auf zwei Ausnahmen, die kaum eine Rolle spielen, nur männliche Charaktere. Taro mochte ich wirklich gerne. Ich meine, er kann reiten, ist anständig und ein kleines bisschen schüchtern. 
Tempomäßig geht es teilweise recht flott voran. Beinahe schon zu flott. Es gibt etliche Kampfszenen, in denen die unbedarfte Moira plötzlich zur Berserkerin wird, die einen Vampir nach dem anderen enthauptet, was sie ihrem Wunsch nach Rache zuschreibt, der irgendwie nicht so recht zu ihr passen wollte. Zumindest nicht in meiner Vorstellung. Neben einem Haufen toter Vampire, viel Blut und Tod, gab es zwei Szenen, die mein Pferde-Herz so richtig haben bluten lassen. 
Was mir nebenbei aufgefallen ist, ist dass viele Kapitel damit beginnen, dass Moira aufwacht und damit enden, wie sie schlafen geht. 
Das Ende hielt noch eine interessante Wendung bereit, die zu sehr viel Kitsch und einem Happy End wie aus dem Märchenbuch geführt hat. 

[Rezension] Die Gestrandeten

                                                       [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Die Gestrandeten
Autor: Dinko Skopljak
Verlag: Abookalypse Verlag 
Seiten: 370
Preis: 12,90[D] (Taschenbuch)
             14,50[A] 
ISBN: 978-3-00-064972-1


Inhalt:

DIE WELT IST AUS DEN FUGEN GERATEN.
Die Zivilisation, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Durch eine hoch ansteckende Seuche kehren Infizierte als blutrünstige Bestien von den Toten zurück. Währenddessen verschlägt es eine Handvoll Flüchtlinge auf eine Mittelmeerinsel. Im Angesicht der Apokalypse bündeln sie Ressourcen, um ihre Überlebenschancen zu steigern. Denn auch auf der Insel sind sie nicht sicher – weder vor der Epidemie noch vor anderen Überlebenden.

Protagonisten:
Backup
ist der Ich-Erzähler der Geschichte. Er ist klug, erfinderisch und gibt sich alle Mühe, nicht draufzugehen, ehe er auf die Gruppe von Franca und Co trifft. 

Franca ist ehemaliges Mitglied der Elitegruppe der italienischen Polizei. Sie ist durch und durch Anführerin, extrem sportlich, taff und im Umgang mit Waffen geschult. 

Meine Meinung:
Eine Zombie-Dystopie während einer Pandemie zu lesen ist eine mulmige Angelegenheit. Vor allem dann, wenn diese Zombie-Geschichte in einer Welt spielt, die sich von der unseren kaum unterscheidet, die Zombies durch ein Virus zu Zombies wurden und das Ganze auch noch schön wissenschaftlich ausgearbeitet worden ist. Und zwar nicht so, dass man es eh nicht begreift, sondern verständlich. Generell merkt man dem Buch an, dass der Autor entweder gut recherchiert oder selbst ein gewisses Know-how hat oder auch beides, in Bezug auf Erstversorgung, Waffen, Segeln, Fallschirmspringen und so weiter. 
Durch die abwechselnden Perspektiven erfährt man die Hintergrundgeschichten von jedem Charakter der kleinen Gruppe auf Mallorca, wie sie überlebt haben, wen sie verloren haben, wie sie es bis hierher geschafft haben. Da die meisten von ihnen auf demselben Weg auf die Insel gelangt sind, wiederholt sich manches, aber das hat mich nicht weiter gestört. Es gibt Kampfszenen, viel Blut und Tod, Rettungsmissionen und über allem der Wunsch zu überleben, der Wunsch auf eine Impfung, die einen nicht zum Zombie werden lässt. Sogar über die Entstehung und Verbreitung des Virus´ gibt es ein ganzes Kapitel. 
Emotional hat mich die Geschichte nicht unbedingt gepackt, spannend ist sie dafür auf alle Fälle. Starke Frauenfiguren, starke Männerfiguren, kaum Klischees (von den Zombies mal abgesehen) und ein sehr flüssiger Schreibstil, bei dem kaum auffällt, dass der Autor Deutsch erst als 2. oder 3. Sprache gelernt hat.

Montag, 4. Januar 2021

[Kurzrezensionen] 3 Kinderbücher aus dem Theilkinderbuchverlag

                                                           [Rezensionsexemplare]

BUCH 1

Titel:
 Suna - Volle Kanne Prinzessin: Ein Schloss ohne Gespenst
Autor: Britta Schattenberg
Verlag: Theilkinderbuchverlag
Seiten: 125

Preis: 15,00 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-96857-003-7

Inhalt:
Suna wohnt in einem riesigen Schloss mit zwei schicken Schlosstürmen und hundert Zimmern. Aber halt, - fehlt da nicht irgendetwas? Nachts wenn alle im Schloss schlafen, dann hört man ... überhaupt gar nichts; keiner wird erschreckt, nix wird stibitzt! Ein Schloss ohne Gespenst, dass darf doch wohl nicht wahr sein. Deshalb macht Suna sich auf die Suche nach einem Schlossgespenst und findet den kleinen, stets verschnupften Schnuppi. Er ist auf einer ungemütlichen Burg bei einem griesgrämigen Burgherrn gefangen. Zusammen mit ihren Freunden schmiedet Suna einen verrückten Plan. Ob Schnuppi bald bei Suna daheim herumflattert? Woher das merkwürdige Knurren auf dem Dachboden im Schlossturm kommt? Und ob Gespenster auch Haustiere haben dürfen?

Meine Meinung:
Sune ist acht Jahre alt, ist Prinzessin von Südspananien und liebt bunte Klamotten über alles. Zudem ist sie immer für ein Abenteuer zu haben, das Mut und ein kleines bisschen Verrücktheit erfordert. 
Das Buch ist für Erstleser im Alter von 7-11 Jahre empfohlen und enthält neben einer Karte von Spananien, viele liebevolle, bunte Illustrationen sowie zwei Rezepte, die ich definitiv mal nachkochen möchte. Das Cover glitzert schön prinzessinnenhaft, die vier Kapitel enthalten humorvolle Geschichten, die definitiv Laune machen. Rund herum ein tolles Kinderbuch. 


BUCH 2

Titel: Schnüffelo - Auf süßer Spur: Der Dino Detektiv und seine Freunde
Autor: Sabina Henzel
Verlag: Theilkinderbuchverlag
Seiten: 48

Preis: 14,00 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-96857-001-3

Inhalt:
Für einen Kleinen Moment sieht Linus nicht hin. Und schwups ist sein Pfannkuchen verschwunden. Seine Schwester Lou glaubt zu wissen, wer´s war: Schnüffelo, der beste Freund der beiden kinder. Doch sie irrt sich. Denn der Dieb schlägt wieder zu. Die drei sehen nur einen Schatten und jede Menge seltsamer Spuren. Ob sie es schaffen, den Pfannkuchendieb zu schnappen? Ein großes Abenteuer für kleine Entdecker.

Meine Meinung:
Dieses Buch wird zum Vorlesen und Lesen für Kinder zwischen 4-9 Jahre empfohlen. 
Wieder glänzt das Buch mit farbenfrohen Illustrationen, die die Geschichte ergänzen und die Entdeckungslust wecken. Außerdem wird der/die Leser/in durch Fragen immer wieder in die Handlung einbezogen, sodass man selbst zum Detektiv wird. 
Die Charaktere Lou, Linus und Drache Schnüffelo sind ein tolles Team und lösen den Fall um den Pfannkuchendieb souverän. 
Die Schrift ist groß gehalten, aber nicht übermäßig riesig, der Zeilenabstand groß genug, dass man die einzelnen Zeilen einfach voneinander trennen kann. Ich bin absolut überhaupt keine Expertin, was Kinderbücher angeht, aber ich denke, mit diesem hier kann man nichts falsch machen. 

BUCH 3

Titel: Der kleine Eisdrache Maximo ... normal kann jeder
Autor: Virginia Theil
Verlag: Theilkinderbuchverlag
Seiten: 40

Preis: 12,00 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-96857-000-6

Inhalt: 
Der kleine Eisdrache Maximo und seine beste Freundin Mia, das Glühwürmchen, leben im „Wald der tausend Möglichkeiten“.
Die beiden schlafen jede Nacht unter der Aufsicht von Herrn Mond, behütet in den Armen der Geschichten-Bäume.
Jede Nacht bringen sie ihnen atemberaubende Geschichten, die die beiden gemeinsam mit ihren Freunden, den anderen Waldbewohnern, erleben dürfen. Dabei bewältigen sie Abenteuer, finden neue Freunde, entdecken ihre Welt und lernen viel dazu.
Aber vor allem - dass jeder etwas ganz Besonderes ist.

Meine Meinung:
Buch Nummer drei ist eine zauberhafte Geschichte über den Eisdrachen Maximo und seine Glühwürmchenfreundin Mia. Die Botschaft, die sich hinter den Teilgeschichten um die Waldmaus Frieda, Babyeule Hugo, Stinktiert Ronnie Regenbogen und Schnecke Sophie verbirgt, ist großartig: Anderssein ist überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil: es macht uns zu etwas Besonderem. Und mit Freunden kann man sowieso alles schaffen. 
Die vielen Illustrationen vermitteln die Magie der Nacht und die niedlichen Figuren wahnsinnig gut. Nur blieb mir am Ende die Frage offen, warum Maximo ausgerechnet ein Eisdrache ist und wie es dazu kam, dass Mia in einer Kugel bei ihm lebt. 

[Rezension] Als der Wind sich drehte

                                                                     [Rezensionsexemplar]


Titel:
 Als der Wind sich drehte
Autor: Isabelle Simgen
Verlag: Books on Demand
Seiten: 240

Preis: 9,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-7526-4300-8

Inhalt:
Sie sind jung und ihre Träume so groß wie die Sterne. Bis James eines Tages in den Krieg berufen wird und fortan aus Emmas Leben verschwindet - vier Jahre lang.
Gefangen in vergangenen Zeiten, kehrt Emma kurz vor ihrer Hochzeit nach Savannah zurück, um das Gefühl in ihrem Inneren loszuwerden, dass James noch immer am Leben war. Sie nimmt ihre alte Schreibmaschine mit und beginnt, ihre gemeinsame Liebesgeschichte niederzuschreiben - bis James mit einem Mal vor ihr steht...

Protagonisten:
Emma ist eine junge Frau, verlobt mit Richard, der ihr gut tut und doch ist da immer noch James. James, ihre große Liebe, der in den Krieg nach Vietnam zog und seit zwei Jahren als vermisst gilt. Nun möchte sie endgültig Abschied nehmen. 

Meine Meinung:
Dieses Buch hat nicht viele Seiten, doch es berührt von der ersten an. Man fühlt mit Emma, deren Liebe zu James so rein und wahrhaftig erscheint, wie man es sich nur vorstellen kann. Dabei mutet der Schreibstil teilweise schon poetisch an und überträgt die Emotionen noch einmal mehr. Und dann taucht James plötzlich wieder auf. Man fragt sich, warum. Die große Konfrontation zwischen den beiden bleibt aus. Eher ist ihr Aufeinandertreffen geprägt von bedrückender Stille, Erinnerungen an die Vergangenheit, Entschuldigungen und Erklärungsversuchen. Dass Emma verlobt ist, macht es nicht gerade einfacher. Dennoch merkt man, dass ihre Liebe zueinander noch nicht verloren ist. 
Es ist eine Geschichte, die stellvertretend für viele Paare zeigt, was Krieg zerstören kann. Wie viel auseinandergerissen wird, welche Zukunftspläne kaputt gehen. 
Herzzerreißend, gefühlvoll und ehrlich. Lest dieses Buch. 

[Rezension] Weil du mich riefst

                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel:
 Weil du mich riefst
Autor: Emma Wagner
Verlag: Tinte & Feder
Seiten: 472

Preis: 9,99 [D] (Taschenbuch)
             9,99 [A]
ISBN: 978-2919809318

Inhalt:
Tina führt mit ihrem Vater in London ein Restaurant. Als ein Gast behauptet, der Armreif, der einst ihrer Mutter gehört hat, stamme aus Zypern, ist ihre Neugier geweckt. Ihr Vater bestreitet jede Verbindung dorthin, trotzdem beschließt Tina, den Urlaub mit ihrer besten Freundin für Nachforschungen zu nutzen und reist auf die Insel der Götter.
Dort verliebt sie sich nicht nur in die malerische Landschaft, sondern auch in den hilfsbereiten Alec. Bald jedoch scheint es, als würde er ihr etwas verheimlichen. Hat es mit der Geschichte ihrer Eltern zu tun? Und wer ist der Mann mit der Narbe im Gesicht?
Eine Reise in die Vergangenheit beginnt, die mehr verändert, als Tina je für möglich gehalten hätte.

Protagonisten:
Tina, eigentlich Athina, ist Ende zwanzig, arbeitet mit ihrem Vater in dessen Restaurant und hat eine ziemlich anstrengende beste Freundin, mit der sie drei Wochen Urlaub machen möchte. Ihr Liebesleben läuft aufgrund ihrer Narben eher schlecht, hinzukommt, dass ihre Mutter nach einem Unfall im Koma liegt und es Geheimnisse in ihrem Leben zu geben scheint, die sie kaputt machen. 

Meine Meinung:
Nach "Weil ich von dir träumte" ist "Weil du mich riefst" Buch Nummer zwei in dieser Art und Weise von Emma Wagner. Wir haben zwei Handlungsstränge: erstens: Athina, die mit ihrer Freundin nach Zypern fliegt, um sich auf Spurensuche nach den Geheimnissen ihrer Mutter zu begeben. Zweitens: 1974, Zypern. Hier geht es um Samira und Yasin, die in einem kleinen Dorf leben, unsterblich ineinander verliebt sind, die Beziehung jedoch nicht gerne gesehen wird, da Samira griechischer Herkunft und Yasin türkischer Herkunft ist und bereits ins der Vergangenheit schwere Konflikte zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen auf Zypern herrschten. 
Genau das ist es, womit Emma Wagner mich wieder beeindrucken konnte. Wie sie die Historie feinfühlig in die Geschichte einbaut, erklärt und dabei so spannend aufbereitet, dass man förmlich auf die Auflösung hinfiebert. Über den Konflikt auf Zypern, der selbst heute noch existiert, wusste ich ehrlich gesagt so gut wie nichts. In der Hinsicht hat sich das Buch schon einmal gelohnt. 
Handlungsstrang Nummer eins hat mich teilweise etwas die Augen verdrehen lassen. Zum einen, weil ich Tinas Freundin wirklich schrecklich fand, zum anderen, weil Tinas extreme Unsicherheit Alec gegenüber irgendwann unglaubwürdig wurde. Dazu kamen Phrasen und Sätze, die an romantischem Kitsch und Gesülze nicht zu überbieten waren - und das teilweise über Seiten hinweg. Vor allem im Mittelteil und zum Ende hin. Davon etwas weniger, hätte dem Buch keinen Abbruch getan, aber ich weiß, dass es nun einmal der Stil der Autorin ist. 
Alles in allem macht die Geschichte Lust auf einen Zypernbesuch, ist liebevoll geschrieben und arbeitet einen Konflikt auf, der wirklich erschreckend ist. 

[Rezension] The Last Goddess 1 - A Fate Darker Than Love

                                                                      [Rezensionsexemplar]

 
Titel: The Last Goddess 1 - A Fate Darker Than Love
Autor: Bianca Iosivoni
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 352
Preis: 14,99 [D]  (Broschiert)                                                                            
             15,50 [A]                                         
ISBN: 978-3-473-58577-9
 
Inhalt:
Mächtig, unsterblich und geheimnisvoll. Valkyren sind die Nachfahrinnen der nordischen Götter und die Einzigen, die die Menschheit vor dem endgültigen Untergang bewahren können. Ihr Auftrag: die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu begleiten. Blair, die als Tochter einer Valkyre keine eigenen Kräfte besitzt, hat mit alldem nichts zu tun – bis ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt. Doch Blair ist sich sicher, dass es kein Unfall war. Ihre Mutter wurde ermordet. Allerdings will ihr niemand glauben, nicht einmal ihr bester Freund Ryan, für den sie schon lange mehr als nur Freundschaft empfindet. Auf sich allein gestellt macht sich Blair auf die Suche nach der Wahrheit und muss schon bald erkennen, dass ihr Schicksal aufs Engste mit dem der Valkyren verknüpft ist – und mit dem von Ryan. 

Protagonisten:
Blair ist die Tochter einer der neun Valkyren aus der nordischen Mythologie. Ihre große Schwester wird die Nachfolgerin ihrer Mutter werden, nicht sie. Sie ist ein ganz normales Mädchen, das von Magie weiß. Sie liebt die Nordlichter, liebt es, im Dunkeln auf dem Dach zu sitzen und sie zu beobachten. Sie will zusammen mit Ryan studieren und herausfinden, was sie für ihn zu empfinden beginnt. 

Meine Meinung:
Ein neues Buch von Bianca Iosivoni? Über nordische Mythologie? Klar, dass ich sofort begeistert war. Eine Geschichte über die Valkyren habe ich in der Art und Weise noch nicht gelesen. 
Der Schreistil ist wie gewohnt locker, flüssig und die Dialoge zwischen Blair und Ryan sehr gefühlvoll.
Die Geschichte beginnt sehr ruhig, man erfährt einiges über unsere beiden Protagonisten und ihre Beziehung zueinander. Nach dem Unfall spielt Blairs Trauer um ihre Familie eine große Rolle und lässt sie teils unüberlegt und aus dem Affekt heraus handeln. 
Valhalla und die Darstellung der Mythen entsprechen nicht so ganz dem, was ich bereits wusste (seit wann gibt es Handynetz in Valhalla?), aber es hat die Geschichte interessant gemacht. 
Von den Valkyren war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Zum einen, weil mir hier der Tiefgang gefehlt hat. Zum anderen, weil ich ein bisschen gehofft hatte, dass sie Blair so etwas wie eine neue Familie werden würden, aber bis auf Ayane, die von Anfang bis Ende mein absoluter Liebling war, haben sich die meisten der Valkyren eher abweisend oder vorwurfsvoll Blair gegenüber verhalten. Gut, sie bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm, wenn sie Entscheidungen trifft, die andere in Gefahr bringen, aber es redet auch keiner richtig mit ihr, obwohl das Buch sehr dialogisch aufgebaut ist und die Handlung am Leser nur so vorbeifliegt. 
Das Ende macht es nicht gerade besser. Und wir schließen mit einem Cliffhanger vom Allerfeinsten. In meinen Augen ist das Buch eine fantastische Reise für eine etwas jüngere Zielgruppe als ich selbst.