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Dienstag, 25. Januar 2022

[Rezension] Alles, was ich in dir sehe

                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Alles, was ich in dir sehe
Autor: Kyra Groh
Verlag: Loewe Intense
Seiten: 464
Preis: 14,95 [D] (Klappenbroschur)
             15,40 [A]
ISBN: 
978-3-7432-1149-0 

Inhalt: 
Luxusurlaub in Portugal – das perfekte Geschenk zum Abi. Nicht für Anna. Doch da sie ihre eigenen Wünsche immer zurückstellt, findet sie sich kurzerhand an der Algarve wieder. Zwischen Models und Fotografen trifft sie auf Helena, die sie zu ihrer Hundefarm mitnimmt. Dass Anna dort ausgerechnet auf den Typen trifft, der letzte Nacht ihren strahlenden Ritter spielen wollte – als ob sie den bräuchte! –, muss ein schlechter Scherz sein. Obwohl er sich schon verdammt süß um die verstoßenen Hunde kümmert ... Aber nein, Fynn ist überhaupt nicht Annas Typ. Oder vielleicht doch?

Protagonisten:
Anna ist achtzehn und hat gerade ihr Abi in der Tasche. Sie liebt es, zu feiern und beim Tanzen gehen so richtig loslassen zu können. Außerdem ist sie aufgrund ihrer Familie sehr versiert und talentiert, was Social Media angeht, obwohl sie ihre eigenen negativen Erfahrungen gemacht hat, die sie sehr verunsichert haben. Sie hat Angst davor, was andere von ihr denken, Angst, nein zu sagen, Angst, zu enttäuschen.  

Fynn ist einundzwanzig, wohnt in Köln und hasst Social Media mit jeder Faser seines Daseins. Für ihn gibt es nichts schlimmeres als die Scheinwelt der Influencer mit ihren falschen Idealen und der Geldmacherei hinter jedem Bild. Abgesehen davon kann er unglaublich gut surfen, spielt Gitarre, baut Häuser und hat ein Herz für Hunde. 

Helena ist Fynns ältere Cousine. Sie lebt mit ihrem Mann und Sohn in Portugal und betreibt dort eine Hundefarm für Streuner. Ihre ausgeglichene, offene, fröhliche Art, ihr Engagement und ihre Leidenschaft für das, was sie tut, machen sie nicht nur Anna sofort sympathisch. Als Mutter, Ehefrau, Airbnb-Betreiberin und Hundepflegerin ist sie definitiv ein Multitasking-Talent.   

Meine Meinung:
Was soll ich sagen? Ich habe "Alles, was ich in dir sehe" weggelesen wie nichts. Kyra Groh hat einen unglaublich leichten, gefühlvollen und temporeichen Schreibstil, bei dem es einfach nur Spaß macht, von Seite zu Seite zu fliegen. Anna ist eine Protagonisten, mit der ich mich an vielen Punkten identifizieren konnte. Ihre Unvermögen, Nein zu sagen und ihr Wunsch, niemanden enttäuschen zu wollen, auch wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse, ihre eigene Zufriedenheit dabei zurückstellt, kamen mir doch ziemlich bekannt vor. Die Entwicklung, die sie im Verlauf der Geschichte hinlegt hat, ist bewundernswert. Geholfen haben ihr dabei vor allem Surferboy Mr. Grummelig-Fynn und Helena mit ihrem Herz aus Gold und der Hundefarm in Portugal. Sie gehört nebenbei bemerkt definitiv zu meinen Lieblingscharakteren. Auch Annas beste Freundinnen Polly und Anouk sind furchtbar liebenswürdig. Ohne sie würde der Geschichte auf jeden Fall etwas fehlen. Die Liebesgeschichte zwischen Anna und Fynn entwickelt sich erstmal gar nicht, da die beiden sich nicht ausstehen können. Fynn hält sie für eine dämliche Influencerin, die sich nicht die Hände schmutzig machen will und sie ihn für einen  Vollidioten, ehe sie nach und nach doch erkennen, dass der jeweils andere ganz anders ist als auf den ersten Blick vermutet. Das Setting der Hundefarm in Portugal hat wie die Faust aufs Auge gepasst und die Geschichte zusätzlich mit Emotionen versorgt. Themen wie Social Media und dessen Einflüsse (im Negativen wie im Positiven) oder den Mut, sich im Leben selbst an erste Stelle zu setzen, geben der Geschichte ihren Rahmen. Wie nicht anders zu erwarten, musste zum Ende hin das große Drama auftauchen, ehe Anna und Fynn begriffen haben, wie stur und dämlich sie sich verhalten haben. Nichtsdestotrotz wandert dieses New-Adult-Buch definitiv unter meine Top 3. 


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