Freitag, 31. August 2018

[Rezension] Das Vermächtnis der Arassis 2 - Die Macht der Zwei vereint

                                                        [Rezensionsexemplar]

Titel: Das Vermächtnis der Arassis 2 - Die Macht der Zwei vereint
Autor: Crissy Catella 
Verlag: Fehu Verlag (Familia Verlag)
Seiten: 476
Preis: 16,95 [D] (Hardcover)
             17,50 [A]
ISBN:  978-3-96131-061-6   

  
Inhalt:
Endlich hat Nico das Geheimnis um seine Vergangenheit gelüftet und weiß, dass er ein direkter Nachfahre des allmächtigen Zeus und somit vom Blut der Arassis-Dynastie ist. Nun muss er sich gemeinsam mit seiner Schwester dem Schicksal stellen, das ihm die jahrhundertealte Prophezeiung voraussagt, und die Menschheit vor dem Elysischen Geheimbund und dessen Grausamkeiten bewahren. Wird es den Geschwistern und ihren tapferen Freunden gelingen, die sagenumwobene Büchse der Pandora und das Stundenglas des Kronos zu finden und beide zu zerstören, bevor diese gefährlichen Artefakte den Elysiern in die Hände fallen?

Protagonisten:
Nico kann sich manchmal ziemlich schnell in seiner Aufregung verlieren und hört dann kaum noch auf zu reden. Aber er ist in vielerlei Hinsicht mutig (auch wenn es im Bezug auf Mary doch ganz schön lange dauert), zum Anführer bestimmt und loyal gegenüber seinen Freunden.   

Lavinia ist ein taffes Mädchen, dass sich mit ihrem Bruder jeder Gefahr stellt, doch auch die Angst kennt. Sie ist eindeutig die Vernünftigere der beiden Geschwister und zudem klug, wissbegierig und sehr überzeugend, wenn es darauf ankommt.

Meine Meinung:
Was soll ich sagen? Nach der ewigen Warterei auf dieses Buch habe ich es innerhalb eines Tages weggelesen (was vermutlich ein Fehler war, denn jetzt geht das Warten wieder von vorne los). Ich habe nur zwei Seiten gebraucht, um wieder in die Geschichte um Nico, Lavinia, Mary, Sebastjan, Argos und Co hineinzufinden. Es geht genau dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat. Crissy schafft es auf anhieb, mich zu verzaubern und in die magische Welt der Arassis hineinzuziehen.
Auch in diesem Teil hat sich wieder gezeigt, wie wahnsinnig gut sie interessante und wissenswerte Erklärungen zu mythologischen Gegenständen, Personen oder auch realen Orten wie dem London British Museum einfließen lässt, sodass man am Ende auch noch etwas gelernt hat.
Der Schreibstil ist passend dazu unkompliziert und flüssig zu lesen, sodass überhaupt keine Probleme bestehen, alles zu verstehen. Sollte man aber mit der Fülle der Informationen überfordert sein, gibt es ganz hinten einen tollen Anhang zum Nachschauen.
Was die Charaktere angeht muss ich sagen, dass sie mir alle sehr ans Herz gewachsen sind (natürlich bis auf die Elysier). Jeder macht eine mehr oder weniger starke Entwicklung durch und die Ereignisse der Geschichte fordern ihnen eine Menge ab. Auch das Miteinander verändert sich zwischen den Freunden weiterhin auf sehr positive Weise. Ich bin mir sicher, dass sich da zwischen einigen bestimmten Personen im dritten Teil bestimmt noch etwas anbahnt.
Das Buch lebt von magischen und ziemlich brenzligen Situationen, die mir das Herz haben schneller schlagen lassen, aber auch von einfach typischem Teenager-Dasein, wodurch man auch mal Zeit zum Durchatmen hat und schmunzeln kann.
Natürlich darf auch Argos nicht fehlen, der Nico und Lavinia aus der Patsche helfen muss, wenn sie mal wieder nicht aus ihren Problemen herauskommen, die sie sich selbst eingebrockt haben. Der kleine Hund, der irgendwie immer Hunger zu haben scheint, ist einfach zum Knuddeln.

"Und ich? Was bekomme ich?", will Argos sofort mit heraushängender Zunge wissen. Seinem Blick nach zu urteilen, denkt er bestimmt, er bekommt ebenfalls Pfannkuchen, doch Fehlanzeige.
"Hundefutter", gibt ihm Dorothy Arlon nur trocken zur Antwort und verweist auf die Schüssel am Boden. 
[Seite 391]    
 
Ich habe an dieser Stelle so gelacht. Dorothy Arlon ist zusammen mit Rektor Rupert Gottmann und Mikelo Erossa das Dream-Team der Erwachsenen, das den vier Freunden mit all ihrer Kraft zur Seite stehen. An Spannung mangelt es dem Buch beim besten Willen nicht und liebe Crissy, ich hasse dich nun offiziell für diesen unglaublich fiesen Cliffhanger. Damit wird das Warten jetzt zur Hölle, weil ich unbedingt Band drei brauche! Herzlichen Dank! Trotzdem gibt es eine ganz große Leseempfehlung für dieses unglaublich tolle Buch!  


Mittwoch, 29. August 2018

[Rezension] Die Shannara Chroniken - Die Erben von Shannara 4 - Schattenreiter

                                                  [Rezensionsexemplar]

Titel: Die Shannara Chroniken - Die Erben von Shannara 4 - Schattenreiter
Autor: Terry Brooks 
Verlag: Blanvalet Verlag
Seiten: 605
Preis:   9,99 [D] (Taschenbuch)
             10,30 [A]
ISBN:  978-3-7341-6142-1   

 
Inhalt:
Die drei Nachfahren von Shannara haben die Aufgaben gemeistert, die ihnen der Geist des Druiden Allanon auferlegt hatte. Wren hat das verschollene Volk der Elfen in die Welt zurückgeführt. Par hat das magische Schwert von Shannara gefunden. Und Walker Boh hat Paranor, die Festung der Druiden, aufgespürt und wurde so selbst zum Druiden. Doch Rimmer Dall, der Anführer der dunklen Föderation, entfesselt nun ihre gesamte Macht gegen die Erben Shannaras. Während er die vier Schattenreiter nach Paranor entsendet, um Walker Boh zu vernichten, setzt er gleichzeitig die Armee der Föderation in Marsch, um die zurückgekehrten Elfen zu unterwerfen. Nicht jeder wird den Kampf überleben …

Protagonisten:
Walker Boh ist nun nach Allanon zum nächsten Druiden von Paranor geworden. Er verfügt damit über Wissen und Macht aller Druiden, die vor ihm existierten. Doch die Verbitterung ist noch immer in ihm. Zwar sieht er die Magie nicht mehr als Fluch und akzeptiert, was er geworden ist, aber es braucht seine Zeit, bis er seine neue Rolle wirklich leben kann.  

Par ist vermutlich der Charakter, der am meisten mit sich selbst zu kämpfen hat. Die Magie des Wünschelieds entwickelt ein Eigenleben und scheint ihn immer mehr zu verändern. Er entwickelt ausgewachsene Furcht davor, die Magie einzusetzen, da sie ihm nicht mehr gehorcht. Und dann ist da noch das Schwert von Shannara, dessen Magie sich einfach nicht von ihm verwenden lässt.

Wren ist nach dem Tod ihrer Großmutter Ellenroh Elessedil zur Königin der Elfen geworden und muss dem Elfenvolk sowie den Mitgliedern des Hohen Rats beweisen, dass sie dieser Rolle würdig ist. Sie hat es faustdick hinter den Ohren, weiß, ihre Überzeugungen zum Ausdruck zu bringen und sich durchzusetzen. Sie ist mein persönlicher Lieblingscharakter geworden.  

Meine Meinung:
Es war wie eine Rückkehr nach Hause. Vier mal über 500 Seiten habe ich mit Par, Coll, Wren, Walker Boh, Morgan Leah und all den anderen so vertrauten Charakteren gefiebert, gelitten, die Hoffnung verloren, bevor ein völlig unerwartetes Ereignis alles wieder auf den Kopf gestellt hat. Und nun endet auch diese Reise mit einem - wieder einmal - großartigen Buch. Zugegeben, nach Die Elfenkönigin, also dem vorherigen Teil der Reihe, war mir klar, dass sich Terry Brooks nicht noch mehr übertreffen kann und das hat sich auch bestätigt, doch das Buch ist nicht weniger fantastisch, als die restlichen Teile. 
Die Aufgaben wurden erfüllt, doch die Gefahren sind nicht gebannt und die Helden müssen jeder für sich ihr weiteres Schicksal in die Hand nehmen. Dabei wechselt die Sicht zwischen den Kapiteln, sodass man immer darüber im Bilde ist, was die anderen Charaktere gerade erleben. Neue Bekanntschaften werden gemacht, Verbündete müssen sich trennen oder werden gewaltsam auseinander gerissen. Kämpfe ausgefochten - in großem Ausmaß, innerlich und miteinander. Es kommt einfach alles zusammen und hat mir am ganzen Körper Gänsehaut beschert. 
Zu Terry Brooks Schreibstil muss ich vermutlich nicht mehr viel sagen. Er erweckt mit seinen Beschreibungen voller Details und Tiefe selbst langweiligen Nebel zu Leben. Ich zitiere mich aus der letzten Rezension mal selbst: Man hat das Gefühl als würden die Landschaften leben, atmen und denken, die Magie ein vollkommen eigenes Wesen sein - so komplex und unfassbar, dass es einem unmöglich wird, alles zu begreifen. 
Glücklicherweise wird es kein Abschied für immer, denn Mitte Oktober geht es mit Die Reise der Jerle Shannara 1 - Die Elfenhexe weiter.    
Mit seinen Shannara Chroniken hat sich Terry Brooks an die Spitze meiner absoluten Lieblingsautoren geschrieben und dem Genre des High-Fantasy eine ganz persönliche Krone aufgesetzt.      



Samstag, 25. August 2018

[Rezension] Argos von Arassis - Die Suche nach dem magischen Pokal

                                                            [Rezensionsexemplar]

Titel: Argos von Arassis - Die Suche nach dem magischen Pokal
Autor: Crissy Catella
Verlag: Fehu (Familia Verlag)
Seiten: 128
Preis: 9, 65 [D] (Hardcover)
            9, 95[A]
ISBN: 978-3-96131-069-2


Inhalt:
Zum ersten Mal in seinem Leben darf Argos bei der Siegerehrung der alljährlichen Kinder-Olympiade im Arassis-Anwesen mithelfen und die Preise übergeben. Der Hund ist überglücklich, denn der Hauptgewinn ist nichts Geringeres als ein magischer Pokal, der seinem Besitzer drei Wünsche erfüllt.
Was gut anfängt, endet jedoch schrecklich. In der Nacht wird der Pokal von einem Unbekannten gestohlen, und am Morgen haben sich alle Schlossbewohner in Statuen verwandelt! Kann Argos den Bösewicht aufspüren und seine Freunde von dem magischen Bann erlösen?


Protagonisten:
Argos von Arassis ist der Hund von Sir Rupert Gottman und lebt mit ihm im Arassis-Anwesen an den Klippen von Dover. Der kleine Kerl ist trotz seines verschmusten Daseins unglaublich klug und mutig. Aber Argos kann noch viel mehr. Durch seine Fähigkeit zum Sprechen, ist er in der Lage, mit Menschen zu kommunizieren und besitzt zudem magische Kräfte. Ich habe ihn bereits im ersten Teil der Arassis-Saga ins Herz geschlossen, weswegen ich mich riesig gefreut habe, dass er nun eine eigene Geschichte bekommen hat.  

Meine Meinung:
Das Buch ist - wie man so schön sagt - klein, aber fein. Mit seinen knapp über einhundert Seiten liest es sich innerhalb von einer Stunde weg. Besonders sind hier auch die liebevoll gestalteten Zeichnungen zwischen den Kapiteln, die einem Argos und sein Abenteuer gleich noch lebendiger werden lassen.
Die Bedeutung der Freundschaft, das Überwinden von Ängsten, um seine Liebsten zu retten und den Mut, alles schaffen zu können, vermittelt uns der kleine Hund auf spannende Weise. 
Dieses Büchlein eignet sich perfekt für Kinder, aber auch Jugendliche und vielleicht können sich sogar Erwachsene von Argos verzaubern lassen. Und größentechnisch gesehen ist es überaus praktisch zum Mitnehmen für unterwegs.    



Donnerstag, 23. August 2018

[Rezension] Nachtfluch

                                                            [Rezensionsexemplar]

Titel: Nachtfluch
Autor: Angela Wheeler 
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 484
Preis: Ebook 2,99 / TB folgt!

ISBN: 978-3-947357-06-2


Inhalt:
Nach Arons Tod bricht für Leya die Welt zusammen. Als der mysteriöse Thala auftaucht und behauptet, dass ihr kleiner Bruder noch lebt und er Leya zu ihm führen kann, klammert sie sich an diese Hoffnung. Sie folgt Thala ins Land der Dunkelheit, das von den Nachtkindern und ihrem verfluchten König beherrscht wird. Doch statt ihren Bruder vorzufinden, sieht sie sich gemeinsam mit anderen Jugendlichen der Willkür der Nachtkinder ausgesetzt und muss plötzlich um ihr eigenes Leben fürchten. Auch das Interesse des verfluchten Königs beunruhigt Leya, da dieser nichts unversucht lässt, um sie auf seine Seite zu ziehen. Sie kommen einander näher und obwohl sie weiß, dass er eigentlich ihr Feind ist, kann sie es nicht verhindern, ihr Herz an ihn zu verlieren. Aber Leya wurde nicht grundlos ins Land der Dunkelheit gelockt: Will sie ihren kleinen Bruder jemals wiedersehen, muss sie den König töten.
 
Protagonisten:
Leya ist eine junge Frau, die ab der ersten Seite der Geschichte von Trauer und Schuld gequält wird, da ihr Vater bei einem Autounfall starb und sie am Steuer saß. Für die Menschen, die sie liebt würde sie durch die Hölle gehen und das scheint ihr persönlicher Fluch zu sein. Im Verlauf der Handlung macht sie eine gravierende Wandlung durch, mit der ich absolut nicht gerechnet habe.
 
Meine Meinung:
Puh ... was soll ich sagen? Dieses Buch ist unglaublich gut durchgeplant. Keine einzige Handlung, nicht einmal ein einziges Wort geschieht ohne einen bestimmten Grund. Und all das führt am Ende zu einem Aha-Erlebnis, das es wirklich in sich hat.
Die Geschichte lebt von ihrer Düsternis, in der jeder Funken Licht ein Hoffnungsschimmer ist. Emotionen wie Hass, Angst und Wut beherrschen diese dunkle Welt und hinterlassen beim Leser ein Gefühl des Unwohlseins, das bis zum Schluss nicht verschwinden möchte. Und obwohl ich irgendwann genug von all der Negativität hatte, konnte ich nicht aufhören zu lesen, denn ich wollte unbedingt wissen, worauf es am Ende hinausläuft. Diese unterschwellige Spannung, die einen durch jede Seite begleitet, bewirkt den mitreißenden Effekt des Buches. 
Besonders faszinierend fand ich die Welt der Dunkelheit, die die Autorin hier geschaffen hat. Ich konnte die Wirbel aus leuchtenden und pechschwarzen Partikeln förmlich vor mir sehen, ebenso wie all die schwarzen Bäume und Blumen, das weiße Gras und die Tiere aus Licht und Schatten. 
Der einzige Punkt, der mich teilweise gestört hat, war der Schreibstil. Er ist flüssig und bildlich, keine Frage, aber die ständige Verwendung von Worten wie schreien, zusammenbrechen, schluchzen, wimmern oder hämisch grinsen hat den Begriffen meiner Ansicht nach irgendwann deren immense Bedeutung geraubt. Vielleicht fehlte mich auch nur das gewisse Etwas, um wirklich mit Leya und ihren Freunden mitzufühlen - immerhin wurden sie zu jeder Sekunde mit Tod und Leid bedroht, mussten um ihr Leben bangen und Grausamkeiten mit ansehen. 
Trotzdem konnte das Buch mich wahrlich in seinen Bann ziehen und ist für jeden Fantays-Liebhaber ein Muss.    

Donnerstag, 16. August 2018

[Rezension] Cecilia - Wenn die Sterne Schleier tragen

[Rezensionsexemplar]


Titel: Cecilia - Wenn die Sterne Schleier tragen
Autor: Anna Nigra
Verlag: ATAV Verlag
Seiten: 393
Preis: 13,99 [D] (Taschenbuch)

            14,30 [A]
ISBN: 978-3-947357-06-2


Inhalt:
Manchmal ist es leichter, ein Land zu regieren, als das eigene Herz zu verstehen.
Einen Fremden heiraten? Cecilia kann nicht glauben, was ihr Vater da von ihr verlangt! Sie ist erst 18, und ihr zukünftiger Ehemann der Kronprinz von Europa!
Doch der König will unbedingt Cecilia als Frau seines Sohnes. Ein Nein würde er nicht dulden.
Nur widerwillig reist Cecilia mit ihrer Familie in den Königspalast, um ihren Zukünftigen kennenzulernen. Zu ihrer großen Erleichterung ist der 21-jährige Prinz Noran aber nicht nur gutaussehend, sondern auch charmant und liebevoll. Doch auch sein temperamentvoller Bruder Elias reizt Cecilia mit seiner provokanten Art. Und als wären zwei attraktive Männer, eine eifersüchtige Schwester und ein ungeduldiger König nicht schon genug, scheint im Palast eine unglaubliche Intrige gesponnen zu werden …
 
Protagonisten:
Cecilia ist eine junge Frau, die sich anfangs gar nicht damit abfinden möchte, einen Mann zu heiraten, den sie überhaupt nicht kennt. Leider fügt sie sich dem Willen ihres Vaters viel zu schnell - generell fügt sie sich dem Willen jedermanns, ist im nächsten Moment aber wieder vorlaut und trotzig, was für ihren Stand absolut nicht angemessen ist. Manchmal scheint sie auch zu vergessen, welche Rolle die Hochzeit für die Beziehung ihrer Familie zum Königshaus ist, wenn sie sich mit dem König persönlich anlegt.   
 
Noran ist ein charmanter, junger Mann, der liebevoll und freundlich mit Cecilia umgeht. Er spielt sehr gut Tennis, versucht, seinem Vater dem König, alles so recht wie möglich zu machen, auch wenn es ihm nicht immer gelingt.
 
Elias ist Norans Bruder und sehr viel aufbrausender als dieser. Mit seiner provokanten Art, dem übergroßen Selbstbewusstsein und dem schelmischen Lächeln verdreht er jedem Mädchen den Kopf. Neben dem Reiten liebt er das Klavierspielen ebenso sehr wie Cecilia.
 
Meine Meinung:
Geschichten über Könige und Prinzessinnen in einem fiktiven Land, verbunden mit der Suche nach der wahren Lieben und ein bisschen Action sind ja nicht gerade selten, werden aber gerne gelesen.
In diesem Buch entführt die Autorin die Leser in ein völlig anderes Europa, als wir es kennen. Es wird regiert von einem König, spielt aber dennoch in unserem modernen Zeitalter, da beispielsweise Handys, Kameras und Fahrstühle existieren, genauso wie riesige Hochhäuser und Limousinen. Im krassen Gegensatz dazu stehen die Werte, laut denen die Frauen wenig zu sagen haben, nicht an wichtigen Entscheidungen teilhaben dürfen und es auch noch einfach so hinnehmen, was mich persönlich geärgert hat.
Leider sind die Charaktere allesamt ziemlich flach gestaltet und es fehlt ihnen an Tiefgang. Jeder hat eine bestimmte Rolle, die sich ohne große Änderung durch das gesamte Buch zieht. Beispielsweise Cecilias Mutter, die gefühlt immer nur am Kichern war oder ihre Töchter ermahnt hat. Auch Cecilia selbst und vor allem ihre unüberlegte Sprunghaftigkeit haben mich gestört.
Überraschend gut hingegen wurde die bereits im Klappentext angedeutete Dreiecksbeziehung aufgenommen. Normalerweise bin ich kein Fan davon und habe auch hier ein paar Mal die Augen verdrehen müssen, doch das auch erst gegen Ende.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar bildhaft und detailreich, sodass man sich die Schauplätze, die schönen Gärten und glamourösen Kleider direkt vor Augen führen kann. An einigen Stellen - vor allem, wenn es um die starken Gefühle der Personen geht - fehlte mir die Tiefe. Zwar sind die Szenen zwischen Cecilia und den beiden Brüdern schön beschrieben, aber es ging mir einfach nicht unter die Haut.
Das Tempo der Handlung zieht sich nach der Einführung in den Palast eher langsam dahin und die Spannung will sich nicht aufbauen. Ab und zu werden zwar Andeutungen gemacht, die auf Geheimnisse und mysteriöse Vorgänge im Schloss hindeuten, doch etwas Richtiges passiert daraufhin nicht.
Und dann kommt das Ende ... ein riesiger Cliffhanger mit allem, was dazu gehört. Allein schon aus diesem Grund bin ich jetzt wahnsinnig neugierig auf Band zwei.   

 

Freitag, 10. August 2018

[Rezension] Aésha im Land des Waldes

[Rezensionsexemplar]

Titel: Aésha im Land des Waldes
Autor: Johanna B. Becking 
Verlag: Hawkify Books
Seiten: 380
Preis: 14,99 [D] (Taschenbuch)

            14,99 [A]
ISBN: 978-3-947288-40-3


Inhalt:
Das Leben führt uns mitunter über verworrene Pfade, doch das Schicksal der jungen Aésha scheint bereits vorbestimmt. Sie soll das Anwesen ihrer verstorbenen Eltern vor dem Verfall bewahren und einen reichen Widerling heiraten, um ihre Zukunft zu sichern. Als sie jedoch in den Sachen ihrer Mutter auf besondere Briefe stößt, treibt es sie raus aus ihrem Heimatdorf mitten in ein Abenteuer.
In Elandor findet Aésha nicht nur Lilja, die Verfasserin der Briefe, sondern auch die Wahrheit über ihr Dasein: Aésha ist eine Magierin und noch dazu Nachfahrin der mächtigsten Wächter des Kontinents Isandora. Während sie diese neue Rolle noch zu verstehen versucht, gerät sie allerdings unwissentlich in das Visier des Feindes. Es beginnt ein Kampf um ihr Leben und das der Völker Isandoras …
 
Protagonisten:
Aésha ist eine wahnsinnig sympathische, junge Frau, die sich im Laufe des Buches wunderbar entwickelt. Ihre anfängliche Naivität verschwindet und sie beweist mehr als nur einmal ihren Mut, ihre Entschlossenheit und Stärke.   
 
Java ist ein Waldmann, dessen Aufgabe es ist, auf Aésha Acht zu geben. Sein Charakter steckt voller vielschichtiger Züge und ich bin mir sicher, dass es da auch das ein oder andere Geheimnis gibt. Ich mochte ihn von Anfang an und daran hat sich auch am Ende nichts geändert.
 
Alenia hat mich sofort an Ellenroh Elessedil aus "Die Shannara Chroniken - Elfenkönigin" erinnert (wer meine Rezension dazu kennt, weiß Bescheid), weswegen es mir unmöglich war, sie nicht auf der Stelle ins Herz zu schließen. Als Elbin und Ratsvorsitzende der Wächter trägt sie eine Menge Verantwortung auf ihren Schultern, die sie jedoch mit Kraft und Stärke meistert.   
 
Meine Meinung:
Fantastisch! Absolut großartig! Ich bin noch immer völlig gefangen in der Welt von Aésha und kann nicht glauben, dass es schon vorbei ist. Innerhalb eines halben Tages habe ich dieses Buch weggelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte.
Die Autorin hat einen Schreibstil, der einen vollkommen in diese neue Welt eintauchen lässt - bildgewaltig und so voller interessanter Details. Jeder Schauplatz in diesem faszinierenden Setting versprüht seinen ganz eigenen Charme, auch wenn der oftmals nicht sehr einladend ist, und zieht einen in seinen Bann.
Jeder Charakter wirkt tiefgründig ausgearbeitet und nicht einfach dahingeklatscht. Egal ob gut oder böse, die Figuren haben ein Leben, eine Vergangenheit, ein Ziel und das macht die Geschichte so wahnsinnig spannend. Dazu kommt die Unvorhersehbarkeit der vielen Ereignisse, die mir immer wieder den Atem stocken ließ, aber es gibt auch Pausen, die es einem erlauben, sich etwas zu beruhigen.
Besonders ist, dass die Autorin auch auf die wichtigen Themen Toleranz und Minderheiten eingeht, wobei natürlich die fantastische Story im Mittelpunkt steht.
Mein persönlicher Lieblingscharakter ist neben Aésha und Java auch Alenia. Am liebsten würde ich mich jetzt über gewissen Szenen auslassen, aber wo wäre dann der Spaß für Euch? Schrecklicherweise hat sich auch mein persönlicher Fluch bei diesem Buch wieder von seiner grausamsten Seite gezeigt und meine schlimmste Vermutung hat sich bewahrheitet. Ich zitiere mich kurz selbst: "Vorneweg muss gesagt sein, dass ich unglücklicherweise Pech habe mit Figuren, die ich mag, denn in den meisten Fällen sterben sie."  
Die letzten 50 Seiten habe ich Johanna B. Becking verflucht, getrauert, gezittert und das Buch am liebsten gegen die Wand geschleudert, so sehr hat mich das Ende schockiert. Warum müssen Autoren nur so grausam sein? Jetzt heißt es mal wieder warten, warten, warten auf Band zwei.
Von mir gibt es jedenfalls eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die High-Fantasy mögen. Ihr werdet die Geschichte lieben!     
 
 

Donnerstag, 9. August 2018

[Rezension] Beast Soul - Sternenlicht

                                                              [Rezensionsexemplar]

Titel: Beast Soul - Sternenlicht
Autor: Juliana Fabula

Verlag: Books on Demand
Seiten: 455
Preis: 14,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-7408-0265-3


Inhalt:
Märchen enthalten einen Funken Wahrheit.
Finya hat nie damit gerechnet, eines Tages in einem dieser fantastischen und magischen Abenteuer zu landen, die sie bisher nur aus ihren Büchern kennt. Von einem Moment auf den anderen wird ihre Welt völlig auf den Kopf gestellt.
Träume werden zur Realität.
In Arcanus, der Akademie für Beasttamer, lernt sie nicht nur, ihre elementaren Kräfte zu kontrollieren, sondern auch ihr Beast kennen. Und Leonèl ist wahrlich das Biest in Person.
Legenden werden neu geschrieben.
Doch der Schein des Sternenlichts birgt ebenso Finsternis. Dunkle Schatten machen Jagd auf sie, Freunde und Feinde werden zu Bestien und nur die Sterne können ihr den rechten Weg weisen.
Willkommen in Nebula Astérì.

Protagonisten:
Finya ist ein Mädchen, das es liebt, sich in Büchern zu verlieren, gemeinsam mit ihrer Tante Tee zu trinken und ganz für sich zu sein. Schüchtern und zurückhaltend verkörpert sie zu Beginn ganz den typischen Charakter, doch im Verlauf der Geschichte gewinnt sie an Selbstvertrauen. Für die Menschen, die sie liebt würde sie jederzeit kämpfen, selbst wenn sie verlieren könnte.

Leonèl ist Finyas Beast, ihr Seelenpartner, den die Sterne für sie gewählt haben, aber irgendwie scheint da was schief gelaufen zu sein ... Er ist verschlossen, ein ziemlich fieser Mistkerl, leider gut aussehend und manchmal doch einigermaßen freundlich, aber das dauert. Ich bin mit ihm absolut nicht warm geworden, weil seine kalte Art mich einfach abgeschreckt hat.

Meine Meinung:
Erst einmal vorneweg ... das Cover ist wirklich ein Traum und macht sofort auf das Buch neugierig. Alles wirkt unglaublich magisch, mystisch und verzaubert.
Was den Inhalt angeht muss ich sagen, dass ich ja ein großer Fan von Akademie-Geschichten bin und diese hier klang nach etwas völlig Neuem. Allein die Tatsache einer anderen Welt, die Verbindung zu den Sternen und die Beast- / Beasttamer-Sache hat mich sehr fasziniert.
Einen großen Pluspunkt verdient das Buch aufgrund seiner Liebesgeschichte, die überhaupt nicht im Mittelpunkt steht, der Handlung aber das gewisse Etwas an Romantik verliehen hat. Obwohl ich glaube, dass sich das im zweiten Teil vielleicht noch ändern könnte. Sowohl von der Konstellation her, als auch von der Gewichtung.
Natürlich lassen sich in einem Buch die Klischees nie ganz vermeiden (wie Beispielsweise die Rolle der verstorbenen Eltern), aber gestört haben sie mich nicht großartig. Durch die angenehme Länge der Kapitel und den lockeren Schreibstil konnte ich das Buch fast in einem Rutsch durchlesen.
Neben Finya und Leonèl gibt es auch noch eine große Vielzahl anderer, nicht unwichtiger Charaktere, über die ich gerne noch mehr erfahren würde, da sie mir hier teilweise etwas vage erschienen sind.
Die Spannung wird durch verschiedene Ereignisse aufrecht gehalten, aber man erfährt auch viel über das Leben an der Akademie, den Unterricht und die Kräfte, die Finya und ihre Freunde beherrschen. Wenn es eine Sache gibt, die teilweise ziemlich an meinen Nerven gekratzt hat, dann Leonèls Art mit Finya umzugehen. Offensichtlich kann er sie nicht ausstehen, ist abweisend und kühl, aber dann scheint er ja doch zu wollen, dass sie ihn akzeptiert, tut aber wenig, um sich ihr Vertrauen zu verdienen. Dieser Kerl scheint aufgrund einiger Andeutungen eine ganz schön miese Vergangenheit zu haben, die mich sehr interessiert. Vielleicht würde das helfen, ihn besser zu verstehen.  
Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, was die Autorin in den Folgebänden noch aus dieser tollen Geschichte herausholen wird.  
 




Freitag, 3. August 2018

[Rezension] KamiKatze

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel: KamiKatze
Autor: Kerstin Fielstedde

Verlag: Emons Verlag
Seiten: 256
Preis: 10,90 [D] (Taschenbuch)
            11,30 [A]   
ISBN: 978-3-7408-0265-3


Inhalt:
Als Katzenagentin Indy mitten in Berlin entführt wird, muss ihr Bruder Ian, überzeugter Stubenkater mit Schlafstörung, notgedrungen die heimischen vier Wände verlassen. Er stellt ein iCats-Elite-Team auf die Pfoten, das sich auf die Suche nach ihr macht. Gemeinsam mit einem arroganten Schoßhund, einer sprengstoffverliebten Ratte und einem halben Regenwurm heften sie sich an die Fersen des schwergewichtigen Unterweltbosses Maulwurf Sumo. Um Indy aus dessen Klauen und der tödlichen Gefahr in einer Tierversuchsanstalt zu retten, zählt jede Sekunde ...
 
Protagonisten:
Indy ist wohl die coolste Katzenagentin überhaupt. Mit ihrem übergesunden Selbstbewusstsein, ihren Top-Agenten-Fähigkeiten und einem guten Vorrat an Flüchen muss man sie einfach mögen.

Ian ist Indys Bruder und trotz seiner Stubenkater-Schlafstörungssache ein hochintelligenter sowie beherrschter Kater, der zudem Pazifist ist und Kämpfen lieber aus dem Weg geht.  
 
Meine Meinung:
Ich liebe es! Dieses Buch ist die perfekte Mischung aus Spannung, Action, Witz und einer wahnsinnig genialen Story.
Einen Maulwurf, der die Weltherrschaft übernehmen will und in seinem hochtechnisierten, unterirdischen Imperium lebt, zusammen mit einer Arme aus Ratten und zwei Pudeln oder besser Tötungsmaschinen an seiner Seite, habe ich so noch nie erlebt. Dazu die Tatsache, dass das Ganze in Berlin spielt und so viele wundervoll-verhasste Bauprojekte in ganz Deutschland (der BER, Stuttgart 21 oder die Elbphilharmonie) eine ganz neue Bedeutung verliehen bekommen. Ich habe selten so gelacht.
Dazu trägt auch der Schreibstil der Autorin bei, der von umgangssprachlichen Elementen über komplexe Technikerklärungen bis hin zu witzigen Wortgefechten, sarkastischen Kommentaren und passend zum Buch umgewandelten Wortneuschöpfungen wirklich alles bereit hält.
Alle Charaktere - fast alle Charaktere - sind zudem absolut liebenswert, selbst ein halber Regenwurm (ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was Regenwürmer eigentlich für eine Rolle spielen) oder eine Ratte mit Neigung zu allem, was in die Luft fliegen kann.
Das Ende ist dann doch schon ziemlich extrem, aber das macht überhaupt nichts und passt wunderbar in die Geschichte hinein. Dafür bleiben eine Menge Fragen offen und ich hoffe mit fester Überzeugung, dass da noch ein zweiter Teil entsteht.
James Bond kann hier übrigens wirklich einpacken, denn die iCats sind einfach spitze.