Montag, 30. März 2020

[Rezension] Das Licht von tausend Sternen

                                                                       [Rezensionsexemplar]

Titel:
 Das Licht von tausend Sternen
Autor: Leonie Lastella
Verlag: dtv Verlag
Seiten: 384
Preis: 12,95 [D] (Klappenbroschur)
           13,40 [A]
ISBN: 978-3-423-74057-9

Inhalt:
Als sie Ashton zum ersten Mal in die Augen sieht, stellt er Harpers Welt völlig auf den Kopf. Doch egal wie stark ihr Herz auch klopfen mag, sie kann sich nicht auf einen Flirt mit Ashton einlassen. Denn jeden Abend schlüpft sie aus ihrem sorglosen Studentenleben in die Rolle der fürsorglichen Schwester, die sich um ihren autistischen Bruder kümmert. Harper hat keine Zeit für Abenteuer, für Spontaneität, für Kompromisse. Und doch erobert Ashton nach und nach ihr Herz. Zum ersten Mal ist ihr etwas wichtiger als ihre Familie – und plötzlich steht Harper vor der wohl schwersten Entscheidung ihres Lebens …

Protagonisten:
Harper beginnt ihr erstes Semester an der Universität von Montana mit einem Ziel: Das Studium ohne Verzögerungen durchzuziehen, um ihrer allein erziehenden Mutter nicht zu sehr auf der Tasche zu liegen. Sie ist durch und durch ein Familienmensch. Geduldig, liebevoll und voller Pflichtbewusstsein kümmert sie sich um ihren elfjährigen Bruder mit Autismus. 

Ashton ist Draufgänger, Motorradbesitzer, filmbegeistert und - wie sollte es anders sein - vergangenheitsgeschädigt. Zwischen seinen Eltern und ihm herrscht seit einem Jahr Funkstille, er weist die finanzielle Hilfe seiner Eltern konsequent ab und schlägt sich stattdessen mit zwei Nebenjobs durch das Studium. 

Meine Meinung:
Leute, das Cover ist ein Traum. Es leuchtet und funkelt, sobald man es ins Licht hält, tatsächlich wie tausend Sterne. 
In diesem Buch kollidiert die erste große Liebe mit Verantwortung, Pflicht und Familie. Da ist natürlich klar, dass es zu Reibereien und Konflikten kommt. Vor allem dann, wenn gewisser Ashton ein Familienproblem erster Sahne hat. Er verlor seine kleine Schwester an den Krebs und seine Eltern schienen in ihrer Trauer zu vergessen, dass sie noch ein zweites Kind haben. 
Harper fürchtet nun, dass Ashton sie abschießt, wenn sie ihm erzählt, dass ihr kleiner Bruder für sie immer an erster Stelle stehen wird so wie seine Schwester es für seine Eltern war. Und schon nimmt das Schicksal seinen Lauf. 
Manchmal hätte ich Harper gerne geschüttelt, denn es gab mehr als eine Situation, in der sie Ashton von ihrem Bruder hätte erzählen können. 
Ich mag den Schreibstil der Autorin wahnsinnig gerne. Sie findet immer die richtigen Worte, um zu beschreiben, was Harper fühlt, wie der Autismus ihren kleinen Bruder im Griff hat und wie ihre Mutter zu kämpfen hat, um Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bekommen. Hinzu kommen Themen wie Trauer, Verlust und Schuld, die nicht nur in Harpers Leben eine Rolle spielen sondern auch Ashton sehr beschäftigen. Dennoch konnte ich seine Sicht nicht immer nachvollziehen. Er ist teils extrem impulsiv, denkt nicht nach und ertränkt seine Sorgen gerne mal in Alkohol. Dass das nichts bringt, sollte glaube ich klar sein. 
Es war nur allzu verständlich, dass Harper Schuldgefühle hatte, wenn sie plötzlich lieber den Tag mit ihren Freunden (und Ashton) verbringen wollte, anstatt pünktlich Zuhause zu sein und sich um ihren Bruder zu kümmern, damit ihre Mutter arbeiten gehen konnte. Gleichzeitig habe ich mit Harpers Mutter gefühlt, die ihrer Tochter Freiraum geben wollte, aber dennoch auf sie angewiesen war, wenn sie nach ihrer Nachtschicht ein paar Stunden Schlaf bekommen wollte. 
Eine verzwickte Situation, die aufgrund fehlender Kommunikation seitens Harpers zu Problemen und Streit geführt hat. 
Dennoch, ich habe die Geschichte sehr gemocht und die Charaktere ins Herz geschlossen. Zwar war mir der Liebe-auf-den-ersten-Blick-Aspekt gleich im ersten Kapitel ein bisschen zu viel, aber die Entwicklung danach hat mir trotzdem gefallen. 


[Rezension] Wir sind das Feuer

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel:
 Wir sind das Feuer
Autor: Sophie Bichon
Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 432
Preis: 12,99 [D] (Klappenbroschur)
           13,40 [A]
ISBN: 978-3-453-42384-8


Inhalt:

Endlich vergessen, was vor fünf Jahren geschah. Die Flammen, den Lärm, und all das, was ihr Leben danach zerstörte. Das ist es, was Louisa sich wünscht, als sie ans Redstone College kommt. Und tatsächlich: Gleich zu Beginn ihres Studiums begegnet sie Paul und alles scheint plötzlich anders. Mit seinem unwiderstehlichen Lachen und seinen Bernsteinaugen weckt er Gefühle in ihr, die sie schon längst vergessen glaubte. Mit ihm ist sie wild und frei und endlich wieder glücklich. Sie ist dabei, sich unwiederbringlich in ihn zu verlieben. Doch was sie nicht ahnt: Paul hütet ein dunkles Geheimnis. Die Wahrheit könnte ihre Liebe in Flammen aufgehen lassen …

Protagonisten:
Louisa ist neu am Redstone College und studiert interessanter Weise Mathematik und nicht Literatur, was man bei ihrer Vorliebe für Wörter und Bücher denken könnte. Sie hat orange-rotes Haar, das an die Farbe von Feuer erinnern soll. 

Paul ist ebenfalls Student am College, aber bereits weiter als Louisa. Er studiert Philosophie, geht gerne feiern und könnte so ziemlich jedes Mädchen auf dem College haben. 

Meine Meinung:
Hin- und hergerissen trifft meine Meinung bei diesem Buch wohl am besten. Ich mochte Sophie Bichons Schreibstil wahnsinnig gerne. Vor allem aus Louisas Sichtweise wird er noch einmal poetischer und schwermütiger. 
Paul ... er soll der Bad Boy sein und obwohl manche seiner Aktionen wirklich nicht besonders nett waren, wirkte er auf mich nicht wie ein typischer Bad Boy. Erfrischend waren seine deutschen Wurzeln, wobei es schon merkwürdig war, auf Deutsch zu lesen, wie über die deutsche Sprache geschwärmt wird, während die ganze Geschichte eigentlich auf Englisch stattfindet (weil amerikanisches Setting). Nervig war bloß, dass es ständig um Louisas Hintern ging, ehe ihre Charaktereigenschaften kamen. Selbst als die beiden sich schon näher gekommen sind. Das hätte man vor allem an dem Punkt umdrehen können. Anders herum wurden aus Louisas Perspektive ständig, wirklich ständig seine ach so wunderschönen Bernsteinaugen erwähnt. Ich habe bereits nach dem dritten Mal verstanden, dass sie auf seine Augen steht. 
Und Louisa? Ich mochte sie, konnte mich teilweise gut mit ihr identifizieren, aber eines frage ich mich doch: Woher kennt sie all diese japanischen, schwedischen oder sonst fremdsprachigen Worte für irgendwelche besonderen Augenblicke, Stimmungen und Co, die sie immer wieder einwirft? Hat sie sie mal irgendwo gelesen? Explizit Mr. Google befragt? Wer weiß. Manche Menschen sammeln Muscheln und Louisa sammelt Wörter. Es ist auf jeden Fall eine faszinierende Idee und passt zu ihr als Charakter. 
Spannung kommt kaum auf, was bei einem Liebesroman auch nicht der Fall sein muss. Es ist schließlich klar, wo die Geschichte hinführen soll. Alles wirkt wie in Watte gepackt. Das College-Leben: ein Traum. Von den Vorlesungen und dem Lernstress bekommt man als Leser nur so nebenbei etwas mit. Im Fokus stehen die Partys, freie Wochenenden, Filmabende und so weiter und so fort. Natürlich macht das Sinn, denn Kennenlernen kann man sich nun mal schlecht, wenn man in einer Vorlesung sitzt und optimaler Weise zuhören sollte. Trotzdem hätte ein bisschen weniger rosarot bestimmt nicht geschadet. 
Sowohl Louisa als auch Paul haben ihre dunklen Geheimnisse, eine schwere Vergangenheit und natürlich sind sie aufs Heftigste mit ihren Eltern verkracht. Irgendwie sind in New Adult Büchern immer die Eltern die Bösen.
Was Pauls schreckliches Geheimnis angeht, war mir recht schnell klar, welche Verbindung es zwischen ihm und Louisa gibt, sodass mich das Ende sowie der Cliffhanger nicht sonderlich überrascht haben. Es musste einfach so kommen. Alles, was ich mir gedacht habe, war: Und deswegen sollte man sich nicht hochemotional hinters Steuer setzen. Es tut mir total leid, denn der Cliffhanger ist echt schrecklich, aber mich konnte er nicht vom Hocker hauen, weil ich gefühlsmäßig mit Paul nicht auf einer Ebene war.


[Rezension] Liebe mich. Für immer

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel:
 Liebe mich. Für immer
Autor: Kathinka Engel
Verlag: Piper Verlag
Seiten: 413
Preis: 12,99 [D] (Klappenbroschur)
           13,40 [A]
ISBN: 978-3-492-06173-5


Inhalt:

Amy geht in ihrer Rolle als Sozialarbeiterin voll auf, und doch fehlt ihr jemand, der sich zur Abwechslung einmal um sie kümmert. Sam ist ein umschwärmter Unidozent und kann sich vor Angeboten kaum retten. Immer wieder lässt er sich auf zwanglose Dates ein, die aber niemals sein dauerhaftes Interesse wecken können – bis er auf Amy trifft. Nach einer gemeinsamen Nacht kann Sam nicht mehr aufhören, an sie zu denken. Doch durch ein Trauma aus ihrer Kindheit kann Amy keine Nähe zulassen, sich niemandem richtig öffnen. Sam gibt alles, um Amys Vertrauen zu gewinnen und ihr zu zeigen, wie schön die Liebe sein kann.

Protagonisten:
Amy ist Sozialarbeiterin mit Herz und Seele. Sie gibt sich regelrecht für andere Menschen auf und denkt viel zu selten an sich selbst. Diese totale Selbstlosigkeit und Aufopferung bringt sie an den Rand ihrer Belastung. Man muss ihr Ruhe und Entspannung regelrecht aufzwingen, denn sie kann die Welt zu keinem besseren Ort machen, wenn sie kräftemäßig am Ende ist.

Sam ist Doktorand der Literaturwissenschaften und Dozent an der gleichen Uni. Sein Herz schlägt für Film- und Literaturklassiker aller Art. Die Studentinnen seines Einführungskurses himmeln ihn an und kommen augenscheinlich nur wegen ihm zum Kurs. Er ist charmant, weiß zu flirten und hat in den allermeisten Fällen damit Erfolg. 

Meine Meinung:
Ich weiß nicht, was das mit diesen Büchern ist. Den zweiten Teil habe ich zwar nicht nicht gelesen, aber diesen hier habe ich an einem Morgen komplett durchgelesen. Irgendwie hat die Geschichte mich gefesselt, obwohl nicht großartig etwas passiert ist. 
Wie schon Band eins und vermutlich auch Band zwei erlebt man das Kennenlernen zwischen Amy und Sam abwechselnd aus beiden Perspektiven. 
Ich bin ein großer Fan von Kathinka Engels lockerem, gefühlvollem und vor allem humorvollem Schreibstil, durch den die Seiten nur so dahinfliegen. 
Sams und Amys Geschichte ist weder rasant noch wild oder mit einem Dutzend Sexszenen versehen. Nein, sie sondern macht eine deutliche Entwicklung durch, denn die angeknackste Amy muss lernen, los zu lassen, sich fallen zu lassen und auch mal die Kontrolle abzugeben. Erfrischend zur Seite steht ihr dabei Sam, der erfrischender Weise mal kein dunkles Geheimnis mit sich herum trägt. Er hatte eine friedliche Kindheit und ist nun auf der Suche nach seiner großen Liebe. 
Die Autorin greift auch die Happy Ends der Protagonisten aus den anderen beiden Teilen mit auf, vertieft sie und klärt offene Fragen. Außerdem rücken Nebenfiguren wie Jeannie, Norman, der alte Kinobesitzer und Amys Ziehvater Malcolm weiter in den Fokus. 
Da Amy Sam zwischendurch immer wieder von sich stößt, zieht sich die Geschichte vor allem in der Mitte ein wenig, doch dadurch wird auch deutlich, mit wie viel Geduld, Verständnis und Durchhaltevermögen er sich um Amys Zuneigung bemüht. 
Die letzten fünfzig Seiten des Buches haben mich dann noch einmal herzergreifend berührt. 
Also alles in allem ein Buch zum Wohlfühlen, das sich als Abschlussband der Reihe definitiv sehen lassen kann. 


Montag, 23. März 2020

[Rezension] The Gods of Ivy Hall 1 - Cursed Kiss

[Rezensionsexemplar]

Titel: The Gods of Ivy Hall 1 - Cursed Kiss 
Autor: Alana Falk
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 512
Preis: 18,99 [D] (Hardcover)
             19,60 [A]
ISBN: 
978-3-473-40189-5  

Inhalt:

Erin würde alles geben, um einfach eine normale Studentin am Ivy Hall College zu sein. Doch sie ist alles andere als normal: Sie ist eine Rachegöttin im Dienst von Hades, dem Herrscher der Unterwelt. Seit Erin in einem verzweifelten, dunklen Augenblick einen Pakt mit dem Gott eingegangen ist, ist sie dazu verdammt, jungen Männern mit einem Kuss die Seele stehlen und sie damit zu Hades‘ Untertanen zu machen. Niemals darf sie sich verlieben, das ist Erins wichtigste Regel. Bis sie auf einer Verbindungsparty Arden begegnet und plötzlich alles anders ist. Ardens Nähe, seine Blicke, seine zufälligen Berührungen wecken Gefühle in Erin, die sie nicht empfinden darf. Denn ein einziger Kuss würde sein Schicksal besiegeln …

Protagonisten:
Erin studiert Game Design am Ivy Hall College und gehört einer außerwöhnlichen Studentenverbindung an. Offiziell der "Langweiligsten Verbindung" des gesamten Colleges, inoffiziell den Rachegöttinnen. Sie ist in der Lage, einem Mann durch ihren Kuss die Seele zu stehlen. Ein Pakt mit Hades verpflichtet sie, ihm jede Woche eine Seele zu bringen, denn sonst landet ihr Unterpfand im Tartaros.

Arden ist ebenfalls Student am College und studiert Philosophie mit Schwerpunkt Mythologie. Als er Erin zum ersten Mal trifft, ist er sofort fasziniert von ihr. Er ist ein Kerl, der viel, viel, viel zu gut für die Welt ist. Verständnisvoll, einfühlsam, witzig.

Meine Meinung:
Gelesen und für gut befunden. Allerdings nicht für sehr gut. Aber dazu gleich.
Besonders auf das Buch gefreut habe ich mich aufgrund der Thematik (Mythologie, Rachegöttinnen). Es klang einfach unfassbar spannend.
Alana Falks Schreibstil liest sich ebenfalls wahnsinnig gut. Die Worte fließen beim Lesen, sodass ich recht schnell vorangekommen bin. Erzählt wird die Geschichte aus Erins und Ardens Sicht, um das Innenleben beider kennen zu lernen. Sonderlich spektakulär war Ardens Perspektive aber nicht, denn es ging immer nur um die Tatsache, dass er tut alles - wirklich ALLES - für Erin ohne zu hinterfragen, warum oder sie für ihre teilweise moralisch verwerflichen Handlungen zu verurteilen. Im Nachhinein wird klar, warum er so und nicht anders tickt, aber das kann ich hier auf keinen Fall erklären, denn dann bräuchtet ihr das Buch nicht mehr lesen.
Die griechische Mythologie bekommt verhältnismäßig wenig Platz, doch nach einem spannungsgeladenen, überraschenden und ereignisreichen Finale tritt sie um einiges Stärker in den Fokus. Viele Fragen werden beantwortet und ich war teilweise wirklich perplex.
Erin als Charakter ist wahnsinnig zerrissen. Sie will ihre Schwestern vor Hades beschützen, merkt aber, dass sie zum ersten Mal mehr von einem Kerl will, darf und kann aber nicht. Wie man sich bestimmt denken kann, handelt der Großteil des Buches von dem Hin und Her zwischen den beiden Protagonisten.
Die Nebencharaktere sind dabei leider mehr oder weniger Statisten ohne viele Ecken oder Kanten. Sie existieren, aber so wirklich eine Rolle spielen sie bis auf ein paar kleine Ausnahmen nicht.
Dafür greift die Autorin das Thema häuslicher Gewalt auf, das wahnsinnig wichtig ist. Nur leider pauschalisiert sie sehr stark. Das heißt, die Männer sind immer die gewalttätigen und die Frauen immer die Opfer. Genauso sieht auch Erins Sichtweise aus. Fast jeder Kerl ist gierig und will nur das eine. Teilweise ist das durch Erins Vergangenheitserfahrungen zu entschuldigen, die sie nachhaltig traumatisiert haben.
Nach dem vielversprechenden Ende des Buches bin ich auf jeden Fall sehr gespannt auf Teil zwei, der voraussichtlich im August erscheint.

[Rezension] Die Tasyar Chroniken 2 - Verborgenes Reich

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel: Die Tasyar Chroniken 2 - Verborgenes Reich
Autor: Jana Ulmer
Verlag: Books on Demand
Seiten: 492

Preis: 20,99 [D] (Hardcover)
ISBN: 
9783750441637

Inhalt:
Die Schlacht ist überstanden. Doch der Krieg hat erst begonnen.

Als der Strigoi Vadim aus der Versenkung auftaucht, bestätigt sich für Sanya, was sie seit dem Sieg über Eskil geahnt hat: Der Frieden war nur ein Trug. Doch das Volk von Tasyar muss nicht nur Vadim fürchten. Ihm haben sich die Rebellen angeschlossen; eine alte Organisation, bestehend aus gefährlichen Verbrechern. Erneut muss sich die Vereinigung zusammenschließen, um Tasyar zu befreien.


Meine Meinung:
Besser als Band 1, aber immer noch nicht komplett überzeugend. 
Der Schreibstil ist definitiv flüssiger geworden, dennoch fehlen mir Vergleiche, Metaphern und Elemente, die einen Fantasyroman erst so richtig episch machen. 
In diesem Buch wechseln die Perspektive, sodass man mehr über die Charaktere erfährt, die im ersten Teil zu kurz gekommen sind. Das kommt etwas spät, aber immerhin ist es da. Nur leider hat man dann direkt die ganze Lebensgeschichte vorgesetzt bekommen, was sich dann leider gezogen hat. Vor allem, wenn der Perspektivwechsel dann einsetzte, wenn es gerade spannend war. 
Viele Geheimnisse kommen ans Licht, die bereits angedeutet worden waren, aber so richtig umhauen konnten mich die Wendungen nicht. Und dann kam die Dreiecksgeschichte. Ich hatte schon im ersten Teil so eine Vermutung, dachte aber nicht, dass die Autorin es wirklich umsetzt. Damit hat sie mich definitiv überrascht. Ein Fan von diesen typischen Liebesdreiecken bin ich dennoch nicht. Aber das ist bekanntermaßen Geschmackssache.
Sanya ist immer noch nicht sehr viel reifer geworden, handelt impulsiv und ohne nachzudenken. Dazu ist jede Frau, die mit Derek irgendwie vertrauter wirkt, gleich eine künstlich lächelnde, arrogante Schnepfe. Da kann Derek ihr noch so oft beteuern, dass sie seine wahre Liebe ist. Der Arme hat mir schon echt leid getan. Witziger Weise fand ich Eleanor von Wamington super interessant und mochte sie trotz ihrer wenigen Auftritte recht gerne, während Sanya sie kaum leiden konnte.
Die Krönung der Charakterbeziehungen war jedoch, dass Sanya, Greg, Casey und Ray sich in allen Kombinationen wegen kleinster Nichtigkeiten an den Kragen gegangen sind, obwohl sie doch eigentlich die besten Freunde sind. Das kam mir definitiv nicht so vor.
Die Fingerschnipp-Sache aus Band eins existiert noch immer, es gibt noch mehr Charaktere zum Kennenlernen und es braucht einen dritten Teil, um den Bösewicht zu besiegen.
Von meiner Seite aus, ist definitiv eine Entwicklung im Schreibstil und manchen Figuren zu erkennen, die Story ist total gut ausgedacht, dennoch bin ich nicht zu einhundert Prozent überzeugt.

[Rezension] Die Tasyar Chroniken 1 - Vergessenes Reich

                                                              [Rezensionsexemplar]

Titel:
 Die Tasyar Chroniken 1 - Vergessenes Reich
Autor: Jana Ulmer
Verlag: Books on Demand
Seiten: 392

Preis: 18,99 [D] (Hardcover)
ISBN: 
9783750401327

Inhalt:
Ein Königreich, vor dem Rest der Welt verborgen. Eine junge Frau auf der Suche nach der Wahrheit. Eine Reise voller Antworten und Gefahren.

Wie hat Sanya es geschafft, als normaler Mensch in das streng geheime Land Tasyar zu gelangen? Und was hat es mit dem Magier Derek auf sich, der eine unerklärliche Anziehungskraft auf sie ausübt? Auf ihrer Suche nach Antworten gerät sie in ein Komplott gegen den König. Erst war sie die unbekannte Fremde, jetzt ist sie Tasyars größter Feind. Sanya kann nicht mehr in ihr altes Leben zurück, denn die wahren Verräter müssen enttarnt werden. Sonst ist nicht nur sie selbst, sondern das gesamte Volk Tasyars verloren.


Protagonisten:
Sanya (Sa-ni-ya) ist genau wie ihr Zwillingsbruder Greg 19 Jahre alt und wird nach dem Sommer aufs College gehen. Sie durchlebt die typischen Probleme einer jungen Frau, die noch nicht so ganz dem Teenager-Alter entkommen ist, ehe sie herausfindet, dass sie überhaupt nicht menschlich ist. Obwohl sie eigentlich recht kompetent ist, wurde ich einfach nicht richtig warm mit ihr. 

Meine Meinung:
Fangen wir mit den positiven Dingen an: Ich mochte die Idee total, auch wenn es nichts großartig neues war. Wo die Welt liegt, die Jana Ulmer sich ausgedacht hat, werde ich nicht verraten, denn es ist keine Parallelwelt und auch kein neues Universum. Auch die Tatsache, dass die Autorin fantastische Wesen eingebracht hat, die ich so noch nicht aus Fantasybüchern kannte. Die Story an sich war echt gut durchdacht, doch die Umsetzung hat mich leider enttäuscht. Man merkt, wie viel kreative Energie in der Geschichte steckt. Allein schon bei den Charakteren. 
Den harten Kern bilden Sanya, Greg und deren Freunde Ray und Casey. Dann sind da noch Derek, Kenneth, Romina, Andrew, Vadim, Eskil und, und und. Im Laufe der Geschichte kommen immer mehr dazu, bis man teilweise den Überblick verliert. 
Es waren einfach zu viele Charaktere, um jedem die Tiefe zu verleihen, die sie gebraucht hätten. Figuren wie Casey, Andrew oder Romina fand ich wahnsinnig interessant, aber mir hat das Knistern gefehlt. Da sollte Leidenschaft und eine Verbindung zwischen den Charakteren sein, die ich zwar gelesen habe, aber nicht spüren konnte, was unfassbar schade ist. Sanya war mir viel zu naiv, was ihr selbst auch bewusst war, aber sie hat nicht aus ihren Fehlern gelernt, sondern einfach weitergemacht wie bisher. Und obwohl durchgehend aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, kamen ihre Emotionen einfach nicht bei mir an. Es war eher so, als würde sie eine Geschichte erzählen, anstatt aktiv zu erleben. 
Jana Ulmer schreibt sehr bildlich und beschreibt viel, sodass man sich Tasyar im Grunde detailliert vorstellen konnte. Außerdem geholfen hat die Karte, die man am Anfang des Buches findet. Dennoch wirkt vieles abgehakt, sodass ich leider Schwierigkeiten hatte, am Ball zu bleiben. Auch die Dialoge erschienen größtenteils viel zu konstruiert und zu sehr durchdacht. 
Hinzukommt, dass Spannung aufgebaut wird, Konflikte entstehen, aber im nächsten Moment durch ein Fingerschnippen im wahrsten Sinne des Wortes gelöst werden. Dabei rede ich nicht von den großen Hauptkonflikten sondern von kleineren Problemen, die Geschichte vorangetrieben haben. Alles ging immer so einfach. Schnipp, Magie, teleportiert und fertig. 
Ich wollte das Buch so gerne mögen, aber es gab einfach zu viele Dinge, die mich gestört haben. Meine Hoffnungen habe ich daraufhin in den zweiten Band gesteckt, denn das Ganze ist eine Trilogie. 

[Rezension] Das eiserne Herz des Charlie Berg

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel:
Das eiserne Herz des Charlie Berg
Autor: Sebastian Stuerz
Verlag: btb
Seiten: 720

Preis: 22,00 [D] (Hardcover)
           22,70 [A]
ISBN: 9783442758517

Inhalt:
Charlie Berg hat ein schwaches Herz und die feine Nase eines Hundes. Das einzige, was ihn seine Eltern gelehrt haben: Zwei Künstler sollten nie Kinder bekommen! Es sind die frühen 90er, Charlie will ausziehen, nicht mehr der Depp der Familie sein, der alles zusammenhält, während Mutter am Theater die Welt verstört und Vater wochenlang bekifft im Aufnahmestudio sitzt. Die Zivistelle im Leuchtturm ist zum Greifen nah – da läuft alles aus dem Ruder: Auf der Jagd mit Opa trifft ein Schuss nicht nur den Hirsch, sondern auch Opa. Und Charlies heimliche große Liebe Mayra, seine Videobrieffreundin aus Mexiko? Hat nichts Besseres zu tun, als den Ganoven Ramón zu heiraten…

Protagonisten:
Charlie ist der Sohn eines kiffenden Vaters und einer theaterspielenden Mutter. Hinzu kommt, dass er ein schwaches Herz hat, dafür aber eine wahnsinnig feine Nase. Er ist Ersatzvater für seine kleine Genie-Schwester, geht mit einem Opa heimlich jagen und tauscht Videonachrichten mit Mayra in Mexiko aus. Herzensgut, überraschend hartherzig, wenn es darauf ankommt, auf der Suche nach Unabhängigkeit und Liebe.

Meine Meinung:
Wow! Dieses Buch ist eine wahnsinnig gute Mischung aus "Das Parfum" und "Frankly in Love".
Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund. Manche Szenen sind einfach zum Ekeln, andere wiederum rührend schön, voller Humor oder überraschend schockierend. Man fiebert mit Charlie, der doch einfach nur in Frieden sein Buch schreiben möchte und immer werden ihm Steine in den Weg gelegt und das Schicksal schlägt zu.
Von allen Charakteren kann man behaupten, dass sie wundervoll grau gestaltet wurden. Weder schwarz noch weiß, gut oder böse. Am Ende häufen sich die unerwarteten Enthüllungen und ich saß mit offenem Mund da, weil ich es fast nicht glauben konnte.
Sebastian Stuerz´ Schreibstil ist fließend ohne großartigen Tam-tam. Er beschreibt Gerüche, Geräusche und Geschmäcker in einer Art und Weise, dass man glauben könnte, selbst gerade an Seras Parfüm gerochen zu haben.
Es ist eine Lebensgeschichte, die verrückter und gleichzeitig authentischer nicht sein könnte. Wenn sich die Geschichte auch an manchen Stellen etwas gezogen hat, weil ich bei manchen Themen einfach raus war, konnte mich das Buch doch überzeugen. Wer also "Das Parfum" mochte, wird hier noch einiges draufgesetzt bekommen. Mord, Liebe, Freundschaft, Familie und Intrigen zur Zeit, in der Smartphones, Internet und Co noch lange nicht so allgegenwärtig waren wie heute. 

Montag, 16. März 2020

[Rezension] Die Chroniken von Ereos 3 - Die namenlosen Türme

[Rezensionsexemplar]

Titel: Die Chroniken von Ereos 3 - Die namenlosen Türme
Autor: Benjamin Keck

Seiten: 442
Preis: 15,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-1070446776


Inhalt:
»Ihr habt mich in die Dunkelheit gelockt. Verflucht sollt ihr sein, mich hier einzusperren. Aber ihr könnt mich nicht aufhalten. Niemals.«

Schatten erheben sich aus ihren Strömen aus Blut.
Verzweifelte Sänger greifen zu den Waffen.
Yls Dächer brennen.
Schattendiener ziehen in den Krieg.
Freunde kämpfen um ihr Leben.
Und die Götter spielen.
Protagonisten:
Menaia Magnur ist die Cousine des bereits verstorbenen Königs Maer Magnur von Yl. Sie die wahre Thronerbin von Yl und eine wahre Kriegerkönigin: gerecht, klug, edel, mutig und wunderschön. Ihren Handlungsstrang mochte ich in der Geschichte mit am meisten und hoffe doch, dass sie im nächsten Band auch noch Erwähnung findet. 
Alas ist ein Narr, der mit Maer Magnur befreundet war und nun Menaia fest zur Seite steht. Die beiden sind ein fantastisches Team und ihre Gefühle für einander gehen über bloße Freundschaft hinaus. Er hat einen einnehmenden Charakter, lebt für das geschriebene Wort und ist gerne für Scherze zu haben. Doch er hat auch eine ernste Seite.
Meine Meinung:
Wieder zurück in Ereos beginnt das Buch mit einem "Was bisher geschah", das ich loben muss, denn Band 2 habe ich im Juni 2018 gelesen. Es hat ein bisschen gedauert, ehe die Erinnerungen an den Vorgängerteil wieder da waren, aber dann war ich sofort in der Geschichte drin.
Mehrere Handlungsstränge wechseln sich ab, aber nicht alle führen am Ende zusammen. Am liebsten mochte ich den Strang um Menaia Magnur, Alas, Alyssa und den Kampf um die Stadt Yl. Danach natürlich die Geschichte von Neun, Mer und Yen sowie Sha, Evva und Delon. Es macht so viel Spaß, sie auf ihren unterschiedlichen Reisen zu begleiten, mit ihnen zu fiebern, zu fluchen und zu leiden.
Benjamins Schreibstil ist einer von der trockeneren Sorte, immer wieder geschickt mit kleinen Gesten der Zuneigung und Verbundenheit zwischen den Charakteren gespickt, sodass rasch merkt, wer wem vertraut, liebt oder hasst.
Dieses Buch war ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es passiert einiges und doch nicht einmal ansatzweise genug. Alles arbeitet auf eine noch viel größere Bedrohung hin. Diese Art von Buch erinnert mich sehr an die "Midkemia Saga" von Raymond Feist und deswegen liebe ich Benjamin Kecks "Ereos Chroniken". Hier bekommt man brutales, blutiges, spannendes High Fantasy mit vielschichtigen Charakteren, Assassinen, Piraten, Göttern, Königen und Magie.
Ein paar Fehler, die Rechtschreibung und Kommasetzung betreffen sowie Wortwiederholungen sind mir vor allem zu Beginn aufgefallen, doch da konnte ich drüber hinwegsehen.
Jetzt bleibt zu hoffen, dass Benjamin Keck sich bald an Band 4 macht, denn ich will auf jeden Fall wissen, wie es in Ereos weitergeht.

[Rezension] Die Silbermeer Saga - Der König der Krähen

[Rezensionsexemplar]

Titel: Die Silbermeer Saga - Der König der Krähen
Autor: Katharina Hartwell
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 616
Preis: 19,95 [D] (Hardcover)
             20,60 [A]
ISBN: 978-3-7432-0366-2


Inhalt:
Diese Geschichte beginnt mit den Kaltwochen,
mit Fischern, die dem Meer nicht trauen,
und den verschwundenen Kindern von Colm.

Eine schwarze Feder ist das Einzige, was Edda von Tobin geblieben ist. Gleich zu Beginn der Kaltwochen ist ihr Bruder verschwunden. So wie jedes Jahr eines der Kinder Colms verschwindet.
Niemand sucht nach ihnen, das Meer ist feindlich, voller magischer Kreaturen und Gefahren. Aber für Tobin überwindet Edda ihre Angst und begibt sich ins Inselreich. Denn irgendwo dort draußen lebt der geheimnisvolle Krähenkönig, der die verlorenen Seekinder mitgenommen haben soll ... 


Protagonisten:
Edda ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrem kleinen Bruder bei ihrem Ziehvater Ruben in einem kleinen Dorf an der Küste des Silbermeers. Dort fühlt sie sich jedoch nicht wirklich Zuhause, ist eigensinnig, stur und schießt oftmals über das Ziel hinaus. Mit ihren roten Haaren zieht sie oft Aufmerksamkeit auf sich, vor allem im Inselreich, denn dort hat ihre Haarfarbe eine besondere Bedeutung.
Ich mochte sie sehr gerne, denn sie riskiert alles, um ihren Bruder zu retten, lässt sich nicht so schnell einschüchtern und kann dickköpfig ohne Ende sein.

Meine Meinung:
Ich bin etwas zwiegespalten, was das Buch angeht.
Ich liebe die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat. All die Wesen, die Inseln, die Gegenstände. Ich liebe das Cover und die Karte des Inselreichs. Ich liebe Katharina Hartwells detaillierten, poetischen, bildgewaltigen und teils sehr fantastischen Schreibstil, der dem Buch seine Besonderheit gibt. Dennoch ging mir die Handlung an manchen Stellen schlicht nicht schnell genug. Es hat sich ziemlich gezogen und ich denke, ein bisschen mehr Tempo hätte der Geschichte nicht geschadet. Die eigentliche Reise Eddas beginnt auch erst nach etwas 200 Seiten. Man muss also Durchhaltevermögen haben, denn der Anfang des Buches ist geprägt von Schilderungen über Eddas Leben im Dorf, die Colminverarbeitung und ihre Außenseiterrolle.
Wer jedoch nicht so schnell aufgibt, wird nach und nach mit exotischen Settings, interessanten Charakteren und atmosphärischen Szenen belohnt.
Besonders spannend finde ich Brand. Er hat mich mit seiner trockenen, schroffen Art, der Tatsache, dass er tötet ohne zu zögern und den weißen Haaren sehr an Geralt von Rivia (The Witcher) erinnert. Wer er aber wirklich ist und was hinter seinem Verhalten steckt, wurde nicht geklärt. So ist es mit vielen Geheimnissen und Fragen, die im Laufe der Geschichte angerissen und gestellt werden.
Keines von ihnen wird aufgelöst. Sicherlich wird das dann in Band zwei passieren, aber ich hätte mir auf 600 Seiten schon ein paar Enthüllungen gewünscht, um die Spannung zu steigern.
Selbst der Krähenkönig, dem der Titel gewidmet ist, taucht nicht einmal persönlich auf.
Dennoch bin ich gespannt, wie die Geschichte sich weiterentwickeln wird und freue mich auf die Fortsetzung.

Donnerstag, 12. März 2020

[Rezension] Night of Crowns - Spiel um dein Schicksal

[Rezensionsexemplar]

Titel: Night of Crowns - Spiel um dein Schicksal
Autor: Stella Tack
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 416
Preis: 14,99 [D] (Klappenbroschur)
           15,50 [A]
ISBN: 978-3-473-58567-0


Inhalt:
Schwarz oder weiß?
Welche Seite wählst du in diesem Spiel um Liebe und Tod?

Seit Jahrhunderten liegt über den Adelshäusern Chesterfield und St. Burrington ein unbezwingbarer Fluch – und das bis heute, obwohl aus den Anwesen längst Internate geworden sind. Von alledem ahnt Alice nichts, als sie für eine Summer-School nach Chesterfield kommt. Die Zeichen auf den Handgelenken ihrer Mitschüler fallen ihr nicht auf, dafür fesselt der charmante, wenn auch undurchschaubare Vincent umso mehr ihre Aufmerksamkeit. Sein Lächeln lässt sie alles um sich herum vergessen – bis Alice eines Morgens eine ihrer Mitschülerinnen versteinert im Wald entdeckt und auch auf ihrem eigenen Handgelenk das Symbol einer Schachfigur auftaucht …


Protagonisten:
Alice ist die Tochter des Sheriffs (ihre Mutter ist der Sheriff) und Mitglied bei den Cheerleadern an ihrer Schule. Als nach einer heimlichen Party mit den Schülern von Chesterfield und St. Burrington ihre Noten immer schlechter werden, soll sie auf Chesterfield ihre Kurse nachholen. Alice ist tough, aber auch mal schwach. Sie hat Humor, zeigt ihre Gefühle und ist einfach total menschlich. Das macht sie einem sofort sympathisch.

Meine Meinung:
Es ist mein erstes Buch von Stella Tack und ich bin von Seite eins an ein großer Fan ihres Schreibstils geworden. Sie schreibt mit einer guten Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und Spannung. Zwischendurch musste ich immer wieder lachen, vor allem, wenn Alice und der Kater Curse sich einen Schlagabtausch geliefert haben. Ich hätte jetzt auch gerne so einen Kater.
Sobald sprechende Katzen auftauchen ist wohl klar, dass dieses Buch definitiv ins Urban-Fantasy-Genre gehört.
Die Idee, Menschen mit Schachfiguren gleichzusetzen, ihnen besondere Fähigkeiten zuzuschreiben und gegeneinander kämpfen zu lassen, finde ich einfach großartig. Hinzu kommt eine spannende Hintergrundgeschichte und die Tatsache, dass Alice alles andere als ein normaler Mensch ist.
Das Buch geht recht flott voran, sodass man nur so durch die Seiten fliegt.
Neben Alice gibt es noch zwanzig andere Charaktere, die mehr oder weniger wichtige Rollen spielen. Vincent und Jackson stehen hierbei natürlich weit im Vordergrund. Wer sie sind und was sie können, werde ich aber nicht verraten.
Zum Ende hin kommt es zu einigen Wendungen, die meiner Ansicht nach wirklich gelungen sind und mit denen ich absolut nicht gerechnet habe. Das Buch hat Suchtfaktor pur!
Und nun ... nun darf wieder bis Dezember gewartet werden, denn dann erscheint der zweite Teil.



[Rezension] Die Elaos Saga - Verbannt & Verdammt

                                                           [Rezensionsexemplar]

Titel:
Die Elaos Saga - Verbannt & Verdammt
Autor: Linea Harris
Verlag: Amazon publishing
Seiten: 727
Preis: 18,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 9781708208639

"Verbannt seist du" und "Verdammst seist du" in einem Buch.

Inhalt:
Die einzig verbliebene Stadt Elaos trotzt nur dank der hohen Mauern den Gefahren der Wildnis. Sie ist ein letzter, sicherer Hafen, geschützt durch die Magie der Priester und der Magoi. Trotzdem brodelt es unter der Oberfläche, denn während das gemeine Volk eingepfercht auf engstem Raum unterdrückt wird und Hunger leidet, leben die Magoi auf der Festung in Saus und Braus. Leah ist einzigartig, obwohl sie aus dem gemeinen Volk stammt und die Kennzeichnung als Nichtmagierin trägt. Und doch hat sie eine Gabe, die die Magie der Magoi auf der gewaltigen Festung inmitten der Stadt Elaos bei weitem übersteigt. Umso gefährlicher wird es für sie, als sie auf den Magierschüler Neo trifft. Werden die beiden Leahs gefährliche Fähigkeiten verbergen können? Andernfalls droht ihr die Verbannung aus der von hohen Mauern umgebenen Stadt, was einem Todesurteil gleichkommt. Doch Leah ist davon überzeugt, dass der Wald trotz seiner Gefahren auch die Geheimnisse der Magie enthält. Er ruft nach ihr…

Protagonisten:
Leah ist zu Beginn des Buches noch ziemlich jung, was mich ehrlich gesagt überrascht hat, weil ich mit einer circa siebzehnjährigen Protagonistin gerechnet hatte. Sie ist eine Nichtmagierin, doch sie besitzt eine Gabe. Eine gefährliche Gabe, denn sie ist in der Lage, die Gefühle von Menschen und Tieren zu spüren und in ihre Seelen zu schauen. Als einfaches Mädchen aus der Stadt erlebt sie jeden Tag die Ungerechtigkeit der Magier am eigenen Leib, will dagegen aufbegehren, kann es aber nicht. 

Neo ist in der ersten Hälfte der Geschichte ein sechzehnjähriger Magieschüler, der als einer von wenigen Magiern in Elaos ein vernünftiges Gerechtigkeitsbewusstsein hat. Ihm entgeht nicht, dass die Menschen der Stadt in Armut leben, weil die Magier sie ausbluten lassen, nehmen, aber nie etwas geben. Dennoch ist er geprägt von Vorurteilen und Werten, die man ihm von klein auf eingebläut hat. 

Meine Meinung:
Als Linea Harris mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, das Buch zu lesen, war ich total begeistert. Ihre "Bitter&Sweet"-Reihe habe ich geliebt und das Ende vom ersten Teil war einer der Gründe, warum ich selbst mit dem Schreiben begonnen habe. Für mich ist sie immer auf einer Stufe mit Jennifer Estep gewesen, die bei Piper ihre Mythos Academy Reihe veröffentlicht hat. 
"Die Elaos Saga" ist von ihr selbst veröffentlicht und spielt in einer mittelalterlich angehauchten Welt. Hier gibt es Magier, drachenähnliche Kreaturen, Geheimnisse, Legenden und ein unterdrücktes Volk. 
Ich mag Linea Harris´ Schreibstil sehr gerne. Sie versteht es, mit Worten umzugehen und Synonyme zu finden, auf die ich ohne Google wohl nicht kommen würde. Dennoch wiederholen sich manche Beschreibungen des Öfteren, was mich persönlich aber nicht sonderlich gestört hat.
Der erste Teil war an vielen Stellen recht vorhersehbar. Immerhin schreit der Klappentext schon danach, was mit Leah passieren muss. Die Hinführung zu jenem Ereignis nimmt einige Zeit in Anspruch, sodass man die Welt, Leah und ihre Mitmenschen kennenlernen kann. 
Da haben wir die fiese Zicke, den gemeinen Aufseher, hochnäsige Magier, die neugierige beste Freundin und die beleibte mütterliche Köchin. 
Besonders spannend fand ich Sir Malin, der in Leahs Augen zu den Bösen gehört. 
Im zweiten Teil kommt es zu einem Zeitsprung von fünf Jahren. Leah und Neo sind nun logischerweise älter, reifer und verantwortungsvoller geworden. Sie übernehmen wichtige Aufgaben, doch leicht haben sie es keinesfalls. Um nicht zu spoilern, werde ich darauf nicht weiter eingehen. 
Ich muss sagen, dass ich den zweiten Teil um einiges besser fand als den ersten. Vieles ändert sich, Geheimnisse kommen ans Licht und die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Leah und Neo wurde in meinen Augen gut gelöst.