Dienstag, 30. Juli 2024

[Rezension] Percy Jackson 6 - Der Kelch der Götter

                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: Percy Jackson 6 - Der Kelch der Götter
Autor: Rick Riordan
Verlag: Carlsen
Seiten: 320
Preis: 16,00 [D] (Hardcover)
             16,50 [D]
ISBN: 978-3-551-55846-6

Inhalt:
Percy Jackson musste schon mehrmals die Welt retten, nun hat er die Nase voll! Er hofft auf einen normalen Start am College zusammen mit seiner Freundin Annabeth. Doch leider sind die Götter noch nicht ganz fertig mit ihm. Angeblich braucht er für seine Zulassung drei Empfehlungsschreiben vom Olymp … Natürlich lassen sich die Götter da erst mal ordentlich bitten. Für sein erstes Schreiben muss er zusammen mit Annabeth und Grover in ein neues Abenteuer ziehen und den gestohlenen Kelch des Ganymed, des Mundschenks der Götter, wiederbeschaffen. Und die Aufgabe hat es in sich!

Meine Meinung:
Percy Jackson Band 6 ... es war wie nach Hause kommen. Ich habe die ersten fünf Teile dieser Reihe geliebt. So sehr. Und nun wieder mit Percy, Annabeth und Grover auf Mission zu gehen, hat einfach nur Freude bereitet. Percy steht vor einer großen Herausforderung: er muss aufs College und auf hier haben die Götter ihre Finger im Spiel, denn er benötigt drei Empfehlungsschreiben vom Olymp. Der Percy-typische Humor ist noch immer ungebrochen, auch wenn man merkt, dass die Charaktere älter geworden sind. Auch das Tempo ist anderes. Etwas langsamer, mit Momenten des Friedens und Familienzeit. Nichtsdestotrotz habe ich jede Seite genossen und zwei Empfehlungsschreiben fehlen Percy am Ende der Geschichte noch. Das heißt, wir kriegen hoffentlich noch zwei weitere Bücher und ich könnte mich nicht mehr darüber freuen. 


[Rezension] Dangerous Secrets 6: Das Dschungelbuch - Die Stärke des Wolfs ist das Rudel

                                                                       [Rezensionsexemplar]


Titel:
Dangerous Secrets 6: Das Dschungelbuch - Die Stärke des Wolfs ist das Rudel
Autor: Joshua Pruett, Scott Peterson
Verlag: Carlsen 
Seiten: 272
Preis: 14,00 [D] (Hardcover)
             14,40 [A] 
ISBN:
978-3-551-28085-5

Inhalt:
Mogli lebt im Dschungel, so lange er denken kann. Aufgezogen von einem edlen Wolfsrudel und angeleitet von dem weisen Panther Baghira genießt Mogli die reiche, lebendige Welt der Tiere. Doch als ein rachsüchtiger Tiger schwört, den Menschenjungen aus dem Dschungel zu vertreiben, wird Moglis Welt auf den Kopf gestellt. Mit Hilfe seines neuen Freundes Balu, dem Bären, begibt sich Mogli auf eine Reise, um seine Wolfsfamilie und sich selbst zu beschützen. Wird es dem Menschenkind gelingen, seinen Platz im Dschungel zu finden?

Meine Meinung:
"Die Stärke des Wolfs ist das Rudel" liest sich wie eine leicht veränderte Nacherzählung des Realfilms. Es fehlen die Twists, die dunklen Geheimnisse und die neuen Perspektiven auf die Geschichte, die es in den anderen Teilen der Dangerous-Secrets-Reihe gegeben hat. Nichtsdestotrotz hatte ich meine Freude beim Lesen. Freundschaft, Familie und Heimat sind die Themen, die wunderbar aufgegriffen und vermittelt wurden, man trifft auf Balu, auf Baghira, Kaa, Shirkan und die Wölfe. Die kurzen Kapitel, die große Schrift und der flüssige Schreibstil sorgen dafür, dass man sehr schnell durch die Seiten fliegt. Ich mochte es, doch es passt irgendwie nicht in die Reihe, die eigentlich dafür bekannt ist, die Originale auf verdrehte Weise neu zu erzählen.

[Rezension] The Five Crowns of Okrith - High Mountain Court

                                                                    [Rezensionsexemplar]


Titel: The Five Crowns of Okrith - High Mountain Court
Autor: A. K. Mulford
Verlag: Carlsen
Seiten: 448
Preis: 17,00 [D] (Klappenbroschur)
             17,50 [A]
ISBN:
978-3-551-58573-8

Inhalt:
Die neunzehnjährige Remy ist eine der letzten lebenden roten Hexen, doch ihre Tage sind gezählt. Denn der König des Nördlichen Hofes, der schon ihre Familie niedermetzeln ließ, setzt alles daran, die Hexen in seinem Reich endgültig auszulöschen.
Als vier Fae-Krieger in der Taverne auftauchen, in der Remy sich versteckt hält, ist sie entsprechend misstrauisch. Erst recht, als der Anführer, Prinz Hale vom Hof des Ostens, behauptet, er könne nur mit Hilfe ihrer roten Magie sein Königreich vor einem schlimmen Schicksal bewahren und den Krieg mit dem Norden beenden.
Doch um die Welt von einem Tyrannen zu befreien, schließt Remy sich dem Prinzen an – wenn auch nur widerstrebend. Gemeinsam mit seinen Gefährten begeben sie sich auf eine gefährliche Reise. Und obwohl Remy sich dabei immer mehr zu Prinz Hale hingezogen fühlt, muss sie ihr Herz schützen. Denn sie darf ihm keinesfalls vertrauen, trägt sie doch ein todbringendes Geheimnis in sich, von dem niemals jemand erfahren darf …

Meine Meinung:
Ich wollte es so gerne mögen und der Anfang war recht vielversprechend und das, obwohl man unglaublich schnell in die Geschichte geworfen wird und Remy ihren Love Interest Prinz Hale bereits auf Seite fünf kennenlernt. Immerhin verfällt sie ihm nicht auf der Stelle und beweist Verstand und gesundes Misstrauen. Schließlich ist sie eine rote Hexe und die werden gejagt. Über die Welt Okrith, die die fünf Reiche, die verschiedenen Hexenzirkel und ihre Kräfte bekommt man im Verlauf der Geschichte einen sehr guten Überblick. Jeder Hexenzirkel ist an ein Fae-Königreich gebunden und dient dem/der dortigen Herrscher/in. Doch der König des Nördlichen Hofes macht Jagd auf die roten Hexen und die Erben des Hofs des Hohen Gebirges, denn sie stehen ihm im Weg, um Herrscher über alle Reiche zu werden. Allerdings löst Remys Misstrauen sich recht schnell auf und am Ende ergibt es Sinn, was die plötzlichen Gefühle für Hale zu bedeuten haben, woraufhin ich wieder feststellen musste, dass ich dieses Seelengefährten-Ding nicht gerne lese. Die Nebenfiguren werden im Verlauf der Handlung systematisch beseite geschoben, sodass Remy und Hale am Ende zu zweit unterwegs sein müssen, ehe alle am Ende wieder zusammentreffen. Der finale Kampf wirkte gehetzt, die Ereignisse überschlagen sich, Geheimnisse werden gelüftet, Charaktere treten auf, nur, um kurz darauf zu sterben. Es gibt nicht unbedingt einen Cliffhanger, aber viele offene Handlungsstränge, die in den nächsten vier Teilen sicherlich weitergeführt werden und auf die Geschichten von einzelnen Figuren bin ich ziemlich neugierig. 

[Rezension] Red Umbrella Society - Der Kuss des Schmetterlings

                                                                 [Rezensionsexemplar]


Titel:  Red Umbrella Society - Der Kuss des Schmetterlings
Autor: Caroline Brinkmann
Verlag: cbt
Seiten: 336
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
             15,00 [D]
ISBN:
978-3-570-31573-6
 

Inhalt:
Ein rätselhafter Mord erschüttert New York. Das Opfer ist ausgerechnet ein Mitglied der mächtigen und geheimnisvollen Red Umbrella Society, deren Mitglieder angeblich über besondere Fähigkeiten verfügen.
Das letzte, was Skadi gebrauchen kann, ist in diese Geschichte mit reingezogen zu werden, denn sie hat genug eigene Probleme. Sie und ihr Bruder schulden einem skrupellosen Untergrundboss Geld und müssen für ihn riskante Jobs erledigen. Doch dann stolpert Skadi bei einem dieser Aufträge über die Leiche und ins Visier des jungen und äußerst attraktiven Ermittlers David Bell. Er ist von ihrer Schuld überzeugt und setzt alles daran, sie zu fassen. Aber jemand ist daran interessiert, Skadi zu schützen. Jemand, dem sie mehr verdankt, als ihr lieb ist und der im Gegenzug einen dunklen Gefallen einfordert. 

Meine Meinung:
Bei allem, was aus Caroline Brinkmanns Feder kommt, bin ich eigentlich immer sicher, dass es mir gefallen wird, denn sie punktet stets mit kreativen Ideen und Twists, die man so zuvor noch nicht gelesen hat. Zudem steckt in ihren Geschichten Humor und irgendein cooler Sidekick. Im Fall von "Red Umbrella Society" handelt es sich um eine KI, die auf den Namen K hört und nicht um flapsige Sprüche verlegen ist. Man könnte fast meinen, sie würde eigenständig denken und hätte Gefühle. Das Buch liest sich verdammt schnell, was unter anderem am lockeren Schreibstil und den kurzen Kapiteln liegt. Die Mischung aus Crime, Fantasy und Lovestory hat eine Menge Abwechlung reingebracht, wobei ich sagen muss, dass die Liebesgeschichte nicht mal unbedingt notwendig gewesen wäre und sich meinem Geschmack nach auch ein bisschen sehr schnell entwickelt hat. Zudem erfährt man kaum etwas über Detective David Bell und auch ein paar mehr Hintergründe zur Umbrella Society hätte ich gerne gelesen, aber mal schauen, was Band zwei dahingehend zu bieten haben wird. Protagonistin Skadi ist liebenswürdig in ihrem Chaos und ihrem Wunsch, alles für ihren Bruder und dessen Freund zu riskieren, denn die beiden sind alles, was ihr an Familie geblieben ist.
Alles in allem eine unterhaltsame, kurzweilige Geschichte, der es ein wenig an Tiefe mangelt, aber dafür so kreativ wie eh und je ist.

[Rezension] Das Reich der Verdammten

                                                                            [Rezensionsexemplar] 


Titel: Das Reich der Verdammten - A Tale of Pain and Hope
Autor: Jay Kristoff

Verlag: Fischer Tor
Seiten: 1008
Preis: 28,00 [D] (Hardcover)

           28,80 [A]
ISBN: 
978-3-596-70042-4

Inhalt:
Nachdem Gabriel de León den Orden der Silberwächter verlassen hat, begibt er sich zusammen mit seiner mysteriösen Verbündeten Liathe auf die Suche nach dem Ursprung der Vampirherrschaft: Er soll den Gral zu einem Weisen des uralten Volks der Esani bringen, um zu erfahren, wann der Fluch begann – und wie er sich beenden lässt. 
Doch verfolgt von den Kindern des Ewigen Königs und der Heiligen Inquisition, ist kein Schritt gefahrlos, denn Verrat lauert hinter jeder Ecke. Und dass Gabriel und seine Gefährten in einen Krieg hineingezogen werden, der seit Jahrhunderten in der Dunkelheit ausgefochten wird, verbessert ihre Erfolgsaussichten auch nicht gerade …

Meine Meinung:
Zwei Jahre musste ich auf diese Fortsetzung warten. Zwei Jahre dafür, dass ich dieses Buch innerhalb einer Woche verschlungen habe. Die eintausend Seiten haben sich nicht wie eintausend Seiten angefühlt. Zu Beginn gibt es eine Aufzählung der Figuren inklusive eines kurzen Rückblicks auf den ersten Band, was meine Erinnerungen ganz schnell zurück gebracht hat. Ich war sofort in der Geschichte drin und habe jede einzelne Seite geliebt! Jay Kristoff hat mein Herz mal wieder komplett auseinander genommen. Ich liebe die Art und Weise, wie er die Geschichte aufgebaut hat. Neben Gabriel bekommt man mit seiner Schwester Celene nun auch eine zweite Erzählstimme. Blutig, düster und düsterer, brutal, trockener Humor, viel Gefluche, Kämpfe, Vampire, Sex und Liebe sind die Worte, die diese Reihe einfach perfekt beschreiben. DazuFiguren, die einerseits völlig verkorkst sind und die sich trotzdem ins Herz schleichen. Dior und Gabriel sind wie Vater und Tochter, Phoebe bekommt einen unglaublich tollen Twist und das Ende hat mich völlig zerstört zurückgelassen. Ich kann Band 3 kaum erwarten! Jahreshighlight!

Montag, 17. Juni 2024

[Rezension] Sonnenhall

                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel: Sonnenhall
Autor: Erik Kellen
Verlag: Knaur
Seiten: 316
Preis: 12,99 [D] (Taschenbuch)
             18,99 [D] (Hardcover)
ISBN:
979-8323979783
 

Inhalt:
In den Schatten von Sonnenhall, einem abgelegenen Ort am Ende der Welt, entfaltet sich ein düsteres Geheimnis. Die Prinzessin Jilou Rasul soll nicht nur diese öde Provinz als neue Fürstin regieren, sondern auch noch einen völlig fremden Nordmann heiraten. Doch während Jilou Land und Leute beharrlich ignoriert, beschließt der junge Antero Corvaris das Beste aus der Situation zu machen und Sonnenhall wieder erblühen zu lassen. Als Menschen spurlos verschwinden und eine dunkle Macht über Sonnenhall erwacht, stehen Jilou und Antero vor einem Abgrund aus Gefahr und Intrigen. Gemeinsam suchen sie nach der Wahrheit und müssen ihre Kräfte vereinen, um die drohende Finsternis abzuwenden.

Meine Meinung:
"Sonnenhall" hat sich einen Platz unter meinen bisherhigen Hightlights des Jahres redlich verdient. Gerade die erste Hälfte hat mich komplett gefesselt. Geschrieben ist das Buch aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren. Prinzessin Jilou, die die öde Provinz, deren Fürstin sie werden soll, über alles hasst und Antero, ein junger Gelehrter, Arzt und Mann aus dem Norden, der mit Charme, Witz und Klugheit überzeugt. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein. Vor allem, da Jilou eine Kriegerin durch und durch ist und nicht viel von irgendwelcher Etikette hält. Dazu kommt der Altersunterschied von rund zehn Jahren. Erik Kellen bricht ihr mit sämtlichen Klischees und ich habs geliebt. Mit der Zeit schafft Antero es durch Jilous Panzer bis in ihr Herz. Zu den persönlichen Differenzen, die die beiden ausfechten müssen, kommen seltsame Vorfälle, die Sonnenhall betreffen. Menschen, die einfach verschwinden, Intrigen und Geheimnisse. Vor Brutalität wird nicht zurückgeschreckt und Gewalttaten detailreich beschrieben. Die Spannung wird konstant hoch gehalten und zwischendurch mit Humor und Saraksmus aufgelockert. Das Ende habe ich so nicht kommen sehen und weiß auch nicht genau, was ich von halten soll, aber es hat auf jeden Fall Potenzial für eine Fortsetzung. 

Montag, 13. Mai 2024

[Rezension] Melodie der Asche

                                                              [Rezensionsexemplar]


Titel: Melodie der Asche
Autor: Elya Adair
Verlag: Knaur
Seiten: 560
Preis: 17,99 [D] (Klappenbroschur)
             18,50 [A] 
ISBN:
978-3-426-53035-1

Inhalt:
Inmitten des Konfliktes zwischen der Rebellion und dem grausamen Regime des Sha ist Caliyan der stärkste Magier seiner Zeit. Doch man hat ihm alles genommen. Im Versuch, seiner dunklen Bestimmung zu entfliehen, verliert er sich in Rache. Vaelen ist ein einfacher Fischer, der seine Vergangenheit nicht kennt. Ihn begleitet eine unbestimmte Sehnsucht, getrieben von einer geheimnisvollen Melodie in seinem Inneren, die noch lauter erklingt, als er Laudan kennenlernt. Aber Laudan ist nicht nur ein Spion der Rebellen, sondern auch der Feldherr des Sha – und damit nicht der, für den Vaelen ihn hält. Laudan ist sofort fasziniert von dem jungen Fischer, seinem starken Willen, der Freiheit und der Anmut, die er ausstrahlt. Doch welche Chance hat eine so zarte Liebe, wenn um sie herum ein Kampf tobt? Wenn Laudan ihm nicht sagen kann, wer er wirklich ist? Und Vaelen die Macht besitzt, den Frieden zu bringen oder alles zu zerstören, woran Laudan glaubt?

Meine Meinung:
"Melodie der Asche" ist queere High Fantasy vom Feinsten. Eine Mischung aus Faszination und Irritation, bei der man definitiv Konzentration braucht und aufmerksam lesen muss. Diese Buch ist nichts für Zwischendurch und leichte Kost schon gar nicht. Krieg, Blut, Tod, Rache, Rebellion, Verrat, Gier und Verlust ziehen sich thematisch durch die gesamte Geschichte. Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven, die jedoch nie gekennzeichnet werden. Ebenso wie die Zeitebenen. Es gibt Rückblicke, die man anfangs nicht als solche zuordnen und erst nach und nach zusammensetzen kann, wohin die Reise führt. Ich mag so etwas ganz gerne, weil der Aha-Moment, der zwangsläufig irgendwann folgt, wenn man die verschiedenen Situationen und Szenen endlich einordnen kann, immer ein Highlight ist. Elya Adairs Schreibstil ist detailreich, sanft und sehr poetisch. Sie vermittelt die Tragik der Geschichte zwischen Laudan und Vaelen auf eindringliche Weise, schreckt nicht vor grausamen teils extrem brutalen Szenen zurück und stets schwingt ein Anflug von Melancholie mit.
Hinzu kommt die Vielzahl an Namen und Orten, die man dank der Karte in der Innenklappe gut zuordnen kann. Die Charaktere wirken sorgfältig ausgearbeitet, die Welt komplex und greifbar. Das letzte Drittel war temporeich und gespickt mit kleineren und größeren Plottwists, die ich nicht immer habe kommen sehen. Angenehm überrascht war ich vom Ende, das recht offen ist, obwohl die Geschichte in sich abgeschlossen ist. Wer kein Problem mit längeren Fantasybüchern hat, die von Detailreichtum und Komplexität leben, sollte sich "Melodie der Asche" definitiv mal genauer anschauen.

Sonntag, 12. Mai 2024

[Rezension] Chaos Witches - Die falsche Auserwählte

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel: Chaos Witches - Die falsche Auserwählte
Autor: Caroline Brinkmann
Verlag: dtv
Seiten: 416
Preis: 17,00 [D] (Hardcover)
             17,50 [A] 
ISBN:
978-3-423-76504-6

Inhalt:
Laut Prophezeiung ist Adelina Lighttower die nächste Hexenkönigin von Oxford, mächtig genug, den feindlichen Alchemisten entgegenzutreten. Nur fühlt Adelina sich erschreckend unhexig. Echoline Everglade ist eine Waise, die von einer Pflegefamilie zur nächsten abgeschoben wird, denn irgendwie bricht in ihrer Nähe immer wieder Chaos aus. Als sich die beiden treffen, gerät ihr Leben gewaltig durcheinander. Und dann taucht auch noch der unwiderstehliche Alchemist Tristan auf, der ein Angebot macht, das den Untergang der Hexen bedeuten könnte … 

Meine Meinung:
Adelina und Echoline (wie cool sind allein diese Namen?) könnten nicht unterschiedlicher sein. Die eine laut Prophezeiung die nächste Hexenkönigin, die andere eine Waise, die von einer Pflegefamilie zur nächsten wandert, weil um sie herum ständig Chaos ausbricht. Adelina ist klug, selbstbewusst und davon überzeugt, die rechtmäßige Hexenkönigin zu sein, bevor Echoline (chaotisch, unsicher, aber voller Enthusiasmus) in ihr Leben stolpert und alles auf einmal Kopf steht. Die beiden müssen sich zusammenraufen, um den Untergang der Hexen zu verhindern.
Die Geschichte ist gespickt mit einer Menge Humor und ich liebe Caris Einfallsreichtum sowie die Leichtigkeit in ihrem Schreibstil einfach sehr. Ein wenig Romantik ist auch dabei. Und ein kleiner Waschbär, der stets an Echolines Seite zu finden ist. Spannung, Plottwists, witzige Dialoge und jede Menge Lesespaß erwarten einen zwischen den Buchdeckeln. Von mir gibts eine riesengroße Empfehlung!

Donnerstag, 4. April 2024

[Rezension] Das Erbe der Zukünftigen - Hoffnung

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel:
Das Erbe der Zukünftigen - Hoffnung
Autor: Leon Rochlitzer
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 356
Preis: 15,00 [D] (Taschenbuch)
ISBN:
978-3-384-14700-4

Inhalt:
Der 14-jährige Emil vergöttert die Institution, kann als Externer jedoch nur davon träumen, Teil von ihr zu werden. Seit über 800 Jahren regiert sie das Land und bildet abgeschottet von der Außenwelt die Zukünftigen aus. Ihr oberstes Gebot: alle Interessen gleichermaßen zu vertreten. Allerdings fühlt sich die Bevölkerung durch die Internen kaum mehr repräsentiert und der autonome Süden wird ebenfalls unberechenbarer. Zu allem Überfluss ist nun auch ein Zukünftiger spurlos verschwunden. Inmitten dieser Unruhen trifft Emil auf die Zukünftige namens Lea und sein Traum scheint sich zu erfüllen – er wird in die Institution aufgenommen. Doch zusammen mit seinen Freunden entdeckt er eine Wahrheit, die nicht nur sein Leben für immer verändern wird … 

Protagonisten:
Emil
ist 14 Jahre jung, Waisenkind und Bücherwurm. Er verschlingt alles, was ihm in die Finger gerät, lernt lieber in der Bibliothek der Institution als zur Schule zu gehen und wünscht sich insgeheim, selbst an der Institution aufgenommen zu werden, obwohl diese nicht von allen gemocht wird. Er ist klug, hat eine schnelle Auffassungsgabe und einen Sinn für Gerechtigkeit.

Meine Meinung:
Bei "Das Erbe der Zukünftigen" handelt es sich um den Auftakt einer Fantasy-Trilogie der etwas anderen Art. Protagonist Emil ist 14 Jahre jung, Waisenkind und Bücherwurm. Die meiste Zeit verbringt er in der Bibliothek der Institution und verschlingt jedes Buch, das Hubertus ihm vor die Nase legt. Er lernt schnell, hat eine bemerkenswerte Auffassungsgabe und wünscht sich nichts mehr, als selbst in der Institution aufgenommen zu werden - was unmöglich scheint. Bis zu einem Vorfall, der ihn mitten hineinwirft in diese fremde Welt der Institution, wo er von nun an zusammen mit Lea lernen darf, Geheimnissen auf die Spur kommt und sich ganz neu beweisen muss. Die Geschichte entwickelt sich eher langsam. Man lernt zu Beginn Emil und seine "Brüder" aus dem Waisenhaus kennen, man entdeckt die Welt, in der sie aufwachsen und erfährt ihre Wünsche und Ziele. Später fokussiert die Handlung sich dann hauptsächlich auf Emil und Lea und ihre Zeit an der Institution. Spannung kommt auf, als die beiden einem Geheimnis auf die Spur kommen, das mit einem verschwundenen Mitschüler zu tun hat und schließlich in jeder Menge Chaos mündet. Viel Action, die übliche Art von Magie, blutrünstige Kämpfe oder eine Liebesgeschichte findet man nicht. Dafür gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung mit der Welt vor allem durch Emils Unterrichtseinheiten, Themen wie Freundschaft, Vertrauen und Loyalität gepaart mit einem ruhigen, angenehmen Schreibstil. Wer ein Buch abseits vom Mainstream sucht, ist hier genau an der richtigen Adresse. 

[Rezension] Nordic Clans 1

                                                          [Rezensionsexemplar]


Titel:
Nordic Clans 1
Autor: Asuka Lionera
Verlag: Carlsen 
Seiten: 416
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
             15,50 [A] 
ISBN:
978-3-551-58527-1

Inhalt:

Im eisigen Norden stellt sich die junge Clanführerin Yrsa einer ungewöhnlichen Herausforderung. Um das Oberhaupt aller Clans zu werden und ihre Familie vor der Armut zu retten, muss sie einen harten Wettkampf gewinnen und ihr Wissen, ihren Mut und ihr Geschick unter Beweis stellen. Im Weg steht ihr dabei vor allem der Anführer eines verfeindeten Clans: Kier ist nicht nur ihr stärkster Konkurrent und wie Yrsa mit einer magischen Gabe gesegnet, sondern auch der Sohn des Mannes, der ihren Vater getötet hat. Doch neben Rache beginnt noch etwas anderes in Yrsas Herz zu brennen, als sie Kier während der Prüfungen ungeahnt nahe kommt … 

Protagonisten:
Yrsa
ist Clanführerin des Küstenclans, der seit dem Tod ihres Vaters in Armut lebt, von allen anderen Clans ignoriert oder belächelt wird und alles andere als stark gilt. Sie ist mutig, schlagfertig und bereit, alles zu tun, um ihrem Clan zu helfen. Gleichzeitig muss sie sich ständig beweisen, steht unter enormem Druck, stets die richtigen Entscheidungen zu treffen und sinnt nach Rache für ihren Vater.

Meine Meinung:
Dass Asuka Lionera schreiben kann, stellt sie mit "Nordic Clans" wieder einmal unter Beweis. Rivals to Lovers, Slow-Burn, I came to kill you but fell in love instead und He falls first, she falls harder sind nur ein paar der Tropes, die in die Geschichte um Yrsa und Kier eingearbeitet wurden. Beide Protagonisten haben eine Besonderheit. Sie sind Flüsterer und somit ein Tier als Gefährten oder Gefährtin an ihrer Seite. Während es bei Yrsa ein Bär ist, verfügt Kier über eine Wyver-Dame namens Drakkar. Tierische Sidekicks gehen bei mir auch einfach immer, deswegen habe ich die zwei schnell ins Herz geschlossen. Yrsa hat es mir um einiges schwieriger gemacht, da sie durch den Schemen (der ihre Gefühle frisst und sie regelmäßig in rachsüchtige Wutanfälle verfallen lässt, sobald Kier in der Nähe ist), starken Gefühlsschwankungen ausgesetzt ist und kaum selbst weiß, was sie empfindet. Die Prüfungen, bei denen beide antreten, sind spannend und fordern sie heraus, während sie sich sehr langsam näher kommen. Aber nicht nur Yrsa hat Geheimnisse sondern auch Kier. Von diesen erfährt an allerdings erst nach und nach, bevor man am Ende mit einem fiesen Cliffhänger zurückgelassen wurde. Vom Setting her hätte ich mir noch ein paar mehr Details gewünscht. Ansonsten mochte ich die Viking-Vibes total und bin sehr gespannt auf Band 2.

[Rezension] A Midsummer´s Nightmare

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel:
A Midsummer´s Nightmare
Autor: Noah Stoffers
Verlag: Knaur
Seiten: 448
Preis: 16,99 [D] (Klappenbroschur)
             17,50 [A] 
ISBN:
978-3-426-53017-7

Inhalt:
Die Studierenden der altehrwürdigen Elite-Universität proben wie jedes Jahr die Aufführung eines Stücks von Shakespeare. Doch währenddessen entdecken vier Mitglieder der Theatergruppe ihre übernatürlichen Fähigkeiten – und den rachsüchtigen Geist eines Mädchens, gefangen im Gemäuer der Universität.Rivalitäten, romantische Gefühle und Leistungsdruck verblassen endgültig, als die vier herausfinden, dass nichts ist wie es scheint. Nur wenn es ihnen gelingt, sich ihren inneren Dämonen zu stellen, werden sie sich retten können …

Meine Meinung:
Zusammen mit Ari Campbell (dey/denen) taucht man in Midsummer´s Nightmare ein die mystische Welt von Shakespeers Mittsommertraums, einem altehrwürdigen College auf einer kleinen schottischen Insel, verjährten Todesfällen und verborgener Magie. Neben den geheimnisvollen Vorkommnissen auf der Insel, dem Collegeleben, Aris Alltag und den Theaterproben wird zudem aufgezeigt, mit welchen Problemen sich queere und vor allem transmaskuline nicht-binäre Personen tagtäglich auseinandersetzen müssen. Noah Stoffers hat dieses Thema unglaublich gut und nachvollziehbar in die Geschichte integriert. Neben Ari gibt es eine ganze Gruppe sehr unterschiedlicher, bunter Charaktere, die alle mehr oder weniger eine größere Rolle in der Handlung spielen und am Ende eng zusammenhalten müssen, um innere und äußere Dämonen zu bezwingen. Geschrieben ist das Buch aus Aris Perspektive. Der Schreibstil ist unglaublich atmosphärisch und lässt einen bildlich in das faszinierende Akademie/College-Setting eintauchen. Immer wieder gibt es Plottwists und Spannung, aber auch eine sanfte Liebesgeschichte. Ich habe jede Seite dieses Buches genossen. 

Montag, 4. März 2024

[Rezension] Until Midnight Rain

                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel:
Until Midnight Rain
Autor: Jessica Wedekind
Verlag: Vajona
Seiten: 400
Preis: 16,00 [D] (Klappenbroschur)
ISBN:
978-3-9871819-3-1

Inhalt:
Raven Harris lebt in einem der ärmsten Viertel Englands und hat weder einen Schulabschluss noch eine glorreiche Zukunft vor sich. Doch als eines Tages ihre damalige Mitschülerin Cloé Wallace vor ihrer Tür steht und ihr genau das anbietet, kann Raven nicht ablehnen. Denn sie soll an Cloés Stelle auf eine private Universität gehen. Dort lernt Raven den egoistischen Alex kennen und hassen. Als ein traumatisches Ereignis die beiden näher zusammenbringt, hinterfragt Raven bald nicht nur ihre moralischen Grundsätze, sondern auch ihre Gefühle.

Protagonisten:
Raven
ist in einem der ärmsten Viertel Englands aufgewachsen, hat keinen Schulabschluss und auch keine Aussichten auf eine bessere Zukunft. Ihre Mutter trinkt und verschwindet regelmäßig für Tage, sie muss sich um ihren kleinen Bruder kümmern und hängt mit Leuten rum, die sie als Freunde bezeichnet, obwohl sie es nicht wirklich sind.

Alex ist der Sohn eines reichen Unternehmers. Geld spielt in seinem Leben keine Rolle, denn davon hat er mehr als genug. Mit einem Privatjet mal schnell nach Paris zu fliegen, ist für ihn selbstverständlich. Doch auch er hat sein Päckchen zu tragen.

Meine Meinung: 
Raven und Alex könnten nicht unterschiedlicher sein. Und doch ist da diese Anziehungskraft, die sie immer wieder zueinander führt. "Until Midnight Rain" spielt auf einer privaten Uni in England. Einer Uni voller reicher Söhne und Töchter. Eine Uni, in die Raven absolut nicht reinpasst, denn in ihrer Welt muss man jeden Cent umdrehen, muss sich durchkämpfen und stets und ständig Sorgen machen. Doch für Geld, das ihrem kleinen Bruder und ihr ein besseres Leben ermöglichen kann, lässt sie sich als Drogendealerin einschleusen und bekommt so zudem die Chance auf einen Abschluss. Raven ist nicht unbedingt die Art von Mensch, mit der man sofort eine Freundschaft fürs Leben schließt. Sie ist rau, nimmt kein Blatt vor den Mund, flucht und eckt an. Doch hinter ihrer harten Fassade stecken eine Menge Ängste, Unsicherheiten und Zweifel. Vor Alex würde ich für meinen Fall eher die Flucht ergreifen, denn er ist arrogant, egoistisch und schroff, doch in Raven findet er eine Variable, die ihn herausfordert. Die nicht auf sein Geld aus ist oder seine Position als zukünftiger Erbe eines riesigen Unternehmens.
Alexs Möchtegern-Freundin fand ich furchtbar anstrengend und mir will nicht in den Kopf, wie wenig Selbstwertgefühl ein Mensch haben muss, um sich so behandeln zu lassen und einfach nicht loslassen zu können. So ganz habe ich die Liebesgeschichte nicht gefühlt, doch es gab durchaus schöne Szenen abseits vom Spice, viel Drama und Charakterentwicklung vor allem auf Ravens Seite. 

[Rezension] Star Bringer

                                                                 [Rezensionsexemplar]


Titel:
Star Bringer
Autor: Tracy Wolff, Nina Croft
Verlag: Dtv
Seiten: 748
Preis: 26,00 [D] (Hardcover)
             26,80 [A] 
ISBN:
978-3-423-28380-9

Inhalt:
Zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, sollte für eine Prinzessin eigentlich nicht vorkommen. Für Kali, Prinzessin der Neun Planeten, ist aber genau das der Fall, als ihre Raumstation angegriffen wird, und könnte tödlich für sie enden. Doch dank eines dunkeläugigen, sexy Misanthropen namens Ian kann sie entkommen. Zusammen mit fünf anderen, jeder mit eigener Geschichte und Agenda, selbst wenn es nur darum geht, einen weiteren Tag zu überleben. Auf ihrer Flucht verfolgt sie die gesamte Galaxie: ihre Feinde, die Streitkräfte der Kaiserin, sogar eine vermeintlich friedliche Glaubensgemeinschaft. Sie müssen entkommen, ohne sich gegenseitig umzubringen – und nebenbei das verdammte Sonnensystem retten … irgendwie.

Protagonisten:
Kali
ist die Prinzessin der Neun Planeten, aufgewachsen im kaiserlichen Palast und von ihrer Mutter behütet und zurückgehalten, wird ihr erster Ausflug auf eine Raumstation zur Katastrophe. Sie kennt nichts außer Luxus, einen vollen Magen und glaubt fest, dass ihre Mutter nichts von den grausamen Dingen weiß, die im Sonnensystem Senestris geschehen.

Meine Meinung:
Nachdem "Crave" von Tracy Wolff mich überhaupt nicht überzeugen konnte, war ich neugierig wie sie sich zusammen mit Nina Croft im Sci-Fi-Genre schlägt, denn der Klappentext klang wirklich vielversprechend. Und ich bin froh, dass ich es gerne gelesen und nur höchstselten die Augen verdreht habe. Geschrieben ist das Buch aus den Sichtweisen von vier der sieben Hauptfiguren. Die meiste Erzählzeit hat Prinzessin Kali, gefolgt von Love Interest und Söldner Ian, Hohepristerin Rain und Beckett, einer Rebellin. Nach einer Katastrophe auf einer Raumstation landen die vier zusammen mit Rains Leibwächter, Ians bestem Freund und einem Techniker der Station in einem uraltern Raumschiff und kommen gerade so mit dem Leben davon. Da hier sieben unterschiedliche Typen aufeinander treffen, sind Konflikte vorprogrammiert. Sie alle haben Geheimnisse, teils traumatische Vergangenheiten und Erfahrungen sowie Ziele. Und dann ist da noch die Tatsache, dass das Sonnensystem demnächst in die Luft fliegen könnte. Es gibt viel Action, queere Charaktere und eine lesbische Liebesgeschichte neben der von Kali und Ian (was mich ganz besonders gefreut hat), Spice (mit viel bitte, bitte, bitte), spannende Twists (die mich aber nicht alles überraschen konnten) und einen miesen Cliffhanger (war zu erwarten). Dafür, dass das Buch mit seinen über 700 Seiten doch recht dick ist, hat es sich in der Mitte gar nicht so sehr gezogen. Die wechselnden Perspektiven, die teils ziemlich witzigen Dialoge und das Miteinander der Figuren haben für Unterhaltung gesorgt. Mit einigen Charakteren bin ich nicht so warm geworden wie mit anderen, was aber auch daran lag, dass sie im Vergleich zu Kali, Ian und Rain eher im Hintergrund eine Rolle gespielt haben. Wer mal ins Sci-Fi-Genre hineinschnuppern möchte, kann mit diesem Buch absolut nichts falsch machen. 

Sonntag, 18. Februar 2024

[Rezension] The Serpant and the Wings of Night

                                                       [Rezensionsexemplar]


Titel:
The Serpant and the Wings of Night
Autor: Carissa Broadbent
Verlag: Carlsen 
Seiten: 544
Preis: 18,00 [D] (Hardcover)
             18,50 [A] 
ISBN:
978-3-551-58551-6

Inhalt:

Jeden Tag muss Oraya ums Überleben kämpfen. Als adoptierte menschliche Tochter des Vampirkönigs lebt sie in einer Welt, die darauf ausgerichtet ist, sie zu töten. Ihre einzige Chance, jemals mehr als nur Beute zu sein, ist die Teilnahme am Kejari: ein legendäres Turnier, das von Nyaxia veranstaltet wird – der Göttin des Todes. Damit Oraya überhaupt den Hauch einer Chance hat, muss sie ein Bündnis mit ihrem größten Gegner eingehen: Raihn. Alles an ihm ist gefährlich. Zum Töten geboren ist er skrupellos und dazu auch noch ein Feind ihres Vaters. Doch am meisten Angst macht Oraya nicht das Kejari oder die mögliche Niederlage oder der Tod, sondern dass sie sich auf seltsame Weise zu Raihn hingezogen fühlt. Als wäre das nicht genug, braut sich – wie ein düstere Vorahnung - ein Sturm zusammen und erschüttert alles, was Oraya über ihre Heimat zu wissen glaubte. Und Raihn versteht sie vielleicht besser als jeder andere. Doch die immer stärker werdende Anziehungskraft könnte ihr Untergang sein, in einem Königreich, in dem nichts tödlicher ist als Vertrauen und Liebe. 

Protagonisten:
Oraya
ist ein Mensch und Tochter des Vampirkönigs. Er fand sie als kleines Mädchen und zog sie groß. Machte sie zu einer Kriegerin unter Feinden. Sie ist ehrgeizig, skrupellos, klug und stets wachsam, denn in einer Welt, in der Menschen Beute sind, genügt ein Fehler, um zu sterben.

Meine Meinung:
Slow-Burn, Enemies to Lovers, Vampire, Blut, Brutalität, Tod, Intrigen und tödliche Prüfungen; das ist "The Serpant and the Wings of Night". Von der Aufmachung her ist dieses Buch ein absoluter Hingucker! Das Cover, die goldenen Prägungen unter dem Schutzumschlag, der Farbschnitt ... Absolut fantastisch. Ich war unfassbar gespannt auf diese Geschichte und am Ende ein wenig enttäuscht, dass sie mich nicht so sehr vom Hocker hauen konnte wie ich gehofft hatte. Oraya ist eine taffe Protagonistin: stark, mutig, trainiert in einer Welt voller blutsaugender Vampire zu überleben. Sie hat gelernt, ihre Gefühle zu verbergen, hart zu sein und zu töten. In die Geschichte einzutauchen war leicht. Die Welt, in der Oraya lebt, ist düster, kalt, brutal und kennt keine Gnade. Mit ihrem fließenden Schreibstil sorgt die Autorin für genau die richtige Atmosphäre, die sich durch das gesamte Buch zieht: unterschwellige Angst, Misstrauen und ständige Wachsamkeit. Wer schwache Nerven hat, sollte sich zweimal überlegen, ob er oder sie das Buch in die Hände nimmt, denn mit ausführlichen Kampfszenen, Mord, Blut und Brutalität wird nicht gegeizt. Sowohl während des Wettkampfs, den Oraya bestreiten muss als auch davor, dazwischen und danach. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Raihn nimmt einen Großteil der Handlung ein, denn die beiden müssen im Verlauf des Turniers zusammenarbeiten. Der Sprung von Enemies to Lovers kam mir doch etwas abrupt, nichtsdestotrotz war die Spannung zwischen ihnen durchgehend deutlich spürbar. Neben den ausführlichen Kampfszenen gibt es zum Ende hin auch die sehr ausführlichen Spice-Szenen. Das Finale und die Twists konnten mich ehrlich gesagt nicht sonderlich überraschen und was draus gemacht wurde, war die logische Schlussfolgerung, hat mir allerdings nicht zugesagt. Dennoch werde ich Band 2 lesen, weil ich schon neugierig bin, wie Orayas Geschichte weitergeht.