Mittwoch, 15. Februar 2023

[Rezension] With you I heal

                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel:
With you I heal
Autor: Justine Pust
Verlag: Knaur
Seiten: 384
Preis: 12,99 [D] (Klappenbroschur)
             13,40 [A] 
ISBN: 
978-3-426-52937-9

Inhalt:
Arin ist gerade clean geworden und steht vor den Scherben seines bisherigen Lebens. Sein schlechter Ruf in dem kleinen Städtchen Belmont Bay sorgt dafür, dass er keinen Job bekommt – bis er vom alten Bennett den Auftrag erhält, seinen Oldtimer wieder flottzumachen. Dabei trifft er auf Sophia, Bennetts Enkelin, die nach Belmont Bay zurückgekehrt ist, um für ihren Großvater da zu sein – zumindest ist das die offizielle Version. Aber Sophia scheint etwas zu verbergen. Eine Dunkelheit, die Arin nur zu gut kennt. Trotz aller Warnungen, Arin solle sich von Sophia fernhalten, fliegen zwischen den beiden bald die Funken …

Protagonisten:
Sophia
ist nach Belmont Bay zurückgekehrt, weil ihre Mutter sie aus der gemeinsamen Wohnung geworfen hat. Bei ihrem Großvater kommt sie unter und versucht, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie ist eine Kämpferin, die nicht so schnell aufgibt und sich für die einsetzt, die sie liebt.

Arin hat keinen guten Ruf in Belmont Bay. Schuld daran sind seine Drogensucht und ein Vorfall aus der Vergangenheit, der ihn einfach nicht loslässt. Er will endlich clean bleiben, doch Schuld, Schmerz und Selbstzweifel stehen ihm im Weg. 

Meine Meinung:
"With you I heal" ist tatsächlich das erste Buch, das ich von Justine Pust gelesen habe. Es handelt sich um den dritten Band ihrer New Adult Reihe, kann aber ganz wunderbar unabhängig von den anderen gelesen werden. Geschrieben ist die Geschichte aus den Sichtweisen der beiden Protagonisten. Sophia, die nach Jahren in die kleine Stadt Belmont Bay zurückkehrt und ein Geheimnis mitbringt, das sie sehr belastet. Arin, der zum wiederholten Mal versucht, clean zu bleiben und dabei mit der Vergangenheit, Schuldgefühlen und Versuchungen zu kämpfen hat. Da es eine Second-Chance-Lovestory ist, werden zwischendurch immer wieder Rückblenden eingeschoben, um nach und nach aufzudecken, was geschah, bevor Sophia die Stadt und Arin verließ. Zu Sophias Geheimnis hatte ich bereits nach den ersten Andeutungen eine Vermutung, die sich später bestätigt hat. Justine Pust hat die beiden großen Themen, mit denen ihre Figuren zu kämpfen haben, feinfühlig, realistisch und nachvollziehbar umgesetzt. Die Liebesgeschichte an sich hat sich dabei mit dem Rest der Handlung wunderbar die Waage gehalten. Am Ende sind sogar beinahe ein paar Tränen geflossen. Die Message, die hier herübergebracht werden sollte, ist auf jeden Fall angekommen und ich bin da ganz auf Justines Seite.   

[Rezension] Der Schwur des Drachen

                                                               [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Der Schwur des Drachen
Autor: Elizabeth Lim
Verlag: Carlsen 
Seiten: 496
Preis: 16,00 [D] (Klappenbroschur)
             16,50 [A] 
ISBN: 
978-3-551-58456-4

Inhalt:
Prinzessin Shiori hat ihrer Stiefmutter Raikama auf dem Sterbebett versprochen, die magische Drachenperle ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückzubringen – aber das ist gefährlicher als gedacht. Sie muss ins Königreich der Drachen reisen, politische Intrigen unter Menschen und Drachen bekämpfen und die mächtige Perle gegen Diebe verteidigen, die sie für ihre Zwecke missbrauchen wollen. Und auch die Perle selbst scheint einen eigenen Willen zu haben; sie steckt voller böser Energie und bedroht damit alles, wofür Shiori kämpft – Familie und Freunde, ihr eigenes Leben und ihre wahre Liebe Takkan.

Meine Meinung:
"Die sechs Kraniche" war eines meiner Highlights im letzten Jahr. Umso mehr habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut. Die Handlung beginnt direkt dort, wo Band 1 aufgehört hat und man begleitet Shiori ins Königreich der Drachen, denn sie hat ihrer Stiefmutter Raikama ein Versprechen gegeben, dass sie um jeden Preis erfüllen möchte. Ich liebe Elizabeth Lims bildgewaltigen Schreibstil, ich liebe ihre fesselnde Art zu erzählen und zu beschreiben und ich habe den Teil absolut genossen. Dazu kommt, dass ich die Charaktere unglaublich ins Herz geschlossen habe. Vor allem die kleine Kiki, Takkan, Shioris Brüder und Seryu. Besonders schön fand ich, dass Shioris Stiefmutter die Würdigung bekommen hat, die sie verdient hat und dass man so einiges über sie und ihre Vergangenheit erfahren konnte. Dennoch hatte die Geschichte hier und da ein paar Längen und manchmal hatte ich das Gefühl, dass Shiori unnötig viele Steine in den Weg gelegt wurden. Die Sogwirkung, die ich während des Lesens von Band eins empfunden hatte, war hier nicht ganz so stark. Nichtsdestotrotz kann ich die Dilogie nur jedem ans Herz legen, denn das Setting, die Figuren und die vielen Ideen sowie der wunderschöne Schreibstil sind etwas ganz Besonderes.  

[Rezension] Rosenholm-Trilogie 1: Rosen & Violen

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel:
Rosenholm-Trilogie 1: Rosen & Violen
Autor: Gry Kappel Jensen
Verlag: Arctis Verlag
Seiten: 368
Preis: 22,00 [D] (Hardcover)
             22,70 [A] 
ISBN: 
978-3-03880-070-5

Inhalt:
Victoria, Kamille, Kirstine und Malou werden auf dem Rosenholm-Internat angenommen, und keine von ihnen ahnt, dass es ihr Leben für immer verändern wird. Denn schon bald stellen die recht unterschiedlichen Mädchen fest, dass Rosenholm kein gewöhnliches Gymnasium ist, sondern ein geheimnisvoller Ort, an dem Fächer wie Nordische Geschichte und Mythologie, Hexerei, Hellseherei und Magie unterrichtet werden. Eine völlig neue Welt tut sich für die vier Mädchen auf, in der sie ihre eigenen Fähigkeiten erst noch kennenlernen müssen. Doch dann werden sie in einen lange zurückliegenden Mordfall verwickelt, der sich an der Schule ereignet haben soll, mit fatalen Folgen …

Protagonisten:
Victoria
ist aus wohlhabendem Elternhaus, hat einen ausgezeichneten Modegeschmack und wirkt wie das Mädchen, das alle sein wollen. Doch ihre magische Gabe raubt ihr regelmäßig den Schlaf und treibt sie mehr und mehr in den Wahnsinn.

Kamille ist diejenige der vier Mädchen, die für jede Sitation einen Tee parat hat, tröstet und sich kümmert, wenn sie merkt, dass eine ihrer Freundinnen es braucht. Sie ist sehr naturverbunden, ausgeglichen und lieb.

Kirstine ist mit ihren 18 Jahren bei weitem die älteste unter den Schülerinnen. Aufgewachsen bei sehr religiösen Eltern, die versucht haben, ihr ihre magischen Kräfte auszutreiben und für ein Werk des Teufels halten, ist sie sehr unsicher. Dazu kommt die Tatsache, dass sie Legasthenikerin ist und damit zu kämpfen hat.

Malou ist die Unruhestifterin der Gruppe. Diejenige, die sagt, was sie denkt und sich selbstbewusst gibt. Ihre harte Schale und ihre spitze Zunge machen sie nicht auf Anhieb sympathisch, aber dahinter verstecken sich Unsicherheiten und Selbstzweifel.

Meine Meinung:
Äußerlich ist dieses Buch eine Augenweide. Vom Cover mit den Goldprägungen, hin zum Buchrücken und dem schwarz/violetten Farbschnitt. Auch der Klappentext hat mich unglaublich neugierig gemacht, da ich Akademiegeschichten schon immer gerne gelesen habe und gerade in Zusammenhang mit nordischer Mythologie eigentlich recht schnell zu begeistern bin. Die Geschichte ist aus den Sichtweisen der vier Mädchen geschrieben, die im Laufe der Handlung Freundinnen werden. Victoria, Kamille, Kirstine und Malou könnten nicht unterschiedlicher sein, was die Dynamik zwischen ihnen interessant macht und Spannungen vorporgrammiert. Dennoch merkt man, dass sie erst fünfzehn/sechszehn sind. Die Ausnahme bildet Kirstine, die bereits volljährig ist, aber auch sie verhält sich eher wie ihre neuen Freundinnen. Neben den kurzen Kapiteln samt wechselnder Perspektiven gibt es immer wieder Zeitsprünge, die man am Datum über den Kapitel erkennt. Dadurch gingen mir irgendwie einige Dinge verloren. Unter anderem die Entwicklung der Freundschaft zwischen den vier Mädchen. Die Unterrichtssequenzen zwischendurch waren interessant, auch die Kombination der vier Magiezweige hatte Potenzial. Allerdings ging mir vieles einfach zu schnell, Kapitel endeten plötzlich und im nächsten Kapitel waren bereits Wochen vergangen. Die Liebesgeschichten, die eingebaut wurden, bildeten da keine Ausnahme. Leider blieben die männlichen Charaktere ziemlich eindimensional und blass, die Gefühle waren plötzlich da ohne, dass man die Phase des Entstehens großartig nachvollziehen konnte (die Schuld gebe ich wieder den Zeitsprüngen). Die eigentlich Handlung des Mordfalls konnte es auch nicht mehr retten. Das Ende war mehr oder weniger vorhersehbar, die Lehrer wie so oft diejenigen, die ihren Schülern keinen Glauben schenken, ehe alles den Bach runtergeht und irgendjemand fast stirbt. Das ist ein Punkt, den ich einfach immer nervig finde. Ich bin sicher, Spannung und Drama funktioniert anders auch. Am Schluss werden einige Fragen offen gelassen, um auf Band zwei vorzubereiten. Für mich kein Highlight, aber vielleicht bin ich inzwischen einfach zu alt für solch junge Protagonistinnen.   

Sonntag, 5. Februar 2023

[Rezension] The Queen´s Council 1: Rose und Rebell

                                                                        [Rezensionsexemplar]


Titel:
The Queen´s Council 1: Rose und Rebell
Autor:
Emma Theriault, Walt Disney
Verlag: Carlsen 
Seiten: 336
Preis: 14,00[D] (Hardcover)
             14,40[A] 
ISBN:
978-3-551-28091-6

Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1789, und Frankreich steht am Rande einer Revolution. Belle hat den Fluch der Zauberin gebrochen, das Biest in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt und das Leben in ihr Schloss im Fürstentum Aveyon zurückgebracht. Doch in Paris lodern die Feuer des Wandels, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Rebellion vor ihrer Haustür steht. Jetzt lebt sie in einem üppigen Palast, hin- und hergerissen zwischen ihrer Vergangenheit als Bürgerliche und ihrer Zukunft als Königin. Während Belle sich mit ihrer neuen Position auseinandersetzt, gibt es Menschen, die alles tun würden, um sie von der Macht fernzuhalten. Als sie auf einen magischen Spiegel stößt, der eine unheilvolle Warnung enthält, möchte Belle nichts lieber, als die geheimnisvolle Stimme zu ignorieren, die sie auffordert, eine Krone anzunehmen, die sie nie begehrt hat. Da das Schicksal ihres Landes, ihrer Liebe und ihres Lebens auf dem Spiel steht, muss Belle entscheiden, ob sie bereit ist, sich ihrer eigenen Stärke zu stellen - und der Magie, die sie mit so vielen weiblichen Herrschern vor ihr verbindet -, um die Königin zu werden, die sie sein soll.

Protagonisten:
Belle
ist mit ihrem Prinzen verheiratet und lebt im Schloss, doch sie hat den Titel der Prinzessin nicht angenommen, denn sie fühlt sich nicht bereit dazu.

Meine Meinung:
"Rose und Rebell" ist Band 1 der neuen "The Queen´s Council" Reihe aus dem Carlsen Verlag. Ich habe ihn nach Band 2 gelesen und kann sagen, dass man die Bücher problemlos unabhängig von einander lesen kann. Der einzige Berührungspunkt ist der Rat der Königinnen, doch auch dieser passt sich je nach Geschichte an. Diese dreht sich um Belle, die das Biest von seinem Fluch befreite und den Prinzen heiratete. Nun lebt sie an seiner Seite im Schloss, fühlt sich aber hin- und hergerissen zwischen ihrer Vergangenheit als einfaches bürgerliches Mädchen und einer Adligen. Interessanter Weise wurde die Handlung in die Zeit der französichen Revolution eingebettet. Diese bildet den Rahmen und schafft die Konflikte, die Belle und Lio lösen müssen. Im Vergleich zu Band 2 zog sich die Geschichte, ehe die Spannung gesteigert wurde. Vieles dreht sich um Politik und Herrschaft und Belle wurde von den Männern des Rats und auch von ihrem Mann oft übergangen. Da sie aber viele Selbstzweifel in sich trägt, konnte sie ihre Ideen und Anliegen nicht mit Überzeugung vortragen und dafür einstehen. Das Buch liest sich sehr einfach und rasch von der Hand. Belle legt eine positive Entwicklung hin und gerade zum Ende hin wird man mit Spannung belohnt. Von den altbekannten Charakteren treten nur wenige auf und meist auch nur sporadisch. Besonders gut gefiel mir LeFou und sein Part der Geschichte, der ihn als Nebencharakter ein wenig greifbarer gemacht hat.

[Rezension] The Queen´s Council 2: Feder und Flamme

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel:
The Queen´s Council 2: Feder und Flamme
Autor:
Livia Blackburne, Walt Disney
Verlag: Carlsen 
Seiten: 320
Preis: 14,00[D] (Hardcover)
             14,40[A] 
ISBN:
978-3-551-28090-9

Inhalt:
Der Krieg ist vorbei. Jetzt ist Mulan eine berühmte Heldin und verbringt ihre Tage in ihrem Heimatdorf, wo sie eine Miliz aus weiblichen Kriegern ausbildet. Der Frieden ist willkommen, und sie weiß, dass er geschützt werden muss. Als Shang mit einer Einladung in die Kaiserstadt eintrifft, wird Mulans relativ friedliches Leben noch einmal auf den Kopf gestellt. Der alternde Kaiser verfügt, dass Mulan seine Thronfolgerin sein soll. Diese ungeahnte Macht und Verantwortung erschreckt sie, aber wer kann dem Kaiser schon Nein sagen? Als Mulan in die Hallen der Macht aufsteigt, wird ihr klar, dass nicht alle auf ihrer Seite stehen. Ihre Minister unterminieren sie, und die Hunnen wittern eine Schwäche auf dem Thron. Als selbst unter denjenigen, die sie für Freunde hält, Hinweise auf Verrat auftauchen, weiß Mulan nicht, wem sie vertrauen kann.

Protagonisten:
Mulan
ist die Anführerin einer Miliz aus Frauen ihres Heimatdorfes und berühmte Heldin, nachdem sie China vor den Hunnen bewahrt hat. 

Meine Meinung:
"Feder und Flamme" ist der zweite Teil der neuen Disney-Reihe "The Queen´s Council". In dieser Geschichte dreht sich alles um Mulan, die völlig überraschend vom alten Kaiser als seine Nachfolgerin bestimmt wird. Anstelle von Hunnen und Schwertern sieht sie sich einem Rat aus Männern gegenüber, die alles andere als begeistert von ihr als neue Kaiserin sind, sie übergehen und gegen sie intrigieren. Einzig Shang steht ihr bei, doch auch die Beziehung zu ihm ist kompliziert. Zudem lassen die Hunnen unter ihrem neuen Anführer nicht lange auf sich warten.
Ich war sehr neugierig auf diese weitere Reihe an Disney-Geschichten und was es mit dem Rat der Königinnen auf sich hat. Was soll ich sagen: dieses Buch war rundherum spannend und würde sich sicher gut als Film auf der Leinwand machen. Mulan ist und bleibt eine Heldin, die aber nun vor Herausforderungen steht, denen sie sich nicht gewachsen sieht. Sie zweifelt an sich und die Last, die ihr auferlegt wurde, droht sie zu ersticken. Ich wurde von einigen Wendungen überrascht, mochte die Umsetzung des Rats der Königinnen total und hatte am Ende sogar etwas Gänsehaut. Wer Mulan liebt, sollte sich dieses Buch defintiv näher anschauen.

[Rezension] Court of Sun

                                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel:
Court of Sun
Autor: Lexi Ryan
Verlag: Carlsen 
Seiten: 496
Preis: 17,00[D] (Klappenbroschur)
             17,50[A] 
ISBN:
978-3-551-58503-5

Inhalt:
Die begnadete Diebin Brie hasst die Fae abgrundtief. Doch als ihre Schwester Jas als Sklavin an den König der Schatten verkauft wird, setzt Brie alles daran, sie zu retten. Dazu muss Brie einen Handel mit dem finsteren König eingehen – und damit an den Hof des Lichts. Dort gerät sie nicht nur in ein Netz von Intrigen, sondern auch zwischen die Fronten einer uralten Fehde. Zwei Fae-Prinzen kämpfen um ihr Herz und verfolgen in Wahrheit eigene Pläne. Einem von ihnen wird Brie vertrauen, einer wird sie verraten.

Protagonisten:
Brie,
die eigentlich Abriella heißt, ist Diebin und darin äußerst geschickt. Sie stiehlt, um die Schulden bei der Ehefrau ihres Onkel bezahlen zu können und zu verhindern, dass ihre Schwester Jas und sie ein viel schlimmeres Schicksal erwartet.  

Meine Meinung:
"Court of Sun" ist ein Buch, auf das ich mich total gefreut habe, auch wenn der Klappentext ein Liebesdreieck prophezeit hat und ich eigentlich überhaupt kein Fan davon bin. Nichtsdestotrotz war ich sehr gespannt, wie die Autorin die ganze Geschichte um Brie, die Fae und ihre Schwester umsetzen würde. Der Anfang war unglaublich spannend und Brie eine taffe Protagonistin, die sich zu helfen weiß. Als ihre Schwester an den Hof der Schatten verkauft wird, begibt sie sich auf eine gefährliche Mission mitten ins Reich der Fae, die sie von Herzen verabscheut. Das Potenzial für Intrigen, Geheimnisse und Manipulation ist riesig gewesen. Es folgt ein zwielichtiger Deal mit dem König der Schatten und dann hat die Liebesgeschichte dem Rest der Handlung irgendwie die Show gestohlen. Es wurde ein wenig zu "Selection", während Brie ihr taffes Wesen vom Anfang nach und nach verlor. Von allen Seiten bekommt sie seltsame Andeutungen zu hören, belauscht komische Gespräche und hinterfragt so gut wie nichts. Wenn sie es tut, lässt sie sich viel zu leicht abwimmeln, nimmt es hin und beharrt nicht auf Antworten, die mich an ihrer Stelle brennend interessiert hätten. Aber nein, da sind ja zwei heiße Fae-Prinzen, die deutlich spannender sind. Aber gut. Von der Welt der Fae hätte ich gerne mehr erfahren als die bloße Existenz von drei Höfen, die Namen der Herrscher und das Aussehen der Schlösser samt Höflingen und Bediensteter. Zum Ende hin kam es zur großen Auflösung und ich habe endlich all meine Fragen beantwortet bekommen, von denen ich die Hälfte bereits erahnt hatte. Dennoch hatte das Buch eine Sogwirkung und ich habe es in relativ kurzer Zeit weggelesen. Der Cliffhanger am Ende lässt erahnen, wie es in Band 2 weitergehen wird.   

[Rezension] Die falsche Magierin - Im Bann des Dämonenkönigs

                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel:
Die falsche Magierin - Im Bann des Dämonenkönigs
Autor: Ophelia Coith
Verlag: WReaders Verlag
Seiten: 302
Preis: 16,00[D] (Taschenbuch)
ISBN:
978-3-96733-367-1

Inhalt:  
Die 15-jährige Ara würde alles tun, um ihren kleinen Bruder Nuel zu beschützen. Er ist eines der verhassten Wechselbälger, die von Menschen gnadenlos verfolgt und getötet werden. Sie muss ihn unter Deck eines Piratenschiffs verstecken, während sie sich selbst als Schiffsjunge ausgibt, um in der von Magiern beherrschten Stadt Blessam Zuflucht zu finden.
Als sie auf dem Schiff ein geheimnisvolles, magisches Amulett findet, scheint es perfekt, um ihren Neubeginn zu finanzieren. Doch mit dem Diebstahl entfesselt Ara nicht nur düstere Mächte, denn kurz darauf schwebt auch das Leben ihres Bruders in Gefahr.
Es gibt nur eins, das sie beide retten kann: ein Pakt mit dem Teufel Dravras, der ihr ungeahnte Fähigkeiten verleiht. Aber welche Pläne hat Dravras mit ihr? Und welche Rolle spielt das mystische Obsidian-Amulett in diesem rätselhaften Bündnis? 
 
Protagonisten:
Ara ist 15 Jahre jung und hat außer ihrem kleinen Bruder Nuel niemanden. Dieser Umstand zwingt sie dazu, Verantwortung zu tragen, für die sie im Grunde zu jung ist. Vor allem, da ihr Bruder ein Wechselbalg ist und sich stets und ständig in Gefahr befindet. Aber sie ist taff und kämpft mit jedem Atemzug für ihn und sich.
 
Meine Meinung: 
Einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, kann niemals gut enden, aber wenn dies die einzige Möglichkeit ist, seinen kleinen Bruder vor dem Tod zu retten, denkt man nicht lange drüber nach. Genau das tut Protagonistin Ara gleich zu Beginn der Geschichte. Die Autorin zögert nicht, einen mitten ins Geschehen zu werfen. Mitten auf ein Piratenschiff, auf dem die 15jährige Ara sich als Junge verkleidet eingeschlichen hat und ihren Bruder Nuel als blinden Passagier mitschmuggelt, denn er ist ein Wechselbalg mit dämonischen Attributen und damit immer in Gefahr, sollte jemand ihn entdecken. Informationen zur Welt, den Wechselbälgern, dem Magiesystem und vielem mehr bekommt man erst im Verlauf der Handlung zugetragen. Geschrieben ist das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven. Wer gerade an der Reihe ist, muss man aus dem Zusammenhang erlesen. Das ist für mich in Ordnung, der Einfachheit halber hätte ich mir aber auch den Namen über dem jeweiligen Kapitel/Absatz gewünscht. Neben Aras Sichtweise nimmt die des Magiers Kellam auch eine bedeutsame Rolle ein. Ara selbst legt ein eher kindlicheres Verhalten an den Tag und erschien mir während des Lesens meist jünger als 15. Zudem gibt es mehrere Zeitsprünge, die teilweise Wochen und Monate beinhalten, sodass am Ende der Geschichte (ohne den Epilog) ungefähr ein knappes Jahr vergangen sein müsste. 
Die ersten zwei Drittel des Buches zogen sich für mich ein wenig, da Aras neues Leben sich erst einmal aufbauen und man in die neuen Umstände eingeführt werden musste. Im letzten Drittel wird man schließlich mit viel Spannung, Kämpfen und einer traurigen Wendung überrascht.