Sonntag, 25. Juli 2021

[Rezension] Vielleicht jetzt

                                                                          [Rezensionsexemplar]


Titel: Vielleicht jetzt
Autor: Carolin Wahl
Verlag: Loewe Intense
Seiten: 448
Preis: 14,95 [D] (Klappenbroschur)
           15,40 [A]
ISBN: 
978-3-7432-1095-0

Inhalt: 
Er hat klare Regeln.
Doch mit ihr bricht er jede davon …


Fast hätte Gabriella in Brasilien ihren Flieger verpasst und jetzt sitzt sie auch noch neben diesem unverschämten – oder eher unverschämt gut aussehenden? – Kerl. Na toll! Obwohl er eigentlich ganz süß ist … Aber für die Liebe hat sie ohnehin keine Zeit, schließlich fliegt sie nach München, um ihren Vater kennenzulernen. Undercover beginnt sie ein Praktikum in seiner Catering-Firma. Doch an ihrem ersten Arbeitstag in der Küche stellt sich ihr Ausbilder ausgerechnet als Anton aka ihr Sitznachbar im Flugzeug heraus! Vergeblich versucht Gabriella, gegen die Funken zwischen ihnen anzukämpfen. Denn Anton hat klare Regeln, was Beziehungen am Arbeitsplatz angeht.

Protagonisten:
Gabriella ist studiert Architektur, liebt gutes Essen und Sport, tanzt und kocht unheimlich gerne, lacht viel und ist ein echter Sonnenschein. Sie hasst Streits mit Menschen, die ihr wichtig sind, denkt immer erst an andere und dann an sich selbst. 

Anton ist Koch in der Cateringfirma von Gabriellas Vater, gut aussehend, eher mürrisch und hat definitiv ein Vertrauensproblem. Ansonsten ist er recht umgänglich und Gabriella schafft es ziemlich schnell, seine Mauern zu durchdringen. 

Meine Meinung:
Carolin Wahl hat mit "Vielleicht jetzt" eine ganz besondere Geschichte geschaffen, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Die Charaktere sind allesamt unglaublich liebenswürdig, selbst wenn es am Anfang bei einigen nicht den Anschein macht. Vor allem Gabriella und ihre beiden Mitbewohnerinnen Joana und Karla (die beide auch noch ihr eigenes Buch kriegen werden) sind einfach toll. Es ist ein richtiges Wohlfühlbuch mit einem gewissen Knistern, viel Gefühl, Humor und ein bisschen Drama. Gerade im richtigen Maß. Gabriella ist eine Protagonistin mit Mut, Freundlichkeit und viel Lebensfreude. Man hat richtig gespürt, wie sie mit ihrer Art Sonnenschein in die Cateringfirma ihres Vaters gebracht hat. Auch Anton mochte ich total gerne. Er ist kein typischer Bad Boy, macht es Gabriella anfangs aber auch nicht gerade einfach. Aufgrund einiger mieser Erfahrungen und einem Ich, das er inzwischen nicht mehr ist, fällt es ihm schwer, anderen zu vertrauen. 
Carolin Wahl schreibt unglaublich flüssig, locker und gefühlvoll. Ich konnte das Buch innerhalb weniger Stunden verschlingen. Am Ende hat sie mir doch tatsächlich Tränen in die Augen getrieben. Das muss was heißen. Zusätzlich zur Liebesgeschichte zwischen Anton und Gabriella, spielt auch Gabriellas Familiengeschichte und die Beziehung zu ihrem Vater eine wichtige, wenn auch eher untergeordnete Rolle. Dazu kommt ihre neue Freundschaft mit Karla und Joana, das Praktikum in der Cateringfirma und ein ganz neues Leben fern von ihrer Heimat Brasilien in München. 
Für mich ein rundherum wunderschönes Buch. Ich freue mich extrem auf Joanas Geschichte, die als nächstes erscheinen wird. 

Dienstag, 20. Juli 2021

[Rezension] Du & ich ein letztes Mal

                                                                   [Rezensionsexemplar]


Titel: Du & ich ein letztes Mal 
Autor: Lily Oliver
Verlag: Knaur
Seiten: 368
Preis: 10,99 [D] (Taschenbuch)
           11,30 [A]
ISBN: 978-3-426-52346-9

Inhalt: 
Vivi und Josh sind das perfekte Paar: Sie begegnen sich auf der Golden Gate Bridge, verlieben sich in New York und verloben sich unter der japanischen Kirschblüte. Doch aus großer Liebe wird nach und nach großer Schmerz, bis ihnen nur noch eines bleibt: einander loszulassen. Wehmütig und hoffnungsvoll zugleich beschließen sie, alles, was sie ein erstes Mal miteinander erlebt haben, ein letztes Mal zu tun. Die erste gemeinsame Nacht wird zur letzten, aus dem ersten Kuss wird ein Abschiedskuss. Beide müssen eine Antwort finden auf die Frage, warum ihre große Liebe nicht das große Glück bedeutet - bevor sie sich ein letztes Mal auf der Golden Gate Bridge treffen …

Protagonisten:
Vivi liebt Großstädte wie New York oder Tokio, steckt voller kreativer Ideen für eine spannende App und klettert für ihre Projekte gerne mal auf der Golden Gate Bridge herum. In sich trägt sie seit ihrer Kindheit und Jugend einen Schmerz, der sie unglaublich stark beeinflusst ohne, dass sie es wirklich weiß. 

Josh zeichnet für sein Leben gern. Wenn er einmal anfängt, seine Ideen für seine Erfindungen auf Papier zu bringen, kann er stundenlang die Welt vergessen. Er ist ein unglaublich guter Zuhörer, ist spontan, abenteuerlustig und Vivi mit Herz und Seele erlegen. 

Meine Meinung:
Manchmal musst du rückwärts lieben, um nach vorne zu sehen ...

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein Buch mit so viel Emotionen gelesen habe. Schmerz, Zerrissenheit, Liebe, Leidenschaft, Glück, Wut, Trauer ... all das und mehr findet sich in "Du & ich ein letztes Mal". Aber auf einer Ebene, die weitaus tiefer geht als ich es sonst erlebe. Vivi und Josh verbindet die große Liebe. Sie sind füreinander bestimmt. Sie sind kompatibel, das perfekte Team. Doch leider ist das Leben nie so schön wie es anfangs scheint. 
Man erlebt die Geschichte hauptsächlich aus Vivis Sicht, doch es gibt auch immer wieder Kapitel, die Joshs Perspektive offen legen. So kann man sich wunderbar in beide hineindenken. 
Gegenwart, Rückblicke in die nähere und weiter entfernte Vergangenheit geben der Leserschaft nach und nach die Informationen, die sie brauchen, um zu verstehen, warum die Beziehung der beiden zerbrochen ist. Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, wie es geschah und Lily Oliver hat mich mit ihren Ideen wirklich jedes Mal überraschen können. 
Es ist ein auf und ab der Gefühle, wunderschöne Momente, dann wieder Szenen, die einem das Herz brechen können. Diese Liebesgeschichte ist so ganz anders. Eben ein letztes Mal so vieler Dinge, die die beiden miteinander geteilt haben, um endlich loslassen zu können. 
Und das Ende ... Lily Oliver hat es doch tatsächlich geschafft, mir die Tränen in die Augen zu treiben. Auf den letzten fünf Seiten. Einfach wow. 

Montag, 12. Juli 2021

[Rezension] The Witch Queen - Entfesselte Magie

                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: The Witch Queen - Entfesselte Magie
Autor: Verena Bachmann
Verlag: Carlsen
Seiten: 368
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
           15,50 [A]
ISBN: 978-3-551-58463-2

Inhalt:  
Die Hexe Enju will nach einem langen Arbeitstag in der Bar ihrer Tante nur eins: endlich in ihr Bett. Doch durch eine Verschiebung der Magie landet sie in einem Viertel der Stadt, in das sie normalerweise niemals einen Fuß setzen würde. In Lapislazuli spielt die Magie schon seit geraumer Zeit verrückt. Doch vor dem Club der Totenbeschwörer fühlt sie sich besonders seltsam an. Dort muss etwas Grausames geschehen sein, für das Enju plötzlich verantwortlich gemacht wird. Um ihre Unschuld zu beweisen, muss sie mit dem attraktiven Anführer der Beasts zusammenarbeiten, der eine ungeahnte Anziehung auf sie ausübt. Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto näher kommt er dem Geheimnis um die wahre Königin der Hexen ...

Protagonisten:
Enju
ist Hexe des schwarzen Zirkels aus Lapislazuli, arbeitet seit einigen Jahren in der Bar ihrer Tante und das aus einem ganz bestimmten Grund. Sie ist klug, handelt meist bevor sie denkt, ist absolut nicht auf den Mund gefallen, packt die Dinge an und scheut kein Risiko. Und das alles mit einer großen Portion Sarkasmus.  

Meine Meinung:
"Eine Königin, die keine sein möchte."
Ich glaube, ich hatte selten so viel Spaß beim Lesen eines Buches wie bei "The Witch Queen", denn die Geschichte hatte so ziemlich alles, was man sich wünschen kann. Action, Spannung, Magie, Geheimnisse, Rätsel, Romantik, ein wenig Drama und vor allem Humor. Von der ersten Seite an war ich begeistert von Verena Bachmanns Schreibstil, der sich unglaublich angenehm liest und einen mitreißt. Enju, die nach einem grausigen Fund für eine Mörderin gehalten wird, hat nun acht Tage Zeit, ihre Unschuld zu beweisen, indem sie den wahren Täter findet. Der Alpha der Beasts Kayneth immer an ihrer Seite, ob es ihr gefällt oder nicht. Ihre Suche führt sie quer durch Lapislazuli, von den Hexenmeistern zu den Beasts, in zwielichtige Kampfarenen, zu den Valkyren und in einen stinkenden Burggraben. Dadurch lernt man die magische Welt wahnsinnig gut kennen, erfährt aber auch viel über Enju selbst, ihre Einstellungen und Haltungen gewissen Dingen gegenüber. Sie ist ein sehr selbstbewusster Charakter, schlagfertig, taff und betrachtet vieles mit einer gehörigen Portion Sarkasmus, was das Lesen so unterhaltsam gemacht hat. Aufgewachsen bei ihren Tanten, die ihr all die Liebe und Herzlichkeit gegeben haben, die sie von ihrer Mutter nie bekommen hat, ist sie ganz die geworden, die sie sein sollte. Keyneth und sie sind ein gutes Team, auch wenn sie sich das ganz und gar nicht eingestehen wollen und Keyneth oft wie ein arroganter Mistkerl erscheint. Aber wie sollte es anders sein, steckt auch eine sanftere Seite in ihm. 
Zum Ende hin bekommt man einen spektakulären Kampf, in dem Enju beweisen muss, wie stark sie wirklich ist. Nach dem Epilog gibt es noch ein Bonuskapitel, das nicht weniger actionreich ist und Lust auf eine Fortsetzung macht, obwohl das Buch ein Einzelband ist. 
Lest das Buch. Ihr werdet es nicht bereuen. Hoffentlich. 

-> Hier geht es zum Buch: The Witch Queen

Montag, 5. Juli 2021

[Rezension] Kronenkampf - Geschmiedetes Schicksal

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel: Kronenkampf - Geschmiedetes Schicksal
Autor: Valentina Fast
Verlag: Carlsen
Seiten: 400
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
           15,50 [A]
ISBN: 978-3-551-58452-6 

Inhalt: 
Zwei magische Throne braucht es, um das Königreich Alandra gegen die Schatten hinter den Mauern zu schützen. Kupfer und Eisen – einzeln stark, zusammen zerstörerisch. Sie besteigen können nur diejenigen, die im Kronenkampf als Sieger hervorgehen. Fiana lebt seit ihrer Kindheit im Palast und kennt die Regeln der Mächtigen wie kaum jemand sonst. Doch durch ihre Adern fließt ein dunkles Geheimnis, dessen Aufdeckung ihren sicheren Tod bedeuten würde. Als der attraktive Königsbruder Kayden ihm gefährlich nahekommt, bleibt Fiana nur eins – am Kronenkampf teilzunehmen.

Protagonisten:
Fiana
ist seit dem Tod ihrer Mutter eine Waise und lebt im königlichen Palast von Alandra, wo sie als Gesellschafterin für die eiserne Prinzessin Ariana arbeitet, die gleichzeitig ihre beste Freundin ist. Sie hat Geheimnisse, die sehr gefährlich sind, die sie verflucht und wünscht, sie wären kein Teil von ihr. Als das erste ihrer Geheimnisse ans Licht kommt, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt. 

Meine Meinung:
»Niemand bräuchte weniger einen Prinzen und niemand hätte mehr einen verdient als du, Fiana.«

Über das Cover von "Kronenkampf" brauchen wir eigentlich nicht zu reden, denn das ist ohne Frage einfach nur umwerfend schön und passt perfekt zur Geschichte. Einer Geschichte, die aus Fianas Sicht erzählt wird und im Königreich Alandra spielt, in dem zwei Könige gemeinsam regieren. Der Kupferkönig Theon und der Eisenkönig, in diesem Fall die Eisenkönigin Sadira. Alle zehn Jahre findet der Kronenkampf statt, in dem die stärksten Eisernen um den  Thron kämpfen. Und dieses Mal muss auch Fiana daran teilnehmen. 
Ich habe mich unglaublich auf das Buch gefreut, denn es klang unglaublich vielversprechend.  
Valentina Fast hat ein ordentliches Erzähltempo drauf. Es passiert eine Menge Schlag auf Schlag ohne, dass man so richtig zum Luft holen kommt, was ich persönlich ganz gerne habe. Nur ging es diesmal so schnell, dass der für mich interessante, spannende Teil des Kronenkampfs bereits nach der Hälfte abgehandelt war. Ich weiß, dass die Bücher dieser Carlsen-Romantasy-Reihe immer Einzelbände sind/sein sollten und verstehe, warum alles so rasch passieren musste, um dahin zu kommen, wo wir am Ende gelandet sind, aber in meinen Augen hätte man aus dem Buch hervorragend eine Dilogie machen und den einzelnen Aspekten der Geschichte noch mehr Tiefe verleihen können. Gerade, weil Valentina Fast sich hier eine faszinierende neue Welt ausgedacht hat, neue Wesen und Kräfte und eine Liebesgeschichte, die unter die Haut gehen sollte - was sie getan hat, aber mit mehr Seiten noch mehr Intensität gehabt hätte. 
Nichtsdestotrotz habe ich jede Seite mit Fiana gefiebert, habe mit ihr gelitten, als sie und Kayden wieder und wieder feststellen mussten, dass ihre Liebe keine Zukunft hat. 
Die Nebenfiguren wie Ariana, Sadira und Dalia mochte ich auch sehr, ebenso wie das Ende, das wieder zeigt, dass die Liebe immer ihren Weg findet. Wenn auch nicht ganz ohne Verluste. 

-> Hier geht es zum Buch: Kronenkampf