Freitag, 11. Januar 2019

[Rezension] My Dead Sister´s Love Story

                                                            [Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: My Dead Sister´s Love Story
Autor: Lea Melcher
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 342
Preis:  3,99 [D] (E-Book) 

ISBN: 978-3-646-60473-3
 
Inhalt:
Manchmal musst du alles verlieren, um zu erfahren, was es dir bedeutet...
Antonias große Schwester Zoe war immer die Coole, die von allen bewundert wurde. Sie war es, die sich über Regeln hinwegsetzte und für ihre Überzeugungen eintrat. Doch nun ist sie tot, gestorben bei einem Autounfall. Für Antonia bricht eine Welt zusammen. Alles, was ihr bleibt, ist ein Tagebuch, von dessen Existenz sie bisher nichts ahnte, und das Bewusstsein, dass sie ihre Schwester nie wirklich gekannt hat. Wie kann es sein, dass der Wagen ungebremst gegen einen Brückenpfeiler krachte? Und was verband Zoe mit Max, dem angesagten Musiker, der mit ihr im Auto verunglückte? Zusammen mit Theo, Max’ geheimnisvollem jüngeren Bruder, macht sich Antonia auf die Spur einer verborgenen Liebesgeschichte – und dabei erfahren beide mehr über sich, als sie jemals für möglich gehalten hätten...

Protagonisten:
Antonia (Toni) ist erst 17 Jahre alt, als ihre Schwester Zoe bei einem schweren Autounfall ums Leben kommt. Dementsprechend ist sie von Beginn der Geschichte an emotional sehr, sehr mitgenommen. Ständig muss sie die mitleidigen Blicke ihrer Freunde und Klassenkameraden ertragen und wird aufgrund ihrer äußerlichen Ähnlichkeit oft mit Zoe verwechselt. Im Verlauf der Handlung wird sie immer mehr zu Zoe, was nicht nur ihre Freunde erschreckt.

Theo musste wie Antonia den selben schrecklichen Verlust erleiden. Mit Tonis Hilfe möchte er herausfinden, was in der Unfallnacht wirklich geschehen ist. Er wirkt wie ein Einzelgänger, der nicht viele Freunde hat, was jedoch täuscht. Auf seine eigene Art und Weise ist er eher zurückhaltend, ist jedoch für Toni da, sobald sie ihn braucht. Ich mochte ihn wirklich sehr - fast sogar noch lieber, als Antonia.

Meine Meinung:
Lea Melcher kann schreiben. Das muss ich vorneweg einfach mal festhalten. Es ist unglaublich, wie wortgewandt sie Antonias Gefühlswelt, die Gespräche zwischen ihr und Theo, ja sogar die kurzen Tagebucheinträge aus Zoes Sicht beschreibt. Man bekommt das Gefühl, nicht nur oberflächlich mit dem Thema Trauer und Verlust konfrontiert, sondern tiefgehend und fast schon kunstvoll damit umgeben zu werden. Sie spricht Wahrheiten aus, die ich nie besser hätte formulieren könnte. Ein Buch voller merkenswerter Zitate.
Ich selbst kann nicht wirklich nachvollziehen, wie es sein muss, einen so geliebten Menschen zu verlieren. Vielleicht erschienen mir Antonias Handlungen deswegen so zwiespältig. Natürlich möchte sie ihre Schwester verstehen, möchte ihr nah sein und sie am liebsten zurück ins Leben wünschen. Möchte wissen, warum sie kaum etwas über Zoe weiß und warum diese ihr so viel verheimlicht hat. Dass sie jedoch immer mehr versucht, selbst Zoe zu werden, war mir vor allem zum Ende hin doch ziemlich befremdlich. Sich dieselbe Frisur schneiden zu lassen, ist die eine Sache, aber sich ahnungslosen Menschen gegenüber als Zoe auszugeben, hat mich ein wenig an Tonis Zustand zweifeln lassen - es ist weder klug, noch rational, höchstens menschlich und deswegen irgendwie dann doch verständlich. Die Grenzen zwischen den beiden verschwimmen zunehmend, sodass ich selbst jetzt beim Schreiben immer wieder Zoe statt Toni schreiben will. Ja, die Geschichte hat sich in meinem Kopf verankert, mich berührt und emotional mitgenommen. Trotzdem war nur wenig Handlung vorhanden, die jedoch durch die liebenswerten Charaktere und den unglaublichen Schreibstil wieder aufgewartet wurde.      
Nachdem ich die letzte Seite des Buches gelesen hatte, konnte ich nicht glauben, dass das jetzt das Ende sein sollte. Etwas fehlte. Der runde Abschluss. Eine Auflösung. Trotzdem passte es einfach zum Rest der Geschichte und ich werde so hinnehmen. 


-> Hier geht es zum Buch: "My Dead Sister´s Love Story"


 

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