Samstag, 1. Februar 2020

[Rezension] Weil ich von dir träumte

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel:
Weil ich von dir träumte
Autor: Emma Wagner
Verlag: Tinte & Feder
Seiten: 490

Preis: 9,99 [D] (Taschenbuch)
           9,99 [A]
ISBN: 9782919809257   

Inhalt:
Seit ihrer Kindheit wird die Künstlerin Justine von einem wiederkehrenden Albtraum gequält, den sie in ihren Werken zu verarbeiten versucht. Als bei ihrer Ausstellung der geheimnisvolle Raphaël auftaucht, verspürt sie sofort eine Verbindung zu ihm. Fasziniert folgt sie ihm nach Korsika und schon bald zieht nicht nur er, sondern auch die die Insel sie in ihren Bann.
Aber warum will ihr Vater sie um jeden Preis zurückholen? Und wieso reagieren die Bewohner eines kleinen Bergdorfes so abweisend auf sie? Gemeinsam mit Raphaël begibt sie sich auf die Suche nach Antworten. Und stößt auf eine Geschichte von Liebe und Hass, die ihr bisheriges Leben in Frage stellt.


Protagonisten:
Justine ist Künstlerin, die das Fotografieren über alles liebt und noch am Anfang ihrer Karriere steht. Sie wird von immer dem gleichen Albtraum geplagt, der mit dem Unfalltod ihrer Mutter zusammenhängt. Gemeinsam mit Dean lebt sie in den USA und ich hätte sie am liebsten geschüttelt, als sie nach einem Dutzend Vorfällen immer noch nicht begreifen wollte, dass Dean ihr nicht gut tut.

Raphaël ist ein junger und sehr liebenswerter Mann, der Justine auf ihrer Ausstellung trifft und sie zu sich nach Korsika einlädt. Er spricht mehrere Sprachen, kennt sich sehr, sehr gut mit der Geschichte der Insel aus und hat eine Geduld, die bewundernswert ist. Vor allem, wenn man Deans Art bedenkt. 

Dean ist ein Vollidiot. Anders kann ich das nicht formulieren. Mag sein, dass er früher ein ganz romatischer und lieber Kerl gewesen ist, doch was man von ihm mitbekommt, beweist das direkte Gegenteil. Von der allerersten Seite an konnte ich ihn nicht leiden und hätte ihn im Laufe der Geschichte an die Wand klatschen können. So ein selbstverliebtes, herrisches und unhöfliches Verhalten ... da könnte ich glatt die Wände hochgehen.

Meine Meinung:
Emma Wagner hat ein Faible für tragische Familien- und große Liebesgeschichten. Auch diese gehört dazu und sie konnte mich vollkommen in ihren Bann ziehen. So sehr, dass ich die letzten 350 Seiten am Stück weggelesen habe und nicht einmal mitbekommen habe, dass es schon mitten in der Nacht war.
Zu allererst aber muss ich ihren Schreibstil hervorheben: Sie versteht es meisterhaft, Landschaften, Gerüche und Figuren so zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, sich mitten in der Story zu befinden. Es ist unglaublich.
Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven. Zum einen aus Justines Sicht, zum anderen abwechselnd aus Matteaus und Letitzias dreißig Jahre zuvor. So konnte man jeden von ihnen kennenlernen, konnte ihre Familiengeschichten erfahren und ich konnte beide Seiten bis zu einem gewissen Grad tatsächlich nachvollziehen.
Man lernt zudem unheimlich viel über Korsikas Geschichte, einheimische Bräuche, Traditionen und Sitten, über Flora und Fauna. All das fügt sich nahtlos in die Geschichte ein und gibt ihr noch einen besonderen Touch.
Emma Wagner schafft es immer wieder, einen auf die falsche Fährte zu locken. Ich hatte mehrere Vermutungen, aber nur mit wenigen lag ich wirklich richtig. Sie verknüpft Vergangenheit und Gegenwart gekonnt und schafft dadurch eine bewegende Erzählung, die wahnsinnig greifbar wird.
Das Buch ist ein auf und ab der Gefühle. Spannung, Sinnlichkeit, Gänsehautmomente und immer wieder dieses "Nein, das darf nicht wahr sein" ergeben eine explosive Mischung, die einen nicht mehr loslässt.
Ich habe mit Justine, Letitzia, Matteau und Raphaël mitgefiebert, habe ihre Familien verflucht, die so voller Schmerz, Hass und Wut stecken, dass sie sich nach und nach gegenseitig zerstört haben. Vor allem eine Szene hat mir so richtig das Herz gebrochen. 
Diese Geschichte geht unter die Haut. Vom Anfang bis zum Ende.


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