Samstag, 26. Mai 2018

[Rezension] Book Elements 3 – Das Geheimnis unter der Tinte

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Book Elements 3 – Das Geheimnis unter der Tinte
Autor: Stefanie Hasse
Verlag: Carlsen/Impress
Seiten: 352
Preis:    8,99 [D] (Taschenbuch)
              9,30 [A]
ISBN:  978-3-551-30094-2

 
Inhalt:
Seit Lin zur Romanfigur in ihrem einstigen Lieblingsbuch »Otherside« geworden ist, steht ihr Leben Kopf. Jede Geste und jeder Satz könnten ihr Schicksal unwiederbringlich verändern, denn hier wird alles zum geschriebenen Wort. Ihr bleibt nur eins übrig: das Tor zur Realität aufspüren, bevor das Buch, in dem sie sich befindet, zerstört wird. Dass ihr ausgerechnet Zacharias, der charismatische Held aus »Otherside«, dabei behilflich sein soll, gefällt ihrer großen Liebe Ric gar nicht. Aber für Eifersucht bleibt nicht viel Zeit, wenn Buchhelden real werden und die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit für immer zu verwischen drohen…
 

Protagonisten:
Lin ist unsere von Ric liebevoll getaufte "Tinkerbell", da sie sich aufgrund ihres Luftelements in eine Fee verwandeln kann. Sie war mir in diesem letzten Teil sehr viel sympathischer, als in den Teilen davor. Ihr Mut, ihre Entschlossenheit und ihre Liebe zu Ric sind ihre treibenden Kräfte. Sie würde alles tun, um die Realität sowie die Buchwelt zu retten.

Ric, aufbrausender Drache und heißer Feuer-Elementar. Er hat eine ziemliche Entwicklung hingelegt, ist deutlich ruhiger und umgänglicher geworden, auch wenn ab und an noch immer sein draufgängerisches Ich zum Vorschein kommt. Doch damit konnte ich gut leben, denn es brachte Unterhaltung ins sonst ziemlich ernste Geschehen.
 
Laurie ist ein ganz besonderer Charakter in diesem Teil. Sie wurde auch in den Büchern davor schon erwähnt, jedoch als unscheinbares, schüchternes Mädchen, das nie gerne im Mittelpunkt stehen will. Sie ist aber alles andere als das, sondern Doppelagentin, die für das sogenannte Zentrum arbeitet und die Wächter ausspioniert, was bereits im zweiten Teil am Ende erwähnt wurde. Doch um ihre Person ranken sich noch viel mehr Geheimnisse.

Meine Meinung:
In diesem Buch liegt der Fokus nicht mehr so stark nur auf Lin und Ric sondern mehr auf Laurie, Josh und einigen anderen. Da Lin und ihre Freunde sich noch immer in "Otherside" befinden, gibt es zwei Handlungsstränge. Zum einen die Geschehnisse um Lin, die verzweifelt versuchen, zurück zu kommen und zum anderen die Realität, in der Laurie eine tragende Rolle spielt. Es steht also nicht nur der Kampf gegen Thyra im Mittelpunkt, sondern auch ein Kampf zwischen Emotionen und Vernunft sowie Wissenschaft und Magie. Man erfährt so viel Interessantes zum Zentrum, zu den Wächtern und den Seelenlosen, wer gegen wen ist und wer für welches Ziel kämpft. Alle diese auf den ersten Blick verwirrenden Zusammenhänge werden zum Schluss deutlich und haben mich oft überraschen können.  
Viele der relativ kurzen Kapitel haben ein offenes Ende, sodass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen, was dem Buch hoch anzurechnen ist. Natürlich trägt auch Stefanie Hasses angenehmer Schreibstil dazu bei. Frisch, mit einer guten Portion Humor und vielen Gefühlen wird man durch die Geschichte geführt. 
Beide Handlungsstränge treffen dann im richtigen Moment aufeinander und entwickeln sich gemeinsam weiter. Die Autorin hält in diesem finalen Band einen Haufen überraschender Wendungen und Enthüllungen bereit, die mich das ein und andere Mal ungläubig haben gucken lassen. Da hätten wir beispielsweise Perry, Laurie und auch Zac, aber mehr werde ich nicht verraten.
Das Ende kam rasant und wurde auch etwas verwirrend, da so viel auf einmal passierte, sehr viele Personen genannt wurden, und jede Handlung beschrieben werden musste. Jedoch fiel schließlich alles an seinen Platz und eines führte zum anderen. 
Die Dramatik kam auf keinen Fall zu kurz. Es war wahnsinnig spannend, den Showdown zu erleben und einen Moment lang dachte ich wirklich, das war´s. Zum Glück war es das dann doch nicht und jede Figur bekam ihr Happy End, was mich sehr zufrieden gestimmt hat, denn seien wir ehrlich, solche Enden sind einem doch immer am liebsten.  

Dienstag, 22. Mai 2018

[Rezension] Die Shannara Chroniken - Die Erben von Shannara 3 - Elfenkönigin

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Die Shannara Chroniken - Die Erben von Shannara 3 - Elfenkönigin
Autor: Terry Brooks 
Verlag: Blanvalet Verlag
Seiten: 559
Preis:    9,99 [D] (Taschenbuch)
               10,30 [A]
ISBN:  978-3-7341-6141-4        


ACHTUNG! SPOILERGEFAHR!

Inhalt:
Die Aufgaben, die der Geist des Druiden Allanon den Nachfahren der Ohmsfords übertragen hat, erweisen sich als nahezu unerfüllbar. Walker Boh verliert auf der Suche nach dem schwarzen Elfenstein fast sein Leben – der Elementgeist Quickening kann ihn gerade noch rechtzeitig retten. Gemeinsam ziehen sie in das Reich der Zwerge, um das Juwel zu bergen. Währenddessen hat Wren Ohmsford endlich die verschollenen Elfen auf einer einsamen Insel entdeckt. Doch deren neue Heimat ist in großer Gefahr, ein grausamer Dämon will die Elfenkönigin und ihr Volk für immer vernichten ...  

Protagonisten:
Wren, die von Allanons Geist beauftragt wurde, die Elfen zu finden und in die Vier Lande zurückzubringen, ist eine zähe junge Frau, die weiß, wie man überlebt. Sie ist furchtlos, mutig und entschlossen, ihren Auftrag auszuführen, doch nicht ohne dabei etwas über ihre Familie und ihre Herkunft herauszufinden. Im Laufe der Geschichte fängt sie an zu zweifeln, sie weiß nicht mehr, wer sie wirklich ist, denn so viel wurde ihr verschwiegen. Doch sie lässt sich trotz vieler furchtbarer Verluste nicht beirren, auch wenn diese Reise ihr mehr nimmt, als nur Blut, Schweiß und Tränen.

Ellenroh Elessedil ist die Königin der Elfen von Arborlon. Mit ihren leidenschaftlichen blauen Augen, dem gütigen Lächeln und einer beeindruckenden Ruhe, die alle Ängste und Zweifel vertreiben zu können schien, herrscht sie über das Elfenvolk. Ihr Selbstvertrauen und ihre Sicherheit, die Last ihrer Vergangenheit und ihre Entschlossenheit, die Elfen - ihr Volk -  zu retten, haben sie von der ersten Seite an zu meiner Lieblingsfigur gemacht.     

Meine Meinung:
Ich weiß nicht, wie ich jetzt anfangen soll ... Dieses Buch hat mich gefühlsmäßig auf ein völlig neues Level gebracht. Ich kenne Terry Brooks großartigen Schreibstil inzwischen zu genüge und bin immer wieder unglaublich fasziniert von der Art wie er Beschreibungen voller Details in so mitreißender Weise darstellen kann. Man hat das Gefühl als würden die Landschaften leben, atmen und denken, die Magie ein vollkommen eigenes Wesen sein - so komplex und unfassbar, dass es einem unmöglich wird, alles zu begreifen.
Jeder Charakter steckt voller Eigenheiten, Zweifeln, Hoffnungen, sodass sie einem nur ans Herz wachsen können, so dunkel ihre wahren Beweggründe auch manchmal sein mögen. Wren zum Bespiel ist nicht nur eine Fahrende, die durch die Wälder streift. In ihr verbergen sich Talente und Fragen, die sie selbst gar nicht erahnt und dem Leser Stück für Stück näher gebracht werden. 
Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass es möglich wäre, bei diesem Buch zu weinen, denn so faszinierend Terry Brooks auch schreiben mag, seine Formulierungen sind trocken und auf den Punkt gebracht. Und trotzdem hat er es geschafft. Vorneweg muss gesagt sein, dass ich unglücklicherweise Pech habe mit Figuren, die ich mag, denn in den meisten Fällen sterben sie. Dieses Mal war es wieder so und ich verstehe bis jetzt nicht beziehungsweise will nicht verstehen, warum das notwendig gewesen sein soll. Ellenroh Elessedil sterben zu sehen, hat mich beinahe dazu gebracht, das Buch einfach wegzuwerfen und nicht mehr weiterzulesen. Es waren mindestens fünf Minuten Verzweiflung, Wut und einige Taschentücher von Nöten, bis ich mich aufraffen konnte, die nächste Seite umzublättern. Selbst jetzt beim Schreiben dieser Rezension tut es noch weh. Ich habe noch nie einem Charakter so hinterhergetrauert wie dieser Elfenkönigin. Vielen herzlichen Dank auch. 
Trotzdem ist dieser dritte Teil der "Erben von Shannara" mein absoluter Favorit. Zwischendurch gab es einige Kapitel auch um Walker Boh, Par und Coll, sodass sie nicht vollkommen in Vergessenheit geraten. 
Besonders spannend fand ich zudem die Geschichte um die Magie der Elfen und den schwerwiegenden Fehlern, die sie in der Vergangenheit machten. Ein Volk, das selbst ins Exil geflohen ist, gefangen durch seine eigenen Missetaten auf einer alles verschlingenden Insel.    
Spannend von vorne bis hinten ist dieses Buch einfach großartig und Terry Brooks mein persönlicher Meister des High-Fantasy.




Mittwoch, 16. Mai 2018

[Rezension] Prinzessin der Elfen 1 - Bedrohliche Liebe

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Prinzessin der Elfen 1 - Bedrohliche Liebe
Autor: Nicole Alfa
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 419
Preis:   3,99 [D] (E-Book)
               3,99 [A]
ISBN: 978-3-646-60422-1

Inhalt:
Eben noch wurde die 16-jährige Lucy in ihrem Zuhause von Unbekannten angegriffen, als sie sich im nächsten Moment auf einer Wiese in einer fremden Welt wiederfindet. Ein Portal hat sie in ihre eigentliche Heimat, das Reich der Elfen, gebracht. Lucy will das alles nicht glauben, immerhin ist sie ein ganz normales Mädchen und soll jetzt plötzlich die verloren geglaubte Tochter des Elfenkönigs sein? Ohne mich, denkt sie. Doch die Frage nach dem Grund für den Angriff und die Sorge um ihre Familie bringen Lucy schließlich dazu, ihr Schicksal – zumindest vorübergehend – anzunehmen. Vielleicht liegt es aber auch an den eisblauen Augen von Daan, der stets überall da auftaucht, wo Lucy ist. Auch wenn in seinem Blick noch etwas liegt, das sie einfach nicht deuten kann…

Protagonisten:
Lucyana (Lucy) ist eine sehr herzliche und offene Persönlichkeit. Es wird schnell offensichtlich, dass sie sich bei ihrem Onkel und ihrer Tante, bei denen sie aufgewachsen ist, eingesperrt fühlt. Sie möchte einfach nur leben wie ein ganz normales Mädchen. Verständlicherweise hat sich deswegen eine Menge Wut, Frust und Unverständnis angesammelt, die sie an ihrer Tante und ihrem Onkel ablässt.
Im Laufe der Geschichte lernt man sie immer besser kennen und trotz ihrer vielen Ängste, kämpft sie sich durch ihr nun vollkommen neues Leben. Sie war mir durchaus sympathisch, vor allem wegen ihrer Unvoreingenommenheit des "Rassenkonflikts" zwischen Elfen, Kobolden und Elben.

Daan ist wieder so eine spezielle Sorte Kerl. Der Kobold mit den eisblauen Augen ist in einem Augenblick hilfsbereit, fürsorglich und sanft, bevor er im nächsten Moment eine Mauer aufbaut, sich von Lucy distanziert und verschlossener den je wirkt. Ich bin solchen Charakteren gegenüber immer etwas skeptisch, denn sie haben meistens etwas zu verbergen und nach dem Ende bin ich mir da sogar mehr als sicher.

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches konnte mich vollkommen mitreißen. Spannend und mit einer guten Portion Action wird man in Lucys Leben und ihre Situation geführt. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber eine Akademiegeschichte auf keinen Fall. Um so überraschter war ich, als sie plötzlich im Reich der Elfen - Phönix genannt - in die Akademie der vereinten Völker gesteckt wird. Ich bin seit "Mythos Academy" bekennender Fan von Akademiegeschichten, weswegen ich diese Wendung überhaupt nicht schlimm fand. Im Gegenteil.
Natürlich wurde hier das Tempo etwas gebremst. Lucy muss sich mit ihrer neuen Situation abfinden, ihre Kräfte und sich selbst kennenlernen und sich auch gegen Hass und Abwertung behaupten. Sie wird mit einer völlig neuen Welt konfrontiert, in die sie nicht hineinpasst, obwohl sie als Teil dieser geboren wurde.
In Bezug auf ihre Tante und ihren Onkel, die sie auf der Erde zurücklassen musste, fehlte mir etwas. Natürlich ist Lucys Wut auf sie gerechtfertigt, doch ich hatte das Gefühl, dass sie im Lauf der Handlung einfach in Vergessenheit geraten sind. Dabei haben sie Lucy jahrelang ein Zuhause gegeben und sich um sie gekümmert.
Faszinierend und interessant fand ich die Darstellung der verschiedenen Völker auf Phönix. Elben, Elfen und Kobolde, die sich untereinander nicht sonderlich gut verstehen, ein Krieg, dessen Friedensverhandlungen sich als langwierig gestalten und auch Abneigungen innerhalb der Völker.
Ich hätte ja unglaublich gerne Lucys Eltern kennengelernt und ihre Version der Geschichte um Lucys Verschwinden aus Phönix, doch leider schienen sie als Oberhäupter der Elfen keine Zeit für ihre wiedergefundene Tochter zu haben. Vielleicht habe ich ja in Band zwei Glück.
Die Liebesgeschichte zwischen Lucy und Daan ist wieder so typisch für Jugendfantasybücher. Warum muss man sich bei einem Blick in die Augen eines Jungen gleich so hingezogen fühlen? Aber es gehört nun einmal dazu und ist so eine Hass-Liebe bei mir.
Am Schreibstil gibt es im Grunde nichts auszusetzen. Nicole Alfa schreibt sehr jugendlich, bildlich, weswegen manche Dinge, wie die Beschreibungen der einzelnen Völker, sich wiederholen, und voller Gefühl. Es verleiht der Geschichte noch ein bisschen mehr Magie und lässt einen die Welt der Elfen richtig spüren.
Ich bin unglaublich gespannt auf Teil zwei, denn das Ende der Geschichte lässt auf einige spannende Dinge schließen.