Montag, 29. August 2022

[Rezension] Zeit der Eismonde 3 - Das dunkle Mal

                                                                          [Rezensionsexemplar]


Titel: Zeit der Eismonde 3 - Das dunkle Mal
Autor: Anett E. Schlicht

Verlag: Piper 
Seiten: 452
Preis: 20,00 [D] (Taschenbuch)

           20,60 [A]
ISBN: 
978-3-492-50516-1

Inhalt: 
Während die Eismonde Aehdland mit einem Mantel aus Schnee und Kälte bedecken, erhebt sich inmitten des Winters eine neue Gefahr. Schatten steigen aus den Tiefen der Unterwelt empor, dunkle Kreaturen, die ihren Tribut fordern. Auch auf den Nordinseln tobt ein von Menschen heraufbeschworener Sturm. Der Krieg hat begonnen und Ouwen muss sich für eine Seite entscheiden. Genau wie der Schattenläufer Hayden. Er ist auf dem Weg zu den Ringolen, um seinen Freunden beizustehen. Auch Mattes und Aerion folgen den Pfaden der Götter. Als sie die Hauptstadt Esgar erreichen, scheinen sich ihre Hoffnungen auf Antworten zu erfüllen, doch die Königsstadt ist unter einem Bann aus dunkler Magie und Furcht gefangen – die Längste Nacht steht bevor und wird alles verändern.

Meine Meinung:
Band drei der Reihe ist für mich ein echtes Highlight. Gerade die zweite Hälfte hat mich so richtig mitgerissen und beten lassen, dass kein Charakter, den ich mochte, stirbt, denn in diesem Teil war Anett E. Schlicht nicht zimperlich und es hätte so ziemlich jeden treffen können. Gott sei Dank ist mein Herz heil geblieben. 
Wurde der Krieg in den beiden vorherigen Teil immer nur erwähnt, nimmt er nun einen großen Teil der Geschichte ein und man bekommt Einblicke in die Sichtweise der gegnerischen Seite, die unter der Herrschaft von Königin Amuriela Denarien (ich liebe diesen Namen) teile Ahedlands zurückfordert. Und auch hier zeigt sich wieder: es gibt nicht bloß die Guten und die Bösen. Nichts ist einfach schwarz oder weiß. 
Auch die Ereignisse der Längsten Nacht waren ein riesengroßes Highlight. Düster, unheimlich, blutig und magisch. Die beste Mischung überhaupt. 
Mit "Das dunkle Mal" hat Anett E. Schlicht einen rundherum hervorragenden Abschlussband einer wirklich extrem guten, komplexen und spannenden Fantasy-Trilogie geschrieben, die ich nur empfehlen kann.  

[Rezension] Zeit der Eismonde 2 - Schattenläufer

                                                                    [Rezensionsexemplar]


Titel: Zeit der Eismonde 2 - Schattenläufer
Autor: Anett E. Schlicht

Verlag: Piper 
Seiten: 416
Preis: 15,00 [D] (Taschenbuch)

           15,50 [A]
ISBN: 
978-3-492-28221-5 

Inhalt: 
Die Zeit der Eismonde hat begonnen, ein Winter, der viele Mondzyklen andauern wird. Ouwen ist auf dem Weg zu den Nordinseln, als ein schwerer Eissturm das Schiff von seinem Kurs abbringt. Doch nicht der Sturm ist sein wahrer Feind: Seine Widersacher sind näher, als er glaubt, und werden jetzt nicht nur ihm, sondern auch seinen Begleitern zum Verhängnis. Währenddessen unternimmt Mattes den riskanten Versuch, das zugeschneite Nordgebirge zu überqueren, um ein Versprechen zu halten. Auch Hayden folgt dem Pfad der Götter und trifft in der Königsstadt Esgar auf unerwartete Verbündete, die ihn in die Stadt der Toten führen ..

Meine Meinung:
Und noch eine Fortsetzung. August war der Monat der zweiten Bände. Und auch dieser hat mich absolut nicht enttäuscht. "Die Zeit der Eismonde 2" schließt da an, wo Band eins geendet hat. Ouwen ist zusammen mit Gestaltwandlerin Edevind auf dem Weg zu seiner Tante auf den Nordinseln, während sein Vater Mattes Aerion, die mit einer gefährlichen Gabe geboren wurde, über die Berge begleitet, um ein Versprechen einzulösen. Hinzu kommen die Handlungsstränge von Hayden und der Reva, der Prinzessin der Königsstadt. 
Ich liebe die Art und Weise, wie Anett E. Schlicht schreibt, ihre kalte, düstere Welt beschreibt und die Charaktere zum Leben erweckt. Sie haben so viel Tiefgang, so viel Hintergrund und wirken rundherum authentisch. Die Atmosphäre ist durchgehend da und lässt einen richtig in der Geschichte versinken. Diese Reihe wird mit jeder Seite besser und nachdem ich fertig war, konnte ich glücklicherweise direkt mit dem finalen dritten Teil weiter machen.   

Sonntag, 28. August 2022

[Rezension] Die Fürstin der Unterlande

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel: Die Fürstin der Unterlande
Autor: Evelyne Aschwanden  
Verlag: Tolino Media 
Seiten: 316
Preis: 12,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
978-3-7546-4250-4                                      

Inhalt: 
Nach ihrem Kampf gegen die Herrin findet sich Yasha in einer dunklen, kargen Welt wieder. Um in den Wald zurückzukehren und ihre Stiefschwester Daphne wiederzufinden, muss sie sich ausgerechnet mit ihrem alten Feind und Widersacher, dem Wolf, zusammentun. Gemeinsam begeben sie sich auf eine gefährliche Reise durch die Unterlande. Dabei wird Yasha immer stärker von vergessen geglaubten Erinnerungen eines früheren Lebens eingeholt. Schließlich muss sie sich der Frage stellen: Wie lange noch, bis die Jägerin die Kontrolle übernimmt?

Meine Meinung:
Nachdem ich Band eins so verschlungen habe, konnte ich die Fortsetzung kaum abwarten. "Die Fürstin der Unterlande" ist merklich düsterer und noch einmal ein wenig brutaler als Band eins. Hier gibt es wenig träumerische Elemente, denn Yasha und Daphne, die nach ihrem Kampf gegen die Herrin getrennt worden sind, befinden sich nun in den Unterlanden. Einem kargen, trostlosen, sterbenden Land, in dem die sogenannte Fürstin regiert. Um ihre Schwester wiederzufinden, muss Yasha sich ausgerechnet mit dem Wolf zusammentun, der bereits mehrmals versucht hat, sie beide umzubringen. 
Das relativ hohe Erzähltempo und die kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man rasch durch die Seiten fliegt und die immer wieder eingebauten Rückblenden decken Stück für Stück Dinge auf, die einen nur neugieriger auf das große Ganze machen und einen zwingen, dranzubleiben. Außerdem gibt es weitere Märchenandeutungen und Anspielungen, unerwartete Wendungen und verschwimmende Grenzen zwischen Gut und Böse, die einen dazu bringen, geschlossene Schubladen wieder zu öffnen. Was mir ein wenig gefehlt hat, war die Dynamik zwischen Yasha und Daphne, die Band eins so einzigartig gemacht hat. Da die beiden hier für einige Zeit getrennt sind, ist es natürlich nicht möglich gewesen, solche Szenen einzubauen, aber auch später spielt Daphne meinem Gefühl nach eine ehr untergeordnetere Rolle. Nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte wieder sehr geliebt und kann die Reihe nur jedem ans Herz legen. 


[Rezension] Rise of the Witch Queen

                                                            [Rezensionsexemplar]


Titel: Rise of the Witch Queen - Beraubte Magie
Autor: Verena Bachmann
Verlag: Carlsen
Seiten: 352
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
           15,50 [A]
ISBN: 978-3-551-58482-3

Inhalt:  
Als neue Hexenkönigin muss sich die sonst so vor Selbstbewusstsein strotzende Enju erst noch beweisen. Doch die erste Bewährungsprobe lässt nicht lange auf sich warten: Etwas Böses greift auf einer heiligen Insel die Menschen an. Allein die Königin der Hexen besitzt genügend Magie, um sich dem Wesen zu stellen. Allerdings spielen Enjus Kräfte seit einiger Zeit total verrückt und so bleibt ihr nur ein Ausweg: Sie muss Kayneth, den gefährlich attraktiven Anführer der Beasts, um Hilfe bitten. Aber dafür muss sich Enju endlich ihren Gefühlen zu ihm stellen …

Meine Meinung:
Dass es eine Fortsetzung zu "The Witch Queen" gibt, hat mich total gefreut, da ich den ersten Teil wirklich gut fand. Enju ist nun Königin der Hexen, aber wirklich in ihre neue Rolle eingefunden hat sie sich nicht. Hinzu kommt, dass ihre Magie ständig verrückt spielt und Kayneth sie verlässt und ihr damit das Herz bricht. Dann sind da noch zwei Zwillingshexen, die ihr das Leben schwer machen und eine Hochzeit, die durch mysteriöse Morde gestört wird. Die Mischung aus Fantasy, Krimi und Liebesgeschichte konnte mich wieder kriegen. Allerdings wirkte Enju weniger taff als in Band eins und hat sich viel zu sehr auf ihre Magie verlassen, obwohl sie bereits bewiesen hat, dass sie auch so kämpfen kann. Das Drama um Kayneth war sicherlich ein Twist in der Geschichte, um für Spannung und Knistern zu sorgen, hätte er gefehlt, wäre das Buch nicht weniger spannend gewesen. Wie schon Teil eins ist die Geschichte kurzweilig und temporeich, sodass man rasch durch die Seiten fliegt. Es treten viele Charaktere auf, die aber meist nur oberflächlich angekratzt werden und deswegen keine nennenswerte Tiefe entwickeln, was für mich jedoch nicht sehr schlimm war, da es einfach Spaß macht, Enju während dieser Hochzeit zu begleiten und herauszufinden, was hinter den Morden und ihrer herumspinnenden Magie steckt.  

[Rezension] Die Chroniken von Solaris 1 - Air Awoken

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel: Die Chroniken von Solaris 1 - Air Awoken
Autor: Elise Kova
Verlag: Carlsen
Seiten: 432
Preis: 16,00 [D] (Klappenbroschur)
           16,50 [A]
ISBN: 978-3-551-58484-7

Inhalt:  
Vhalla ist glücklich in ihrer stillen Welt aus Büchern. Bis eine einzige Nacht ihr Leben für immer verändert. Aldrik, Kronprinz und mächtigster Feuerzähmer des Reiches, wurde im Krieg tödlich verwundet. Als Vhalla sein Leben rettet, erwacht ihre Magie und schmiedet ein unzerstörbares Band zwischen ihr und dem Prinzen – denn Vhalla ist eine Windläuferin, die erste seit 150 Jahren. Doch ihre Luftmagie ist gefürchtet und niemand darf davon wissen, am allerwenigsten der Kaiser. Während im Norden an der Front die Kämpfe wüten, kommen Aldrik und Vhalla sich immer näher. Aber ihre Liebe könnte ganz Solaris in Flammen aufgehen lassen ...

Protagonisten:
Vhalla arbeitet seit vielen Jahren im Schloss des Kaisers in der Bibliothek und genießt die Gegenwart von Büchern mehr als alles andere. Sie könnte ewig in fremden Welten versinken und aus der Ferne den goldenen Prinzen anschmachten. Bis sich eines Tages herausstellt, dass sie Kräfte besitzt, die sie zu einer Waffe machen könnten. 

Meine Meinung:
Verschollene Elementmagie, ein Kronprinz und eine junge Protagonistin, in der mehr steckt, als man zuerst vermutet. "Air Awoken" ist der Auftakt einer mehrteiligen High Fantasy Reihe von Autorin Elise Kova. Vhalla ist ein "typischer" Charakter. Sie ist unerfahren, jung und zu Beginn ziemlich naiv. Umso größer ist die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht. Sie lernt, ihre Magie zu akzeptieren und sich gegen Kronprinz Aldrik und andere Widrigkeiten zu behaupten. Aldrik ist Feuerzähmer, Thronfolger und mehr als unsympathisch, konnte bis zum Ende hin aber ein paar Sympathiepunkte sammeln. 
Man merkt dem Tempo der Geschichte deutlich an, dass es sich um einen Eröffnungsband handelt, dem noch mehr als zwei Teile folgen werden, denn die Geschichte nimmt nur langsam Fahrt auf und es geschieht nicht allzu viel, da Vhalla Zeit braucht, um zu akzeptieren, dass sie eine Magierin ist und dann auch noch Kräfte besitzt, die seit Jahrzehnten als verschwunden galten. Nichts desto trotz liest das Buch sich flüssig und ohne Probleme. An vielen Stellen konnte ich mich wahnsinnig gut mit Vhalla identifizieren, denn sie ist jemand, der schwer Nein sagen kann und sehr viel Mitgefühl hat. Das letzte Drittel hat schließlich dafür gesorgt, dass ich Seite um Seite verschlungen habe und etwas enttäuscht war, als das Buch plötzlich zu Ende war. Ich bin extrem gespannt, wie es nun weitergehen wird.  

[Rezension] Rules of Kings - Sonnenbegehrt

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel: Rules of Kings - Sonnenbegehrt 
Autor: Chrissy Em Rose
Verlag: Nova MD 
Seiten: 320
Preis: 14,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
978-3-9859543-3-9 

Inhalt:  
König Julien, Herrscher über das Reich der Sonne, kennt nur ein Ziel: das Reich des Mondes eines Tages für sich zu beanspruchen. Dafür nimmt er sogar eine Ehe in Kauf, obwohl die Prophezeiung besagt, dass sein eigener Sohn ihn einmal den Thron kosten wird. Nur hat er die Rechnung ohne die Prinzessin gemacht, die sich so gar nicht in ihrer neuen Rolle als Ehefrau zurechtfinden will.
Als hätte der Auftragsmörder Morris nicht schon genug mit den Schlachtplänen seines Freundes zu tun, begegnet er in all dem Chaos einer Frau, die sein Herz im Sturm erobert. Allerdings macht sie von Anfang an klar, dass sie das Reich der Sonne verlassen will. Gerade als Morris denkt, seine Gefühle wieder im Griff zu haben, bekommt er einen Auftrag, der seine ganze Welt auf den Kopf stellt.

Protagonisten:
Morris ist Auftragsmörder im Dienste des Königs aus dem Reich der Sonne. Er erfüllt seine Aufträge ohne Fragen zu stellen und tötet effektiv und unauffällig. Meist ist er eher mürrisch gelaunt, kann aber auch ganz anders. 

Emilia ist Schneiderin und war einst die Geliebte von König Julien, bevor sie aus dem Palast und der Hauptstadt verbannt wurde. Nun möchte sie das Reich der Sonne verlassen, um einen Neuanfang zu wagen. 

Julien ist König des Reichs der Sonne, gut aussehend, machthungrig und jung. Er nimmt sich, was er möchte und bekommt normalerweise alles, was er will. 

Roana ist Prinzessin des Reichs der Rose, selbstbewusst, belesen und nicht auf den Mund gefallen. Als ihr Vater sie mit König Julien verheiraten will, setzt sie alles daran, die Hochzeit platzen zu lassen, in dem sie sich so unliebsam wie möglich macht. 

Meine Meinung:
"Rule of Kings" ist der Auftakt einer neuen Reihe von Chrissy Em Rose und konnte mich mit seinem wundervollen Cover auf Anhieb catchen. Die Ornamente, das Schwert, die Krone und die Kapuzengestalt schreien förmlich nach allem, was ich an Fantasy liebe. Zwischen den Buchdeckeln verbirgt sich eine einfach und flüssig zu lesende Geschichte, die aus vier Perspektiven erzählt wird. Hauptsächlich dreht sich die Handlung um das Motiv der Liebe, obwohl dieses Buch definitiv keine Liebesroman ist. Ein Auftragsmörder, der zu lieben lernt, ein König, der Liebe mit Besitz verwechselt, eine Schneiderin, der die Liebe in den Weg gerät und eine Prinzessin, die heiraten soll, obwohl sie ihren künftigen Ehemann nicht einmal richtig kennt. Hinzu kommen Intrigen, Mord und interessante Wendungen. Überblickt man als Leser/in das Geschehen recht gut und weiß sehr schnell über die Verknüpfungen der Charaktere Bescheid, geht es den Figuren da ganz anders und die ein oder andere Erkenntnis kommt erst zum Ende hin. Dennoch bleiben viele Fragen ungeklärt, der Cliffhanger ist einer der ganz fiesen Sorte, aber so, so gut. Ich mochte Morris von allen vier Figuren am liebsten. Er ist zwar oft mürrisch und vermutlich niemand, mit dem ich in Realität Zeit verbringen würde, aber an ihm zeigt die Autorin klar, dass man ein Buch niemals nur nach dem Cover beurteilen sollte.  

Samstag, 27. August 2022

[Rezension] Das Buch der Seelen

                                                                   [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Das Buch der Seelen
Autor: Mechthild Gläser

Verlag: Loewe
Seiten: 448
Preis: 16,95 [D] (Klappenbroschur)

           17,50 [A]
ISBN: 
978-3-7432-1276-3  

Inhalt: 
Seit Generationen gehört Elsies Familie ein Fotostudio. Elsie liebt die alten Kameras, die gemalten Bildhintergründe und die historischen Fotografien mit ihren gezackten weißen Rändern. Besonders das Bildnis des jungen Lords Aidan Storm hat es ihr angetan. Diesem Bild erzählt sie hin und wieder sogar ihre Sorgen. Was sie nicht weiß: Er kann sie hören.
Als Aidans Foto eines Tages aus dem Album verschwindet, ist Elsie untröstlich. Aber dann taucht der junge Lord plötzlich wieder auf. Ausgerechnet auf Instagram …


Protagonisten:
Elsie ist begeistert von Fotografie, alten Kameras und hat einen ganz besonderen Blick auf die Welt. Ihr Fallen die außergewöhnlichsten Dinge auf, die sie in Szene setzen und fotografieren will, worüber andere nur den Kopf schütteln würde. Zudem ist sie wortgewandt und mutig. 

Aiden ist ein junger Lord, der als Fotografie in einem Album klebt und schon lange als tot gilt. Bis er plötzlich vor Elsies Nase auftaucht. Quicklebendig, gutaussehend und höflich wie ein paar Jahrhunderte zuvor. 

Meine Meinung:
Die Bücher von Mechthild Gläser haben jedes Mal einen besonderen Flair. Mit "Das Buch der Seelen" entführt sie ihre Leserschaft nach Schottland in die schöne Stadt Edinburgh. Protagonistin Elsie begeistert sich leidenschaftlich für Fotografie und alte Kameras, was zum Teil mit ihrer Familiengeschichte zu tun hat. Als eines Tages Lord Aiden Storm, eigentlich seit Jahrzehnten verstorben, an ihrer Schule auftaucht, erfährt sie Dinge, die sie sich niemals zu träumen gewagt hätte. 
Das Buch ist ein Einzelband, liest sich wunderschön und löst direkt Kopfkino aus. Wer zum Beispiel Kerstin Giers Jugendbücher liebt, dem kann ich gerade "Das Buch der Seelen" nur ans Herz legen. Es ist magisch, spannend, humorvoll und auch ein kleines bisschen romantisch. Die Charaktere haben genau die richtige Tiefe, viele Kleinigkeiten führen am Ende zu einem großen Ganzen und das Setting passt hier wie die Faust aufs Auge. Eine bessere Geschichte für einen regnerischen Abend im anstehenden Herbst gibt es nicht. 

[Rezension] Fate - The Winx Saga - Ein Feuer wird entfacht

                                                                  [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Fate - The Winx Saga - Ein Feuer wird entfacht 
Autor: Sarah Rees Brennan

Verlag: Loewe
Seiten: 320
Preis: 14,95 [D] (Klappenbroschur)

           15,40 [A]
ISBN: 
978-3-7432-1167-4 

Inhalt: 
Jede vernünftige Fee sendet ihre Kinder nach Alfea, der einzigen Schule für Feen aller Reiche. In diesem Jahr soll es für die neuen Schüler*innen einen Orientierungstag geben. Schulleiterin Farah Dowling steckt mitten in den Vorbereitungen, als ihr ein Brief ihrer Vorgängerin in die Hände fällt: Rosalind spricht darin von etwas sehr Wertvollem, das sich in der Ersten Welt, dem seltsamen Menschenland, verbirgt. Dabei kann es sich nur um einen magischen Schatz handeln oder um eine todbringende Waffe. Oder vielleicht beides.

Protagonisten:
Farah Dowling ist Direktorin von Alfea, der Schule für Feen aller Reiche. Bevor sie den Posten übernahm, agierte sie Soldatin unter dem Kommando von Rosalind. Sie zeigt nicht oft, was sie fühlt, wirkt unnahbar und distanziert, doch sie liebt diese Schule und ist das Herz von Alfea.

Meine Meinung:
Wie habe ich mich darüber gefreut, dass dieser zweite Band der Winx Saga-Reihe zur Netflix Serie ein Prequel ist. Sprich, die Handlung spielt ein Jahr bevor Bloom nach Alfea kommt. Ich musste es einfach in einem Rutsch durchlesen. Geschrieben ist die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Stelle, Riven, Terra, Musa, Aisha, Beatrix und Sky bekommen ihre Kapitel ebenso wie Saul Silva, Farah Dowling und Ben Harvey. Auch Bloom und ihre Mutter haben bereits einen kleinen Auftritt. Stella ist so anstrengend wie gewohnt, Riven steht ihr da in nichts nach, obwohl man einen guten Eindruck davon bekommt, wie schwer er es in seinem ersten Jahr in Alfea hatte, wie mühsam es für ihn war, sich einzuleben. Zudem lernt man Stellas Freundin Rikki kennen, die bereits in Staffel eins erwähnt wurde. Musa, Miss Dowling und Mr. Silva sind und bleiben meine Lieblingsfiguren, weswegen ich die Kapitel aus ihren Perspektiven auch am liebsten gelesen habe. 
Für mich ein schöner Zusatz zur Serie, um die Charaktere noch ein wenig besser kennenzulernen. Die Autorin hat ihre Persönlichkeiten wirklich treffen eingefangen und in Worte gefasst. 


Freitag, 5. August 2022

[Rezension] Die Wahrhaftige (Die sieben Königreiche 4)

                                                                       [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Die Wahrhaftige (Die sieben Königreiche 4)
Autor: Kristin Cashore 

Verlag: Carlsen
Seiten: 592
Preis: 17,00 [D] (Klappenbroschur)

           17,50 [A]
ISBN: 
978-3-551-58460-1

Inhalt: 
Bitterblue ist seit einigen Jahren junge Königin von Monsea. Als jenseits des Ozeans ein neues Land entdeckt wird, ist sie voller Neugier. Winterburg hat Luftschiffe und eine große Akademie – und es gibt dort ganz andere Arten Magie. Doch als Bitterblues Gesandte dort unter verdächtigen Umständen ertrinken, wird sie misstrauisch. Zusammen mit Giddon, der sie seit langem heimlich liebt, macht sie sich auf den Weg nach Winterburg, um die Wahrheit herauszufinden. Als Bitterblue entführt wird und Giddon sie für tot hält, wird ihre unausgesprochene Liebe auf die Probe gestellt und ihre Mission droht zu scheitern …

Protagonisten:
Bitterblue ist Königin von Monsea und ein durch und durch liebenswerter Mensch. Ich mochte sie von Sekunde eins an. Manchmal wirkt sie unbedarft und unsicher, im nächsten Augenblick wieder stark und unerschütterlich. 

Meine Meinung:
Bei "Die Wahrhaftige" handelt es sich um den vierten Teil der Reihe "Die sieben Könige" allerdings kann man diesen unabhängig von der Originaltrilogie lesen, was ich getan habe. Verständnisprobleme hatte ich keine. Dennoch hat es eine gewisse Zeit gebraucht bis ich mich in die Geschichte eingelesen hatte. Von Beginn an wird man mit vielen Figuren konfrontiert und es gibt einige Kapitel aus der Sicht der sogenannten Bürgin (ein Seeungeheuer, das Schätze sammelt und tief unten im Meer lebt). Der Sinn dieser Kapitel hat sich mir erst nach und nach ergeben. Dann fand ich es genial. 
Giddon und Königin Bitterblue sowie der Fuchs Abenteuer sind mit Abstand meine liebsten Charaktere der Geschichte. Neben ihren Sichtweisen kommen Kapitel aus Lovisas Perspektive hinzu, einer Studentin aus Winterburg, deren Eltern einflussreiche Politiker sind. Generell spielt Politik eine ziemlich große Rolle. Spannend wurde es für mich erst nach der Hälfte der Seiten und von da an hat die Geschichte konstant Fahrt aufgenommen. Intrigen, Geheimnisse und politische Konflikte sowie familiäre Probleme, Freundschaft und Liebe gehen hier Hand in Hand. 
Die zweite Hälfte hat für mich einiges gerissen, weswegen ich wirklich neugierig auf die Vorgängerbände geworden bin. 

[Rezension] Cursed Worlds - Aus ihren Schatten ...

                                                                        [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Cursed Worlds - Aus ihren Schatten ... 
Autor: Rena Fischer

Verlag: Moon Notes 
Seiten: 512
Preis: 15,00 [D] (Hardcover)

           15,50 [A]
ISBN: 
978-3-96976-001-7 

Inhalt: 

Das Einzige, was Sis und ihrem Bruder von ihrer Familie geblieben ist, ist eine Gewandfibel: ein mysteriöser Schmuck, der zur Überquerung der Welten befähigen soll. Damit ausgerüstet machen sich die beiden Geschwister auf den Weg, um ihre Eltern und ihren Zwillingsbruder zu suchen, die vor vielen Jahren unter mysteriösen Umständen verschwunden sind.
Dabei treffen sie auf jede Menge unbekannter Gefahren und kommen schließlich einem großen Geheimnis auf die Spur … Wird es sie alle töten – oder die Familie endlich wieder vereinen? Wer ist Freund und wer Feind? 

Protagonisten:
Sis
ist Finns ältere Schwester und hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf ihren Bruder aufzupassen seit sie ohne ihre Eltern bei ihrer Großmutter aufwachsen. Sie bricht nie die Regeln, ist fleißig und freundlich und damit das Gegenteil ihres Bruders. 

Meine Meinung:
"Cursed Worlds" ist der Auftakt einer Romantasy-Reihe, die ganz dem Stil von Rena Fischer entspricht. Geschrieben ist die Geschichte aus vielen Sichtweisen, sodass man genauere Einblicke in die Gedanken und Gefühle der einzelnen Figuren bekommt. Meist sind die Abschnitte relativ kurz gehalten, wodurch man rasch vorankommt. Sis und ihre Bruder Finn sowie ihr gemeinsamer Freund Luke begeben sich nach einigen mysteriösen Ereignissen nach Spanien, um dort dem Verschwinden ihrer Eltern auf die Spur zu kommen. Dabei werden sie mit der Tatsache konfrontiert, dass Magie real ist. Und sie zwischen den Welten wandern können. Die beiden Welten neben unserer Erde sind kreativ ausgearbeitet und stecken voller Magie, gefährlicher Wesen und anderen Hindernissen. Der Bösewicht ist ein klassisch-charmanter Fiesling, der eiskalt freundlich und gleichzeitig brutal sein kann. Bei vielen Charakteren konnte ich nicht einschätzen, ob ihnen zu trauen ist oder nicht oder welches Spiel sie wirklich spielen. Gerade als man denkt, man wüsste es, wird man eines besseren belehrt. Das hat Rena Fischer ausgezeichnet hingekriegt. Dennoch war ich emotional nicht zu einhundert Prozent involviert. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, in die Geschichte einzutauchen.

[Rezension] Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness

                                                                         [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness 
Autor: Jay Kristoff

Verlag: Fischer Tor
Seiten: 1024
Preis: 26,00 [D] (Hardcover)

           26,80 [A]
ISBN: 
978-3-596-70040-0 

Inhalt: 

Vor 27 Jahren ging die Sonne unter – und seitdem sind die Armeen der Vampire auf dem Vormarsch. Stück für Stück haben sie ihr ewiges Reich ausgedehnt und den Menschen den Boden streitig gemacht, bis nur noch an wenigen Orten ein unbeschwertes Leben möglich ist. Kleine Inseln des Lichts in einem Meer aus ewiger Finsternis.

Als der junge Gabriel de León sein Heimatdorf verlassen muss, führt ihn sein Weg nach San Michon, zum Orden der Silberwächter, einer heiligen Bruderschaft, die das Reich und die Kirche gegen den Ansturm der Bestien verteidigt. Und noch ahnt er nicht, dass er zur größten Legende des Ordens werden wird – und zur letzten Hoffnung einer sterbenden Welt.  


Protagonisten:
Gabriel de León ist ein Bleichblut. Halb Mensch, halb Vampir und noch ein Junge, als er es herausfindet. Kurz darauf wird er zum Orden der Silberwächter mitgenommen, um dort ausgebildet zu werden. 

Meine Meinung:
Lesen, Freunde! Ihr müsst dieses Meisterwerk lesen! Diese Vampirgeschichte ist der absolute Wahnsinn. Dank "Nevernight" hatte ich unglaublich hohe Erwartungen an Jay Kristoffs neues Buch und sie wurden sogar übertroffen. Es braucht zwar ein wenig, ehe man in die Geschichte hineinfindet und sich an die Erzählweise gewöhnt hat, aber dann klebt man an den Seiten. Es ist düster, es ist blutig, es ist brutal, episch und voller Twists, die man nicht kommen sieht. Wie immer muss man auf alles gefasst sein, denn Jay Kristoff kennt keine Gnade. So sterben gut und gerne etliche Charaktere, die man vorher ins Herz geschlossen hat. 
Man erlebt die Geschichte aus zwei zeitlichen Handlungssträngen. Einmal während Gabriels Ausbildung im Orden der Silberwächter und einmal viele, viele Jahre später, als er längst erwachsen ist und sein Name eine Legende. Die wunderschönen Illustrationen zwischendurch machen das Lesen zu einem echten Erlebnis. Am Ende saß ich da und wollte mehr. Dabei hat das Buch bereits über 1000 Seiten. Dennoch waren es mir zu wenig. Gänsehaut, Tränen und viele, viele Flüche sind vorprogrammiert. Jahreshighlight Platz Nummer eins! 

Donnerstag, 4. August 2022

[Rezension] Zeit der Eismonde

                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: Zeit der Eismonde 1
Autor: Anett E. Schlicht

Verlag: Piper 
Seiten: 384
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)

           15,50 [A]
ISBN: 
978-3-492-28193-5

Inhalt: 
Wispernde Stimmen in der Dunkelheit, Albträume in der Nacht und grausame Visionen am Tag: Der siebzehnjährige Ouwen glaubt, den Verstand zu verlieren. Als ihn eines Nachts ein mysteriöser Fremder aus dem Schlaf reißt und ihn auffordert, unverzüglich mit ihm aus seiner Heimat zu fliehen, fürchtet er, in einem seiner Albträume gefangen zu sein. Doch der Schattenläufer Hayden ist real - genau wie die dunklen Jäger, die Ouwens Spur aufgenommen haben. Und Ouwen weiß, wer ihnen in die Hände fällt, ist für immer verloren …

Protagonisten:
Ouwen ist siebzehn Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf zusammen mit seinem Vater. Nacht für Nacht suchen ihn Albträume und Visionen heim, deren Bedeutung im unklar sind und ihm Angst machen. Er ist ein Junge, der in seiner Heimat bleiben möchte, doch genau die muss er verlassen, um in Sicherheit zu sein.  

Meine Meinung: 
"Zeit der Eismonde" ist der erste Band der High Fantasy Trilogie von Anett E. Schlicht. Sie handelt vom jungen Ouwen, der eine gefährliche Reise antreten muss, denn seine besondere Gabe macht ihn zu einem Ziel für die dunklen Jäger. Unterwegs trifft er auf neue Freunde und eine Wölfin zu seiner stetigen Begleiterin und Beschützerin wird. Anett E. Schlicht schreibt unglaublich atmosphärisch, sodass man selbst jetzt bei über 30°C Außentemperatur ein gutes Gefühl für das winterliche Setting bekommt. Quasi eine Abkühlung für den Geist. 
Ouwen ist ein Charakter, den man eigentlich nur mögen kann. Er ist zu Beginn unsicher und zweifelt verständlicherweise an dem, was vor ihm liegt, doch er lernt schnell und wächst rasch in seine neuen Aufgaben hinein. Immer wieder gibt es kurze Kapitel aus den Sichtweisen anderer Figuren, sodass man mehr über die Hintergrundgeschichte erfährt und auch, was im Rest des Reiches vor sich geht. Diese Art und Weise, ein Buch aufzubauen, gefällt mir gerade im Bereich High Fantasy immer besonders gut. All die Andeutungen und auch das Ende machen neugierig auf die Fortsetzung. Epische Schlachten findet man hier nicht, aber dafür punktet die Geschichte mit einer tollen Welt, einem bildlichen Schreibstil und spannenden Charakteren.