Sonntag, 30. August 2020

Das Geheimnis der Schwestern

                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: Das Geheimnis der Schwestern
Autor: Serena Valentino, Walt Disney

Verlag: Carlsen
Seiten: 288
Preis: 12,00 [D] (Hardcover)

           12,40 [A]
ISBN: 
978-3-551-28044-2

Band 6 der Disney-Villains-Reihe

Inhalt:
Wird jemals wieder etwas so sein wie vorher, wenn die Wahrheit über die verdrehten Schwestern ans Licht kommt? Seit jeher haben die drei Hexenschwestern Lucinda, Ruby und Martha die Schicksale der schlimmsten und größten Schurkinnen und Bösewichter nach ihrem Gutdünken gelenkt und beeinflusst. Aus Unschuldigen haben sie Monster gemacht, aus Engeln Teufel. Aber nun fordern ihre Opfer Gerechtigkeit und die Geheimnisse der teuflischen Schwester drohen, enthüllt zu werden.

Protagonisten:
Lucinda, Martha und Ruby sind die eigentlichen Bösewichte der Villains-Reihe. Ich wage zu behaupten, dass sie sogar noch schlimmer als die eigentlichen Bösewichte sind, denn oft sorgen sie dafür, dass alles so richtig aus dem Ruder läuft. In ihrem verdrehten Wahnsinn versuchen sie zu helfen. Mal Maleficent, mal Gothel, mal sich selbst oder ihrer geliebten Circe. Und immer kommt am Ende Tod und Verderben dabei heraus. Sie manipulieren, intrigieren und korrumpieren. Ich konnte sie in den ersten fünf Bänden wirklich nicht ausstehen. Geändert hat sich das mit diesem Buch ein wenig. Aber auch nur ein kleines bisschen.  

Meine Meinung:
Punkt eins: Es gibt Illustrationen! Ganz viele und wunderschöne Illustrationen. Außerdem eine Karte und Stammbäume aller Charaktere, die in der gesamten Reihe auftauchen. Das war dringend nötig, denn vor allem zu Beginn der Bücher bin ich immer mal wieder durcheinander gekommen, da die Autorin ja auch Charaktere dazuerfunden hat und sämtliche Bösewicht-Geschichten irgendwie miteinander verwebt. 
Handlungstechnisch führen alle Fäden der letzten Bände endlich zusammen. Ich hatte richtiggehend Erleuchtungen während des Lesens. Aller Rätsels Lösungen befinden sich zwischen diesen Buchdeckeln. Worin das Geheimnis der Schwestern besteht, konnte ich ahnen, nachdem die ersten Andeutungen fielen. Erstaunt hat es mich dennoch. 
Schneewittchen, Circe, Nanny, die Gute Fee und Jacob, den man in Gothels Geschichte kennenlernt, spielen hier eine entscheidende Rolle. 
Mich konnte das Buch auf jeden Fall mehr packen als manch andere Teile der Reihe. So sehr, dass ich es an einem Tag durchgelesen habe. Dabei waren meine Erwartungen gar nicht so hoch. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie erfüllt und sogar übererfüllt wurden. 
Trotz des eher distanzierten Schreibstils der Autorin konnte ich an einigen Stellen wirklich mit den Figuren mitfühlen. 
Zum Schluss bekommt man noch einiges an Action präsentiert, ehe tatsächlich sowas wie ein Happy End eintritt. 
Mich persönlich hat das Buch positiv überrascht. 

-> Hier geht es zum Buch: Das Geheimnis der Schwestern


[Rezension] Das verzauberte Haar

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel: Das verzauberte Haar
Autor: Serena Valentino, Walt Disney

Verlag: Carlsen
Seiten: 384
Preis: 12,00 [D] (Hardcover)

           12,40 [A]
ISBN: 
978-3-551-28042-8

Band 5 der Disney-Villains-Reihe

Inhalt:
Das Märchen von Rapunzel ist so magisch wie das lange glänzende Haar seiner Heldin. Ein junges Mädchen wird seinen Eltern von einer Hexe weggenommen und dazu verdammt, in einem hohen düsteren Turm zu leben. Die alte Hexe bemuttert sie wie eine wachsame Glucke, die am besten weiß, was gut für ihr Küken ist. Aber was weiß die alte Gothel überhaupt? Dieser Roman taucht tief in ihre Vergangenheit, um zu ergründen, warum die alte Zauberin so überzeugt davon ist, dass sie alles am besten weiß.

Protagonisten:
Gothel ist eine Hexe, die zusammen mit ihren beiden Schwestern im Wald der Toten aufwächst. Einem trostlosen Ort voller Toter, Dunkelheit und einer Mutter, deren Macht und Grausamkeit jede Vorstellung überschreitet. Aus dem Film "Rapunzel - neu verföhnt" kennt man sie als eine Frau, der ewige Jugend und Schönheit über alles geht, die nicht davor zurückschreckt, Menschen zu verletzen und zu töten, wenn es ihrem Zweck dient. 

Meine Meinung:
Gothel ist nach Maleficent und der Bösen Königin eine meiner liebsten Disney Bösewichte, weswegen ich mich total auf ihre Geschichte gefreut habe. Umso begeisterter war ich, als ich gesehen habe, wie  dick das Buch im Vergleich zu den anderen Bänden ist. Das Cover ist wieder einmal ein Traum. 
Gothels Geschichte beginnt mit ihr und ihren beiden Schwestern. Man erfährt sehr viel über ihr Leben als junges Mädchen. Über ihre Mutter und ihr Vermächtnis. Über ihr Streben nach Magie, über ihre Liebe zu ihren Schwestern und über den Zwiespalt, den ihr Erbe und ihre Schwestern in ihr auslösen. Wie viel ihr genommen wird, wie viel Schmerz sie erfahren muss, wie viel Leid. 
Zwischendurch gab es einige Stellen, die sich gezogen haben, teilweise ging die Spannung verloren und vieles wurde wiederholt, ehe im letzten Drittel die Geschichte an Fahrt aufnahm. 
Auch in diesem Band sind die drei verdrehten Schwestern Lucinda, Ruby und Martha nicht weit. Und wieder richten sie einiges an Chaos an, mischen sich in Geschichten ein und zerstören in ihrem Wahnsinn so ziemlich alles. Inklusive Gothels Leben. Der rote Faden des Durcheinanders, den sie hinterlassen, zieht sich auch hier wieder durch und so geht auch ihre Geschichte samt Circe und Schneewittchen weiter. Jedoch erst zum Schluss. 
Der Film selbst wird sehr viel intensiver mit aufgenommen als in den anderen Bänden. Vor allem zum Ende hin, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Es wird unter anderem erklärt, woher Gothel das Lied kannte, mit dem sie die Blume zum Leuchten bringt. Ein paar Dinge haben mich verwirrt, bevor sie schließlich aufgeklärt wurden und am Ende Sinn ergaben.
Es hat mir so leid getan, wie sehr Goethel für ihr Glück und das ihrer Schwestern gekämpft hat, nur, um wieder und wieder zu scheitern. 
Für mich ist dieser Teil eher schwächer als seine Vorgänger, aber dennoch neben Maleficents und Königin Griemhildes mein Liebling. Einfach, weil ich sie als Figur so sehr mag. 

-> Hier geht es zum Buch: Das verzauberte Haar

[Rezension] Cryptos

                                                            [Rezensionsexemplar]


Titel: Cryptos
Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 448
Preis: 19,95 [D] (Hardcover)
             20,60 [A]
ISBN: 
978-3-7432-0050-0

Inhalt:
Wohin gehen wir, wenn wir nirgendwo mehr hinkönnen?

Kerrybrook ist Janas Lieblingswelt: Ein idyllisches Fischerdorf mit viel Grün und geduckten Häuschen. Es gibt Schafe, gemütliche Pubs und vom Meer her weht ein kühler Wind. Manchmal lässt Jana es regnen. Meistens dann, wenn es an ihrem Arbeitsplatz mal wieder so heiß ist, dass man kaum mehr atmen kann.
Jana ist Weltendesignerin. An ihrer Designstation entstehen alternative Realitäten, die sich so echt anfühlen wie das reale Leben: Fantasyländer, Urzeitkontinente, längst zerstörte Städte. Aber dann passiert ausgerechnet in Kerrybrook, der friedlichsten Welt von allen, ein spektakuläres Verbrechen. Und Jana ist gezwungen zu handeln …

Protagonisten:
Jana ist die jüngste Weltendesignerin Masterminds. Das heißt, sie kreiert Welten, alternative Realitäten, in die Menschen fliehen können, um dem realen Leben auf der Erde zu entfliehen. Sie ist kreativ, entschlossen und technisch definitiv mehr als begabt. 

Meine Meinung:
Wenn Ursula Poznanski ein neues Jugendbuch schreibt, muss es einfach gut werden. Diesmal hat sie eine Dystopie mit Sciene Fiction und Thriller-Elementen gezaubert, die so ganz, ganz anders ist als alles, was ich bisher gelesen habe. Ihr Ideenreichtum ist echt unglaublich. Die Erde ist durch Klimaerwärmung, Überbevölkerung und Naturkatastrophen schwer geschädigt. Ein normales Leben unerträglich. So steigen die Menschen regelmäßig in sogenannte Kapseln und gelangen mithilfe von Weltenpässen in alternative Realitäten. Es gibt unzählige Welten. Von Fantasysettings über Rätselwelten, Urlaubswelten, Familienwelten, Kriegswelten, Abenteuerwelten bis hin zu Vampirwelten, London im siebzehnten Jahrhundert oder Ritterwelten. Dort kann man Aufgaben erledigen, um weitere Weltenpässe zu erhalten oder einfach nur das Leben genießen, das es in der Realität nicht mehr gibt. 
Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und die Enden zwingen einen förmlich dazu, noch eines zu lesen und noch eines. Ursula Poznanski weiß einfach, wie man spannend und mitreißend schreibt. Emotionale Szenen oder Liebesgeschichten sind eher weniger ihr Spezialgebiet, denn die winzige Liebesgeschichte des Buches wirkte ein wenig unbeholfen. Ansonsten konnte mich die Geschichte von vorne bis hinten packen. 
Vor allem der Schluss hatte es in sich. Dieses Buch ist großes Kino. Jana eine Protagonistin, die macht und nicht bloß belehrt, nicht perfekt ist, aber versucht, das Richtige zu tun. 
LESEN!

[Rezension] Hidden Worlds - Der Kompass im Nebel

                                                                      [Rezensionsexemplar]


Titel: Hidden Worlds - Der Kompass im Nebel
Autor: Mikkel Robrahn

Verlag: S. Fischer
Seiten: 352
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)

           15,50 [A]
ISBN: 
978-3-7335-5000-4

Inhalt:
Der Kirche war es vor vielen Jahrhunderten gelungen, das Portal nach Avalon zu schließen. Elfen, Zwerge und andere Wesen strandeten in unserer Welt. Elliot Craig, Anfang 20 und wohnhaft in Edinburgh, taucht in die Welt des Merlin-Centers ein, einem Kaufhaus für alles Phantastische. Als er auf Informationen über einen Kompass nach Avalon stößt, beschließt er, das Geheimnis um die sagenumwobene Insel zu entschlüsseln …

Protagonisten:
Elliot ist Anfang 20, arbeitet in einer Burgerbude und muss sich um seinen Vater kümmern, der nach einem Unfall nur noch vor dem Fernseher sitzt. Seine Mutter verließ die Familie als er noch klein war. Somit ist Elliot Ernährer der Familie und tut nichts, was junge Leute seines Alters normalerweise tun. Er ist weder besonders groß, noch besonders breit. Er ist durchschnittlich, etwas tollpatschig, aber mit dem Herz am rechten Fleck. Ich mochte ihn als Charakter unheimlich gerne. Kein alleskönnender Held, sondern jemand, der lernt und seinen Verstand benutzt. 

Meine Meinung:
Magisch, spannend und unglaublich unterhaltsam. 
Eigentlich habe ich nichts zu meckern an diesem Buch. 
Elliot als Protagonist ist mir wahnsinnig sympathisch gewesen, wie er sich um den Unterhalt der Familie gekümmert hat, seinen Job verliert und am Ende im wohl magischsten Kaufhaus der Welt landete. Diese kleine neue Welt, in die der Autor einen entführt ist klassisch, aber total kreativ und liebevoll gestaltet. Elliots neuer Arbeitsplatz könnte gar nicht fantastischer sein. An der Seite des brummigen Buffaloman Gerry kümmert er sich um Fabelwesen wie Nixen, Gnolle, einen Mantikor und eine alte Drachendame. Wer "Fantastische Tierwesen" mochte, wird dieses Setting lieben. Ich jedenfalls habe es getan. 
Neben Gerry lernt man mit Elliot zusammen einige andere Figuren kennen. Darunter eine kriegerische Elfe, den Direktor des Kaufhauses samt seines Katers, eine schrullige Buchhändlerin, eine rüstige Fabeltierjägerin und einige sehr unangenehme Zeitgenossen der Inquisition. 
Seite für Seite entwickelt sich die Geschichte in eine bestimmte Richtung. Die Spannung steigt kontinuierlich und entlädt sich am Ende in einem actionreichen Finale inklusive zweier Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte. 
Aufgrund des flüssigen, emotional genau richtigen Schreibstils bin ich durch die Geschichte geflogen und frage mich nun, ob es noch eine Fortsetzung geben wird. Potenzial sehe ich da nämlich ganz deutlich. 
Urban-Fantasy vom Feinsten. Ich kann euch Elliots Geschichte nur ans Herz legen. 

Mittwoch, 26. August 2020

[Rezension] Zickiger Zuckerguss

                                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel:
 Zickiger Zuckerguss
Autor: Jasmin Zipperling
Verlag: Books on Demand
Seiten: 65
Preis: 16,99 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-751956970

Es handelt sich um die Fortsetzung zu "Himmeldonnerglöckchen". 

Inhalt:
Die kleine Hopsi ist nun eine Weihnachtshäsin und sehr glücklich. In die Osterhasenschule muss sie nicht mehr gehen, stattdessen unternimmt sie zusammen mit dem frechen Wichtel Michi in der Weihnachtswerkstatt Wildwasserfahrten, bastelt Geschenkverpackungen und lässt sich von einem Katapult über den Geschenkesack schleudern.
Doch dann passiert etwas Schreckliches: Die Rentiere sind krank! Wenn sie nicht rechtzeitig gesund werden, muss Weihnachten ausfallen.
Zickiger Zuckerguss! Das nimmt Hopsi nicht einfach hin! Ob sie gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden einen Weg findet, das Weihnachtsfest zu retten?

Protagonisten:
Hopsi die kleine Häsin ist nun eine Weihnachtshäsin. Damit ging ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Zusammen mit ihrem Wichtelfreund Michi wird nun fleißig die Weihnachtswerkstatt erkundet. Sie ist ein mutiges Häschen, das voller Lebensfreude steckt, immer freundlich und hilfsbereit ist. 

Meine Meinung:
Nach "Himmeldonnerglöckchen" folgt nun das zweite Abenteuer der kleinen Hopsi und ihrer Freunde. Neben den altbekannten Charakteren lernt man hier neue Figuren kennen. Unter anderem den Engel Carina aus der Weihnachtsgärtnerei. Sie kennt sich hervorragend mit Kräutern und Pflanzen aus und steht Hopsi als neue Freundin liebevoll zur Seite. 
Die Illustrationen auf dem Cover und innerhalb des Buches sind wieder unglaublich niedlich geworden. 
Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 5 Jahren. Zum Vorlesen, selbst lesen lassen oder auch für Erwachsene, die nochmal Kind sein möchten. 
Richtig spannend wird es auch, als Hopsi und ihre Freunde sich in die Höhle der Monster begeben müssen. Was es damit auf sich hat, verrate ich aber nicht. 
Es geht um zweite Chancen, Vorurteile, Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. 
Am Ende gibt es diesmal kein Backrezept (die Zimtsterne aus Band 1 habe ich zu Weihnachten direkt nachgebacken. Sie haben Suchtpotenzial!) sondern ein Bild zum Ausmalen. 
Ich liebe es! Einfach nur zu empfehlen!

Montag, 17. August 2020

[Rezension] Die Stille zwischen uns

                                                                          [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Die Stille zwischen uns 
Autor: Jasmin Winter
Verlag: Books on Demand
Seiten: 342
Preis: 11,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3751969482
    
Inhalt:
Mia ist stumm. Das war nicht immer so, doch seit sie vor zwei 
Jahren ihre Eltern auf brutale Weise
verloren hat, bringt sie kein Wort mehr über die Lippen. Als sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin Laura nach Edinburgh reist, lernt sie dort Finn kennen. Ein kurzer Blick, ein einfaches Händeschütteln – das reicht aus, um sie beide ineinanderstürzen zu lassen. Sie brauchen keine Worte, um zu wissen, wer der jeweils andere für sie sein könnte. Diese tiefgreifende Verbundenheit zwischen Mia und Finn sowie das Wiedersehen mit Laura lassen Mia zum ersten Mal wieder richtig leben. Doch ein gefährlicher Schatten aus der Vergangenheit erschüttert ihre neu geordnete Welt, und auch Finn, der sich gerade von seinen eigenen Dämonen löst, kann sie nicht retten …

Protagonisten:
Mia verlor vor zwei Jahren ihre Eltern auf grausame Weise und spricht seitdem kein Wort mehr. Sie igelt sich ein, meidet Menschen und die Öffentlichkeit. Nur mit ihrer besten Freundin Laura versteht sie sich auch ohne Worte. Sie ist ein sehr sanfter Mensch, der viele Ängste in sich trägt, aber dennoch unerwartet stark ist. 

Meine Meinung:
Glaubt ihr an Liebe auf den ersten Blick? Dass es das tatsächlich gibt, habe ich schon von einigen Menschen gehört und auch die Autorin schreibt in ihrer Danksagung, dass es bei ihr und ihrem Mann so war. Finns und Mias Geschichte basiert ebenfalls auf Liebe auf den ersten Blick. 
Ich persönlich mag es eigentlich lieber, wenn die Charaktere sich erst mit der Zeit näher kommen und kennenlernen, allerdings mochte ich die Umsetzung in diesem Buch recht gerne. Die beiden geben einander Halt, tun sich gut, lassen den jeweils anderen durch ihre Nähe wieder aufleben. 
Sowohl Finn als auch Mia sind sehr liebenswerte Figuren ebenso wie die Nebencharaktere Laura und Ian. Sie und das Setting Edinburgh tragen zu einer Atmosphäre bei, bei der man sich gleich wohl fühlt. 
Die wirklich herzerwärmende Liebesgeschichte wird hier mit Krimi-Elementen vermischt, was einiges an Spannung in das Buch bringt. 
Was mich persönlich etwas gestört und auch überrascht hat, ist die Tatsache, dass Finns Vergangenheit Mia gegenüber in einem Satz abgehandelt wird. So nach dem Motto: Er hat es ihr erzählt und fertig. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht. Auch hat Mia in meinen Augen viel zu schnell Fortschritte in Bezug auf ihre Stummheit gemacht. Es war verständlich, warum sie in welchen Situationen wieder zu sprechen begonnen hat, dennoch hätte ich gern noch über die stille Vertiefung ihrer Beziehung zu Finn gelesen. 
Jasmin Winters Schreibstil ist super leicht zu lesen, sehr flüssig, allerdings auch mit so einigen kitschigen Sätzen gespickt, die einen berührt seufzen und gleichzeitig die Augen verdrehen lassen. Zumindest war das bei mir der Fall. 
Am Ende gibt es eine ordentliche Prise Drama, Spannung und Kitsch. Für mich ein absolut lesenswertes Buch mit ein paar Mankos, die auf meinen persönlichen Geschmack zurückzuführen sind. 

Dienstag, 11. August 2020

[Rezension] Tul - Stadt der Gefallenen

                                                    [Rezensionsexemplar]


Titel: Tul - Stadt der Gefallenen
Autor: Benjamin Keck

Seiten: 506
Preis: 15,90 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 979-8669653934


Inhalt:
Dies ist die Heimat von Evva und Toto, zweier Diebe der 
tödlichsten Stadt von ganz Ereos.

In den verfallenen Häusern leben die Herrscher Tuls: Ein wahnsinniger Priester, die mordende Meute, gierige Händler und fette Ratten.

Tief in den dunklen Gassen der Stadt verbirgt sich ein Geheimnis, das tödlicher nicht sein könnte.

Protagonisten:
Evva ist eine rothaarige Diebin mit einer besonderen Vorliebe für verschlossene Türen. Schlösser knacken stellt für sie keine Schwierigkeit mehr da, seit sie bei Dayu gelernt hat. Sie flucht viel. Sehr viel. Und am liebsten im Namen aller möglichen Götter. 

Toto ist Evvas bester Freund und zwei Jahre älter als sie. Gemeinsam kämpfen sie sich durch das, was sich in Tul Leben nennt. Toto ist einfach nur liebenswert. 

Meine Meinung:
"Tul" spielt zeitlich Jahre vor "Die Chroniken von Ereos", die ich ja schon großartig fand ebenso wie Evva, die hier nun die Protagonistin ist. Zu erleben, wie sie von klein auf in dieser schrecklich stinkenden, grausamen und hässlichen Stadt Tul aufwächst, um schließlich zu der jungen Frau zu werden, die ich bereits kannte, hat mir große Freude bereitet. Allerdings ist dieses Buch gefühlt noch düsterer, blutiger und brutaler als die Schattenchroniken. Hier rollen Köpfe und Zehen, es gibt Menschenfresser, Diebe, die Mordende Meute und Kinder der Sonne an jeder Ecke. Aus Tul kommt man nicht heraus. Die Mordene Meute und eine riesige Mauer sorgen dafür. Evvas Traum ist es, einmal dieser verfluchten Stadt den Rücken kehren zu können und dafür tut sie alles, was nötig ist. 
Ich habe mit ihr gezittert, gelacht und geweint, während ich Benjamin Keck dafür verflucht habe, was er den Charakteren angetan hat, die ich mochte. Tul kennt keine Gnade. Das hat er eindrucksvoll durchgezogen. 
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Am Ende des Buches gibt es auch noch ein Personenverzeichnis, was ich persönlich immer sehr gerne mag. 
Die Geschichte lebt von ihrem Tempo, der düsteren Atmosphäre und der ständig aufrecht erhaltenen Spannung. Von Kämpfen, Intrigen und Geheimnissen. Obwohl die Charaktere alle alles andere als unschuldig sind, gibt immer jemanden, der noch schlimmer ist. Ich liebe es. 
"Tul" ist ein grandioses Prequel. Bloß zartbesaitet darf man nicht sein. 

"Schulden. Die einzige Währung in Tul, die wirklich von Bestand ist. Nichts in Tul ist wertvoller. [...] In Tul bezahlst du immer. Jede Schuld wird beglichen. Immer. [...] Nichts hat Bestand. Tul kennt keine Ehre. Tul kennt nur Schulden." 

Montag, 10. August 2020

[Rezension] New Earth Project - Tödliche Hoffnung

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel: New Earth Project  - Tödliche Hoffnung
Autor: David Moitet
Verlag: Edel Kids Books
Seiten: 304
Preis:  14,99 [D] (Hardcover)
ISBN978-3-96129-170-0

Inhalt:
Im Jahr 2125 haben sich die Reichen in überdachte Stadtzentren 
zurückgezogen, wo sie vor
Umweltverschmutzung geschützt sind. Die Armen drängen sich in der überfluteten Water-Zone. Von dort stammt Isis. Sie hat es geschafft, einen Platz in der gemischten Schule zu bekommen, in die auch die Kinder der privilegierten Familien gehen – unter anderem Orion, der Sohn des Erfinders des New Earth Projects. Dieses ermöglicht es wöchentlich 1 Million Menschen aus der ganzen Welt, in einem gigantischen Weltraumschiff die Reise zur Neuen Erde anzutreten, wo fruchtbare Felder darauf warten, von den Neuankömmlingen bewirtschaftet zu werden. Trotz der sozialen Unterschiede freunden sich Isis und Orion an. Doch als Isis’ Familie ein Ticket nach Neue Erde gewinnt, entdeckt Orion, dass Neue Erde nicht das ist, was es zu sein vorgibt ...

Protagonisten:
Isis lebt mit ihrer Familie in der Water-Zone von New York. Sie gehört zu den wenigen Jugendlichen der Nicht-Privilegierten, die auf eine der sogenannten gemischten Schulen gehen darf. Sie ist ehrgeizig, will ihrer Familie mehr bieten, als Armut und Hunger und lässt sich nicht so einfach einschüchtern. 

Meine Meinung:
Überbevölkerung, Klimawandel, Umweltverschmutzung. Alles Themen, die in der heutigen Zeit bereits eine große Rolle spielen und dennoch nicht von allen ernst genommen werden. Diese Dystopie zeigt auf wenn auch auf sehr drastische Weise, was geschehen kann, wenn wir unseren Planeten weiter ausbeuten. Die Schere zwischen Arm und Reich ist extrem, die Zustände in den Vierteln außerhalb der Kuppeln unmenschlich. Roboter haben die Menschen ersetzt, kaum jemand findet mehr Arbeit, es herrscht das Gesetz des Stärkeren. 
Das Buch ist in meinen Augen für eine jüngere Leserschaft geschrieben. Die Schrift ist recht groß, die Sprache einfach, die Handlung ohne jegliche Verschachtelungen. Es ist klar, worauf alles hinauslaufen wird. Dennoch ist die Geschichte spannend und brutal. Nicht im Sinne von blutrünstig sondern aufrüttelnd, wenn auch an einigen Stellen ziemlich unreflektiert. Warum, werde ich unten kurz erläutern, jedoch mit einer Spoilerwarnung versehen, da es die größte Wendung der Handlung verrät. 
Die Liebesgeschichte ist süß mehr aber auch nicht. Dass man bei knapp 300 Seiten nicht die großen Gefühle aufbauen kann, während es viel dringlichere Probleme zu lösen gilt, ist nur logisch. 
Was die Figuren angeht, sind sie sehr klassisch gehalten: die Heldin aus der Unterschicht, der reiche Sohn aus der Oberschicht, der herzlose Bösewicht, die arrogante Zicke und der naive, etwas tollpatschige beste Freund der Protagonistin. 
Das Ende kam in meinen Augen zu schnell und ist irgendwie typisch für diese Art von Dystopie. 


ACHTUNG SPOILER!!
Der Vater unseres männlichen Protagonisten gilt als Retter der Menschheit, denn er erfand eine Möglichkeit, um eine Million Menschen pro Woche in einem Raumschiff auf einen neuen Planeten zu bringen, der größer als die Erde ist und vor allem gesund. Sich allein diese Zahlen vorzustellen, ist unmöglich. Geschweige denn die Größe eines solchen Raumschiffes, ganz zu schweigen von der extremen Menge an Metall und Nahrung, die es bräuchte, um so viele Schiffe zu bauen und so viele Menschen auf dem sechsjährigen Flug durchs All zu versorgen. 
Logisch, dass da irgendwas faul war. Was Orions Vater über Jahre da erfolgreich betrieben hat, ist Genozid. Eine Massenvernichtung schlimmer als die des zweiten Weltkriegs. 500 Millionen(!) Menschen wurden hier in Kammern gepfercht, getötet und auf der Rückseite des Monds abgeladen. Und die Reaktion des amerikanischen Präsidenten im Buch auf die Enthüllung dieser Erkenntnisse war eine läppische Entschuldigung und eine Schweigeminute. Die Konsequenzen aus diesen Tatsachen wurden in meinen Augen absolut nicht ausführlich genug behandelt. Orions Vater ist schlimmer als jeder Antagonist in jedem Buch, dass ich bisher gelesen habe und es kommt überhaupt nicht so rüber. All das finde ich ziemlich problematisch. 

[Rezension] City Spies - Gefährlicher Auftrag

                                                                     [Rezensionsexemplar]


Titel: City Spies - Gefährlicher Auftrag
Autor: James Ponti
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 352
Preis:  15,00 [D] (Hardcover)
              15,50 [A]
ISBN978-3-551-55766-7

Inhalt:
Der 12-jährigen Sara drohen mehrere Jahre Jugendhaft. 
Dabei hat sie das System der New Yorker
Justizbehörde doch nur gehackt, um ihre kriminellen Pflegeeltern zu entlarven! Doch dann bietet ihr der mysteriöse Agent »Mother« einen Ausweg an: Sie soll bei den »City Spies« einsteigen, einem Team von fünf Kindern aus aller Welt, die ein schottisches Internat besuchen, in Wahrheit aber für den britischen MI6 arbeiten. Sara sagt Ja – und landet mitten in einer heiklen Mission: Eine geheime Organisation und ein fieser Plan gefährden den Jugendumweltgipfel in Paris.  

Protagonisten:
Sara später genannt Brooklyn ist 12 Jahre alt, war schon in unzähligen Pflegefamilien und landet nun vor dem Gericht, da sie in ihrem Namen Gerechtigkeit geübt hat. Das Hacken von Computern ist ihre aller größte Leidenschaft. Sara ohne Computer wäre unvorstellbar. Sie ist klug, liest gerne Comics von Marvel und DC, spricht Englisch und Spanisch und hat einen Sinn für Gerechtigkeit. 

Meine Meinung:
Ich war super gespannt auf die Geschichte, da ich Agenten-Filme und auch Bücher wahnsinnig faszinierend finde. Bekommen habe ich eine coole Mischung aus Haus des Geldes und James Bond in der jugendlichen Variante. Sara und ihre Teamkollegen sind alle sehr individuell gestaltet, haben spannende Fähigkeiten und Eigenheiten. Neben den Kindern gibt es auch noch Mother. Er ist MI6 Agent und zuständig für die Rekrutierung der Kinder. Als weibliche Unterstützung hat er Alexandra Montgomery, genannt Monty, die er als eine Mischung aus Mary Poppins und Marie Curie beschreibt. 
Neben den Figuren ist die Geschichte sehr spannend ausgearbeitet, Abläufe und Bedrohungen auf den Punkt genau recherchiert und super verständlich beschrieben. Immer wieder wurden vom Autor kleine geniale Wendungen eingebaut, die ich teilweise überhaupt nicht habe kommen sehen. Neben der Hauptbedrohung in der Geschichte, wird man auch immer wieder mit der Vergangenheit von Mother konfrontiert, die eine nicht sehr unbedeutende Rolle spielt. Ich bin wahnsinnig gespannt, wie das in Band zwei weiterverfolgt wird.

-> Hier geht es zum Buch: City Spies - Gefährlicher Auftrag

Montag, 3. August 2020

[Rezension] Love Is Loud - Ich höre nur dich

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel:
 Love Is Loud - Ich höre nur dich
Autor: Kathinka Engel
Verlag: Piper Verlag
Seiten: 416
Preis: 12,99 [D] (Klappenbroschur)
           13,40 [A]
ISBN: 
978-3-492-06224-4

Inhalt:
Ihr ganzes Leben lang hat Franziska vorausgedacht, nichts dem Zufall überlassen. Als sie sich für ein freiwilliges soziales Jahr in New Orleans entscheidet, steht für sie fest: Wenigstens ein großes Abenteuer erleben, bevor sie einen langweiligen, aber sicheren Bürojob antritt. Nicht einmal Hugo, der alte Griesgram, um den sie sich kümmern muss, kann ihre Begeisterung trüben. Denn die laute, ungewöhnliche Stadt zieht Franziska sofort in ihren Bann. Und dann begegnet sie dem attraktiven und aufregenden Musiker Lincoln. Er lebt für den Moment, denkt nicht an morgen. Er entführt Franziska in eine Welt ohne konkrete Pläne, voller Farben, Musik und ansteckender Lebensfreude. Und auf einmal ist sie nicht mehr sicher, dass sie weiß, wie ihre Zukunft aussieht …

Protagonisten:
Franziska genannt Franzi hat gerade ihren Bachelor gemacht und möchte nun noch ein Abenteuer erleben, bevor sie einen sicheren Job antritt. Sie ein sehr vernünftiger, verantwortungsbewusster, geerdeter Mensch, der es nicht mag, im Mittelpunkt zu stehen oder zu viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Was sie tut, tut sie mit Engagement und dem Wunsch, es richtig zu machen. 

Link ist ganz anders. Er ist Musiker, verdient sein Geld mit Straßenmusik und abendlichen Gigs zusammen mit seiner Band. Er genießt wechselnde Frauenbekanntschaften, die oberflächlich bleiben und nicht in die Tiefe seiner Gefühle gehen. Für seine Nichte und seinen Neffen sowie deren Vater würde er alles tun, das hat er seiner Schwester versprochen. Er ist ein Familienmensch durch und durch, aber gleichzeitig Sunnyboy, Frauenheld und Musiker mit Leib und Seele. 

Meine Meinung:
Endlich eine New-Adult-Geschichte, die ich genießen konnte ohne ständig die Augen verdrehen zu müssen. Es gibt endlich mal keine Protagonisten, die ganz böse mit ihren Eltern verkracht sind, sondern eine recht gute Beziehung zu ihnen pflegen. Kein Uni-Settig in irgendeiner amerikanischen Vorzeigekleinstadt/Großstadt. Keine Protagonistin, die neu anfangen will und den Männern abgeschworen hat, um sich dann in den nächsten Bad-Boy zu verknallen. 
Nein, diesmal haben wir etwas anderes. 
Wie schon in ihrer ersten Trilogie schreibt Kathinka Engel sehr flüssig und berührend, doch diesmal auch irgendwie noch reifer. Vielleicht lag es an den Charakteren, die so ganz anders waren als in "Finde mich. Für immer" und Co, vielleicht am Setting oder einfach daran, dass sie sich selbst als Autorin weiterentwickelt hat. 
Hugo ... Hugo ist genial. Ich wusste von Anfang an, dass er ein Charakter ist, den man einfach mögen muss. So mürrisch und fies er zu Beginn auch war. Meine Vermutung hat sich als richtig herausgestellt. Neben Franzi war er echt mein Lieblingscharakter. In ihr habe ich eine Menge von mir selbst wiedergefunden, was sie mir nur sympathischer gemacht hat. Auch Link ist ein wirklich toller Kerl. Die Chemie zwischen den beiden hat einfach gestimmt. 
Drama und Geheimnisse gab es natürlich auch, aber nichts davon wirkte auf mich übertrieben. Die Charaktere hatten triftige Gründe für Entscheidungen und Lebenssituationen, die ihre Reaktionen nachvollziehbar gemacht haben. 
In meinen Augen eine wundervolle Geschichte (gut, die Sexszene auf dem Boot war dann vielleicht doch ein bisschen fernab der Realität und ich habe mich wirklich gefragt, warum das Boot nicht gekentert ist xD). Ansonsten ist dieses Buch wunderschön in all seiner Lebendigkeit, Liebe zur Musik, Lebensfreude aber auch den dunklen Seiten des Lebens, die man mit Licht erhellen kann, wenn man nur miteinander spricht. 

Sonntag, 2. August 2020

[Rezension] Nachtkönig 1 - Lichttrinker

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel:
 Nachtkönig 1 - Lichttrinker
Autor: Veronika Weinseis
Verlag: Amazon 
Seiten: 498
Preis: 17,50 [D] (Taschenbuch)
 
             5,99 [D] (E-Book)
ISBN: 978-3982219509

Inhalt:
Vom Dienst suspendiert, von der Ehefrau rausgeworfen. Anders Claytons Leben befindet sich in einer Abwärtsspirale. Doch als sich das Monster aus den Albträumen seiner Tochter als real entpuppt, muss er die Kontrolle zurückerlangen. Anders kann Madison nur retten, indem er einen gefährlichen Handel mit der Finsternis persönlich eingeht: Er reist in die von Licht dominierte Welt Ranulith, um Königin Elrojana ihren wertvollsten Besitz zu stehlen.
In Ranulith steht eine Revolution kurz vor dem Ausbruch, da die unsterbliche Elrojana ein Schreckensregime führt. Dabei sät sie Krieg an allen Landesgrenzen.
Anders wird zunehmend tiefer in die Geheimnisse und Konflikte Ranuliths gezogen, denn plötzlich geht es nicht mehr nur um Madison, sondern um den Fortbestand beider Welten

Protagonisten:
Anders ist ehemaliger Polizist, hat eine kleine Tochter, die er über alles liebt und eine Ehefrau, die die Scheidung will. Außerdem hat er eine nicht sehr gesunde Vorliebe für Alkohol.

Elrojana ist die unsterbliche Königin Vallens und hat viele Namen: Ewige Königin, Despotin, Kadrabes Schatten. Sie ist eine Gewirrspinnerin (Fähigkeit, die Wirklichkeit zu verändern), strahlend schön, mächtig, klug, gefährlich, dem Wahnsinn verfallen. Dank meines Faibles für böse Königinnen musste sie einfach eine meiner Lieblingsfiguren werden. 


Meine Meinung:
Dieses Buch ist heftig. Heftig komplex, heftig durchdacht. Das Glossar am Ende umfasst etliche Seiten voller Figuren, Orte, Begriffe und Götter, die man bereits im Laufe der Geschichte kennengelernt hat und die ich (die komplexe High-Fantasy liebt) bis zum Ende nicht alle zuordnen und auseinander halten konnte. Meine aller größte Bewunderung für die Erschaffung einer so detaillierten, neuen Welt samt unterschiedlichster Völker, Fähigkeiten und Rassen. 
Es handelt sich bei "Lichttrinker" um eine Geschichte, in der keine Liebesgeschichte im Vordergrund steht, aber dennoch verschiedene Sexualitäten ihren Platz finden. Zudem ist unser Protagonist um die vierzig und noch so halb verheiratet. Auch unter den anderen Figuren finden sich keine oft naiven Jugendlichen sondern reifere, erfahrenere und deutlich ältere Charaktere (was zum Teil aber auch an der deutlich höheren Lebenserwartung der Bewohner Ranuliths liegt). 
Den Schreibstil gehoben zu nennen, ist definitiv keine Untertreibung. Viele atmosphärische Beschreibungen, authentische Dialoge und spannenden Kampfszenen lassen einen tief in diese neue Welt eintauchen. Allerdings war ich anfangs doch sehr erschlagen von alle den neuen Begriffen, Orten und Figuren der Lichtwelt, ehe ich den Kern der Geschichte langsam verstanden habe. 
Man erlebt das Buch aus mehreren Perspektiven einiger interessanter Charaktere, sodass aus einzelnen Fäden irgendwann ein umfassendes Bild entsteht. Am liebsten mochte ich die Kapitel aus Nereidas Sicht, die so ganz anders war als Anders oder Thalars.
Dass mit dem Ende dieses Teils das Geschehen noch nicht einmal ansatzweise abgeschlossen ist, war von Anfang an klar. Diese knapp 500 Seiten waren nur die Vorbereitung auf das, was immer wieder erwähnt wurde: Krieg, der Sturz Elronjanas, die Rebellion, das Stehlen eines bestimmten Etwas (das ich hier nicht weiter ausführen kann). Ich bin unendlich gespannt wie es weitergeht und was Veronika Weinseis noch auf Lager hat.