Sonntag, 24. Juni 2018

[Rezension] Der Mitternachtsladen - Verbundene Welten

[Rezensionsexemplar]
 
Titel: Der Mitternachtsladen - Verbundene Welten
Autor: Tanja Karmann
Verlag: fehu
Seiten: 329
Preis: 16,95 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-96131-065-4
 
Inhalt:
Ein Laden mitten im Wald? Lina staunt nicht schlecht, als sie die sanften Lichter im strömenden Regen entdeckt. Erleichtert steigt sie die wenigen Stufen hinauf und ahnt nicht, dass sie damit die Schwelle zu einer anderen Welt übertritt. Als ihr der Besitzer des Ladens einen Job anbietet, greift Lina dankbar zu, denn ihr finanzielles Polster ist kurz vor dem Abitur alles andere als üppig. Lina packt Ware aus, ölt Holzregale und arrangiert Kristallkugeln ‒ aber bis spätestens Mitternacht muss sie den Laden stets verlassen haben. Zudem scheint ihre Kollegin Mara etwas vor ihr zu verbergen. Dann aber lernt Lina Brendan kennen, den attraktiven Sohn des Ladenbesitzers, und stolpert unversehens in eine Welt voller Gefahren und magischer Begegnungen. Wird Brendan Lina das Geheimnis des Mitternachtsladens anvertrauen?
 
Protagonisten:
Lina
steht kurz vor ihrem Abitur und ist umso erfreuter, als der Besitzer des merkwürdig-faszinierenden Ladens mitten im Nirgendwo, ihr einen gut bezahlten Job anbietet. Sie spürt gleich, dass etwas an diesem Geschäft anders ist, doch sie muss ihre Neugier im Zaum halten. Durch ihre ruhige, freundliche und verantwortungsbewusste Art ist sie mir gleich sympathisch gewesen. In ihr stecken Kräfte, von denen sie nicht einmal weiß, dass sie existieren und mit ihrem Mut leistet sie unverkennbar große Taten.

Brendan ist der geheimnisvolle Sohn des Ladenbesitzers und auf Anhieb Mittelpunkt von Linas Aufmerksamkeit. Ich bin erstaunlich gut mit ihm zurecht gekommen, denn dankenswerter Weise ist er einmal kein typischer Bad-Boy. Auf seinen Schultern lastet mehr Verantwortung, als Lina zunächst bewusst ist, und er meistert seine Aufgaben mit Willenskraft, Entschlossenheit und Loyalität zu seiner Heimat.
 
Meine Meinung:
Der Anfang des Buches ist so mysteriös wie fesselnd, dass ich keine Ahnung hatte, wohin die Geschichte führen sollte. Das Geheimnis hinter dem Mitternachtsladen hätte wirklich alles sein können, sodass der Fantasie keinerlei Grenze gesetzt ist. 
Der Schreibstil konnte mich sofort überzeugen. Anders als viele andere Autoren schreibt Tanja Karmann aus der Er/Sie-Perspektive und baut versteckte Andeutungen ein, die auf den weiteren Verlauf deuten und mich jedes Mal neugierig gemacht haben, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Zwar fehlten mir an manchen spannenden Szenen die Gefühle beziehungsweise das Innenleben von Lina, doch das hat der Spannung überhaupt keinen Abbruch getan.
Die Entwicklung der Geschehnisse um den Mitternachtsladen und die noch so viel komplexere Welt Brendans zusammen mit ihrer Magie, ihren Wesen und Zaubern, konnte mich völlig in ihren Bann ziehen. Umso schlimmer war es, als das wahrscheinlich unschuldigste Wesen des gesamten Buchs sein Leben lassen musste. Vielen herzlichen Dank auch. Ich hätte da ein paar andere, die es sehr viel mehr verdient hätten.
Manchmal bin ich aufgrund der außergewöhnlichen Namen und der großen Anzahl von Personen vor allem zum Schluss hin, ein bisschen durcheinander gekommen, aber der Gänsehautfaktor war vorhanden und ich habe mit Lina und Brendan gehofft und gefiebert.
Wie zu erwarten, entwickelt sich auch eine Liebesbeziehung zwischen den beiden Protagonisten, die jedoch nicht ganz so tragend ist, aber trotzdem für Knistern und Herzklopfen sorgt sowie Linas Antrieb ist, nicht zu verzweifeln sondern zu kämpfen.
Ein weiterer Pluspunkt ist das Setting. Trier und Köln sind nur zwei der vielen Handlungsorte und lassen ein Stück Vertrautheit entstehen, da ich persönlich schon einmal in Trier und an der Mosel Urlaub gemacht habe.
Das Ende ist so wahrlich nicht akzeptabel und ich hoffe inständig, dass ein zweiter Band in Planung oder Arbeit ist.    



Samstag, 9. Juni 2018

[Rezension] Dornengrab

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Dornengrab
Autor: Aikaterini Maria Schlösser

Verlag: Books on Demand
Seiten: 112
Preis:  6,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
 9783746005935


Inhalt:
Worms, 10. Juni 1371
Der Fleischersohn Hartmuth umwirbt erfolgreich die reiche Kaufmannstochter Margarethe, um dem Armutsviertel zu entfliehen. Neben seiner Ehe führt er eine geheime Liebschaft mit der heißblütigen Elsslin. Alles scheint perfekt, bis ausgerechnet die Frau, die er liebt, seinen hart erkämpften Wohlstand zu zerstören droht. Er trifft eine grausame Entscheidung. Doch es gibt Mächte, die stärker sind als der Tod. Und sie locken ihn unmittelbar in das Dornengrab, das er selbst erschaffen hat.


Meine Meinung:
Schon durch das Cover  und den Titel wird deutlich, dass es sich bei diesem Büchlein um eine Geschichte mit düsterer Atmosphäre und bedrückender Stimmung handelt. So ist es auch. Von Anfang bis Ende. Besonders sind die feinen Illustrationen zwischendurch, die perfekt zur Geschichte passen und die Düsternis unterstreichen.
Hartmuth, der Protagonist der Novelle, ist wohl einer der unsympathischsten Personen, die mir je untergekommen ist, aber das wurde vielleicht auch so gewollt. Die Tatsache, dass er zudem ein Mörder ist, macht es nicht besser.
Es ist bemerkenswert, wie präzise und auf den Punkt gebracht, die Autorin die Szenerie darstellen kann, um den Leser zu fesseln. Sie spielt mit der Psyche Hartmuths als auch mit der des Lesers. Ich wusste oft nicht, ob das, was gerade geschah nun Wirklichkeit war oder nur Wahnvorstellungen in Hartmuths Kopf. 
Das Ende ist verläuft rasant und plötzlich. Wäre es ein Film, würde ich mich wahrscheinlich zu Tode gruseln. 
"Dornengrab" ist eine faszinierende Mysterynovelle für Zwischendurch. Sie konnte mich zwar nicht vollständig in seinen Bann ziehen, aber es war trotzdem ein besonderes Leseerlebnis.

     

Donnerstag, 7. Juni 2018

[Rezension] Die Chroniken von Ereos 2 - Das Spiel von Tag und Nacht

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Die Chroniken von Ereos 2 - Das Spiel von Tag und Nacht
Autor: Benjamin Keck

Seiten: 365
Preis:  12,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
 978-1986440653


Inhalt:
»Wenn dort die Hoffnung erblüht, rasseln hier die Ketten der Angst. Wenn dort das blendende Licht lauert, gebietet hier die Dunkelheit. Wenn hier verzehrendes Feuer lodert, klirrt dort eisige Kälte. Wenn hier das Leben endet, beginnt dort ein neues.«

Freundschaft, die selbst an den dunkelsten Orten gedeiht.
Verlorene Liebe, die wiedergefunden werden muss. Schatten, die Könige erzittern lassen.
Götter, deren Spiel die Menschheit schon einmal an den Rand des Wahnsinns geführt hat.
Menschen, die sich zwischen Tag und Nacht entscheiden müssen.
Sklaven die von ihrem Schicksal fliehen finden sich inmitten von Jägern, deren Hunger grenzenlos scheint.


Meine Meinung:
Eine großartige Fortsetzung! Aufgrund der kurzen Zusammenfassung zu Band eins bin ich ziemlich schnell wieder in die Geschichte hineingekommen und nach und nach kamen dann auch die Erinnerungen an die verschiedenen Charaktere zurück.
Ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen und bin wirklich begeistert. Dieser zweite Teil hat mir sogar noch besser gefallen, als Band eins (Sonnenschatten).
Jeder Charakter ist für sich besonders, trotz der ein oder anderen, teils unheimlichen Eigenschaften und ich mag so ziemlich jeden der Protagonisten. Meine Favoritin ist aber immer noch Evva. Die rothaarige Kämpferin ist wirklich eine der stärksten und mutigsten weiblichen Hauptfiguren, die mir je untergekommen ist. Endlich erfährt man auch ein paar Hintergründe zu einigen Personen, was die Geschichte umso interessanter macht.
Der Autor schreibt wenig gefühlvoll und man muss die Empfindungen der Personen aus ihren Gesprächen und Handlungen herauslesen. Dafür schafft Benjamin Keck eine Atmosphäre, die so düster, bedrohlich und geheimnisvoll ist, dass man völlig in seine Welt hineingesogen wird.
Blutig, brachial und grausam geht es auch in diesem Buch weiter. Ich liebe es.
Die Spannung steigt auch hier stetig an, doch der große Showdown lässt noch auf sich warten und ich habe es im Gefühl, dass Teil drei dem Ganzen noch die Krone aufsetzt. Noch haben nicht alle Handlungsstränge zueinandergefunden, doch da braut sich etwas zusammen und lässt den Leser mit einem mulmigen Gefühl zurück.


Freitag, 1. Juni 2018

[Rezension] Ewig wir - Deathline

[unbezahlte Werbung/ Rezensionsexemplar]

Titel: Ewig wir - Deathline
Autor: Janet Clark
Verlag: cbj
Seiten: 391
Preis:  17,00 [D] (Hardcover)
            17,50 [A]
ISBN:  978-3-570-16514-0


Inhalt:
Nachdem die 16-jährige Josie einen schicksalhaften Sommer lang ihre große Liebe in dem faszinierenden jungen Indianer Ray finden durfte, muss sie nun herausfinden, ob ihre Liebe wirklich stärker ist als der Tod. Denn Ray ist über die magische Deathline gegangen, um seinen Stamm und Josies Welt vor dem Verderben zu retten. Doch die mysteriösen Ereignisse in Josies Heimatstädtchen reißen nicht ab und sie versucht verzweifelt, Kontakt zu Ray aufzunehmen. Denn wenn ihr dies nicht gelingt, ist nicht nur ihr Zuhause dem Untergang geweiht, sondern auch ihre Liebe zu Ray ...

Protagonisten:
Josie trauert Ray noch immer hinterher, nachdem dieser über die Deathline gegangen ist, doch sie verliert sich nicht in Selbstmitleid, was mich wirklich glücklich gemacht hat. Unerschütterlich in ihrem Glauben an Ray, lässt sie sich nicht davon abbringen, dass er sie hören kann. Auch in diesem Band zeigt sich wieder ihr großer Mut, ihre Entschlossenheit und ihre Sturheit, die sich auch hier wieder mehr als nur bezahlt machen, selbst wenn sie einmal zu zweifeln anfängt.

Meine Meinung:
Eine wahrlich faszinierende Fortsetzung, die mich in sehr vielen Punkten überraschen konnte. Nachdem in Band eins ja noch einige Fragen offen blieben, war ich neugierig, wie Janet Clark die Geschichte um Josie, Ray und ihre Freunde weiterentwickelt. Positiv anzumerken ist der kurze Rückblick zu Beginn des Buches, um sich noch einmal zu erinnern, was bisher geschah. 
Die Atmosphäre lebt von Düsternis, Mystik und gefährlichen Ereignissen, wird ab und an durch den Zauber Josies und Rays Liebe unterbrochen, doch im Allgemeinen zieht das Schattenhafte sich durch die gesamte Geschichte.
Gefahren drohen gleich von mehreren Seiten und verbinden sich alle zum Ende hin auf überraschende Weise. Wahnsinnig interessant fand ich vor allem die Rollen von Josies Mutter und dem FBI-Agenten Dassler, der aufgrund der merkwürdigen Vorkommnisse in Angels Creek anfängt zu ermitteln. Er ist ein undurchschaubarer Charakter und sein Dasein eine knifflige Angelegenheit für Josie und ihre Freunde. 
Der einfache Schreibstil macht es dem Leser leicht, durch die Seiten zu fliegen und sich von der Magie der Yowama mitreißen zu lassen. 
Josie war mir auch wie schon in Band eins sehr sympathisch. Ihr innerer Konflikt, den sie auszufechten hat, verbunden mit Fragen, ob sie Dassler vertrauen soll, Ray retten, das Dunkel besiegen und ihre Heimat beschützen kann, wird durch Janet Clark wunderbar dargestellt. 
Auch mit der Spannung knausert die Autorin nicht und das macht diesen Roman zu einem gelungenen Buch. 
Die Ausmaße, die die Ereignisse zum Ende hin annehmen, haben mich teilweise wirklich ungläubig gucken lassen. Vielleicht war es ein wenig zu viel des Guten, doch es passte alles zusammen und bildete einen runden Abschluss, dem es an Kitsch und Magie natürlich nicht fehlte.