Dienstag, 7. November 2023

[Rezension] Tintenwelt 4 - Die Farbe der Rache

                                                                   [Rezensionsexemplar]  


Titel: Tintenwelt 4 - Die Farbe der Rache
Autor: Cornelia Funke

Verlag: Dressler Verlag
Seiten: 352
Preis: 23,00 [D] (Hardcover)

           23,70 [A]
ISBN:
978-3-7513-0007-0

Inhalt: 
Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in „Tintentod“ vergangen. Fünf glückliche Jahre. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Der Grund: Orpheus plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Der Schwarze Prinz aber macht sich auf die Jagd nach Orpheus.
 
Meine Meinung:
So viele Jahre nach dem Erscheinen von "Tintentod" gibt es nun endlich eine Fortsetzung. "Die Farbe der Rache" spielt fünf Jahre nach den Ereignissen des letzten Teils. Der Fokus der Geschichte liegt vor allem auf Staubfinger, dem Schwarzen Prinzen und Orpheus, der sich an Staubfinger rächen möchte - und zwar auf die nur grausamste Art. Meggie, Mo und all die anderen sind hier eher Nebenfiguren. Cornelia Funkes Schreibstil hat mich von Satz eins direkt wieder in die Geschichte gezogen. Er ist immer noch so magische, poetisch und atmosphärisch wie zuvor. Besonders geliebt habe ich eine bestimmte Szene noch recht zu Beginn. Die Szene, in der Orpheus´ Rache sich in die Tat umsetzt. Ich konnte es mir so unglaublich gut vorstellen. 
Im Laufe der Handlung tauchen dann neue Charaktere auf, die Staubfinger und den Schwarzen Prinzen auf ihrer Reise begleiten und eine nicht ganz unwichtige Rolle bei der Rettung der anderen spielen. Die Auflösung am Ende kam mir dann doch zu plötzlich und zu sehr aus dem Nichts. Manche Szenen und Konflikte hätten - wie diese zum Beispiel - bestimmt noch ein bisschen ausführlicher dargestellt werden, denn so war die Geschichte mit ihren etwas über 300 Seiten doch sehr schnell durchgelesen. Nichtsdestoweniger habe ich dieses Buch unglaublich gerne gelesen und mich mit Freude ein weiteres Mal in die Tintenwelt entführen lassen. Für Fans der Reihe ein Muss und ein schöne Ergänzung zur gesamten Geschichte.

[Rezension] Wie Melodien im Wind

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel:
Wie Melodien im Wind
Autor: Alicia Zett
Verlag: One
Seiten: 480
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
             15,50 [A] 
ISBN:
978-3-8466-0183-9

Inhalt:
Toni und Lukas sind schon lange ineinander verliebt. Das wissen alle auf Schloss Mare, dem Elite-Internat an der Nordseeküste. Doch die beiden kommen aus unterschiedlichen Welten, was ihre Liebe eigentlich unmöglich macht: Lukas ist ein Spross des dänischen Königshauses. Toni hingegen spricht selbst mit ihren besten Freundinnen nicht über ihre schwierigen familiären Verhältnisse und versteckt sich hinter einer sorgfältig errichteten Fassade. Wenn ihr zu Hause alles zu viel wird, flüchtet sie sich in ihre Liebe zum Fußball oder in die Musik. Als der Schlagzeuger der Internatsband ausfällt, bietet Lukas Toni den Platz an. Und von jetzt auf gleich verbringen die beiden immer mehr Zeit zusammen.

Protagonisten:
Toni
eigentlich Antonia ist die Tochter der Hausmeisterin von Schloss Mare, doch verheimlicht ihren Freundinnen, dass sie statt reiche Eltern zu haben, auf dem Schulgelände wohnt und ihr Vater sowie ihr Bruder eine kriminelle Vergangenheit haben. Sie liebt Musik und Fußball, versucht niemanden mit ihren Problemen zu belasten und merkt dabei kaum, wie sie sich selbst kaputt macht.

Lukas verheimlicht seine Herkunft ebenfalls, doch seine Gründe unterscheiden sich Welten von Tonis. Er ist der Enkelsohn der Königin von Dänemark, sein Vater Anwärter auf den Thron und er somit Prinz von Dänemark. Auch er liebt die Musik, schreibt Songs und kämpft mit Ängsten.

Meine Meinung:
Bei "Wie Melodien im Wind" handelt es sich um den zweiten Band der neuen Reihe von Alicia Zett. Diesmal handelt die Geschichte von Toni und Lukas. Die beiden verbindet eine gute Freundschaft, ehe ihre Gefühle sich veränderten, doch ein Zusammensein scheint für sie unmöglich, da Lukas Prinz von Dänemark ist und Toni aus schwierigen Verhältnissen kommt, die sie selbst vor ihren Freundinnen geheim hält. Schon Band 1 mit der Geschichte um Mika und Lou war ein absolutes Wohlfühlbuch und dieses Gefühl hat auch dieser Teil in mir ausgelöst. Es werden unglaublich viele Themen angesprochen. Darunter zum Beispiel Sport, Musik, Familie, Freundschaft, Selbstzweifel, Zukunftsängste, mentale Gesundheit, Standesunterschiede, Kriminalität und so weiter. Es ist ein breites Spektrum, das hier aufgegriffen und verarbeitet wird. Dass nicht alle Themen gleichermaßen tiefgründig sein können, ist verständlich und hat mich auch absolut nicht gestört. Es war gerade gut so wie es war. Besonders mochte ich die Geschwisterbeziehung zwischen Toni und ihrem Bruder Aaron. Hier kamen die Gefühle besonders stark durch. Aber auch die Liebesgeschichte zwischen Lukas und Toni verdient Erwähnung. Die beiden kommunieren, es wird nicht aus unnötigen Dingen Drama gemacht und dazwischen finden immer wieder Szenen mit Yuki, Mika, Lou und den anderen ihren Platz. Ich mochte Band eins ein kleines bisschen mehr, aber nichtsdestotrotz ist diese Fortsetzung wärmstens zu empfehlen und auch für Menschen außerhalb der jüngeren Zielgruppe geeignet.

[Rezension] Dreizehnfurcht

                                                           [Rezensionsexemplar]  


Titel: Dreizehnfurcht
Autor: Wieland Freund

Verlag: Klett Cotta
Seiten: 448
Preis: 25,00 [D] (Hardcover)

ISBN: 
978-3-608-98658-7

 
Meine Meinung:
Protagonist Momme hat unglaubliche Angst vor der Zahl 13. Das macht ihn quasi lebensunfähig. Job, Freunde, Geld, Hobbies? Fehlanzeige. Bis er auf die Stellenanzeige von Veil Wallasch stößt, der einen Haushüter mitten im Nirgendwo von Brandenburgs Natur sucht. Dort geschehen mittunter merkwürde Dinge, die ihn am Ende nach Dreizehneichen führen. Dem 13. Bezirk Berlins, der Veränderung, Forschung und moderne Technik ablehnt. Dort wird gelebt wie in Zeiten, bevor es Strom gab. Neben Momme und Veil Wallasch ist Clemens von Stein einer der weiteren Figuren. Ihn mochte ich von allen am meisten. Aus dem einfach Grund, dass er einfach er ist. Liebenswert, überschwänglich, manchmal etwas theatralisch, ehrlich und aufgedreht. 
Der Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig. Der Autor geht bei seinen Beschreibungen gerne sehr ins Detail, wobei ich hier gleichzeitig seine Kreativität bezüglich Namen, Orten und Begebenheiten hervorheben muss. Leider geht dadurch Spannung verloren oder kommt gar nicht erst richtig auf. Tempo nahm die Geschichte an sich erst auf den letzten 100 Seiten auf. Davor zog sich die Handlung doch recht zäh hin. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. Anfangs viel aus Mommes, später dann aus Clemens´, Merle und denen weiterer Figuren, da Momme vom Protagonisten mehr und mehr zum Nebencharakter verblasst. Bis man den Durchblick hat und verstanden hat, wie die Welt funktioniert, dauert es eine Weile. An sich eine faszinierende Geschichte, der es aber an Tempo gefehlt hat.
 

[Rezension] Disney Villains 10 - Empor aus der Unterwelt

                                                                   [Rezensionsexemplar]  


Titel: Disney Villains 10 - Empor aus der Unterwelt
Autor: Serena Valentino

Verlag: Carlsen
Seiten: 208
Preis: 14,00 [D] (Hardcover)

           14,40 [A]
ISBN:
978-3-551-28095-4

Inhalt:
"Herrscher der Unterwelt" ist nicht der Titel, den Hades für sich selbst gewählt hätte, aber als er und seine Brüder einen Deal machten, um die Welt in drei Teile zu teilen, zog Hades den Kürzeren. Doch die Ewigkeit ist eine lange Zeit, um in eine Rolle gedrängt zu werden, die er nie gewollt hat, und mit jedem Tag, an dem er als Bösewicht behandelt wird, wird er rachsüchtiger. Die Geburt seines Neffen Hercules, während Hades noch immer in der Unterwelt gefangen ist, bringt ihn an seine Grenzen. Also tut Hades das, was er am besten kann: Er schließt einen neuen Handel ab. Aber wenn man als Gott einen Deal mit den Odd Sisters eingeht, passiert mehr, als dass nur die eigene Geschichte umgeschrieben wird ... 
 
Meine Meinung:
Hades, Gott der Unterwelt und ein Bösewicht, den ich im Film "Hercules" schon absolut großartig fand. Seine Sprüche, sein Auftreten und vor allem sein blaues Flammenhaar. Nun hat auch er einen eigenen Band in der Reihe der Disney Villains bekommen. Aber Achtung! Diesen Teil sollte man nicht unbedingt eigenständig lesen, weil die Verwirrung sonst sehr groß sein wird. Hier wird viel mit Vorwissen aus den anderen Bänden verwoben. So spielt beispielsweise Schneewittchen eine Rolle für Hazel und Primrose - die Königinnen der Toten. Diese wiederum sind wichtig für die verdrehten Schwestern, ihrerseits mit Circe im Bund sind und Maleficent bekämpfen mussten, was wiederum unglaublich wichtig für Hades ist. Man merkt, hier werden viele Charaktere erwähnt und viele Ereignisse aufgegriffen. Wie Hades zum Bösewicht wurde, wird beantwortet, nur wurde dazu weit ausgeholt. Die Abschnitte, in denen Hades von seiner Familie erzählt waren mit am interessantesten, wenn auch nicht sonderlich spektakulär. Trotz der Kürze des Buches hat die Autorin es doch geschafft, all die verwirrenden Handlungsstränge zusammenzuführen und am Ende logisch erscheinen zu lassen. Ich bin nun sehr gespannt, welcher Bösewicht im nächsten Band seinen großen Auftritt bekommt.
 

[Rezension] Weihnachtswünsche werden wahr

                                                               [Rezensionsexemplar]


Titel:
Weihnachtswünsche werden wahr
Autor: Mila Summers 
Verlag: NovaMD
Seiten: 278
Preis: 13,90[D] (Taschenbuch)
ISBN:
978-3-9859587-8-8

Inhalt:
Riley Schneyder ist Mutter einer kleinen Tochter und die Chefsekretärin von Womanizer Matt Colgan. Kurz vor Weihnachten unterbreitet der schwerreiche Unternehmer ihr ein unmoralisches Angebot: Gegen eine fürstliche Entlohnung soll sie mit ihm und seiner Erbtante das Weihnachtsfest in den Hamptons verbringen. Riley lässt sich schließlich zähneknirschend auf den ungewöhnlichen Vorschlag ein, da sie die auflaufenden Rechnungen als alleinerziehende Mutter kaum noch bezahlen kann. Auf Ivory Manor verlebt sie ein Weihnachtsfest der Extraklasse und stößt neben einem riesigen Weihnachtsbaum auf Matts Tante, die sie herzlich im Kreis der Familie willkommen heißt. Doch wird Riley Weihnachten wirklich ohne ihr Kind verbringen müssen?Und was sind das plötzlich für Gefühle, die Riley in Matts Gegenwart verspürt?

Protagonisten:
Riley
ist alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter und arbeitet als Sekretärin für den CEO eines reichen Unternehmens. Sie liebt ihre Tochter von Herzen und stellt sich selbst meist hinten an.

Meine Meinung:
Alles Jahre wieder ... irgendwie ist es Tradition geworden, dass ich um diese Zeit das neue Weihnachtsbuch von Mila Summers lese. Denn ich weiß, was mich erwarten wird und dass ich das Buch am Ende mit einem Lächeln zuschlagen werde, dass all die kitschigen Hallmark-Weihnachtsfilme bei mir hinterlassen. Denn genau das sind diese Bücher - das ist auch dieses Buch. Die auf Papier gebrachte Version solcher Filme. Die Charaktere sind allesamt liebenswürdig (bis auf Protagonist Matt zu Beginn) und vor allem Rileys Tochter Sophia sowie Butler Mr. Swinton und Tante Sienna haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Es wird romantisch, weihnachtlich, witzig und natürlich auch dramatisch. Dass die beiden sich quasi innerhalb von gefühlten drei Tagen unsterblich ineinander verlieben, übersehen wir jetzt einfach mal galant, weil das bei der Art von Geschichte irgendwo dazugehört. "Weihnachtswünsche werden wahr" ist eine kurzweilige, zuckersüße Liebesgeschichte, die man eingekuschelt auf dem Sofa bei Tee und Keksen hervorragend an einem Stück weglesen kann.

[Rezension] Ravenhall Academy 2 - Erwachte Magie

                                                              [Rezensionsexemplar]


Titel:
Ravenhall Academy 2 - Erwachte Magie
Autor: Julia Kuhn
Verlag: Carlsen 
Seiten: 400
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
             15,50 [A] 
ISBN:
978-3-551-30468-1

Inhalt:
Die Ravenhall Academy ist für die junge Hexe Lilly Campbell inzwischen zu einem Zuhause geworden. Einem Zuhause, das sie am liebsten nicht mehr verlassen würde, doch die dramatischen Ereignisse in der magischen Welt führen sie nach Irland. In der einzigartigen Halloweenstadt Rathcroghan angekommen, trifft sie auf den charmanten Ryan, der ihr die Geheimnisse dieses mysteriösen Ortes näherbringt. Aber Lilly muss bald feststellen, dass in den Tiefen der Wälder Irlands Geister und dunkle Mächte ihr Unwesen treiben. Diese stellen nicht nur ihre Hexenkräfte auf die Probe, sondern sorgen auch dafür, dass sie erneut auf Jason trifft, der ihr Herz noch immer schneller schlagen lässt.

Meine Meinung:
Ich habe es bei Band 1 schon erwähnt, aber ich tue es hier noch einmal, weil ich so verliebt bin ich die Gestaltung und Aufmachung dieser Bücher! Als absoluter Herzbstmensch gehört dieses Cover definitiv zu meinen liebsten. Wirklich großes Lob ans Grafikdesign.
Kommen wir zur Geschichte selbst. Positiv anzumerken ist, dass die heftigen Wortwiederholungen aus Band 1 wie "Hundelady" diesmal deutlich reduziert und durch Synonyme ersetzt wurden. Auch haben die Beschreibungen der Umgebung oft einen wirklich magisch-gemütlichen Touch. Protagonistin Lilly wird nach dem Erwachen ihrer Magie nach Irland geschickt, um bei Vollmondhexe Amelia zu lernen, ihre Kräfte zu nutzen. Von allen Charakteren gehört Amelia wohl zu meinen liebsten, auch wenn man über sie kaum etwas erfährt, obwohl zwei Drittel der Geschichte bei ihr spielen. Da wären wir auch schon beim nächsten Punkt ... Lilly macht charakterlich kaum eine Entwicklung durch. An einigen Stellen wirkt sie zwar weniger naiv als im ersten Teil und doch hinterfragt sie kaum und nimmt vieles einfach hin. Neuzugang Ryan ist an sich zwar ganz süß und ein absoluter Good-Guy, bleibt aber auch eher oberflächlich. Jason ist und bleibt für mich nicht greifbar. Ich konnte auch in diesem Band nicht mit ihm warm werden.
Handlungstechnisch plätschert die Geschichte den größten Teil nur so vor sich hin. Ja, es soll ein cozy Fantasybuch sein, aber ich brauche beim Lesen einfach einen klaren roten Faden. Etwas Bedeutsames, Starkes, das die Protagonistin antreibt, etwas, das für Spannung sorgt und einen an die Seiten fesselt. Was mich gestört hat, war auch, dass Dinge einmal erwähnt und dann nie wieder wirklich eine Rolle gespielt haben. Und wenn sie später doch noch angesprochen wurden, wirkten die darauffolgenden Gedanken wie eine Ausrede, warum vergessen wurde, näher drauf einzugehen. Beispielsweise hatte ihre Mutter zu Beginn des Buches einen Auftritt. Bis kurz vor Ende denkt Lilly aber weder an sie, noch taucht sie irgendwie irgendwo auf. Und dann bekommt man plötzlich die Info, dass Lilly in den letzten Monate ja regelmäßig mit ihr telefoniert hätte. Alles klar. Das hätte ich gerne mitbekommen, um ihre Beziehung besser zu verstehen. Gleiches mit ihrer neuen besten Freundin Elanor. Zumindest da bekommt man ein kurzes Telefonat zu lesen.
Der finale Kampf wird schließlich auf fünf Seiten abgehandelt, die Twists haben mich leider nicht überrascht und der Tod eines gewissen Charakters wird einfach so abgehakt, hauptsache eine gewisse Verlobung wird endlich aufgelöst.
Für mich war die Reihe eher weniger etwas, doch ich denke, eine jüngere Zielgruppe dürfte begeistert sein.

Montag, 9. Oktober 2023

[Rezension] Der Fluch der Seher

                                                                   [Rezensionsexemplar]


Titel: Der Fluch der Seher
Autor: Kristina Quills
Verlag: Books on Demand
Seiten: 502
Preis: 16,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN:
978-3757819132

Inhalt: 

Ein Fluch. Eine Prophezeiung. Und eine junge Frau, die der uralten Fede ein Ende setzen kann. Valery hütet ein Geheimnis. Ihr ganzes Leben lang wird sie von seltsamen Träumen heimgesucht. Träumen, die wahr werden. Im Laufe der Zeit hat sie gelernt, diese zu ignorieren. Aber alles ändert sich an dem Tag, an dem sie den Tod eines geliebten Menschen vorhersieht. Als ihr Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird und die Albträume Teil ihrer Realität werden, muss sie sich entscheiden: Will sie die Wahrheit über ihre Gabe herausfinden oder den Preis der Ungewissheit bezahlen?
 
Protagonisten:
Valery ist eine ganz normale junge Frau. Sie studiert, lebt allein in ihrer Wohnung, trifft sich mit ihrer besten Freundin auf einen Kaffee und wehrt sich gegen jegliche Kupplungsversuche. Das einzige, was sie von anderen unterscheidet, sind ihre Träume, denn diese werden immer öfter wahr.
 
Meine Meinung:
Eine magische Universität in einer fiktiven Stadt, die an Heidelberg angelehnt wurde. Eine Protagonistin, deren Träume wahr werden und die plötzlich von unheimlichen Gestalten verfolgt und angegriffen wird. Willkommen in Videnberg und dem Institut der Seher. 
In die Geschichte einzutauchen war nicht schwer, denn Kristina Quills schreibt leicht verständlich, flüssig und locker. Valery ist eine sympathische junge Frau, die ihr Leben lang Wahrträume hat, sie aber nie weiter hinterfragt hat bis sie vom Tod ihres Großvaters träumt und dieser dann eintritt. Daraufhin steht ihr Leben plötzlich Kopf und sie findet sich am Institut der Seher wieder, wo sie erfährt, dass sie genau das ist: eine Seherin. Die seherischen Fähigkeiten sind allerdings eher magische Kräfte, dennoch spielen Vorhersagen und Prophezeiungen eine wichtige Rolle. 
Die Liebesgeschichte zwischen Valery und Liam steht nicht im Fokus der Handlung, was ab und zu wirklich sehr erfrischend ist. Die Beziehung hat nichts Toxisches, kein großes Drama und begleitet den Rest der Geschichte nebenbei. Er wird ihr Fels in der Brandung. Allerdings sind er und weitere Nebencharaktere etwas blass geblieben, dafür, dass sie doch eine recht große Rolle in der Geschichte gespielt haben.
Besonders mochte ich, dass die Autorin Aspekte der ukrainischen Mythologie hat einfließen lassen, was ich zuvor noch nie gelesen habe. Die Plottwist haben mich nicht sehr überrascht, wurden aber passend eingebaut und haben nach und nach für neue Informationen gesorgt. 
Der Cliffhanger macht neugierig auf die Fortsetzung, ist glücklicherweise aber nicht allzu fies. 
 
Jetzt muss ich noch etwas loswerden, das mir aufgefallen ist, aber nicht 1 zu 1 auf dieses Buch zutrifft.
"Der Fluch der Seher" ist die fünfte oder sechste Academy-Geschichte, die ich in diesem Jahr gelesen habe und so langsam frage ich mich, ob ich jemals eine Academy-Geschichte finden werde, in der die Lehrkräfte nicht nur als besonders mächtig dargestellt werden sondern auch mal etwas auf Reihe bekommen. Manchmal habe ich das Gefühl, die Dozierenden/Lehrenden in diesen Büchern existieren bloß, weil sie es aufgrund des Settings müssen. Sie schwingen Reden oder versprechen, sie würden sich kümmern, scheitern aber stets oder nehmen eine Gefahr nicht ernst genug (zumindest zweiteres ist in diesem Buch nicht der Fall). Dabei sind sie doch so mächtig. Aber nein, da muss sich erst eine Gruppe junger Leute zusammentun und siehe da, die Lösung präsentiert sich mehr oder weniger auf dem Silbertablett. Natürlich. Was ist mit Zusammenarbeit? Gerade, wenn die Protagonisten selbst mehr Erwachsene als Kinder sind? Warum muss man sie als solche behandeln, Verbote aussprechen und dann noch erwarten, dass brav die Füße still gehalten werden? Vor allem, wenn es sich doch um so außergewöhnliche Gaben oder Fähigkeiten handelt, die die Protagonisten  offensichtlich beschäftigen, ihr Leben bedrohen oder ähnliches. Es will mir einfach nicht in den Kopf. Spannung und Drama zu erzeugen, funktioniert auch mit Einbezug der Lehrkräfte.
 
Positiv anzumerken ist, dass die Dozierenden in diesem Buch deutlich präsenter waren als in manch anderen. Sie haben irgendwie gehandelt, aber in meinen Augen nicht genug. Dabei hätte ich mir gerade bei Eliora, Seraphina und Gwendolyn mehr Beistand/Handlungshilfe und Co für Valery vorstellen können, weil zumindest Eliora und Seraphina nicht wie Menschen gewirkt haben, denen Valerys Schicksal egal ist.  

[Rezension] Extinctia

                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: Extinctia
Autor: Verena Kolb
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 386
Preis: 15,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN:
979-8399683041

Inhalt:  
Frankfurt. Zwei Jahre nach Ausbruch der tödlichen Krankheit Extinctia: Eine junge Frau erwacht in den Ruinen eines Hochhauses. Weder weiß sie, wer sie ist, noch was die tätowierte Zahl auf ihrer Stirn bedeutet. Sie weiß nur eines: Um zu überleben, muss sie einen brutalen Wettkampf gegen andere Gefangene gewinnen. Schnell merkt sie, dass niemand ist, wer er zu sein scheint. Nicht einmal sie selbst …
 
Meine Meinung:
"Extinctia" ist so viel mehr als der Klappentext verrät. Besagter Wettkampf nimmt nur einen Teil der Geschichte ein, denn in Wahrheit geht es um so viel mehr. Neben dem Handlungsstrang der sehr lange namenlosen Protagonistin Nummer Sieben gibt es einen zweiten, der mit Amy als Charakter etwas Ruhe in die actionlastige und sehr , blutige, brutale Handlung des Wettkampfes bringt und bereits anfängt, Dinge miteinander zu verknüpfen. Genaues Lesen ist gefragt, denn es werden immer wieder dezente Hinweise gestreut und Andeutungen gemacht, die am Ende alle in ein großes Gesamtbild fließen. Sobald man die Auflösung kennt, merkt man erst, wie durchdacht und genial umgesetzt die gesamte Geschichte ist. Auf wie viele Irrwege man geführt wird und bis zum Ende eigentlich keine Ahnung hat, wer wen jagt und aus welchen Gründen. Die Charaktere neben Sieben und Amy - und das sind eine Menge - angefangen bei Eins bis Zehn und sämtliche Bekannte aus Amys Umfeld sowie neue Figuren, die ab der Hälfte des Buches auftauchen sind außergewöhnlich und alles andere als typische "Helden" oder "Bösewichte". Angesiedelt ist dieser Endzeit-Thriller in Deutschland und spielt sowohl in Frankfurt am Main als auch in Mannheim, einer der letzten Städte, die sicher vor den Naturgewalten und dem lebensgefährlichen Virus "Extinctia" ist. Diese Geschichte verspricht in jedem Fall Nervenkitzel und Kopfkino der unheimlichen Sorte. 
 

[Rezension] Die Suche nach der goldenen Rose

                                                                     [Rezensionsexemplar]


Titel: Die Suche nach der goldenen Rose
Autor: Artur Kunz
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 148
Preis: 2,99 [D] (E-Book)
ISBN: 

Inhalt:  
Begib dich als Milosch auf die Suche nach einem Heilmittel für deinen Bruder. Es erwarten dich hungrige Riesenspinnen, grausame Banditen und ein Bürgerkrieg zwischen ordnungsliebenden Eroberern und chaotischen Freiheitskämpfern.
Die Suche nach der Goldenen Rose ist ein Abenteuer-Spielbuch, in der du die Entscheidungen triffst. Ob du Freunde findest oder Blut vergießt, dich der gerechten Sache anschließt oder Verbrechen begehst, liegt in deiner Hand.
 
Meine Meinung:
Bei "Die Suche der goldenen Rose" handelt es sich um ein Abenteuer-Spielbuch. Das heißt, man ist der Hauptcharakter und muss immer wieder Entscheidungen treffen, die einem dem Ziel näher kommen lassen. 
Es war ungewohnt, plötzlich in der Du-Perspektive zu lesen, doch es macht für die Art und Weise des Buches absolut Sinn und nach einer Weile hatte ich mich daran gewöhnt. Die Leseabschnitte sind mal etwas länger, mal etwas kürzer und es fließt sehr viel des ziemlich coolen Weltenbaus in die Geschichte ein. Ich habe "nur" ganze zwei Mal eine falsche Entscheidung getroffen, die mich bzw. den Charakter das Leben gekostet hat. Ups. Sobald man einmal durch ist, kann man wieder von vorne anfangen und bewusst andere Enscheidungen treffen, was schon ziemlich Spaß macht. Das Hin- und Herblättern wird durch die eindeutig markierten Kapitelanfängen sehr leicht gemacht. Wer so ein Spielbuch mal ausprobieren möchte, kann mit diesem hier absolut nichts falsch machen.
 

[Rezension] Chronica Arcana 1: The Lesson of Curses

                                                                  [Rezensionsexemplar]


Titel: Chronica Arcana 1: The Lesson of Curses
Autor: Laura Cardea
Verlag: Carlsen
Seiten: 464
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
           15,50 [A]
ISBN:
978-3-551-58489-2

Inhalt: 
Mathea liebt Sarkasmus, Geld – und ihre Ruhe. Doch als Helle Magie in ihr erwacht, muss sie ihre geordnete Existenz als Jurastudentin aufgeben und die nervtötend harmonische Univerzita Mystika e Magie in Prag besuchen. Und als wären feministische Magier und Hippie-Nixen nicht genug, entbrennt zum so begabten wie hochmütigen Warlock Atlas eine unwiderstehliche Rivalität. Der Haken: Er gehört zur verfeindeten Academia Sinistra. Dort versucht sich wiederum die Hexe Ellie ihren Platz zu erkämpfen, obwohl sie sich eigentlich nur von alldem fort wünscht – wäre da nicht Astra, dank der sie ihre übermächtigen Kräfte zu verstehen beginnt. Als an einer der beiden Akademien ein Fluch entdeckt wird, müssen die vier zusammenarbeiten. Doch was, wenn die Feindschaft zwischen Schatten und Licht niemals überwunden werden kann?
 
Protagonisten:
Mathea liebt es allein zu sein, ist sarkastisch, schlagfertig, direkt und trägt am liebsten auffällig dunkle Klamotten. Sie braucht Noten, um sich zu beweisen und zu zeigen, wie gut sie ist.
 
Ellie ist sanft, unsicher und passt so gar nicht in die Welt, in die sie mit dem Erwachen ihrer Magie hineingeworfen wird. Sie hasst es, Menschen zu verletzen, um etwas kämpfen oder sich behaupten zu müssen.
 
Meine Meinung:
Dark Academia in Prag, verfeindete Akademien, zwei  ganz unterschiedliche Protagonistinnen und dieses wunderschöne Cover haben mich unfassbar neugierig auf die neue Reihe von Laura Cardea gemacht. Ich glaube, verwirrt beschreibt meine Empfindungen zu Beginn des Buches am besten. Man wird erschlagen mit Namen und Begriffen, viele davon auf Tschechisch, was ich eigentlich ziemlich cool finde, da es das Setting wundervoll einfängt und gleich Atmosphäre schafft, aber gerade zum Anfang hin wäre weniger mehr gewesen. Hinzukommt, dass man abwechselnd aus Matheas und Ellies Perspektive liest und sich so in zwei Akademien, zwei komplett neue Leben und ein Magiesystem einfinden muss. Viele Begriffe werden einfach in den Raum geworfen ohne sie zu erklären. Wie Mathea eigentlich so plötzlich von Deutschland nach Prag kommt, wird ebenfalls nicht beantwortet. Ansonsten musste ich mehr als einmal an "The School for Good and Evil" denken.
Interessanter wurde es, als Mathea auf Atlas, Astra und Ellie getroffen ist. Über die Geschister erfährt man ein wenig, aber nicht genug. Die Chemie zwischen Mathea und Atlas kommt etwas besser rüber als die zwischen Astra und Ellie. Doch da Mathea kein Gefühlsmensch ist und Atlas ebensowenig bleibt das große Knistern aus. Den roten Faden habe ich erst so richtig ab der Hälfte der Geschichte gefunden. Matheas Fluch muss gelöst werden und sie will herausfinden, wer ihr das angetan hat. Die Lehrkräfte an der Akademie sind mal wieder unfähig und überlassen Mathea und ihren "Freunden", das Problem zu lösen. 
Ich hoffe sehr, dass es in Band zwei mehr Antworten und mehr Einblicke ins Magiesystem geben wird, jetzt, da man schon mit etlichen Begriffen vertraut ist.
 

[Rezension] Secrets of Dublin - Verbotene Zauber

                                                                [Rezensionsexemplar] 

Titel: Secrets of Dublin - Verbotene Zauber
Autor: Kari Vanadis
Verlag: Piper
Seiten: 396
Preis: 19,00 [D] (Taschenbuch)
           19,60 [A]
ISBN:
978-3-492-50671-7

Inhalt:
Die magiebegabte Leslie arbeitet im Antiquitätenladen Pot of Gold, wo sie sich mit lästigen Kunden herumschlägt und ihrer Leidenschaft für sarkastische Kommentare und magische Artefakte nachgeht. Letztere wird ihr zum Verhängnis, als sie trotz Warnung ein geheimnisvolles Ouijabrett öffnet. Dass es sich in den dämonischen Nathaniel verwandelt, der einem nervigen Teenager erschreckend ähnelt, hat sie dabei nicht geahnt. Und kurz darauf kreuzt auch noch der Privatdetektiv Victor auf, der sie erpresst, mit ihm zusammenzuarbeiten: Der Vorbesitzer des Hexenbretts ist ermordet worden, und damit Leslie sein Schicksal nicht teilt, müssen sie den Geist eines Werwolfs, einen satanistischen Kult und jede Menge Gefühlschaos überwinden.

Protagonisten:
Leslie arbeitet im Antiquitätenladen ihrer Mutter, hat es faustdick hinter den Ohren und spricht fließend sarkastisch. Sie hat eine harte Vergangenheit, die sie teilweise immer noch einholt. Obwohl ihre Mutter und sie nicht immer auf dem gleichen Nenner sind, tut sie alles, um ihre Mum zu beschützen. 

Meine Meinung:
Meine Freude auf "Secrets of Dublin" war riesig, weil ich mich nach meiner Irland-Reise im Frühjahr so sehr in dieses Land verliebt habe und was passt besser zusammen als Fantasy, Murder Mystery und ein Land, das für seine Legenden und Mythen bekannt ist? Obendrauf bekommt man eine schlagfertige Protagonistin, die nicht unbedingt super sympathisch ist, dafür aber taff und nicht auf den Mund gefallen. Regeln und Vorschriften werden von ihr nicht ganz so ernst genommen und Fluchwörter gehören zu ihrem alltäglichen Repertoire. Dann gibt es das Ouijabrett, das Leslie erst in das gesamte Chaos verstrickt und das sich in einen dämonischen Jungen verwandeln kann. Ein bisschen Romantik darf nicht fehlen. Zum Glück gibt es Privatdetektiv Victor. Leslie und er sind wie Feuer und Eis, Wortgefechte sind vorprogrammiert. Neben der Liebesgeschichte spielt auch die Beziehung zwischen Leslie und ihrer Mutter eine Rolle. Beziehungsweise ihren Müttern. Es ist das erste Mal, das ich von einer Hauptfigur in einem Buch lese, die tatsächlich queere Eltern hat und das war sehr erfrischend.
Für den ein oder anderen Schmunzler sorgt Púca Sekel, der im Antiquitätenladen wohnt und Leslie nicht wirklich wohlgesonnen ist.
Kari Vanadis schreibt flüssig und locker, bindet Fakten zu irischer Mythologie und Historie geschickt ein, hält die Spannung hoch und überrascht mit interessanten Wendungen. Ich mochte es sehr gerne.

Montag, 18. September 2023

[Rezension] Skogen Dynasty

                                                                  [Rezensionsexemplar]

Titel: Skogen Dynstay
Autor: Carolin Wahl
Verlag: Loewe Intense
Seiten: 432
Preis: 15,95 [D] (Klappenbroschur)
           16,40 [A]
ISBN: 
978-3-7432-1571-9

Inhalt: Pferderennen in Ascot, Studium in Cambridge, Formel 1 in Monaco: Aleksander Skogen führt ein Luxusleben. Bis er nach einem skandalösen Video für eine Weile untertauchen muss. Gezwungenermaßen nimmt er daher an einer Trekkingtour durch die Wildnis Norwegens teil. Geführt wird diese von Norah, deren Leben so ziemlich das komplette Gegenteil von Sanders ist. Was passiert, wenn die beiden kollidieren? Können Sie der Wucht des Aufpralls standhalten oder werden ihre so unterschiedlichen Welten von Grund auf erschüttert? 

Protagonisten:
Norah bietet zusammen mit ihren Großeltern Wandertouren in der malerischen Natur von Norwegen an. Sie liebt diese Touren über alles, ist nicht auf den Mund gefallen, hat aber mental einiges an Lasten angesammelt, das ihre Handlungen unterbewusst beeinflusst.

Sander eigentlich Aleksander Skogen, Erbe der Keksdynastie Norwegens, soll eigentlich in das Unternehmen einsteigen, um es eines Tages übernehmen zu können, doch ein Skandal zwingt seine Familie dazu, ihn in die Wildnis zu schicken, wo er für zwei Wochen einfach mal von der Bildfläche verschwinden soll.

Meine Meinung:
"Skogen Dynasty" spielt in Norwegen, was mich sofort angesprochen hat, da ich selbst schon etliche Male dort war und die Natur dieses Landes einfach liebe. Außerdem fand ich die Idee eines Keksunternehmens unfassbar kreativ von Carolin Wahl. Protagonist Aleksander ist Erbe eben jenes riesigen Unternehmens, wurde jedoch in einen (meiner Ansicht nach wenig spektakulären) Skandal verwickelt und wird daraufhin von seinen Eltern in die Wildnis geschickt. Dort trifft er auf Protagonistin Norah, die mit High Society und Co nichts anfangen kann. Geschrieben ist das Buch aus beiden Perspektiven, wodurch man schnell erfährt, wie die beiden ticken und was wirklich in ihnen vorgeht. Der Part der Wandertour hat mir mit Abstand am besten gefallen, da man Sander charakterlich immer besser kennenlernt und auch das Knistern zwischen den beiden deutlich spürt. Die Anziehung ist von Begegnung eins an vorhanden und wird nur stärker, je länger die beiden Zeit miteinander verbringen. Was ich dann jedoch nicht wirklich verstanden habe, sind die Reaktionen der beiden auf ihre Gefühle füreinander. Erst realisieren sie, was passiert, dann fragen sie sich, warum sie so oder so handeln und was mit ihnen los ist. Als würden sie mit einem Brett vor dem Kopf herumlaufen, dabei sind sie doch eigentlich ganz klug. Besonders mochte ich die tiefgründigeren Gespräche, in denen sie sich mit sich selbst, ihrer Zukunft und der Vergangenheit auseinandergesetzt haben. 
Das Drama, das am Ende unweigerlich kommen musste, war mir an einem gewissen Punkt irgendwann zu viel. Norahs verdrängte Probleme kochen hoch und blockieren nicht nur sich selbst. Einiges hätten die beiden (und auch die Nebenfiguren) sich ersparen können, wenn miteinder geredet werden würde, aber das ist gerade bei New Adult Romance bekanntlich schwierig. Schließlich würde sonst das Drama flach fallen. Nichtsdestoweniger hatte ich ein paar schöne Lesestunden und bin gespannt auf die folgenden beiden Teile der Reihe.   

[Rezension] Die Todesbotin

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel:
Die Todesbotin
Autor: Carina Schnell
Verlag: Piper
Seiten: 432
Preis: 18,00[D] (Klappenbroschur)
ISBN:
978-3-492-70629-2

Inhalt:
Die junge Banshee Eerie arbeitet als Auftragskillerin für den Ältestenrat der magischen Wesen in Edinburgh. Sie ist berühmt-berüchtigt, und eine große Karriere steht ihr bevor – wäre da nicht die Tatsache, dass Eerie es ein wenig zu sehr genießt, unter Menschen zu leben. Als sie auf den Doktoranden Adam angesetzt wird, zögert sie zum ersten Mal, einen Auftrag auszuführen, denn sie ist von Anfang an von ihm fasziniert. Adam ist liebenswürdig und mutig und erscheint so gar nicht wie jemand, der es verdient hätte zu sterben … Als eine grausame Mordserie die Stadt erschüttert, muss Eerie handeln, um zu beschützen, was ihr lieb und teuer geworden ist – und dabei alles hinterfragen, was sie bisher zu wissen glaubte.

Protagonisten:
Eerie
ist eine Bean Nighe und entstammt dem Clan des Todes. Sie arbeitet als Agentin für den Ältestenrat der magischen Wesen und tötet ohne Skrupel. Edinburgh ist ihr Zuhause geworden und die Stadt, die sie unter allen Umständen beschützen möchte. Vor allem dessen magische Einwohner.

Adam ist Doktorand und lebt in Edinburgh. Er ist unglaublich liebenswürdig, mutig und einfühlsam. Außerdem kocht er gut, ist ein talentierter Zeichner und bastelt an technischen Erfindungen herum.

Meine Meinung:
Urban Fantasy in Schottland, magische Wesen, Morde und eine Liebesgeschichte klangen für mich sofort nach etwas, das mir gefallen könnte. Protagonistin Eerie ist eine Bean Nighe - eine Banshee - aber nicht unebdingt so, wie man sich eine Todesfee vielleicht vorstellt, denn sie ist zwar ausgebildet, Menschen zu töten, doch insgeheim liebt sie die Menschenwelt und besitzt sogar ein Handy. Das erste Drittel ist actionreich, recht düster und atmosphärisch, ehe Eerie den Auftrag erhält, Adam zu töten und die Liebesgeschichte deutlich in den Vordergrund rückt. Adam ist ein unglaublich lieber Mensch, fast schon zu perfekt und bringt Eerie ziemlich durcheinander. Die Gedanken an ihn bestimmen immer mehr ihr Leben. Sie fängt an, Fehler zu machen, was sie das ein oder andere Mal in Schwierigkeiten bringt. 
Carina Schnell schreibt locker, detailliert und humorvoll. Gerade ein bestimmter Nebencharakter hat mir immer wieder ein Schmunzeln entlocken können. Nach ruhigen Szenen folgt neue Spannung, Eerie beginnt, einiges zu hinterfragen und die Geschichte nimmt wieder Fahrt auf. Das Ende ist gespickt mit interessanten Wendungen, alle Probleme werden gelöst (sinnvoll, da es sich um einen Einzelband handelt) und man kann das Buch mit einem zufriedenen Gefühl beiseite stellen. 

[Rezension] Earth Ending

                                                        [Rezensionsexemplar]


Titel: Die Chroniken von Solaris 3 - Earth Ending
Autor: Elise Kova
Verlag: Carlsen
Seiten: 413
Preis: 17,00 [D] (Klappenbroschur)
           17,50 [A]
ISBN:
978-3-551-58498-4

Inhalt: 
Windläuferin Vhalla hat es an die Kriegsfront im Norden geschafft und sie ist stärker als je zuvor. Doch um ihr Herz liegt ein Panzer, geschmiedet aus Blut und Feuer. Nur so kann sie der letzten Schlacht des Solaris-Reiches entgegenblicken. Denn Vhalla steht mittlerweile nicht mehr vor der Wahl zwischen Knechtschaft und Freiheit, sondern vor der zwischen Knechtschaft und Tod. Der Kaiser hält ihr Schicksal eisern in seiner Hand und alles, was sie noch zu verlieren hat ...
 
Meine Meinung:
Nach "Air Awoken" und "Fire Fallen" haben wir nun mit "Earth Ending" den dritten Teil der Reihe bekommen. Das Cover ist wieder ein Traum und ich freue mich jetzt schon, sie alle fünf nebeneinander im Regal stehen zu haben, denn ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Geschichte mich nochmal so sehr mitreißen kann wie es in Band eins der Fall war. Nachdem "Fire Fallen" mich enttäuscht hat, ging es jetzt wieder etwas bergauf. Vhalla findet langsam ihre Stärke und ihren Mut zurück. Leider geht diesmal die Handlung zulasten der Liebesgeschichte flöten. Das Anhimmeln hat ein Ende, dafür bedient die Autorin sich nun des Forbidden Love Tropes, denn Vhalla und Alrik dürfen eigentlich nicht zusammen sein, da sie noch immer Eigentum des Kaiser und diesem ein Dorn im Auge ist. Rund um die Liebesgeschichte passiert viel und irgendwie doch nicht viel. Einige Dinge werden nur angerissen oder finden erst gar keine Erwähnung und sind dann doch plötzlich von enormer Wichtigkeit (oder anders herum). Vhalla ist nun nicht nur mächtiger sondern auch noch klüger als ein ganzer Kriegsrat und plant die finale Schlacht quasi im Alleingang. Da habe ich mich zwischendurch echt gefragt, was die anderen ständig beraten, wenn Vhalla nicht bei den Sitzungen dabei sein durfte (und das war häufig). Alrik hat mich weiterhin nicht großartig von sich überzeugen können. Er ist beladen mit Problemen, schwört Vhalla die große Liebe, stößt sie aber von sich, wenn es um seine persönlichen Dämonen gibt. Das Ende habe ich nach all den rosaroten Wolken kommen sehen und bin nicht sonderlich traurig drüber, denn es enthält eine Menge Konfliktpotenzial für die nächsten beiden Teile.   


Sonntag, 27. August 2023

[Rezension] Forget me someday

                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel:
Forget me someday
Autor: Chris Kaspar
Verlag: Planet
Seiten: 384
Preis: 15,00[D] (Klappenbroschur)
             15,50[A] 
ISBN: 978-3-522-50761-5


Inhalt:
Alena will einen Neuanfang wagen: weg von ihrer toxischen Mutter, endlich auf eigenen Beinen stehen. Um an ihrer Traum-Uni in Hamburg studieren zu können, muss sie für ein Stipendium einen Nachruf über den YouTuber Kill einreichen. Doch der arrogante Mädchenschwarm ist nicht nur unverschämt sexy, sondern auch alles andere als tot. Wobei das niemanden wundern würde, so waghalsig wie er in seinen YouTube-Challenges mit seinem Leben umgeht. Auf der Suche nach seinem dunkelsten Geheimnis, schleicht Alena sich kurzerhand in Kills Leben. Allerdings hat sie nicht mit der Anziehung gerechnet, die ab der ersten Minute zwischen Kill und ihr herrscht. Und je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto höher steigt der Preis für das Stipendium: Denn dass Alena sich in Kill verliebt, war nie Teil des Plans …

Protagonisten:
Alena
ist Influencerin und Social Media Star, doch sie hat genug von diesem angeblich perfekten Leben, das von ihrer Mutter kontrolliert wird. Sie will auf eigenen Beinen stehen und studieren. Fernab von Kooperationen, Zahlen und Fans.

Kill ist Youtuber und setzt sein Leben regelmäßig für waghalsige Challenges aufs Spiel. Angst kennt er nicht. 

Meine Meinung:
Neben der Tatsache, dass ich dieses Cover einfach unglaublich schön finde, konnte mich Chris Kaspar mit "Forget me someday" von ihrem Schreibstil und ihrer stimmigen Handlung überzeugen. Protagonistin Alena ist Social Media Star und auf der Flucht vor diesem Leben und ihrer kontrollsüchtigen Mutter. Sie will studieren und auf eigenen Beinen stehen. In ihrem Kopf befindet sich ein ganzes Sammelsorium an witzigen Fakten über so ziemlich jedes Tier, das irgendwann einmal in einer Doku aufgetaucht ist. Kill, seines Namens YouTuber, dessen Content aus lebensgefährlichen und unfassbar waghalsigen Challenges besteht, wirkt anfangs wie ein unsympathischer, arroganter Kerl, doch es wird schnell klar, dass mehr hinter seinem Handeln steckt als die bloße Suche nach dem nächsten Adrenalinkick. Die Beziehung zwischen den beiden ist ein auf und ab, denn beide haben Geheimnisse und Alena überschreitet so ziemlich jede Grenze, die es gibt. Und trotzdem passt alles zusammen ohne kitschig oder übertrieben dramatisch zu werden. Das Thema, das bereits im Titel versteckt ist, wird einfühlsam behandelt, wenn auch nicht ganz so intensiv wie man vielleicht erwarten würde. Nichtsdestoweniger habe ich jede Seite dieses Buch genossen, denn es war genau die richtige Mischung aus Romance und Spannung.  

[Rezension] Spiele um Segen und Verdammnis - Die Gottesdiener

                                                             [Rezensionsexemplar]

Titel:
Spiele um Segen und Verdammnis - Die Gottesdiener
Autor: Jana Ulmer
Verlag: Books on Demand
Seiten: 488
Preis: 19,99[D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-7543-5555-8


Inhalt:
Ein grausamer Verdacht führt Aveny Macall in das Königreich Presien. Ist die Organisation aus Assassinen, der sie angehörte, wirklich wiederauferstanden? Getarnt als erwählte Wächterin, nimmt sie an den Ehrenspielen teil und sucht im Arenakomplex nach Hinweisen. Dabei begegnet sie Kaelan Walsh aus dem Dorf ihrer Kindheit. Niemals darf er von ihrer Vergangenheit erfahren, erst recht nicht, dass sie zu einer Tristi herangezüchtet wurde. Doch auch er ist wegen eines Geheimnisses auf der Suche nach Antworten. Und plötzlich verfolgen Aveny und Kaelan dasselbe Ziel ...

Protagonisten:
Aveny
ist ehemalige Assassine der "Boten des Lichts". Sie wurde in jungen Jahren ausgebildet, zu töten und das mit einem Lächeln im Gesicht. Doch hatte sie Spaß daran, Leben zu nehmen. Sie ist mitfühlend und mutig und hat es geschafft, sich in den Seenlanden ein neues Leben aufzubauen. 

Meine Meinung:
"Spiele um Segen und Verdammnis" ist der Auftakt der neuen Fantasy-Reihe von Jana Ulmer. Ich habe damals von ihr die Tasyar-Chroniken gelesen und habe nun beim Lesen dieses Buches festgestellt, wie sehr die Autorin sich in ihrer Art und Weise zu schreiben, entwickelt hat. Alles an dieser Geschichte ist um einiges komplexer, tiefgründiger und atmosphärischer. Neben Protagonistin Aveny lernt man recht schnell Shadia, Daron, Kento, Xiliranus, Hexe Odilla und Kaelan kennen. Im Verlauf der Handlung wechseln die Perspektiven zwischen den Figuren, sodass man unterschiedliche Einblicke in die Geschichte bekommt und mehr über die Charaktere erfährt. Ich habe mich daran nicht gestört, aber das ist ja bekanntlich bei jedem anders. Da hier eine vollkommen neue Welt mit gänzlichen neuen Wesen, Göttern, fremden Namen und einem unbekannten Magiesystem eingeführt wird, ist das ruhige Tempo, mit dem man in das Buch startet, sehr angenehm. Dennoch hat es eine Weile gedauert bis ich den Durchblick hatte. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Ehrenspiele, an denen Aveny teilnehmen soll und der geheime Auftrag, den sie in diesem Zusammenhang von ihrem Fürsten erhalten hat. Das Cover sowie der Klappentext haben mich auf eine düstere, teils brutale High-Fantasy-Geschichte hoffen lassen, doch so ganz wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Spiele hätte für meinen Geschmack noch ein bisschen blutiger sein können, die Charaktere ein wenig durchtriebener. Wer nach der großen Liebesgeschichte sucht, wird nicht fündig. Etwas Romantik ist dennoch vorhanden. Das Ende lässt etliche Fragen offen, doch soweit ich weiß, wird es einen zweiten Teil geben.  

[Rezension] Das finstere Erbe von Lyoness

                                                              [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Das finstere Erbe von Lyoness
Autor: Sandra Regnier
Verlag: Carlsen 
Seiten: 432
Preis: 15,00[D] (Klappenbroschur)
             15,50[A] 
ISBN: 978-3-551-58470-0


Inhalt:
Lyoness kann endlich aufatmen, seit Sara und ihre Gefährten die Insel vor dem Untergang bewahrt haben. Inmitten all der Veränderungen kämpft Sara allerdings noch mit ihren schwerwiegenden Verpflichtungen und wächst mithilfe von Kerr und deren gemeinsamen Zeitreisen langsam in ihre neue Rolle hinein. Derweil braut sich jedoch etwas völlig anderes über ihnen zusammen: Die lang verschollen geglaubten Drachen tauchen auf und nun droht Lyoness eine weitaus größere  – und extrem heimtückisch getarnte  – Gefahr, als Sara und ihre Freunde sich jemals vorstellen könnten. Ein Krieg steht bevor. Und auch Kerr birgt ein folgenschweres Geheimnis …

Meine Meinung:
Dieser zweite Band der Reihe setzt genau dort an, wo Teil eins geendet hat. Ich habe nicht lange gebraucht, um wieder in die Geschichte zu finden. Sara ist nun Königin, doch sie tut sich unheimlich schwer mit dieser neuen Rolle. Sie will gerecht sein, nicht grausam, hadert dabei mit sich selbst und muss erst herausfinden, welcher Weg für sie der richtige ist. Dennoch handelt sie ab und an impulsiv und wirkt an einigen Stellen doch recht kindlich und unbeholfen. Von all ihren Freunden mochte ich Kerr am liebsten. Er hat ein großes Geheimnis, das ich aber bereits erahnt habe. Dinge, die in Band eins nur angerissen wurden, waren diesmal ein deutlich stärkerer Teil der Handlung. So reisen Kerr und Sara mehrmals durch die Zeit und auch die Drachen tauchen endlich auf und sorgen für Spannung, Drama und eine Menge Chaos. Sandra Regnier besticht mit ihrem flüssigen, bildlichen Schreibstil und einem magischen Setting. All die offenen Fragen werden nach und nach geklärt und gerade zum Ende hin nimmt die Geschichte noch einmal deutlich an Fahrt auf. Wer Happy Ends liebt, wird hier ganz und gar auf seine Kosten kommen, denn mit denen wird nicht geknausert. Jeder, wirklich jeder Charakter um Sara und Kerr bekommt ein glückliches Ende und besonders schön ist, dass man zum Schluss einiges aus der Pan-Trilogie wiedererkennt. Ich habe dieses Prequel gerne gelesen, doch so ganz kommt es nicht an die Original-Reihe heran.

Montag, 24. Juli 2023

[Rezension] Where Summer Stays

                                                            [Rezensionsexemplar]


Titel:
Where Summer Stays
Autor: Ivy Leagh
Verlag: Carlsen 
Seiten: 464
Preis: 15,00[D] (Klappenbroschur)
             15,50[A] 
ISBN:
978-3-551-58505-9

Inhalt:
Wegrennen, und zwar ganz weit weg. Das ist Charlies einziger Wunsch, als sie während ihres Klassikradio-Praktikums auf ein riesiges Rockfestival geschickt wird. Am liebsten würde sie sich die kommenden vier Tage einfach im Zelt verstecken, vor all dem Lärm und den Menschenmassen, die sie so sehr überfordern. Doch dann trifft sie auf Levy mit seiner faszinierend charismatischen Art, dem Eyeliner und den unzähligen Tattoos – und plötzlich fühlt sie sich wie im freien Fall. Er macht Charlie mutig, in seiner Nähe fühlt sie sich sicher. Aber dann fallen ihr Verhaltensweisen an Levy auf, die sie nicht begreift. Er scheint ein ganz anderer Mensch zu sein, als er vorgibt, und zurück im Alltag wendet Levy sich plötzlich von ihr ab – ohne zu wissen, dass ihr Herz in seiner Nähe immer schneller schlägt … 

Protagonisten:
Charlie
arbeitet bei einem Klassikradiosender und soll nun auf ein Rockfestival, um dort den Social Media Account auf Vordermann zu bringen. Dabei hasst sie alles, was mit Menschenmengen, lauter Musik und Camping zu tun hat. Sie ist sehr sensibel und reagiert schnell panisch, wenn Situationen sie überfordern.

Levy ist ehemaliger Polizist, trägt Nagellack und Eyeliner, ist tattoowiert und hat jede Menge Altlasten der Vergangenheit auf der Seele, die ihn psychisch extrem belasten.

Meine Meinung:
Wer hier eine locker-leichte Festival-Liebesgeschichte erwartet, kann sich von dem Gedanken direkt wieder verabschieden. Ja, das Buch spielt in der ersten Hälfte auf dem Gelände eines Rockfestivals, doch Protagonistin Charlie hasst Menschenmengen und ist von Lärm, Gedränge und wild tanzenden Menschen schnell überfordert, weswegen sie sich von den Konzerten und anderen Aktivitäten am liebsten fernhält. Die zweite Hälfte der Geschichte spielt dann in in Berlin, wo Charlie und Levy Zuhause sind. 
Geschrieben ist das Buch aus beiden Perspektiven, was immer schön ist, denn so erhält man einen Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der jeweils anderen Hauptfigur in bestimmten Szenen. Was mich aber an Levys Perspektive extrem gestört hat, war sein dauerhaftes Gefluche. Gedanklich als auch ausgesprochen. Ich war kurz davor, Strichliste zu führen, wie oft er Fuck sagt. Ich will ihm gar nicht absprechen, dass er Gründe zum Fluchen hat (denn die hat er), aber die Menge der Schimpfwörter war wirklich anstrengend. Sowohl Charlie als auch Levy sind beide beladen mit Problemen und Lasten der Vergangenheit, die sie psychisch vereinnahmen und einen großen Teil der Handlung ausmachen, sodass die Grundstimmung der Geschichte meist bedrückend und schwermütig ist. Nur leider wird immer wieder bloß an der Oberfläche gekratzt und gerade in Levys Fall nichtssagende Andeutungen gemacht, sodass die Neugier darauf, was passiert ist, irgendwann in Ungeduld umgeschlagen ist. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entspringt vor allem sexueller Begierde und körperlicher Anziehung auch in den unpassendsten Momenten. Aufgrund der schwierigen Themen, die behandelt werden, geht das eigentliche Herzklopfen und Kribbeln etwas unter. Dennoch haben mich gerade das Ende und die Mutter-Tochter-Beziehung von Charlie berührt.