Freitag, 18. März 2022

[Rezension] Die sechs Kraniche

                                                        [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Die sechs Kraniche
Autor: Elizabeth Lim
Verlag: Carlsen 
Seiten: 480
Preis: 16,00 [D] (Klappenbroschur)
             16,50 [A] 
ISBN: 
978-3-551-58455-7

Inhalt: 
Prinzessin Shiori hat ihre verbotenen magischen Kräfte bisher sorgfältig verborgen. Doch am Morgen ihrer arrangierten Hochzeit verliert sie die Kontrolle über ihre Magie. Ihre Stiefmutter Raikama wittert in ihr eine gefährliche Konkurrentin. Sie verbannt die Prinzessin, verwandelt ihre Brüder in Kraniche und belegt Shiori mit einem Fluch: Sobald ein Wort über ihre Lippen kommt, wird ein Bruder sterben. Auf der Suche nach den Kranichen entdeckt Shiori eine Verschwörung mit dem Ziel, den Thron zu übernehmen. Um das zu verhindern, braucht sie ausgerechnet die Hilfe ihres unbekannten Bräutigams – und sie ist auf alles gefasst, aber nicht darauf, sich zu verlieben ...

Protagonisten:
Shiori ist die Tochter des Kaisers, aufgewachsen im Palast mit ihren sechs älteren Brüdern und ihrer Stiefmutter Raikama. Sie ist ein aufgewecktes junges Mädchen, das Feste und vor allem Essen liebt, es hasst, zu sticken und schon gar nicht vorhat, die Ehe einzugehen, die ihr Vater für sie arrangiert hat. 

Meine Meinung:
Nach diesem Buch bin ich definitiv Fangirl von Elizabeth Lim und ihren Büchern. Schon ihre Reihe zu "Ein Kleid aus Seide und Sternen" habe ich unheimlich gerne gelesen, doch mit "Die sechs Kraniche" hat sie mich so richtig in ihren Bann gezogen. Die Geschichte ist angelehnt an das Märchen der sechs Schwäne der Gebrüder Grimm und ebenfalls asiatisch angehaucht. Prinzessin Shiori beherrscht Magie, die in ihrem Reich gefürchtet wird. Sollte ans Licht kommen, was sie kann, würde man sie töten. Als ihre Stiefmutter Raikama von ihren Kräften erfährt, verbannt sie sie weit weg, verwandelt ihre sechs Brüder in Kraniche und verflucht Shiori, sodass jedes Wort, das sie spricht, einen ihrer Brüder tötet. Allein, hilflos und stumm ist sie gezwungen, um ihr Überleben und die Rettung ihrer Brüder zu kämpfen. Dabei hilft ihr ausgerechnet ihr ihr Verlobter, den sie eigentlich niemals heiraten wollte. 
Ich habe jede Seite dieser Geschichte geliebt. Shiori ist ein Charakter, der an seinen Aufgaben wächst, wie kein anderer. Aus der naiven Prinzessin wird eine starke junge Frau, die durch Schmerz und Angst gehen muss, um ihre Brüder zu retten. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und ihrem verhassten Bräutigam spielt nicht vordergründig eine Rolle, sondern wurde von der Autorin geschickt in den Plot gewebt. Sie ist weder überstürzt, noch beladen mit Klischees. Genauso wie ich es am liebsten lese. Die gesamte Welt, all die Ideen dahinter von Dämonen, die in einem Gebirge gefangen sind bis hin zu Wasserdrachen, konnten mich ebenso sehr überzeugen wie der magische Schreibstil. Das letzte Drittel der Geschichte hatte es in sich. Sowohl emotional als auch bezogen auf Wendungen, die ich absolut nicht habe kommen sehen, die mich teilweise aber umso glücklicher gemacht haben. Am Ende sind etliche Tränen geflossen. Ich will mehr von dieser Geschichte und dem Epilog nach zu schließen, kommt da hoffentlich noch was. 

Samstag, 12. März 2022

[Rezension] Legend Academy 1 - Fluchbrecher

                                                                 [Rezensionsexemplar]


Titel:  Legend Academy 1 - Fluchbrecher 
Autor: Nina MacKay 
Verlag: Ravensburger
Seiten: 504
Preis: 16,99 [D] (Klappenbroschur)
             17,50 [A]
ISBN: 978-3-437-40217-5                                                

Inhalt: 
Sprechende Kolibris? Ein Schloss in Texas? Als Graylee an die Legend Academy geschickt wird, traut sie ihren Augen nicht. Denn das Internat ist eine Schule für die Nachfahren mythischer Wesen. Angeblich hat auch Graylee übernatürliche Kräfte – nur welche? Als wäre das alles nicht verrückt genug, gerät sie sofort mit dem aufbrausenden (aber leider auch ziemlich gut aussehenden) Hudson aneinander – und entdeckt, dass auf dem Internat ein Fluch liegt, der schon bald sein erstes Opfer fordern wird …

Protagonisten:
Graylee kennt ihre leiblichen Eltern nicht und lebt stattdessen bei ihren Adoptiveltern. Sie liebt Guerilla Stricken, kleidet gerne auch mal die Tür ihrer Schule in ihre Strickkunst und macht sich damit nicht überall beliebt. Ansonsten hat sie eine seltsame Fähigkeit, fürchtet sich vor Monstern und ist keineswegs auf den Mund gefallen.  

Meine Meinung:
Nina MacKay ist für mich die Queen der Academy-Geschichten. Man glaubt, man hat schon alles gelesen und dann kommt sie mit einer neuen Idee um die Ecke. "Legend Academy" ist Band eins ihrer neuen Dilogie und steckt voller spannender Dinge. Zum einen wären da niedliche, sprechende Kolibris, die aus irgendeinem Grund bei den anderen Schülern der Akademie unbeliebt sind, zum anderen gibt es einen Fluch, über den keiner spricht, ein mysteriöses Sommercamp nebenan und einen türkisblauen See, der voller Geheimnisse steckt. Bei den Schülern und Schülerinnen der Akademie handelt es sich um die Nachfahren von sieben Legenden: Selkies und Sirenen, Walküren und Odins-Söhne, Minotauren und Chimären sowie Gorgonen. Und Überraschung ... Protagonistin Graylee, die ein Faible fürs Guerilla-Stricken hat, sich mit den Kolibris anfreundet und tiefe Gewässer hasst, hat zwar besondere Fähigkeiten, doch sie passen auf keine der sieben mythologischen Figuren, was sie zu einer merkwürdigen Besonderheit an der Schule macht. Worauf sie gerne verzichtet hätte. 
Vom Schreibstil her, aber auch inhaltlich ist dieses Buch typisch Nina MacKay. Viele unterschiedliche Charaktere, viele Geheimnisse, Witz, Spannung, ein wenig Romantik und vor allem Fragen über Fragen, die sich am Ende der Geschichte und dem miesen Cliffhanger in meinem Kopf getürmt haben. Immerhin erscheint Band zwei schon im Sommer.  

Montag, 7. März 2022

[Rezension] Die vier Göttergaben 1 - Der verbotene Wunsch

                                                               [Rezensionsexemplar]


Titel: Die vier Göttergaben 1 - Der verbotene Wunsch
Autor: Stefanie Hasse 
Verlag: Knaur 
Seiten: 336
Preis: 14,99 [D] (Klappenbroschur)
             15,50 [A]
ISBN: 978-3-426-52683-5                                                 

Inhalt: 
Einst schufen vier Gottheiten das Land Alania und seine vier Völker. Damit die Menschen in Frieden gedeihen mögen, machten die Gottheiten jedem Volk ein mächtiges Geschenk. Doch eine Tafel, die jeden mit Blut geschriebenen Wunsch erfüllte, erwies sich als mächtiger als die anderen Göttergaben und weckte Neid und Krieg unter den Völkern – bis die Kriegerin Daria in einem verzweifelten Moment einen Wunsch notierte, der zum Fluch wurde.
Seither ist der Palast gespalten, Männer und Frauen leben getrennt. Darunter leidet vor allem Kronprinzessin Malena. Sie will nicht glauben, dass alle Männer ihr Böses wollen, nur weil sie eine Frau ist. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, den Palast zu einen – und dabei ihre frisch entdeckten Gefühle für den Krieger Aries zu erkunden. Doch ausgerechnet das soll ihr Ziehbruder Valerian mit allen Mitteln verhindern. Denn nur er kennt den wahren Preis für Malenas Gefühle …

Protagonisten:
Malena ist die Kronprinzessin von Alania. Ihre Mutter starb sehr früh. So wächst sie einzig mit ihrem Ziehbruder und ihren Gardistinnen auf. Sie leidet unter der Trennung zwischen Männern und Frauen, die im Palast seit jeher herrscht. Sie ist ein entschlossener Charakter, handelt manchmal bevor sie denkt, doch ihre Wünsche und Motive sind richtig und gut. 

Meine Meinung:
Stefanie Hasse und High Fantasy ... da konnte ich einfach nicht widerstehen. Ein antikes Setting, das ans alte Rom erinnert, drei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Schicksale aber miteinander verwoben sind, eine Liebesgeschichte und faszinierende Ideen bezüglich Weltenbau sowie Magie. Das Land Alania wird seit Generationen von einem Herrscherpaar regiert. Allerdings ist der Palast gespalten, sodass Männer und Frauen getrennt voneinander leben, Vorurteile die Denkweisen beherrschen und die weibliche Herrscherlinie einen üblen Ruf innehat. Malena ist die Kronprinzessin und nächste Herrscherin und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als den Palast mit ihrem Wunsch zu vereinen. Steffis Schreibstil ist wie immer unglaublich angenehm zu lesen, vereint Spannung und Gefühl miteinander und macht es einem leicht, der Geschichte zu folgen. Man erlebt die Handlung aus den Sichtweisen von Malena, ihrem Ziehbruder Val und Heilerin Taipa. Das Buch ist mit seinen knapp 330 Seiten relativ kurz und das merkt man vor allem der Liebesgeschichte an, die sich ziemlich schnell entwickelt und mir persönlich nicht tief genug ging. Überhaupt ist die gesamte Geschichte sehr temporeich, was einen schnell vorankommen lässt, aber auch irgendwie dafür sorgt, dass man kaum Zeit hat, die Figuren so richtig ins Herz zu schließen. Nichtsdestoweniger habe ich mit ihnen gefiebert, habe alle Antworten auf meine Fragen aufgesogen und war leicht geschockt vom Ende. Glücklicherweise erscheint Band zwei ganz bald schon. 

[Rezension] Shadow Born - Is my soul too dark for you?

                                                    [Rezensionsexemplar]


Titel: Shadow Born - Is my soul too dark for you?
Autor: Melanie Lane
Verlag: Loomlight
Seiten: 520
Preis: 15,00 [D] (Taschenbuch)
             15,50 [A]
ISBN: 978-3-426-50779-0                                               

Inhalt:
Jeden Monat eine unschuldige Seele an den König des Schattenreichs opfern – so sieht Jujus Leben als Mitglied und zukünftige Hohepriesterin des mächtigsten Voodoo-Clans in ganz New Orleans aus. Und sie hasst es! Schlimmer wird es nur noch, als sie erfährt, dass Dean – seines Zeichens sexy Barkeeper und Jujus bester Freund – einen Pakt mit ebenjenem Teufel geschlossen hat. Im Tausch gegen Deans Seelenheil macht sie sich auf die gefährliche Suche nach einem göttlichen Amulett, doch dabei geraten nicht nur ihre Gefühle für Dean außer Kontrolle, sondern auch ihre eigene dunkle Magie ...

Protagonisten:
Juliette genannt Juju, ist die zukünftige Hohepriesterin der Benoits. Sie arbeitet in der Bar ihres besten Freundes und stiehlt dort Seelenessenzen anstatt Menschen zu töten. Sie ist schlagfertig, vermag sich durchzusetzen, steckt aber trotzdem in einem Schneckenhaus, in das ihre Familie sie gedrängt hat. Für ihre besten Freunde würde sie alles tun.  

Meine Meinung:
Ganz, ganz großartig! Melanie Lane kann einfach mit Worten umgehen, ihre Charaktere sind jedes Mal so lebendig, ihre Dialoge wirken so ungezwungen echt und die Gedanken ihrer Protagonistin Juju herrlich authentisch. In Kombination mit den faszinierenden Ideen rund um Voodoo, Schattenwesen, Magie und Gottheiten sowie dem spannenden Setting New Orleans ist dieses Buch einfach ein Leseerlebnis allererster Sahne. Als Krönung des Ganzen bekommt man eine Liebesgeschichte, die sich sehr schön in die Handlung einfügt, für viel Knistern und Herzklopfen sorgt, aber den eigentlichen Konflikt nicht verdrängt. Da die Protagonisten etwa Mitte zwanzig sind, wirkt die Geschichte an sich reifer und erwachsener. Juju, Dean und Dawn sind gemeinsam mit Schattenwolf Mort ein unschlagbares Team, das zwar nicht immer einer Meinung ist, aber dennoch zusammenhält wie Pech und Schwefel. Und sie reden über ihre Probleme. Die Spannung zieht sich von Seite eins an durch bis zum Ende. Überraschungen sind definitiv vorprogrammiert. Einige der Wendungen hätte ich kommen sehen müssen, habe ich allerdings nicht, da ich so an den Seiten gehangen habe, andere waren völlig unerwartet. Der Schreibstil wundervoll flüssig, sarkastisch an den richtigen Stellen, ernst, gefühlvoll und sorgt dafür, dass man nur so durch die Geschichte fliegt. 
Ganz große Leseempfehlung von mir!