Montag, 4. Oktober 2021

[Rezension] Prototyp

                                                        [Rezensionsexemplar]


Titel: Prototyp 
Autor: Matthias Clostermann

Verlag: braumüller crime
Seiten: 304
Preis: 19,00 [D] (Klappenbroschur)

ISBN: 
978-3-99200-315-0

Inhalt: 
Ein schwerer Motorradunfall zerstört binnen Sekunden das Leben des jungen Elitesoldaten Stefan Roth. Als dieser danach aus einem langen Koma erwacht, ist er mit einer furchtbaren Tatsache konfrontiert. Er hat bei dem Unfall beide Arme und Beine verloren und sieht einem Leben als hilfloser Krüppel entgegen? bis geheimnisvolle Besucher ihm einen ungeahnten Ausweg aus seiner Misere anbieten.

Protagonisten:
Stefan Roth ist Elitesoldat. Einer der besten seiner Truppe. Nach dem Tod seiner Eltern suchte er nach Ablenkung und fand sie genau darin. Im Kämpfen und Trainieren. Aber dann wird sein Leben aufgrund eines extrem schweren Unfalls vollständig auf den Kopf gestellt.  

Meine Meinung:
"Prototyp" ist ein Thriller der etwas anderen Art. Wie der Titel und das Cover verraten, geht es um ein Experiment. Und Protagonist Elitesoldat Stefan Roth ist das Versuchskaninchen. Als er bei einem Unfall beide Arme und Beine verliert, wird ihm vom Leiter eines geheimen militärischen Forschungsprogramms ein Angebot gemacht, das er nicht ausschlagen kann. Er soll als erster Mensch eine vollkommen neue Art von Neuroprothesen bekommen, die er mit seinem Gehirn steuern kann. Ich bin die letzte, die sich mit Themen solcher Art auskennt und kann über den Realitätsgehalt von solchen künstlichen Gliedmaßen überhaupt nichts sagen, spannend umgesetzt wurde das Ganze allerdings dennoch. 
Geschrieben ist das Buch aus abwechselnd aus den Sichtweisen von Stefan, Professor Keppler, dem geheimnisvollen Assassinen, der zwischendrin immer mal wieder Menschen ermordet und Van den Belk, sodass man einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse bekommt. Trotzdem bliebt vieles sehr mysteriös und neblig. Dass da aber noch etwas anderes hinter stecken muss, war klar. Was genau, erfährt man erst richtig im letzten Drittel der Geschichte. Ab da überschlagen sich schließlich die Ereignisse, es wird blutig, brutal und ziemlich übel. Nicht nur für Stefan, sondern auch für seine Verbündeten und Freunde. 
Mit dem Ende habe ich dann aber gar nicht gerechnet. So überhaupt nicht. Ein gutes Gefühl hatte ich nicht unbedingt, als es in Richtung Schluss ging, aber das letzte Kapitel hat definitiv all meine Erwartungen gesprengt. 
Die Charaktere an sich waren mir etwas zu flach ausgearbeitet, sodass ich nicht einhundertprozentig an ihnen hing und die emotionale Achterbahnfahrt bezüglich deren Schicksal eher ausblieb. Ich wollte stattdessen unbedingt wissen, was hinter dem Experiment und der ganzen Sache mit den Prothesen steckte.