Montag, 30. September 2019

[Rezension] Katerminator

                                                                       [Rezensionsexemplar]

Titel:
Katerminator - Ein Katz und Maus Krimi
Autor: Kerstin Fielstedde

Verlag: Emons
Seiten: 240

Preis: 10,90 [D] (Taschenbuch)
             11,30 [A]
ISBN: 978-3740805050

Inhalt:

Nach einer spektakulären Befreiungsmission verfolgen bewaffnete Jäger der Tierversuchsanstalt das iCats-Team. Die Truppe findet Unterschlupf bei der strenggläubigen Freimaunzer Sekte, die von Djann Dark angeführt wird. Die als Göttin verehrte Leitkatze schmiedet dort ihre ganz eigenen finsteren Pläne. Kater Ian und Ziehsohn Schneuzi riechen den Braten und türmen heimlich. Prompt geraten sie in die Fänge der NSA, den Bluthunden der Nachtragendsten Schnüffler Amerikas. Das restliche iCats-Team nimmt den Kampf auf. Kann es die Kater vor brutalsten Verhörmethoden retten?

Protagonisten:
Indy und Ian habe ich ja bereits in der Rezension zu Band eins der iCats vorgestellt.

Maxim ist ein leider sehr vom Pech verfolgter Norweger-Albino, der unsterblich und hoffnungslos in Indy verliebt ist. Ständig passieren ihm irgendwelche peinlichen Missgeschicke, doch er hat ein Herz aus Gold und würde für seine Freunde sein Leben riskieren.

Xplode ist eine Ratte, die sowohl geistig als auch körperlich schwer lädiert ist, da sie zu viel vom Krieg miterlebt hat. Er ist ein absoluter Experte für Sprengstoff und alles, was sonst noch knallartig in die Luft fliegen kann. Auf seinem Rücken trägt er seinen toten Bruder als Rucksack. Ja, das ist sehr skurril, aber diese Ratte ist unglaublich intelligent und ein unverzichtbares Mitglied der iCats.

Meine Meinung:
Nach dem unglaublich guten ersten Band, habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Vor allem, da noch einige Fragen offen geblieben sind.
Besticht der erste Teil mit sehr viel Witz und Humor, so tut es dieser mit einer ordentlichen Portion Action. Das Buch ist wahnsinnig spannend - von Seite eins bis zum Ende. Spannend, verrückt und absolut unterhaltsam.
Ich liebe all die Wortspiele und artspezifischen Metaphern sowie die Parallelen, die man aus der Geschichte auf die Menschen übertragen kann. Nur, dass diese nicht immer positiver Natur sind. Dennoch: wer die iCats auf ihrer heldenhaften Reise durch haarsträubende Abenteuer noch nicht begleitet hat, der verpasst etwas. Neben faszinierenden technischen Hilfsmitteln und machtgierigen Superschurken kommen auch Gefühle nicht zu kurz. Ian findet nämlich seine Seelenverwandte und vielleicht finden Maxim und Indy ja auch zusammen.
Auf ihrer Reise treffen die iCats neben einer herrischen Hohepriesterin-Katze auch auf ein reggaeliebendes Dreizehenfaultier sowie den Oberbluthund der NSA (Nachtragendsten Schnüffler Amerikas). Es ist herrlich.
Am Ende der Geschichte wird man mit einer dramatischen Schlacht im Olympiastadion Berlin belohnt. Zudem erfährt man endlich, was hinter Ians mysteriöser Schlafkrankheit steckt und was mit Schneuzi - Indys Adoptivsohn - nicht stimmt.
Dummerweise sind die Bösewichte immer noch nicht besiegt und erfreuen sich bester Gesundheit. Anders, als andere Charaktere. Damit fiebere ich jetzt umso mehr auf den dritten Teil hin, der am Ende des Buches bereits angeteasert wird.


Samstag, 21. September 2019

[Rezension] Hotel der Magier

                                                               [Rezensionsexemplar]

Titel: Hotel der Magier
Autor: Nicki Thornton

Verlag: Carlsen
Seiten: 288
Preis: 15,00 [D] (Hardcover)

           15,50 [A]
ISBN: 978-3-551-52116-3


Inhalt:
Gemüse schnippeln, Törtchen aus dem Ofen holen, Gelee umrühren. Küchenjunge Seth hat alle Hände voll zu tun. Denn im abgelegenen Hotel Zur letzten Chance werden besondere Gäste erwartet. Mit ganz speziellen Wünschen und kleinen Geheimnissen. Seth muss sich richtig ins Zeug legen, damit das Willkommensdinner kein Reinfall wird. Doch dann geschieht etwas Schreckliches: Der nette Dr. Thallomius stirbt. Vergiftet durch die Nachspeise – und die hat Seth zubereitet. Auch wenn ihn alle für schuldig halten, Seth hat mit diesem fiesen Mord nichts zu tun. Also muss er selbst ermitteln und mehr über dieses seltsame Treffen der Magier herausfinden.

Protagonisten:
Seth ist Küchenjunge im Hotel "Zur letzten Chance". Der elternlose Junge wird vom Hotelbetreiberehepaar und ganz besonders von deren Tochter schikaniert und ausgenutzt. Seths größter Traum ist es, einmal von diesem Ort fortzukommen und ein großer Koch zu werden. Er hat nämlich ein Händchen fürs Kochen, findet seine Zutaten im Hotelgarten und zaubert ganz köstliche Dinge. Seine Katze Nachtschatten ist seine einzige Freundin an diesem gruseligen Ort. Er war mir sofort sympathisch, auch wenn er manchmal wirkt, als hätte er ein Brett vorm Kopf. 


Meine Meinung:
Die Mischung aus Magie und Krimi hat mich sofort angesprochen. Das Buch ist jedoch eher für eine jüngere Altersgruppe gedacht. Nichtsdestotrotz hatte ich viel Freude beim Lesen. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und die Handlung schreitet flott voran. Teilweise etwas zu flott und ich musste kurz innehalten, um nachzuvollziehen, welchen Gedankengang Seth gerade verfolgt.
Wirklich kreativ, aber auch gewöhnungsbedürftig fand ich die Namen der sieben Gäste. Wenn Prof. Penelope Papperspuk, Darinder Dunsterdunstable und Gloria Trottelbohne auf einen Schlag genannt werden, kann das schon überfordernd sein xD. Gemerkt habe ich sie mir nicht alle und musste ab und an vorne in die Gästeliste schauen. Leider blieben einige der Charaktere etwas blass, was bei der Anzahl von zwölf Stück aber noch entschuldbar ist.
Die Idee, die hinter der Magie steckt, ist ganz interessant, aber auch nicht wirklich neu. Für Kinder, dennoch bestimmt faszinierend zu entdecken.
Auch die ganze Geschichte mit dem Mord und Seths Versuch, seine Unschuld zu beweisen, ist vor allem bis zur Hälfte sehr spannend. Danach plätscherte die Geschichte etwas vor sich hin, bevor man am Ende mit einem magischen Finale belohnt wird. Eine besondere Wendung hat mich persönlich wirklich überrascht und damit meine ich nicht, wer der Mörder ist. Glücklicherweise wird es einen zweiten Teil geben, denn nicht alle Fragen wurden beantwortet.
Für mich ist es ein Buch, dass nicht nur von der Aufmachung her punktet, sondern auch für humorvolle, teils skurrile Lesestunden sorgt. 


-> Hier geht es zum Buch: Hotel der Magier

[Rezension] Die Einsame im Meer

                                                              [Rezensionsexemplar]

Titel: Die Einsame im Meer
Autor: Serena Valentino, Walt Disney

Verlag: Carlsen
Seiten: 208
Preis: 12,00 [D] (Hardcover)

           12,40 [A]
ISBN: 978-3-551-28034-3


Inhalt:

Die Geschichte der Meereskönigstochter Arielle ist ein großes Märchen der Weltliteratur. Es geht darin um das Verlieren, Wiederfinden und Aufbegehren. Immer will Arielle mehr, als ihre Welt ihr bieten kann, und ihr Vater verlangt, dass sie innerhalb der Grenzen seiner Welt bleibt. Ihre Rebellion kostet die kleine Meerjungfrau ihre Stimme und fast ihre Seele. Aber die Kraft des Guten überwiegt, und Ariel taucht stolz und unverändert auf. 


Protagonisten:
Ursula ist die Meereshexe, die wir alle kennen. Von König Triton persönlich aus dem Unterwasserkönigreich verstoßen, lebt sie zusammen mit ihren zwei Muränen Flotsam und Jetsam in einer unheimlichen Höhle. Zerfressen von Hass und Rachsucht heckt sie einen Plan aus, um Arielle - die jüngste Tochter Tritons - zu vernichten.

Meine Meinung:
Nach "Das Biest in ihm" und der Geschichte um die Böse Königin aus Schneewittchen, habe ich mich total auf die Fortsetzung gefreut. Fortsetzung deswegen, weil Charaktere auftauchen, die bereits in den beiden anderen Bänden eingeführt wurden und deren Geschichte hier weitergeht. Beispielsweise die der Prinzessin Tulip, die meinen Erinnerungen nach, in keinem existierenden Disneyfilm genannt wird. Sie ist die Ex-Geliebte des Biests und wurde von ihm schlecht behandelt. Nach einem Sturz ins Meer wird sie von Ursula gerettet. Tulips Geschichte nimmt einen sehr, sehr großen Part in diesem Buch ein, was mich sehr verwundert hat, denn eigentlich sollte man doch erfahren, wie Ursula zu der Ursula wurde, die man kennt.
Ihre Geschichte kommt einfach zu kurz und kratzt gefühlt nur an der Oberfläche. Mir persönlich fehlte die Tiefe, um mit Ursula mitfühlen zu können, obwohl das, was man erfährt, schon wirklich schockierend ist.
Die Darstellung von König Triton - Ursulas Bruder - ging irgendwie auch in die falsche Richtung. Er habe Ursula verbannt, weil ihn ihre wahre Gestalt - sprich: Tentakel usw. - abgestoßen habe. Als ob er versessen auf äußerliche Schönheit wäre. Entweder habe ich in den Arielle-Filmen nicht richtig aufgepasst oder aber hier ist ein bisschen was schief gelaufen. Und das ist so unglaublich schade.
Auch unsere drei Hexenschwestern sind wieder mit dabei. Ihnen wird ebenfalls ein recht großer Teil der Story gewidmet: sie versuchen nämlich immer noch, ihre jüngere Schwester Circe zurückzugewinnen. Das muss bei knapp zweihundert Seiten etwas heißen. Da könnt ihr euch ausmalen, wie wenig Ursulas Geschichte wirklich im Vordergrund steht.
Ganz witzig fand ich zwischendurch die Erwähnungen von Malefiz (Maleficent) und Schneewittchen sowie Belle und dem Biest. Scheinbar befinden sich die verschiedenen Königreiche alle in dieser einen Welt.
Nach dieser doch etwas enttäuschenden Fortsetzung bin ich gespannt, ob Malefiz´ Geschichte mich als nächstes mehr überzeugen kann.
ABER: Das Cover ist wieder einfach unglaublich toll geworden. Allein schon deswegen sind diese Bücher ein Muss!

-> Hier geht es zum Buch: Die Einsame im Meer



Montag, 16. September 2019

[Rezension] Girl Detective

                                                                          [Rezensionsexemplar]

Titel:
Girl Detective
Autor: Victoria Herz
Verlag: Scholastika Verlag
Seiten: 201
Preis: 13,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 9783947233205

Inhalt:
London: Der hinterhältige Mord an einer Studentin gibt dem London Criminal Department Rätsel auf. Charlie van Croy, die junge, neue und motivierte Mitarbeiterin, fühlt sich mit ihrem langweiligen Schreibtischjob unterfordert und beginnt, heimlich auf eigene Faust zu ermitteln. Zusammen mit dem sympathischen Alan kommt sie der Spur des Täters immer näher - und bringt sich dabei selbst in Gefahr. Denn die Zeit drängt: Der Mörder ist im Begriff, ein zweites Mal zuzuschlagen. Und in Charlies Körper tickt eine Zeitbombe ... 

Protagonisten:
Charlie ist eine junge Frau, die nach London gezogen ist, um ihren Eltern zu entfliehen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie spricht mehrere Sprachen fließend und ist hochintelligent. Dennoch erschien sie mir viel zu jung, um in einer Abteilung des MI6 zu arbeiten. Ohne richtige Ausbildung. Sie ist energisch, hartnäckig und lebt ganz nach dem Motto "Carpe Diem".

Alan ist der sympathische Nachbar der ermordeten Studentin und versucht, Charlie bei ihren Ermittlungen zu helfen, wo er nur kann. Ich mochte ihn sehr gerne, auch wenn man nicht so richtig viel über ihn erfährt.

Meine Meinung:
"Girl Detective" ist der erste Krimi, den ich seit Langem gelesen habe. Es handelt sich jedoch um einen Jugendkrimi, was vor allem am Alter der Protagonistin erkennbar ist. Wie Charlie selbst sagt, habe sie gerade vor einem Jahr ihr Abitur gemacht, das heißt, sie kann kaum älter als zwanzig sein. Das erschien mir recht unglaubwürdig und hat mich stutzig gemacht. Davon und von ihrem Geheimnis ausgehend, kam mir das Verhalten ihrer Eltern richtiggehend falsch vor. Es lässt sich schwer beschreiben, aber wer das Buch kennt, kann vielleicht nachvollziehen, was ich meine.
Die Geschichte lässt sich recht flott lesen und man bekommt neben dem Hauptfall auch noch zwei/drei andere, etwas "kleinere" Verbrechen serviert, die die Nebenfiguren besser charakterisieren und noch etwas Spannung schaffen.
London als Setting gefiel mir wirklich gut, obwohl man da noch mehr hätte rausholen können. Das Feeling der Stadt kam nicht ganz so sehr heraus, wie ich gehofft hatte.
Ungefähr ab der Hälfte wird schließlich klar, warum Charlie so handelt, wie sie handelt. Warum sie so verbissen an diesem Fall hängt und sich dabei in Gefahr bringt.
Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Alan steht eher im Hintergrund, entwickelt sich aber recht schnell, ohne kitschig und stark emotional zu werden.
Generell fokussiert die Autorin sich mehr auf die Handlung als auf die detaillierte Darstellung von Gefühlen.
Die Auflösung am Ende kommt dann recht plötzlich, wobei ich zugeben muss, dass ich geahnt habe, wer wirklich der Mörder ist. Dennoch hat die Autorin es geschafft, mich an manchen Stellen ins Zweifeln zu bringen.
Was mich ein wenig beim Lesen gestört hat, sind die Formatierung (fehlende Einschübe) und die Schriftart (Schriftart ohne Serifen) des Buches. Aber das lässt sich leider nicht ändern, wobei ich auch schon schlimmere Formatierungen hatte.
Alles in allem ist das Buch eine unterhaltsame Lektüre für Zwischendurch, die mit einer nicht so leicht einzuschüchternden Protagonistin punktet.


[Rezension] Die Tränenkönigin

                                                                       [Rezensionsexemplar]

Titel:
Die Tränenkönigin
Autor: Jay Lahinch
Verlag: Zeilengold Verlag
Seiten: 240
Preis: 12,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 9783946955122

Inhalt:
Manchmal ist der Tod nicht nur das Ende eines geliebten Herzens, sondern besiegelt zugleich dein Schicksal. Das muss Nava schmerzlich erkennen, als ihr Zwillingsbruder nach dem Tod ihrer Eltern verstummt. Eine Flucht aus Marenna scheint ihr einziger Ausweg und nur der fremde Jayden ist bereit, sie auf dieser Reise ins Ungewisse zu begleiten. Erst ein unglaubliches Angebot der Tränenkönigin gibt ihrem Weg eine Richtung. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Tränen, die nicht nur das Schicksal ihres Bruders, sondern das einer ganzen Welt für immer verändern könnten.

Protagonisten:
Nava ist eine junge Frau, die ihre Eltern verloren hat und nun mit ihrem Bruder allein dasteht. Doch auch dieser ist kaum mehr als eine Hülle. Sie untersteht nun Madame Patrice und soll deren Sohn Tyler heiraten. Etwas, wogegen sie sich mehr sträubt als alles andere.

Jayden ist eine junger Mann, der sich schon sein ganzes Leben lang für Geologie und die Beschaffenheit der Insel Mar begeistert hat. Er verspricht Nava, ihr bei der Flucht aus Marenna zu helfen und leitet sie durch eine Welt, die so fremd wie wundersam ist.

Meine Meinung:
Man lernt Nava als verzweifelte junge Frau kennen, die nichts lieber will, als der drohenden Zwangshochzeit mit Tyler zu entfliehen, denn in der Stadt, in der sie lebt, haben Frauen keine Rechte. Zwangsehen stehen auf der Tagesordnung und viele Mädchen haben sich deswegen bereits das Leben genommen.
Im Laufe der Geschichte entwickelt sie Mut und die Kraft, über sich selbst hinauszuwachsen. Um ihren Bruder zu retten, würde sie alles tun.
Jaydens Charakter war mir bis zum Schluss nicht ganz klar. Er wirkt wie ein Gentleman, ist freundlich und intelligent, doch so ganz genau wusste ich nicht viel mit ihm anzufangen.
Am meisten berührt hat mich das Schicksal Tarameas. Sie ist die Königin der Tränen und ihr Herz ist erfüllt von Traurigkeit und Schmerz.
Das Buch liest sich sehr angenehm und hinterlässt eine melancholische Stimmung. Viele Umgebungsbeschreibungen sind unglaublich bildhaft und gut vorstellbar, andere eher weniger.
Einige der Wendungen waren überraschend, manche nicht.
Jay Lahinch hat hier eine zauberhafte neue Welt erschaffen. Mit neuen Tieren, neuen Pflanzen, anderen Bräuchen. es steckt so viel Magie darin und gerade deswegen hätte ich mir mehr Zeit gewünscht, um die Welt zu entdecken. Viel zu schnell überqueren Nava und Jayden die Insel und das Staunen über die neuen Orte kommt einfach zu kurz.
Zum Schluss fehlte mir dann irgendwie ein bisschen die Spannung, beziehungsweise Navas Gefühle. Diese waren während der Kampfszene nicht deutlich genug. Dadurch wirkte das Ganze weniger mitreißend, als es hätte sein sollen.
Der Prolog und auch der Epilog haben etwas Poetisches an sich und bilden einen schönen Rahmen um die Geschichte.
Alles in allem eine zauberhafte Geschichte, die jedoch recht kurzweilig ist und einiges an Potenzial in sich trägt.



[Rezension] Himmeldonnerglöckchen

                                                                           [Rezensionsexemplar]

Titel:
Himmeldonnerglöckchen
Autor: Jasmin Zipperling
Verlag: Books on Demand
Seiten: 76
Preis: 16,99 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-744800686

Inhalt:
Als angehende Osterhäsin soll Hopsi stillsitzen, die Löffel spitzen und aufpassen. Aber Hopsi schmatzt, wenn sie aufgeregt ist und schlägt viel lieber Purzelbäume.
Aus Versehen landet sie mit dem frechen Wichtel Michi in der Weihnachtswerkstatt. Das ist ein zauberhafter Ort, an dem man den Christbaumschmuck in der Luft fangen muss, Nüsse auf einer Wippe hackt und wo man jede Menge Spaß haben kann.

Schnell fragt sich Hopsi: Himmeldonnerglöckchen! Was spricht dagegen, keine Oster- sondern eine Weihnachtshäsin zu sein?

Protagonisten:
Hopsi ist angehende Osterhäsin, doch weil sie immer herumzappelt und die Angewohnheit hat zu schmatzen, wenn sie aufgeregt ist, hat sie es mit den anderen Hasen nicht leicht. Erst in der Weihnachtswerkstatt lernt sie, was sie wirklich will und was sie alles kann. 

Michi ist Weihnachtswichtel und immer gerne am Fluchen. Seine freche Art ist erfrischend und seine Flüche weihnachtlich kreativ. Sein größter Wunsch ist es, mit dem Weihnachtsmann im Schlitten mitfliegen zu dürfen.  

Meine Meinung:
Diese Geschichte ist unfassbar niedlich und das liegt nicht nur an den wunderschönen Illustrationen, die sowohl das Cover als auch die Seiten innerhalb des Buches schmücken.
Zusammen mit Hopsi und Michi in die Weihnachtswerkstatt einzutauchen, bringt selbst bei Sonnenschein und zwanzig Grad Weihnachtsstimmung hervor.
Das Buch ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene perfekt geeignet. Zum selbst Lesen oder Vorlesen lassen.
Außerdem gibt es hinten drin ein Rezept für Zimtsterne und ich habe nach dem Beenden des Buches total Lust bekommen, diese zu backen.
Doch mit dem Schluss des Buches ist Hopsis Geschichte noch nicht zu Ende, denn es bleiben einige Fragen offen, die die Autorin in Band zwei ganz sicher beantworten wird. Ich bin gespannt!


Donnerstag, 12. September 2019

[Rezension] Unter dem Zelt der Sterne

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel:
Unter dem Zelt der Sterne
Autor: Jenn Bennett
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 400
Preis: 15,00 [D] (Taschenbuch)
           15,50 [A]
ISBN: 978-3-551-58398-7


Inhalt:
Früher waren Zorie und Lennon beste Freunde – und kurze Zeit sogar mehr als das. Doch seit dem Homecoming-Ball letztes Jahr herrscht zwischen ihnen Funkstille, und auch ihre Familien haben sich nichts mehr zu sagen. Dann wird ein Campingtrip mit Freunden zum Desaster und Zorie strandet in der Wildnis. Zusammen mit dem Jungen, der ihr das Herz gebrochen hat: Lennon. Auf sich allein gestellt und ohne die Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen, kommen endlich all ihre Gefühle zum Vorschein. Aber haben Zorie und Lennon den Mut, einen Neuanfang zu wagen? 

Protagonisten:
Zorie ist eine Planerin, wie sie im Buche steht. Alles muss genauso ablaufen, wie sie es sich vorgenommen hat. Niedergeschrieben auf Listen und verziert mit buntem Waschitape. Am liebsten trägt sie Karomuster farblich abgestimmt mit ihrer Brille. Und sie liebt Astronomie. Man muss dieses Mädchen einfach ins Herz schließen.

Lennon ist so ziemlich das Gegenteil von Zorie. Er liebt Reptilien aller Art, zeichnet im Mangastil und weiß, wie man in der wilden Natur überlebt. Dazu ist er sportlich, eher schweigsam und wirklich vernünftig. Wenn man ihn erst einmal kennengelernt hat, liebt man ihn genauso wie Zorie. 

Meine Meinung:
Ich habe mich in die Geschichte verliebt! Vor allem aber in die beiden Protagonisten, die mit ihrer nerdigen Art absolut liebenswert sind. Aber auch die Nebencharaktere wie Zories herzensgute Stiefmutter Joy, Lennons obercoole Mütter Mac und Sunny oder Zories Astronomiefreundin Avani sind unheimlich sympathisch. 
Die Autorin bietet dem Leser hier nicht nur eine süße Liebesgeschichte sondern konfrontiert mit Themen, die gerne unter den Tisch gekehrt werde: Familienprobleme, Fremdgehen, Nachbarschaftsfehden und Homophobie. Sie thematisiert, was in unserer Gesellschaft einfach der Fall ist und das ist gut so! 
Auch das Setting - ein wahnsinnig schöner Nationalpark in der Sierra Nevada - lädt zum Träumen ein und macht Lust auf Wanderurlaub. Auch wenn ich persönlich mehr wie Zorie nicht so wirklich ein Wanderfan bin. Aber das Kopfkino ist unbeschreiblich. 
Jenn Bennetts Schreibstil ist unfassbar angenehm zu lesen. Sie kreiert hier eine hervorragende Mischung aus bildhaften Beschreibungen, Gefühlen und Spannung, die mich immer wieder dazu verleitet haben, das Buch am liebsten in einem Rutsch durchzulesen. Obwohl die Handlung eher ruhig ist, muss man einfach mit Zorie und Lennon mitfiebern, denn es geschehen so einige doch recht unerwartete Dinge.  
Für mich ist diese einfühlsame, romantische, aber auch ernste und tiefgründige Liebesggeschichte ein echtes Highlight. Sie lädt zum Wohlfühlen und Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken ein und verdient es, von jedem gelesen zu werden!



-> Hier geht es zum Buch: Unter dem Zelt der Sterne


Freitag, 6. September 2019

[Rezension] Finde mich. Jetzt

                                                                      [Rezensionsexemplar]

Titel:
Finde mich. Jetzt
Autor: Kathinka Engel
Verlag: Piper Verlag
Seiten: 432
Preis: 12,99 [D] (Klappenbroschur)
           13,40 [A]
ISBN: 978-3-492-06171-1


Inhalt:
Von der Liebe bitter enttäuscht, zieht Tamsin zum Literaturstudium ins kalifornische Pearley. Sie möchte sich auf sich selbst konzentrieren, den Männern hat sie ein für alle Mal abgeschworen. Doch dann trifft sie auf Rhys. Er ist unnahbar und faszinierend. Was Tamsin nicht weiß: Er saß seine gesamte Jugend unschuldig im Gefängnis. Jetzt muss sich Rhys plötzlich in einer ihm völlig fremden Welt behaupten. Auch er fühlt sich zu Tamsin hingezogen, die ihm voller Tatendrang hilft, alles Verpasste nachzuholen. Langsam beginnt er wieder zu vertrauen. Doch Rhys hat Tamsin noch längst nicht alles erzählt …  

Protagonisten:
Tamsin ist eine unabhängige junge Frau, die sich mit ihrem heimlichen Umzug nach Pearley aus den Fängen ihrer Eltern befreien möchte. Sie liebt Literatur, Kaffee und ihre neue Freiheit sehr. Stets bleibt sie sich treu, sprüht vor Leben, überschreitet aber auch manchmal Grenzen ohne es zu merken.

Rhys ist erst einundzwanzig als er nach sechs Jahren Gefängnis wieder einen Fuß ins wahre Leben setzt. Kein Wunder, dass er sich fremd und verloren vorkommt. Anfangs wirkt er unnahbar und verschlossen, doch das ändert sich mit der Zeit und man erkennt, dass er doch darum kämpft, wieder ins Leben zurückzufinden, Vertrauen zu fassen und Freunde zu finden. Er ist kein typischer Bad Boy sondern zeigt Unsicherheit und Furcht.

Meine Meinung:
Diese Liebesgeschichte ist sehr zart und eher unschuldig. Es geht darum, Vertrauen zu fassen und die eigenen Dämonen zu bekämpfen. 
Man erlebt die Begegnungen zwischen Tamsin und Rhys abwechselnd aus beiden Perspektiven, sodass man die zwei nach und nach besser kennenlernt. 
Anfangs war mir Tamsin ein wenig zu viel von sich selbst überzeugt, aber das schwächte im Verlauf der Geschichte ab und sie ist mir sehr ans Herz gewachsen. 
Manche Szenen des Buches waren mir aber leider etwas zu realitätsfern. Vor allem zum Ende hin habe ich mit mehr Konsequenzen aufgrund von Rhys Handlungen gerechnet. Auch fehlte mir zum Schluss die Spannung. Alles lief auf eine bestimmte Sache hinaus und man erwartet, dass die Situation sich zuspitzt, aber dann ... nichts. Der Konflikt wird elegant umschifft, das Drama vermieden und jene eine Pronblemperson nur namentlich genannt. 
Dafür haben wir Protagonisten, die ihre Probleme ansprechen und nicht in sich hineinfressen. Gut, Rhys ist da ab und an eine Ausnahme, dennoch ist mir positiv aufgefallen, dass Tamsin und er gut miteinander reden können. Kommunikation ist nun einmal alles.  
Auch die Nebencharaktere Sam, Zelda, Malik und Amy waren mir sehr sympathisch und ich bin gespannt, was die Autorin in den beiden Folgebänden aus ihnen macht. 
Alles in allem ist das Buch ein gefühlvoller Coming-og-Age-Roman, der seine kleinen Schwächen hat, aber ins Herz geht und zum Abtauchen einlädt.