Freitag, 18. Februar 2022

[Rezension] A Silken Spell - Das Geheimnis der Fairy Paths

                                                          [Rezensionsexemplar]


Titel: A Silken Spell - Das Geheimnis der Fairy Paths
Autor: Manuela Elser
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 372
Preis: 12,99 [D] (Taschenbuch)
             13,40 [A]
ISBN: 978-3-
551-30434-6                                                  

Inhalt: 
Als verhasste Halbfae ist Niamh daran gewöhnt, in den Schatten Schottlands zu leben. Denn wenn die Fae sie finden, wird sie entführt – genau wie ihre Mutter. Mithilfe ihres magischen seidenen Netzes, das sie unsichtbar werden lässt, gelingt es ihr schon seit Jahren, vor den Augen ihrer Feinde verborgen zu bleiben. Bis Niamh auf den mysteriösen Keith trifft, der sie seltsamerweise sehen kann. Keith könnte sie an die Fae-Clans ausliefern, aber er verfolgt andere Pläne: Niamhs außergewöhnliche Fähigkeit könnte ihm endlich den Weg zu den sagenumwobenen Fairy Paths ebnen ... 

Protagonisten:
Niamh ist eine Halbfae, arbeitet in einem magischen Bücherladen, hat ihre Seele an eine Katzendämonin verkauft und ist seit Jahren auf der Suche nach ihrer Mutter, die von den Fae entführt wurden, als sie selbst noch ein Kind war. Sie ist mutig, steckt voller Entschlossenheit und hat nicht vor, aufzugeben. 

Meine Meinung: 
Fae, Schottland als Setting, eine Katzendämonin und eine Protagonistin, die sich unsichtbar machen kann. Kein Wunder, dass ich Manuela nicht nein konnte, als sie auf mich zugekommen ist. Die Macht, sich vor den Blicken anderer verbergen zu können, ist Halbfae Niamh unendlich wichtig, denn seit ihre Mutter von den Fae entführt wurde, traut sie kaum jemandem über den Weg. Vor allem keinen Fae. Manuela Elser erzählt mit "A Silken Spell" eine Geschichte voller Spannung und Magie, die einen tiefer in die Welt der Fae entführt als es Niamh vielleicht recht gewesen wäre. Vor allem aber zeigt sie, dass das Erreichen eines Ziels nicht gleichbedeutend mit einem Happy End ist. In Niamhs Fall steckt so viel mehr hinter der Entführung ihrer Mutter als sie angenommen hat. Unterstützt wird sie bei ihrer Suche von Keith, der aus irgendeinem Grund durch ihr magisches Netz hindurchsehen kann, ansonsten aber ziemlich schwer einzuschätzen ist. Außerdem immer dabei Katzendämonin Móra, die einfach der perfekte Sidekick der Geschichte ist. Die Liebesgeschichte zwischen Keith und Niamh entwickelt sich ruhig und ohne Hast, was sie in meinen Augen wunderbar glaubwürdig macht und der Handlung das gewisse Etwas an Knistern und Gefühl verleiht ohne dabei den roten Faden aus den Augen zu verlieren. Drumherum passiert eine Menge, Ungerechtigkeiten, Geheimnisse und Intrigen kommen ans Licht, Verbündete werden zu Gegnern und letztendlich hängt es an Niamh, das Blatt zu wenden. 
Ein toller Einzelband, der alles hat, was das Romantasyherz begehrt. 

[Rezension] Bad Influence. Reden ist Silber, Posten ist Gold

                                                    [Rezensionsexemplar]


Titel: Bad Influence. Reden ist Silber, Posten ist Gold
Autor: Stefanie Hasse
Verlag: Ravensburger
Seiten: 416
Preis:  16,99 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-473-40221-2                                                          

Inhalt: 
Am liebsten hätte Tara einen großen Bogen um die Jungfernfahrt der SIREN gemacht. Schließlich reisen zahlreiche Influencer*innen mit, die das Kreuzfahrtschiff in Szene setzen sollen. Ihrer Freundin Lola zuliebe beschließt Tara, dennoch mitzufahren und sich darauf zu freuen. Das wäre allerdings leichter ohne Jonah und Lucas, die Tara vor Rätsel stellen und gleichzeitig ihr Herz höherschlagen lassen. Doch das wahre Drama beginnt, als jemand die Geheimnisse der High-Society-Gäste veröffentlicht …

Protagonisten:
Tara ist Studentin und hat sich von ihrer besten Freundin überreden lassen, die Jungfernfahrt auf dem neuen Kreuzfahrtschiff ihrer Eltern mitzumachen. Dabei bekommt sie es allein bei dem Gedanken an ein Schiff voller Influencer mit der Angst zu tun. Sie liebt Sport, kennt sich mit gesunder Ernährung aus, hat allerdings sehr mit ihrem eigenen Selbstbild zu kämpfen.  

Meine Meinung:
Nach "Secret Game", "Pretty Dead" und "Matching Night" folgt nun das nächste Buch in Steffis Romantic Suspense Reihe bei Ravensburger. Diesmal dreht sich alles um das Thema Influencer, Social Media, Kreuzfahrt und natürlich die Liebe. Taras beste Freundin Lola hat gleich zwei heiße Brüder. Jonah, der liebvolle und freundliche und Lucas, der immer als böser Zwilling bezeichnet wird. Die Anziehung zwischen Tara und Lucas ist von Anfang an spürbar. Bei der Jungfernfahrt des Kreuzfahrtschiffes handelt es sich um eine gewaltige Werbeaktion. Jeden Tag erhalten die anwesenden Social Media Stars Aufgaben, die sie mit ihren Kameras festhalten sollen. Abends werden die besten Clips im Fernsehen ausgestrahlt. Obwohl sie alles getan hat, um es zu vermeiden, landet Tara plötzlich im Rampenlicht der Geschehnisse, es werden Geheimnisse der Gäste veröffentlicht, keiner weiß, von wem die Situation droht zu eskalieren. Was soll ich sagen, Steffi hat so viel kompakt in dieser Geschichte verarbeitet: die Scheinwelt der Influencer*innen, Bodyshaming, Shitstorms, Konsequenzen von Halbwahrheiten, die Macht von Ruhm und der Druck, der hinter all der Perfektion steckt. Auf der Suche nach der Wahrheit wird man wunderbar hinters Licht geführt, was offensichtlich scheint, ist es nicht (das habe ich aus den letzten Büchern gelernt) und nicht bleibt ohne Wirkung. Meinen größten Respekt verdient TV-Moderatorin Helena, die im Laufe der Handlung beweist, dass Gossip und Drama auf Kosten von anderen falsch sind und noch so einiges wichtiges mehr. 
Das Buch enthält auch eine Triggerwarnung. Allerdings erst hinten. Für mich ein tolles Buch mit unglaublich wichtigen Botschaften.   


[Rezension] Akademie im Niemals

                                                                     [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Akademie im Niemals
Autor: Catherine Snow
Verlag: Bookapi Verlag 
Seiten: 506
Preis: 15,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
978-3982148373 

Inhalt: 
Magie und Mechanik sind alles, was es braucht, um die Zeit zu beherrschen. Als Mara von Gevatter Zeit an die Akademie im Niemals geholt wird, weiß sie noch nichts von alledem. Ebenso wenig davon, dass man sie ihrer Vergangenheit und Zukunft beraubt hat, dazu verdammt, mehr über die Arbeit der Akademie zu lernen und dieses Werk fortzuführen. Doch ein unbändiger Wille, sich an der Akademie für ihr gestohlenes Leben zu rächen, erwacht in ihr. Auch wenn das bedeutet, sich ausgerechnet mit Leander zusammenzuschließen…

Protagonisten:
Maras Alltag ist die Hölle. Grund dafür ist Leander, der sie für ihre unterschiedlich farbigen Augen mobbt und in der Schule für sie zu einem Ort macht, den sie hasst. Sie wird beherrscht von Zweifeln und Unsicherheiten, ihr Selbstbild ist stark geschädigt und ihre Ängste sitzen tief. 

Meine Meinung:
Für Akademiegeschichten bin ich immer zu haben und diese um die Akademie im Niemals klang vom Klappentext her unglaublich spannend. Es handelt sich um einen Einzelband, der ganze fünfhundert Seiten stark ist und von Protagonistin Mara handelt, die innerhalb der ersten zwanzig Seiten aus ihrem Leben gerissen und an die Akademie gebracht wird. Damit wurde sie ihrer Vergangenheit und Zukunft beraubt, für ihre Familie hat sie nie existiert. Ausgerechnet der Mensch, der ihr in ihrer alten Schule das Leben zur Hölle gemacht hat, wurde mit ihr an die Akademie im Niemals gebracht. Leander. Die Idee, die hinter dem Konzept dieser Akademie steckt, ist unglaublich spannend (es werden mit Tarotkarten, den Sternen, Mathematik und Kräutern Ereignisse wie Naturkatastrophen oder andere andere schreckliche Unfälle in der Zukunft und Vergangenheit berechnet, Mechanik und Technik spielen eine Rolle) und gleichzeitig ziemlich fragwürdig. Das empfindet auch Mara so. Dennoch findet sie hier zum ersten Mal Freunde, ist keine Außenseiterin mehr und verliebt sich sogar. Meinem Empfinden nach haben da gleich drei der Jungs um sie konkurriert, was mir eindeutig zu viel des Guten war. Ihre Wahl ist am Ende auf den gefallen, den ich überhaupt nicht erwartet hatte und das nach gefühlten fünf Tagen. Ansonsten wird extrem versucht, die Akademie als böse darzustellen, was dazu geführt hat, das Wendungen wie beispielsweise wölfisches Grinsen ständig wiederholt wurden, sobald die Leitung der Akademie ins Spiel kam. Zudem wechselten Maras Gemütszustände schneller als man zusehen konnte: mal war sie verzweifelt und hat ihre Familie vermisst, dann wurde sie auf einmal zu Kämpferin, die die Akademie brennen sehen wollte (das war auch so ein Ausdruck, der immer wieder aufkam), bevor sie sich heulend in die Arme ihres Freundes geworfen hat. So wirklich berührt hat mich leider keiner der Charaktere. Gerade, weil Maras neuer Freundeskreis gleich aus sieben Personen bestand, wodurch mindestens vier von ihnen kaum Tiefgang bekommen konnten. 
Bemerkenswert finde ich, dass die Autorin mit dem Klischee des Happy Endings gebrochen hat und mit dem Epilog gleich noch eine heftige Schippe draufgelegt hat. 
Das Buch ist ohne Frage außergewöhnlich, nur haperte es für mich an den Figuren und dem Schreibstil.     

[Rezension] Partem 2 - Wie der Tod so ewig

                                                                [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Partem - Wie der Tod so ewig
Autor: Stefanie Neeb

Verlag: Dragonfly Verlag
Seiten: 480
Preis: 18,00 [D] (Hardcover)

           18,50 [A]
ISBN: 
978-3-7488-0083-5

Inhalt:  
Xenia befindet sich in höchster Gefahr, nachdem die Wächter des Partem auf sie aufmerksam geworden sind. Da sie eine Immunitin ist, könnte ihr Opfer dem Partem ein Elixier liefern, das ihn nahezu unsterblich macht. Bislang hat sie ihre Fähigkeit, die Gefühle anderer hören zu können, immer als Fluch gesehen, doch nun entdeckt sie, dass sie damit auch Gutes bewirken kann. Jael muss sich entscheiden, ob er Xenia an den Partem ausliefert, um seine Eltern zu finden, oder ob er sie rettet – denn sie reißt seine Mauer der Gefühlslosigkeit nach und nach ein. Je näher er ihr kommt, desto mehr verliert er die Kontrolle über sein Herz. Bald steht fest: Der Partem muss vernichtet werden. Auch wenn dabei ihr Leben und ihre Liebe auf dem Spiel stehen …

Meine Meinung:
 Was lange währt, wird endlich gut. Mit Partem 2 endet die Reihe um Chrystal, Jael, Felix, Xenia und Co. Auf fast fünfhundert Seiten wird Licht ins Dunkel gebracht, was die geheimnisvolle Organisation Partem angeht, welche Rolle Chrystal eigentlich spielt und was Xenia so unglaublich besonders macht. Wie schon in Band eins ist das Buch aus den Sichtweisen der oben genannten Charaktere verfasst, sodass man einen umfassenden Einblick in die Handlung und die Köpfe der Figuren bekommt. Die relativ kurzen Kapitel erlauben, dass man schnell voran kommt. Jael hat einen Auftrag, doch dabei stehen ihm seine Gefühle für Xenia im Weg. Bei Chrystal ist es ähnlich, nur dass sie dafür ihre Beziehung zu Felix aufs Spiel setzt, denn der Partem ist gnadenlos, was das Missachten von Befehlen angeht. Es werden Fragen zu so vielen Dingen beantwortet, die Spannung steigt mit jedem Kapitel, man wird zu den unterschiedlichsten Handlungsorten geführt und ich kann immer noch nicht so ganz fassen, dass Stefanie Neeb diese eine Sache am Ende wirklich getan hat. Dennoch hat es die Geschichte emotional wunderbar abgerundet.   

[Rezension] Edingaard 2 - Göttin der Finsternis

                                                                   [Rezensionsexemplar] 

Titel: Edingaard 2 - Göttin der Finsternis
Autor: Elvira Zeißler
Verlag: NovaMD
Seiten: 480
Preis: 14,99 [D]  (Taschenbuch)
             15,50 [A]                                                             
ISBN: 9783966986533

Inhalt: 

Cassions Welt liegt in Trümmern. Seine Eltern ringen mit dem Tod und seine Liebe zu Kyana scheint unmöglich. Während die Ausschreitungen gegen die Magier immer härter werden, suchen Cassion und Kyana nach einem Weg, der dunklen Göttin Einhalt zu gebieten. Doch immer öfter muss Cassion sich fragen, wem Kyanas Loyalität eigentlich gilt …

Protagonisten:
Kyana ist eine junge Magierin, mit großer Zauberkraft, doch sie hat keinerlei Erinnerungen an ihre Vergangenheit oder ihre Familie. Dafür fühlt sie eine starke Verbundenheit zur Göttin von Edingaard und hat Gefühle für Cassion entwickelt. 

Meine Meinung:
Diesen zweiten Teil der Schattenträger-Saga von Elvira Zeißler habe ich als Hörbuch gehört und es sehr genossen. Abwechselnd lesen unterschiedliche Sprecher die verschiedenen Sichtweisen. Unter anderem Cassions, Kyanas, Lucas oder Linas. Die Lage in Edingaard hat sich seit Mayas Angriff auf Cassions Eltern und Kira dramatisch verschlechtert. Menschen hetzen gegen Magier, es kommt zu Aufständen in den Städten und Kämpfen. Cassion und Kyana begeben sich zusammen mit Bergkobolt Ibertus auf die Suche nach einem magischen Kristall, der in der Lage sein soll, Cassandra, Brin und Kira zu retten. Zeitgleich stiftet eine dunkle Magierin Unheil und entlässt grausame Kreaturen ins Land. 
Ich musste mich anfangs etwas an die unterschiedlichen Stimmen gewöhnen, doch sobald ich wieder in die Geschichte eingetaucht war, bot die Vielzahl an Sprechern eine gute Abwechslung. Lieblingscharakter Nummer eins ist definitiv Ibertus. Cassion war mir aufgrund seiner immer wieder aufkommenden Eifersucht und seines ruppigen Verhaltens deutlich weniger sympathisch als noch in Band eins. Allerdings hat er auch am stärksten mit seiner dunklen Magie zu kämpfen, die ihn fast zu einem anderen Menschen macht. Besonders spannend waren für mich die Kapitel aus Linas oder Lucas Sichtweise. Lina ist ein Charakter, der neu eingeführt wird und einem das erschreckende Geschehen außerhalb von Uyendil näher bringt. Ansonsten bekommt man wie schon in Teil eins viele magische Geschöpfe, Intrigen, vielschichtige Charaktere und einen durchweg spannenden Plot mit einigen Wendungen, die ich irgendwo erahnt habe, die dennoch sehr schön umgesetzt wurden. Das Ende hat mich nicht so sehr in Aufregung versetzt wie der Vorgängerband, ist aber wieder ein fieser Cliffhanger, der sehr viel Potenzial für Teil drei offen lässt. 

Donnerstag, 17. Februar 2022

[Rezension] #LondonWhisper - Als Zofe ist man selten online

                                                        [Rezensionsexemplar]


Titel: 
#LondonWhisper - Als Zofe ist man selten online
Autor: Aniela Ley
Verlag: dtv
Seiten: 320
Preis: 15,00[D] (Hardcover)
             15,50[A] 
ISBN: 978-3-
423-76369-1

Inhalt: 
Ein Austauschjahr in London, eine verbotene Mitternachtsparty – besser kann ihr Leben nicht werden, meint Zoe. Doch dann wacht sie auf und ist plötzlich im Jahr 1816 gelandet, als Zofe der jungen Miss Lucie! Und die hat eine Heidenangst vor ihrem Debüt bei der Ballsaison. Aber keine Sorge, Zoe weiß Rat. Der erste Ball naht, Zoe lässt die schüchterne Miss Lucie erstrahlen und trifft auf den jungen Lord Falcon-Smith. Wie sich herausstellt, ist er ebenfalls ein Zeitreisender. Um wieder in ihre Zeit zurückzukehren, müssen die beiden notgedrungen zusammenarbeiten, was wegen der strengen Anstandsregeln so gut wie unmöglich ist. Und sie müssen sich beeilen, denn wer zu lange in der Vergangenheit weilt, verblasst und wird ganz einfach von der Zeit davongeweht …

Protagonisten:
Zoe macht ein Austauschjahr in London, betreibt einen erfolgreichen Instagram-Account, auf dem sie Tipps und Tricks für junge Mädchen und Frauen teilt und ist alles in allem ein aufgeweckter, offener und fröhlicher Charakter.  

Meine Meinung:
Ein paar Kerstin-Gier-Vibes, ein bisschen Bridgerton und jede Menge Magie, Romantik sowie Unterhaltung stecken zwischen den Buchdeckeln von #LondonWhisper. Zoe erwacht nach einer Mitternachtsparty plötzlich im London des frühen 19. Jahrhunderts. In einem Leben, das für sie zugeschnitten wurde, als sei sie zu der Zeit geboren worden. Sie ist Zofe, die ihre Anstellung bei Familie Arlington antreten soll, um der schüchternden Miss Lucie bei der Überwindung ihrer Ängste bezüglich des gesellschaftlichen Lebens zu helfen. Und anstatt groß über diesen Umstand die Fassung zu verlieren, stürzt sie sich mit Eifer ins Gefecht. Ihre, zu dieser Zeit unorthodoxen Methoden wirken bei Lucie Wunder. Es hat einfach nur Spaß gemacht, mit Zoe dieses fremde Zeitalter zu erkunden und schließlich auf Lord Falcon-Smith zu treffen, der ebenfalls ein Zeitreisender ist. Zusammen versuchen die beiden herauszufinden, wie all das überhaupt passieren konnte und was noch dahinter steckt. 
Der Schreibstil ist locker, flüssig und bewirkt, dass man die Seiten geradezu im Flug liest. Nach ungefähr einem Drittel der Geschichte, findet man zu Beginn eines jeden Kapitels Zoes WhisperWhisper Briefe, die über ganz bestimmte Themen handeln, die junge Frauen 1816 nicht in den Mund genommen haben, obwohl sie sie durchaus beschäftigten. Da es sich bei dem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt, sind Zoe und ihr junger Lord am Ende der Handlung noch weit davon entfernt, hinter das Geheimnis der Zeitreisesache zu schauen und es verspricht, spannende Fortsetzungen zu geben. 

Sonntag, 6. Februar 2022

[Rezension] Eventorra 1 - Das schwarze Herz der Liebe

                                                                     [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Eventorra 1 - Das schwarze Herz der Liebe
Autor: Ella C. Schenk
Verlag: Vajona Verlag
Seiten: 510
Preis: 15,90[D] (Klappenbroschur)
ISBN: 978-3-948985-35-6

Inhalt:  
Vier Hexenschwestern werden ins dunkle Königreich geschickt, um die arrangierte Bluthochzeit zwischen dem Kronprinzen und der Prinzessin aus dem Finsteren Tal zu verhindern. Eine Verbindung, die niemals eingegangen werden darf, da Eventorra sonst gänzlich in Dunkelheit zu ersticken droht.
Mithilfe ihrer Magie sollen die Hexen versuchen, dem Kronprinzen den Kuss des Todes einzuhauchen. Allerdings gerät ihr Auftrag ins Wanken, da es scheint, als ob die Königsfamilie tief in ein grausames Schicksal verstrickt ist. Zu allem Überfluss entpuppen sich der Prinz und sein Bruder auch noch als äußerst charmant und anziehend, sodass Gefühle aufkeimen, die völlig fehl am Platz sind.
Doch schon bald müssen die Schwestern feststellen, dass das ihre geringsten Probleme sind. Denn sie geraten zwischen die Fronten dreier Göttinnen und mitten hinein in eine Fehde, so uralt und von Rache geprägt, dass die Vernichtung Eventorras nahe scheint …

Protagonisten: 
Violetta ist erst sechzehn Jahre alt und damit die jüngste der vier Hexenschwestern. Sie hält mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg, handelt oft aber auch unbedacht und naiv. Sie trägt eine große Bürde, die ihre Magie und ihre Herkunft betrifft und die sie regelmäßig niederzwingt, doch sie steht immer wieder auf. Mit ihren Kräfte kann sie erkennen, ob ein Mensch in seinem Herzen gut oder böse ist. 

Nora ist Violettas ältere Schwester. Die beiden eint eine innige Beziehung, die stärker ist als zu ihren anderen beiden Schwestern. Noras Magie liegt im Traumwandeln, doch sie beherrscht diese Kräfte eher schlecht als recht. Dafür ist ihr Beschützerinstinkt ihren Schwestern gegenüber äußerst ausgeprägt, sie ist stur und lässt sich nicht gerne den Mund verbieten. 

Meine Meinung:
Der Klappentext von "Eventorra" klang großartig, doch er verrät unglaublich viel über die Geschichte. Fast schon zu viel. Ich muss gestehen, dass die ersten zweihundert Seiten des Buches es mir unglaublich schwer gemacht haben. Man wird von Seite eins an erschlagen mit Informationen zu dieser neuen Welt, der Magie, den Machenschaften und Familiengeheimnissen der Figuren, die Charaktere waren mir durchweg unsympathisch und die Handlung wirkte wirr und gewollt dramatisch, gewollt brutal. Ständig herrschte Zwist und Streit zwischen den vier Hexenschwestern, ständig wurden sie angegangen und angriffen, es wurde herumgeschrien, gejammert und gewütet. Ich war maximal verwirrt und dezent genervt, ehe ich nach und nach begriffen habe, warum die Menschen sich benehmen, wie sie sich benehmen, warum Violetta, Nora, Leandra und Seline handeln, wie sie handeln. Und dann war ich begeistert von der Idee. Die zweite Hälfte konnte schließlich rausholen, was der Anfang nicht geschafft hat. Ich konnte mich nach und nach für die Protagonisten erwärmen. Für die Königsfamilie, aber vor allem für Nora und Violetta, aus deren Sichtweisen das Buch geschrieben ist, die so viel ertragen müssen und die eigentlich nur Spielbälle höherer Mächte sind. Der Schreibstil der Autorin war für mich gewöhnungsbedürftig, aber nicht unbedingt schlecht. Ihre Beschreibungen sind sehr bildlich, teils poetisch und vermitteln die düstere Atmosphäre, die die gesamte Geschichte trägt, sehr gut. Allerdings bin ich immer wieder über Formulierungen gestolpert, die sich in meinen Augen nicht schön gelesen haben, habe mich an den ständigen Ausrufezeichen aufgehangen und habe wieder festgestellt, dass ich es nicht mag, wenn extrem starke Worte wie schreien, jammern, brüllen, zusammenbrechen usw. immer und immer wieder auftauchen. Sie verlieren dadurch in meinen Augen an Wirkkraft und lassen die Charaktere wirken, als würden sie bei jeder Kleinigkeit ausrasten. Und obwohl die ganze Handlung unglaublich emotional aufgeladen ist (im Positiven wie im Negativen), konnte ich deswegen vermutlich nicht so mitfiebern, wie ich es gerne gewollt hätte. 
Die Twists am Ende konnten mich nur teilweise überraschen, erklären aber vieles noch besser und steigern die Spannung auf den nächsten Teil. Die Ideen, der Weltenbau und die Kreativität, die in der Geschichte stecken, sind großartig, leider hat die Umsetzung meinen persönlichen Geschmack ganz treffen können.