Montag, 24. Juli 2023

[Rezension] Where Summer Stays

                                                            [Rezensionsexemplar]


Titel:
Where Summer Stays
Autor: Ivy Leagh
Verlag: Carlsen 
Seiten: 464
Preis: 15,00[D] (Klappenbroschur)
             15,50[A] 
ISBN:
978-3-551-58505-9

Inhalt:
Wegrennen, und zwar ganz weit weg. Das ist Charlies einziger Wunsch, als sie während ihres Klassikradio-Praktikums auf ein riesiges Rockfestival geschickt wird. Am liebsten würde sie sich die kommenden vier Tage einfach im Zelt verstecken, vor all dem Lärm und den Menschenmassen, die sie so sehr überfordern. Doch dann trifft sie auf Levy mit seiner faszinierend charismatischen Art, dem Eyeliner und den unzähligen Tattoos – und plötzlich fühlt sie sich wie im freien Fall. Er macht Charlie mutig, in seiner Nähe fühlt sie sich sicher. Aber dann fallen ihr Verhaltensweisen an Levy auf, die sie nicht begreift. Er scheint ein ganz anderer Mensch zu sein, als er vorgibt, und zurück im Alltag wendet Levy sich plötzlich von ihr ab – ohne zu wissen, dass ihr Herz in seiner Nähe immer schneller schlägt … 

Protagonisten:
Charlie
arbeitet bei einem Klassikradiosender und soll nun auf ein Rockfestival, um dort den Social Media Account auf Vordermann zu bringen. Dabei hasst sie alles, was mit Menschenmengen, lauter Musik und Camping zu tun hat. Sie ist sehr sensibel und reagiert schnell panisch, wenn Situationen sie überfordern.

Levy ist ehemaliger Polizist, trägt Nagellack und Eyeliner, ist tattoowiert und hat jede Menge Altlasten der Vergangenheit auf der Seele, die ihn psychisch extrem belasten.

Meine Meinung:
Wer hier eine locker-leichte Festival-Liebesgeschichte erwartet, kann sich von dem Gedanken direkt wieder verabschieden. Ja, das Buch spielt in der ersten Hälfte auf dem Gelände eines Rockfestivals, doch Protagonistin Charlie hasst Menschenmengen und ist von Lärm, Gedränge und wild tanzenden Menschen schnell überfordert, weswegen sie sich von den Konzerten und anderen Aktivitäten am liebsten fernhält. Die zweite Hälfte der Geschichte spielt dann in in Berlin, wo Charlie und Levy Zuhause sind. 
Geschrieben ist das Buch aus beiden Perspektiven, was immer schön ist, denn so erhält man einen Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der jeweils anderen Hauptfigur in bestimmten Szenen. Was mich aber an Levys Perspektive extrem gestört hat, war sein dauerhaftes Gefluche. Gedanklich als auch ausgesprochen. Ich war kurz davor, Strichliste zu führen, wie oft er Fuck sagt. Ich will ihm gar nicht absprechen, dass er Gründe zum Fluchen hat (denn die hat er), aber die Menge der Schimpfwörter war wirklich anstrengend. Sowohl Charlie als auch Levy sind beide beladen mit Problemen und Lasten der Vergangenheit, die sie psychisch vereinnahmen und einen großen Teil der Handlung ausmachen, sodass die Grundstimmung der Geschichte meist bedrückend und schwermütig ist. Nur leider wird immer wieder bloß an der Oberfläche gekratzt und gerade in Levys Fall nichtssagende Andeutungen gemacht, sodass die Neugier darauf, was passiert ist, irgendwann in Ungeduld umgeschlagen ist. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entspringt vor allem sexueller Begierde und körperlicher Anziehung auch in den unpassendsten Momenten. Aufgrund der schwierigen Themen, die behandelt werden, geht das eigentliche Herzklopfen und Kribbeln etwas unter. Dennoch haben mich gerade das Ende und die Mutter-Tochter-Beziehung von Charlie berührt.   

[Rezension] A Crown of Fangs and Fury

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel:
A Crown of Fangs and Fury
Autor: Ursa Jaumann
Verlag: Books on Demand
Seiten: 406
Preis: 14,99[D] (Taschenbuch)
ISBN:
978-3-7578-1100-6

Inhalt:
Prinzessin Élèntine ist ausgewählt, den König der Werwölfe zu heiraten, um den neu geschlossenen Frieden zu besiegeln. Widerwillig findet sie sich am Hof in Darington wieder, an dem ganz andere Regeln gelten als bei den Menschen. Verwickelt in ein Netz aus Intrigen, stellt Élèntine schon bald fest, dass der Frieden der zwei Königreiche und ihr eigenes Leben auf dem Spiel stehen. Zu allem Überfluss wirbt der charmante Kronprinz um sie und bietet ihr einen Ausweg, während der ernste König Élèntine auf Abstand hält. Doch wem gehört am Ende ihr Herz?

Protagonisten:
Élèntine ist die Prinzessin von Darington und wurde von ihrem Vater ausgewählt, den König der Werwölfe zu heiraten, um den Frieden zu besiegeln. Sie liebt lange Ausritte in der Natur, kann Muskete schießen und hat einen Werwolfangriff überlebt ohne selbst verwandelt zu werden. Seitdem versteckt sie die Narben in ihrem Gesicht. 

Meine Meinung:
Bei "A Crown of Fangs and Fury" handelt es sich um das Debüt von Ursa Jaumann. Protagonistin Èléntine ist Prinzessin des Königreichs Darington und ist gezwungen, den König der Werwölfe zu heiraten, um den Frieden zwischen den Reichen zu bewahren. So kommt es, dass sie recht schnell völlig allein in einer fremden Burg landet und sich als Mensch unter Werwölfen behaupten muss, die nichts bis wenig von ihr halten. Sie ist zwar eine recht verwöhnte Prinzessin, handelt manchmal unsinnig, aber doch irgendwo nachvollziehbar. Und sie lernt dazu. Ursa Jaumann schreibt sehr angenehm und flüssig, sodass man problemlos durch die Seiten fliegt. Ihre Beschreibungen sind eindeutig und haben ein recht genaues Bild der Szenen in meinem Kopf erscheinen lassen. Spannungstechnisch muss ich gestehen, dass viele der Wendungen sehr vorhersehbar waren, sodass ich nicht wirklich überrascht war, als letztendlich eintrat, was ich vermutet hatte. Die Liebesgeschichte (Enemies to Lovers) zwischen ihr und Cayden entwickelt sich extrem langsam und war gerade auf Èléntines Seite nicht zu 100% nachvollziehbar. Fans von Spice kommen zum Ende hin auch noch auf ihre Kosten. Bezüglich des Weltenbaus hätte ich mir noch ein kleines bisschen mehr und hinsichtlich der bedienten Klischees ein bisschen weniger gewünscht. Nichtsdestotrotz ist das Buch ein gelungenes Debüt und vor allem für Fantasy-Neulinge sehr gut geeignet. 

[Rezension] Court of Moon

                                                              [Rezensionsexemplar]


Titel:
Court of Moon
Autor: Lexi Ryan
Verlag: Carlsen 
Seiten: 544
Preis: 17,00[D] (Klappenbroschur)
             17,50[A] 
ISBN:
978-3-551-58504-2

Inhalt:
Alles, was Brie zu wissen glaubte, hat sich in Schatten und Dunkelheit verloren. Sie ist zutiefst verletzt von Sebastians Verrat und wild entschlossen, ihre Stärke in sich selbst zu finden. Doch während am Hof des Mondes ein Bürgerkrieg tobt, weiß Brie weniger denn je, auf welcher Seite sie steht. Denn auch Finn hat in der Vergangenheit ihr Vertrauen missbraucht. Nur eines wird immer deutlicher: Vor einer Prophezeiung kann man nicht davonlaufen, Brie muss sich ihr stellen – ob sie will oder nicht. Denn es ist nicht nur ihr eigenes Schicksal, das sie in Händen hält.

Meine Meinung:
Dieser zweite und abschließende Teil der Reihe knüpft direkt an das Ende von Band eins an, sodass man direkt in die Geschichte geworfen wird. Ich hatte ja schon in Teil eins meine Probleme mit Brie. Und das hat sich leider nicht geändert. Ja, sie wurde verraten und ihr Herz hat darunter gelitten, doch nun wirkt sie einfach nur innerlich zerrissen, glaubt nicht mehr an sich, zerfließt in Selbstmitleid und ist dennoch sehr impulsiv und unbedacht. Das ganze Hin und Her zwischen ihr Bash und Finn war irgendwann einfach nur noch anstrengend, denn es war im Grunde klar, für wen sie sich am Ende entscheidet. So plätschert die erste Hälfte des Buch nur so dahin ohne, dass wirklich viel passiert. Die wirklich spannenden Szenen wurden leider zu schnell abgehandelt, nur um sich dann wieder auf das Liebesdreieck zu stürzen. Auch der eigentliche Höhepunkt der Geschichte war innerhalb von zwei Seiten abgehakt, nachdem über zwei Bücher hinweg aufgebaut wurde, wie schwer es doch sein würde, die Königin zu vernichten und wie mächtig sie doch sei. Für mich war diese Fortzsetzung leider deutlich schwächer und vorhersehbarer als Band eins, dabei hatte ich nach dem starken Start auf mehr gehofft. 

Samstag, 1. Juli 2023

[Rezension] Distant Horizons 2 - A Radiant Hope

                                                      [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Distant Horizons 2 - A Radiant Hope
Autor: P. J. Ried
Verlag: Impress Verlag
Seiten: 419
Preis: 3,99[D] (E-Book)
             3,99[A]
ISBN: 978-3-646-60922-6

Inhalt:  
Seit der Zerstörung der Kuppelstadt ist Alizea eine Gefangene von Evangeline. Hilflos muss sie mitansehen, wie die rücksichtslose Kapitänin die Herrschaft über Ark an sich reißt und ihre Crew in den Ruinen wüten lässt. Als es Alizea mithilfe von Ari, Aimée und Snap gelingt, die Diverin zu überwältigen, flieht die Kapitänin der Astarte und begibt sich auf die Suche nach ihrer restlichen Crew, um ihr Schiff zurückzuerobern und Kian zu finden. Denn der Piratenjäger besitzt das Einzige, das Evangeline daran hindert, die Kontrolle über Ark vollständig an sich zu reißen. Obwohl Alizea ihm nach seinem Verrat nicht mehr vertrauen kann, sind die beiden gezwungen, zusammenzuarbeiten, um die Welt vor der Zerstörung zu bewahren …

Meine Meinung:
Wenn es eine Reihe verdient hat, auf meine Liste der Jahreshighlights zu wandern, dann ja wohl "Distant Horizons" von P. J. Ried. Band 1 habe ich geliebt, auch wenn das Ende mir das Herz gebrochen hat. Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung und was soll ich sagen ... it´s a win! Nervenkitzel, unfassbar tolle Charaktere, eine Liebesgeschichte, die sich real und ehrlich anfühlt, Drama ohne zu übertreiben, eine taffe, aber menschliche Protagonistin mit Fehlern, Ecken und Kanten, einem tierischen Sidekick namens Pandora (ich liebe diese Katze immer noch abgöttisch), viel Action, viele unvorhersehbare Wendungen und die richtige Prise Spice. Dazu kommt das dystopische Setting, Piraten der etwas anderen Art und ein detaillierter, gefühlvoller Schreibstil. Alizea hat nach der Zerstörung von Ark alles verloren und ist nun Gefangene von Kapitänin Evangeline. Kian hat sie verraten, ihre Mutter ist ihretwegen gestorben, ihre einstige Heimat zerstört und ihre Crew gefangen. Trotzdem kämpft sie weiter, denn die Bedrohung ist längst nicht aus der Welt und es gibt so einiges, das sie in Ordnung bringen muss ... Lest diese Reihe unbedingt! Patty hat einfach ein Händchen für tolle, neue Geschichten und es lohnt sich so, so sehr.

[Rezension] Vergissmeinnicht 2 - Was bisher verloren war

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel: Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
Autor: Kerstin Gier 

Verlag: S. Fischer 
Seiten: 528
Preis: 22,00 [D] (Hardcover)

           22,70 [A]
ISBN:
978-3-949465-09-3

Inhalt: 
Mit Feen abzuhängen, durch Portale in eine Parallelwelt zu spazieren und Superkräfte zu besitzen, daran hat Quinn sich mittlerweile gewöhnt. Blöd nur, dass ihn jedes Geheimnis, das er aufdeckt, vor neue Rätsel stellt. Ohne Matilda und ihre ganz spezielle Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, wäre er völlig aufgeschmissen. Dass er sie doch eigentlich vor den Gefahren des Saums beschützen wollte, hindert Matilda nicht daran, sich kopfüber ins Abenteuer zu stürzen. Denn die beiden müssen dringend ein paar Fragen klären: Steckt eine Geheimgesellschaft hinter dem Tod von Quinns Vater? Wie bändigt man eine Sphinx– und erst die intrigante neue Mitschülerin? Und kann man überhaupt verliebt sein, wenn man ständig in Lebensgefahr gerät?
 
Meine Meinung:
Im Herbst 2021 erschien "Vergissmeinnicht 1". Jetzt endlich ist Band 2 auch draußen und ich habe mich sofort drauf gestürzt. Es hat eine Weile gedauert bis ich die Namen aller Charaktere wieder zuordnen konnte, doch dann war ich sofort drin. Die Geschichte ist witzig, fantasievoll, steckt voller Abwechslung, etwas Action und ein wenig Romantik. Besonders gefreut habe ich mich ja über Bax. Der kleine Wasserspeier hat diesmal deutlich mehr Auftritte gehabt und sie waren allesamt wie ich es mir gewünscht hatte: zum Schmunzeln und unfassbar niedlich. Wo ist mein Wasserspeier-Dämon? Wie schon in Band 1 verfolgt man die Handlung aus den Perspektiven von Matilda und Quinn und kann so nachvollziehen, was passiert, wenn die beiden mal nicht zusammen unterwegs sind. Quinn hat in diesem Teil viel zu verarbeiten und herauszufinden. Gerade in Bezug auf seine Fähigkeiten und seine Rolle in der Prophezeiung, nach der er die Welt retten soll. Aber auch Matilda hat einige Probleme zu lösen. Das Ende ist wieder ein Cliffhanger und zwar einer der fiesen Sorte. Hoffentlich erscheint Band 3 nicht erst in anderthalb Jahren. Dieses Buch ist unglaublich unterhaltsam, der leichte Schreibstil, die interessante Welt des Saums und all die kreativ entwickelten Figuren machen es einfach, nur so durch die Seiten zu fliegen. Ich freue mich riesig auf das Finale und wer gut aufpasst, findet das ein oder andere Easteregg zur "Edelstein-Trilogie".