Mittwoch, 26. Dezember 2018

[Rezension] Die Shannara Chroniken - Die Reise der Jerle Shannara 2 - Das Labyrinth der Elfen

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel: Die Shannara Chroniken - Die Reise der Jerle Shannara 2 - Das Labyrinth der Elfen
Autor: Terry Brooks 
Verlag: Blanvalet Verlag
Seiten: 448
Preis: 10,99 [D] (Taschenbuch)
             11,30 [A]
ISBN:  978-3-7341-6182-7 

   
Inhalt:
Eine bunt zusammengewürfelte Schar von Abenteurern befindet sich mit dem Luftschiff Jerle Shannara auf Reisen, um die Edelsteine von Shannara zu suchen. Ihr Anführer ist Walker Boh, der letzte noch lebende Druide. Als sie die geheimnisvollen Ruinen von Schlossstadt erreichen, geraten sie in tödliche Gefahr: Während seine Gefährten auf dem Luftschiff gegen finstere Mächte um ihr Leben kämpfen, wird Walker Boh von Antrax, einem unheimlichen Wesen aus der Vergangenheit, gejagt.

Protagonisten:
Walker ist wohl derjenige mit der schwersten Last. Als Druide von Paranor hat er es sich Aufgabe gemacht, die Bücher der Magie aus den Katakomben der Schlossstadt zu bergen, doch Antrax jagt, quält ihn und will ihn letztendlich vernichten.

Ahren Elessedil ist Prinz der Elfen von Arbolon und in seinem Selbstbewusstsein angeschlagen. Sein Bruder hält ihn für schwach und nichtsnutzig, was sich tief in seine Seele gegraben hat. Im Lauf der Reise muss der Elfenprinz aber feststellen, dass er so viel mehr als ein Feigling ist.

Bek hat endlich herausgefunden, wer er wirklich ist und welche Bürde er damit auf sich nimmt. Nicht nur die Magie will von ihm beherrscht werden, auch seine Schwester - die Ilse-Hexe - muss von der Wahrheit überzeugt werden, die sie vehement abstreitet.

Meine Meinung:
"Das Labyrinth der Elfen" ist inzwischen das neunte Buch der Shannara Chroniken, das ich lese und im Gegensatz zu den ersten sieben Bänden merkt man vor allem in diesem Teil die erstaunliche Wandlung, die Terry Brooks Welt durchmacht. Hatte man anfangs noch das sehr typische High-Fantasy-Konstrukt, so wird dies jetzt vermischt mit Science-Fiction-Elementen, die manch einen stören könnten, mich aber extrem faszinieren. Verkörpert werden diese Elemente vor allem im machtvollen Gegenspieler Walker Bohs, der eine Art künstliche Intelligenz zu sein scheint.
Von den Beschreibungen und Details her ist dieser Teil wirklich sehr komplex und zieht sich an einigen Stellen etwas, doch das wird durch viele kurzweilige und spannende Momente wieder ausgeglichen. Von Anfang bis zum Ende zieht sich eine düstere Atmosphäre durch die Geschichte, die sich mal in dramatischen Kämpfen und Wendungen manifestiert oder den Leser einfach unterschwellig begleitet. 
Abgesehen davon schafft der Autor es wieder, seinen Charakteren Leben einzuhauchen und Bilder in meinem Kopf zu erschaffen, die einfach passen. Aus diesem Grund liebe ich seinen Schreibstil. Es ist unglaublich, wie gut er Szenen beschreibt, die vor meinen Augen durch die wahnsinnig gute Wortwahl real werden. Selbst den technischen Aspekt, der in diesem Buch sehr viel Raum einnimmt, hat er lebendig werden lassen. 
Die Figuren seiner Bücher sind vielseitig, tiefgründig und facettenreich und mit jeder Seite schließt man sie mehr ins Herz. Sie wachsen an ihren Herausforderungen, leiden, kämpfen und müssen viel lernen. Nichts an der Handlung ist klischeehaft, nichts vorhersehbar. Immer wieder wendet sich das Schicksal, Verzweiflung wird durch Hoffnung ersetzt, bevor der Schimmer an Licht wieder erlischt. 
Für mich ist das Buch ein weiterer starker Roman Terry Brooks, der es durch seine Verknüpfung mit Science-Fiction-Elementen durchaus mit seinen Vorgängern aufnehmen kann.         



Dienstag, 25. Dezember 2018

[Rezension] Torn - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit

                                                                [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Torn - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
Autor: Jennifer L. Armentrout
Verlag: Heyne
Seiten: 448
Preis: 14,99 [D] (Klappenbroschur)
             15,50 [A]
ISBN:  978-3-453-31978-3              


Inhalt:
Die Welt von Ivy Morgan steht Kopf: Seit sie von dem dunklen Prinzen der Fae beinahe getötet worden wäre ist nichts mehr wie zuvor. Nicht nur, dass sie schwer verletzt wurde, sie ist auch einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur gekommen. Einem Geheimnis, von dem der Orden auf keinen Fall erfahren darf. Ivys einziger Lichtblick ist Ren, der charmante Bad Boy mit den sexy Tattoos, der ihr Herz höher schlagen lässt. Doch für wen wird sich Ren entscheiden, wenn es hart auf hart kommt: für den Orden, dem er die Treue geschworen hat, oder für Ivy, der sein Herz gehört ...

Protagonisten:
Ivy ist noch immer genauso schlagkräftig und um kein Wort verlegen, doch im Gegensatz zu Band eins steckt sie nun in wirklich, wirklich großen Schwierigkeiten, die ihr eine Menge abverlangen. Seelisch, körperlich und psychisch. Doch sie hat einen starken Willen, der nicht so leicht zu brechen ist.

Ren ... noch immer der heiße Elite-Krieger mit der selbstbewussten Art, die nun einen Dämpfer verpasst bekommt. Er ist einfach zu perfekt für diese Welt - charismatisch und verführend, aber trotzdem der Kämpfer an Ivys Seite.  

Meine Meinung:
Bei diesem Buch gerät meine Meinung wieder in Zwiespalt. Einerseits habe ich es innerhalb eines Tages durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Ivy, Ren und den Fae weitergeht - vor allem mit den Fae, weil mich die ganze Sache echt interessiert. Die Geschichte ist spannend, schließt nahtlos an den vorherigen Band an und hält einige Überraschungen parat. Actionreiche Szenen wechseln sich mit mehr oder weniger gefühlvollen Gesprächen ab, Emotionen spielen eine ganz große Rolle, wobei das bei Ivy hauptsächlich Wut, Hass und ihre ach so unglaublich große Liebe zu Ren sind. Auch der Schreibstil ist wie gewohnt mitreißend und wunderbar bildlich.
Jetzt folgt das Aber: Vor allem im ersten Drittel fühlte ich mich wieder im falschen Genre. Ich habe im Grunde nichts gegen erotische Szenen, die auch ins Detail gehen, aber wenn solche dann gefühlt in jedem Kapitel dreimal auftauchen, nimmt es einfach die Spannung. Möglicherweise sollten die beiden einfach mal versuchen, ein paar Tage ohne Sex miteinander zu verbringen und nicht gleich von Liebe sprechen. Sexuelle Anziehung ist nicht gleich wahre Liebe.
Dann kommt der große Bruch und der wirklich abartige Teil der Geschichte nimmt seinen Lauf. Es tut mir leid, aber ich kann nichts an dem, was der Prinz der Fae mit Ivy macht, irgendwie gutheißen. Es ist einfach nur widerlich. An dem Punkt sollte ich erwähnen, dass ich Ivys Charakter und ihre Stärke bewundere. Trotzdem ändert es nichts an der Tatsache, wie verabscheuenswürdig die Handlungen dieses Prinzen sind. Da ändern auch keine schlagfertigen Wortgefechte etwas.
Zwischendurch werden häppchenweise noch ein paar Informationen zur Welt der Fae preisgegeben, die auf so viel mehr hindeuten und ich hoffe wirklich, dass der dritte Teil die Reihe nochmal hochreißen kann.
Ein Lichtblick waren die Gespräche mit Tink, die frischen Wind in die Geschichte gebracht und Schmunzelgarantie haben.  

Freitag, 21. Dezember 2018

[Rezension] Heavenleaks - Wie die Erde wirklich entstand

                                                                       [Rezensionsexemplar]

Titel: Heavenleaks - Wie die Erde wirklich entstand
Autor: Raphael Lichtenberg
Verlag: Selfpublish
Seiten: 357
Preis: 12,12 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-1724195845


Inhalt:
Ein Engel, den sein Gewissen plagt, Gott als Firmenchef, die Schöpfung der Welt nach den Regeln des Kapitalismus und die Erde samt ihrer menschlichen und tierischen Bewohner als Unterhaltungsprogramm für gelangweilte Himmelbewohner.
„Heavenleaks“ stammt aus der Feder eines Engels, eines Whistleblowers, der davon berichtet, wie die Erde (entgegen der bisher bekannten biblischen Überlieferung) wirklich erschaffen wurde, und warum das Modell „Mensch“ sich als so problematisch erweist. Die Wahrheit ist: Dieses Lebewesen verfügt zwar über eine neue Technologie (ein komplexes Gehirn), konnte aber leider nur in einer kostenreduzierten Version hergestellt werden. Unbeeindruckt von Krankheiten und Katastrophen, vermehrt es sich nun munter, liefert aber – wie die meisten Billigprodukte – nicht die gewünschte Performance.

Protagonisten:
Da haben wir zum einen die zwölf Außergewöhnlichen Philosophen Ohne Speziell Theologisch Erworbene Lizenz (kurz APOSTEL) Petrus, Andreas, Johannes, Jakobus, Philippus, Bartholomäus, Thomas, Matthäus, nochmal Jakobus, Thaddäus, Simon und Judas. Allesamt sind sie beste Freunde, etwas sarkastisch veranlagt und jeder für sich anderweitig begabt.
Außerdem darf ich Gott, der äußerst gerne Golf spielt und Chef der GEA (God´s Entertainment Agency) ist sowie seinen etwas schusseligen Sohn Jesus und dessen Frau Maria Magdalena nicht vergessen. Keine Angst - sie haben alle nur sehr wenig mit den biblischen Figuren gemeinsam.
 
 Meine Meinung:
Dieser Roman parodiert liebevoll gesellschaftliche und weltwirtschaftliche Ideen und Entwicklungen, indem er uns in eine himmlische Welt entführt, die der irdischen, wie wir sie kennen, einen Spiegel vorhält. - steht auf dem Klappentext und ich kann dem nur zustimmen.
Es ist purer Spaß, dieses Buch zu lesen mit all den unglaublich genialen Abkürzungen, bei denen ich mich immer wieder gefragt habe, wie man nur darauf kommt. Die Sprachspiele sowie der lockere Schreibstil machen den Roman gut lesbar und flüssig. An manchen Stellen werden einige wirtschaftlich-bürokratische Dinge etwas ausführlicher beschrieben, doch das tut dem Spaß keinen Abbruch. Die Kapitel sind relativ kurz und man kommt schnell voran. Anfangs dauert es eine Weile, bis Tempo in die Geschichte kommt, denn Petrus und seine Apostel müssen im Hochentwickelten Innovativen Märchenwelt Mit Exzellenter Luftqualität (HIMMEL) erst einmal eine Firma gründen, sich mit der GEA gutstellen und Papierkram erledigen, um ihr erstes Unterhaltungsobjekt erhalten zu können. Aber dann geht es erst richtig los. Leider ist die Entwicklung des perfekten Objekts gar nicht so einfach, vor allem, wenn einem die Umwelt und Sterne Aufsicht (USA) im Nacken sitzt und Dr. E. Vil und Lou C. Fielspaß von Enjoy and Relax S.á.r.l. (LuCiFER) einem das Leben schwer machen. 
Die Figuren an sich sind nicht besonders hintergründig ausgearbeitet, dafür aber schön überspitzt gezeichnet, doch das macht überhaupt nichts, da es den Unterhaltungsfaktor einfach noch mehr erhöht.
Mit Witz, Ironie und Sarkasmus wird so ziemlich alles, was unsere heutige Gesellschaft kennzeichnet, auf die Schippe genommen. Es ist fantastisch! Gute Laune und ein Grinsen im Gesicht sind euch garantiert!   



Sonntag, 16. Dezember 2018

[Rezension] 19 - Das erste Buch der magischen Angst

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel: 19 - Das erste Buch der magischen Angst
Autor: Rose Snow
Verlag: Selfpublish
Seiten: 321
Preis:  11,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-1790646746


Inhalt:
New York ist für Widney ein Neuanfang. Weg von der Familie, weg von unschönen Erinnerungen, weg von dem Schmerz. Dass sie in der neuen Stadt ausgerechnet in einer WG mit skurrilen Regeln landet, hätte Widney jedoch nicht gedacht. Aber nicht nur die Regeln sind seltsam, auch die Mitbewohner verhalten sich eigenartig. Nur ein einziger scheint ihr gegenüber aufrichtig zu sein. Doch obwohl Widney sich von ihm angezogen fühlt, kann sie seine Offenheit nicht erwidern. Denn was hat es mit den schwarzen Raben auf sich, die sie ständig begleiten? Und wie soll sie ihm erklären, dass seit ihrem 19. Geburtstag eine düstere magische Gabe in ihr erwacht ist?

Protagonisten:
Widney ist eine junge Frau, die nach dem Selbstmord ihres Bruders einfach nur weg will von ihrer Familie und dem Schmerz. Sie spricht nicht gern über sich oder ihre Vergangenheit, weicht Fragen aus, um nicht darüber reden zu müssen.
Sie ist mir sehr sympathisch gewesen und offenbart vor allem zum Ende hin ihre sehr taffe Seite.

Meine Meinung:
Das Cover ist schon ein Hingucker und auch der Titel hat mich neugierig gemacht, da ich nicht wirklich eine Vorstellung zu "magischer Angst" hatte. Die Entwicklung des Themas hat mich dementsprechend wirklich überzeugen können, da ich so etwas in die Richtung noch nicht gelesen habe.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist flüssig, lebendig, jugendlich und erfrischend. Es macht einfach Spaß, in Widneys neues Leben in der etwas verrückten WG New Yorks abzutauchen. Ich meine, wer kommt schon auf die Idee, eine Yukka-Palme im Rahmen eines sozialen Experiments bei jedem Gang die Treppe hinauf zu beleidigen? Ich musste einfach schmunzeln. Jedes WG-Mitglied ist einzigartig gestaltet und hat seine Macken und Fehler. Manche waren liebenswerter als andere, aber allesamt bilden sie eine wirklich witzige Truppe.
Einzig die Liebesgeschichte wirkte irgendwie zu schnelllebig, obwohl ich Quentin und Widney zusammen wirklich süß finde.
Der fantastische Aspekt ist unglaublich gut in die Handlung eingebaut und atmosphärisch vielschichtig, sodass am Ende alles perfekt durchdacht zusammenpasst, es für jedes Detail eine Erklärung gibt und die Wendung einen überraschenden Effekt hat.
Für ein besonderes Lesevergnügen sorgt auch die Spannung, die mal mehr unterschwellig zu spüren ist, bevor sie in einigen besonders packenden Szenen geballt zum Vorschein kommt. Ich habe mit jeder Seite nur darauf gewartet, wann es endlich zur großen Auflösung kommt und hatte das Buch dementsprechend schnell durch.
Das Ende ist - wie sollte es anders sein - natürlich wieder offen und weckt die Neugier auf den zweiten Teil, der hoffentlich auch bald als Taschenbuch erscheint. 

Mittwoch, 12. Dezember 2018

[Rezension] Schattenthron 2 - Der Prinz mit dem flammenden Herz

                                                               [Rezensionsexemplar]

Titel: Schattenthron - Der Prinz mit dem flammenden Herz
Autor: Angelika Diem
Verlag: Machandel Verlag
Seiten: 432
Preis:  14,99 [D] (Klappenbroschur)
ISBN: 978-3-95959-130-0


!ACHTUNG SPOILER!

Inhalt:
Sie dachten, sie hätten gewonnen.
Sie glaubten, es wäre vorbei.
Doch die Dunkelheit ist ihnen näher, als sie ahnen.
 
Rahel hat mit ihrer neuen Rolle am Königshof zu kämpfen. Leonard arbeitet hart, die Untaten seines Vaters wieder gut zu machen. Doch die Erwartungen des Reiches lasten schwer auf ihm.
Da bricht ein schrecklicher Fund alte Wunden wieder auf und zwingt Leonard zu einer bitteren Entscheidung. Währenddessen ist Ivald noch immer auf der Flucht und plant bereits den nächsten Schachzug. Denn auch er kennt die Worte der Prophezeiung.
Der Kampf um den Rosenthron hat gerade erst begonnen.

Protagonisten:
Rahel ist nun Leonards Verlobte und somit die zukünftige Königin des Reiches. Als bürgerliche junge Frau jedoch wird sie nicht von allen akzeptiert und muss um ihr Ansehen kämpfen, während sie gleichzeitig lernt, was es bedeutet, eine Adlige zu sein. All das fällt ihr nicht leicht, da es ihrem freien Charakter widerspricht. Sie mag nicht diejenige sein, die immer an vorderster Front kämpft, aber sie hat ihre eigene, großartige Art, sich durchzusetzen und ihre Freunde zu beschützen.

Eugenia ist Leonards Mutter und Regentin. Nach ihrer jahrelangen Gefangenschaft durch Ivan kehrt sie zurück ins königliche Leben, doch seelisch und auch körperlich hat sie sehr gelitten, weswegen sie nicht mehr richtig gesund wird und mit Schwächeanfällen zu kämpfen hat. Rieke, Rahels beste Freundin und Schwester, unterstützt Eugenia so gut sie kann, aber die Regentin ist eine stolze Frau.

Meine Meinung:
Wow! Was für eine großartige Fortsetzung!
Nachdem ich nach zehn Seiten wieder in der Geschichte drin war, konnte die Geschichte mich sofort fesseln. Ebenso wie Band 1 habe ich auch diesen Teil beinahe am Stück inhaliert und was soll ich sagen ... das Warten hat sich wirklich gelohnt!
Angelika Diem hat mit "Schattenthron" eine wahrlich märchenhafte Welt geschaffen, die mit all ihren Facetten überzeugt: königlicher Pracht, Lügen, Intrigen und natürlich einer großen Portion Magie. 
Jeder Ort, jedes wunderschöne Kleid und jede Handlung wird voller Details und Liebe beschrieben, sodass ich durchgehend Bilder im Kopf hatte, die das Lesen erst recht zu einem Erlebnis gemacht haben.
Im Gegensatz zum ersten Teil konnte ich mir absolut nicht vorstellen, wie die ganze Geschichte ausgehen sollte. Diese Unvorhersehbarkeit hebt die Spannung enorm und hat es mir vor allem ab der zweiten Hälfte unmöglich gemacht, das Buch aus der Hand zu legen.
Die Charaktere sind, jeder für sich, facettenreich gestaltet. Es gibt Bösewichte ohne Ende, sodass mir die Guten nur noch mehr ans Herz gewachsen sind.


ACHTUNG Spoiler!
Allen voran Eugenia, die so viel Grausamkeit erleben musste und am Ende mit einem Lächeln auf den Lippen die Welt der Lebenden verlässt. Ja, mir sind an dieser Stelle die Tränen gekommen, obwohl ich von Beginn an eine dumpfe Vorahnung hatte, was sie betrifft. Aber der Tod ist ja nicht das Ende, sondern nur ein Übergang, wie Angelika mir daraufhin schrieb und das macht es mir einfacher, damit zu leben. Gut, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen sehr dramatisch, doch wenn man so in der Geschichte steckt, dann schmerzen manche Tode schon sehr.
Spoiler Ende

Alles in allem kann ich Euch die "Schattenthron - Dilogie" wirklich nur aus tiefstem Herzen empfehlen! Das Buch hat es tatsächlich noch in meine Jahreshighlights geschafft und ich hoffe, dass dieser Abschied von den Figuren noch nicht ganz endgültig sein wird.
 

Samstag, 8. Dezember 2018

[Rezension] Wie Eulen in der Nacht

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel: Wie Eulen in der Nacht
Autor: Maggie Stiefvater
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 304
Preis: 14,99 [D] (Klappenbroschur)
ISBN:  978-3-426-52282-0 

    
Inhalt:
Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.
Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die Wunder der Sorias sind unberechenbar und wer sie aus eigener Kraft nicht vollenden kann, zahlt einen hohen Preis.
Auch Daniel Soria bewirkt diese Wunder mit der Ernsthaftigkeit und Hingabe, die es braucht. Doch dann bricht er die wichtigste Regel seiner Familie: Er mischt sich in ein Wunder ein. Dadurch entfesselt er eine Magie, die seinen Tod bedeuten könnte.


Protagonisten:
Dieses Buch ist gefüllt mit Figuren, die alle irgendwie eine Rolle spielen, weswegen ich mich auch die Familie Soria an sich beziehen werde. Alle Mitglieder der Familie sind in der Lage, Wunder zu bewirken, um die Dunkelheit aus dem Inneren eines Menschen zu entfernen. Dabei muss der Mensch das zweite der beiden Wunder selbst bewirken, um von seiner Dunkelheit befreit zu sein. Sie sind ein sonderbar-verrückter Haufen, jeder mit seinen speziellen Eigenheiten, Ängsten und Wünschen. Im Vordergrund stehen vor allem Beatriz, Joaquin und Daniel, die nicht verschiedener sein könnten und doch wunderbar harmonieren.

Meine Meinung:
Neben dem wunderschönen Cover hat mich vor allem der Klappentext angesprochen und da ich noch kein Buch der Autorin gelesen hatte, waren meine Erwartungen eher neutral. Und was soll ich sagen? Ich bin verzaubert.
Zugegeben, es war schwierig, sich in die Geschichte hineinzufinden, da aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben wird und man auf den ersten zwanzig Seiten gefühlt genauso viele Figuren kennenlernt. Zudem erschloss sich mir der Sinn dieser Wunder nicht und ich war ziemlich verwirrt, aber mit jeder Seite konnte mich Maggie Stiefvaters poetischer, ja teils philosophischer Schreibstil in seinen Bann ziehen. Sie hat hier mit ihren Worten wundersames erschaffen und eine magische Atmosphäre, die hängen bleibt.
Das Ganze spielt im den 60er Jahren in der Wüste Colorados und allein diesen Ort hat die Autorin hervorragend beschrieben, sodass ich mich direkt hineinversetzt gefühlt habe. Trotz der vielen verschiedenen Figuren und der ständigen Wechsel zwischen den Sichtweisen, konnte ich jeden Charakter kennenlernen - selbst die Nebenfiguren sind liebevoll, teils ein wenig seltsam gestaltet - und sie sind mir alle ans Herz gewachsen.
Zu Anfang erschien mir die Handlung etwas skurril. Menschen hatten einen Kojotenkopf, auf ihnen wuchs Moos oder sie standen dauerhaft im Regen - da stellte sich mir die Frage, was das mit Wundern zu tun hat, doch nach und nach verstand ich, dass die Dunkelheit eines jeden Pilgers, der zu den Sorias kommt, durch deren erstes Wunder in den verschiedensten Formen manifestiert. Und diese Veränderung müssen die Pilger selbst bekämpfen. Dabei handelt es sich oft um Ängste und Probleme, die eben nicht einfach verschwinden, sondern mit denen man sich auseinandersetzen muss. In diesem Sinne vermittelt das Buch eine wunderbare Botschaft.
Ich weiß, dass es auch viele negative Meinungen zu dem Buch gibt, die nachvollziehbar sind, die ich jedoch nicht teilen kann. Sobald ich meine anfängliche Verwirrung abgelegt hatte, konnte mich die Geschichte mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil fesseln und nachhaltig beeindrucken.

Freitag, 7. Dezember 2018

[Rezension] Infilum

                                                             [Rezensionsexemplar]

Titel:
Infilum
Autor: Katrin R. Petzold
Verlag: Hawkify Books
Seiten: 400
Preis: 14,99 [D] (Taschenbuch)
 
ISBN:  978-3-947288-85-4

Inhalt:
Sie suchten ein Heilmittel gegen Krebs und fanden den gefährlichsten Virus seit Menschengedenken …
Rena Vegas lebt gemeinsam mit ihrer Familie in der Stadt Rin, einem Gebäudekomplex, der die Überlebenden vor den Nachwirkungen des verheerenden Virus schützt. Denn die Erkrankten verlieren ihre Menschlichkeit und verwandeln sich in Infilum, die zunehmend ihren Unterschlupf bedrohen. Irgendwann bleibt Rena keine Wahl mehr. Um das Überleben ihrer Familie zu sichern, muss sie gemeinsam mit neun anderen Kriegern den Ursprung des Virus suchen.

Es beginnt eine Jagd nach der Wahrheit, eine Flucht vor dem Tod und zeitgleich eine Reise, die alles verändern könnte.
 
Protagonisten:
Rena Vegas ist Kriegerin in Rin und hat gleichzeitig die Erziehungsberechtigung für ihren kleinen Bruder übernommen, da ihre Eltern kaum Zeit haben. Sie ist sehr pflichtbewusst, hält sich an Regeln und Befehle, wie es sich gehört, doch sie hat auch ihren eigenen Kopf. Selbstbewusst und mutig handelt sie, um ihr Leben und das aller Menschen in Rin zu sichern, doch sie lernt auch, was es heißt, Angst zu haben, benutzt zu werden und mit Vorurteilen konfrontiert zu sein.  
 
Meine Meinung:
"Infilum" ist die erste Dystopie seit einer ganzen Weile, die ich gelesen habe und das Buch ist wirklich, wirklich gut. Zu Anfang war ich etwas skeptisch und habe mich gefragt, ob da wohl noch etwas anderes geschieht, außer die ständigen Angriffe der Infilum auf die kleine Gruppe von Rena und ja ... es passiert so viel! Die Geschichte hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich nicht erwartet hatte.
Fast alle Charaktere offenbaren Seiten an sich, bei denen ich nicht für möglich gehalten hätte, dass sie existieren. Rena selbst ist ebenfalls eine starke Protagonistin, die weiß, wann sie nachgeben sollte und wann es sich lohnt, zu kämpfen. Ziemlich viele der Figuren mussten ihr Leben lassen - in der ein oder anderen Art und Weise. Es gibt genügend blutige Szenen, die nichts für schwache Nerven sind. So eine Brutalität traut man der Autorin gar nicht an, wenn man sie einmal live und in Farbe getroffen hat. Aber es hat mir sehr gefallen. Hinzu kommt die düstere Atmosphäre und dieses unterschwellige Gefühl des Grauens, das mich vor allem ab dem zweiten Drittel befallen hat. Würde man das Buch verfilmen, ich würde mich gruseln ohne Ende. Ab da an habe ich die Geschichte inhaliert und mir ständig ausgemalt, was noch alles schief gehen könnte.
Zudem wurden mysteriöse Dinge angedeutet, die auf eine sehr viel komplexere Hintergrundgeschichte hinweisen, die selbst die Protagonisten noch nicht kennen, wie beispielsweise, was es mit den Infilum wirklich auf sich hat, wie viel dem Colonel in Rin bekannt ist und ob noch eine ganz andere Motivation hinter seinem Verhalten steckt, als die Suche nach einem Heilmittel. Am Ende saß ich jedenfalls mit noch mehr unbeantworteten Fragen da und dieses Ende ... mir ist noch nie so ein fieser Schluss untergekommen. Cliffhanger in allen Varianten bin ich ja gewohnt, aber sowas ... Ich bin immer noch ziemlich sprachlos. 
Jedenfalls bin ich nun umso mehr auf den zweiten Teil gespannt.   
 

Samstag, 1. Dezember 2018

[Rezension] Die Schlangenkrieg-Saga 2 - Herr der Münzen

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel: Die Schlangenkrieg-Saga 2 - Herr der Münzen
Autor: Raymond Feist
Verlag: Blanvalet Verlag
Seiten: 640
Preis: 10,99 [D] (Taschenbuch)
             11,30 [A]
ISBN:  978-3-7341-6162-9  

   
Inhalt:
Roo kehrt als geachteter Kriegsheld aus der Schlacht gegen die Schlangen ins Zivilleben zurück. Er ist nun ein freier Mann und beschließt, sein Glück in der Hauptstadt Krondor zu versuchen. Roo strebt nach Reichtum und will eines Tages der mächtigste Händler Midkemias werden. Der Weg nach oben erweist sich als steinig und gefährlich, aber schließlich gelingt es ihm, in Krondor Partner des Händlers Grindle zu werden. Da wird dieser plötzlich tot aufgefunden, auf brutale Weise ermordet. Doch auch die Vergangenheit lässt Roo nicht los, denn der Krieg gegen die Smaragdkönigin ist noch nicht vorbei …

Protagonisten:
Rupert "Roo" Avery ist ein extrem ehrgeiziger junger Mann, der nur das Ziel hat, einer der reichsten Männer Krondors zu werden. Er ist intelligent, scharfsinnig und überzeugend, wenn es darauf ankommt, doch manchen Personen gegenüber, scheint sein Gehirn einfach auszusetzen, vor allem, wenn es Frauen wie Sylvia Esterbrook sind.

Meine Meinung:
Nachdem mich der erste Teil der Reihe überzeugen konnte, was ich unglaublich gespannt auf diese Fortsetzung. Schon im Klappentext wird offensichtlich, dass es dieses Mal hauptsächlich um Roo, den besten Freund von Erik von Düstermoor, geht. Auf über 600 Seiten wird dessen Leben nach der Rückkehr von der Schlacht gegen die Schlangenwesen in allen Facetten beschrieben: Wie er sich Schritt für Schritt einen Namen macht, Gold verdient, Tiefschläge erleidet, eine Familie mit einem Mädchen gründet, das er nur aus Mitleid geheiratet hat, sich Feinde macht und Verbündete findet, bis er schließlich reicher wird, als er es sich je zu träumen gewagt hätte.
Auch in diesem Band überzeugt der Autor mit seiner fantastischen Welt, seinem besonderen Schreibstil und viel Liebe zum Detail, aber auch wie bereits zuvor sucht man die großen Emotionen vergeblich.
Würden die Sichtweisen der Kapitel nicht ab und an wechseln, würde der noch immer währende Krieg zwischen den Menschen und der Smaragdkönigin völlig in Vergessenheit geraten. Vor allem zum Ende hin erfährt man in immer kürzeren Abständen abwechselnd, was Erik, der nun als Korporal im Dienst der Krone steht, Furchtbares erlebt und wie es Roo ergeht.
Es war wirklich interessant, wie Roo seinen Reichtum mit List und Tücke zustande gebracht hat, doch an manchen Stellen bin ich mit der ganzen Rechnerei, die er angestellt hat, nicht mehr mitgekommen. Doch obwohl nicht viele Kampfhandlungen enthalten sind, wird das Buch dennoch von einer Spannung durchzogen, die sich unterschwellig durchgängig hält.
Roos Verhalten fand ich an vielen Stellen schon ziemlich herzlos, aber trotzdem mag ich seinen Charakter auf eine faszinierende Weise. Auch habe ich mich sehr über das Wiederauftauchen von Bobby de Longville, Miranda, Calis und natürlich Erik gefreut, die am Ende des Buches immer häufiger auftauchen und deren Handlungsstrang ich am meisten mochte.
Es ist eine Fortsetzung, bei der man merkt, dass der Krieg gegen die Smaragdkönigin nicht von heute auf morgen sondern Jahre dauert, sich langsam, aber bedrohlich entwickelt. Umso gespannter bin ich nun auf Band 3.