Samstag, 27. Februar 2021

[Rezension] Die Quellen von Malun 1 - Blutgöttin

                                                               [Rezensionsexemplar]


Titel: Die Quellen von Malun 1 - Blutgöttin
Autor: Daniela Winterfeld
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 591
Preis:  15,00 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
978-3-404-20948-4

Inhalt:
Das Wasser auf Ruann versiegt, und die Dürre verurteilt die Völker zu Hunger und Durst. Um sich die letzten Ressourcen zu sichern, führt das Großreich Sapion erbitterte Kriege gegen seine Nachbarreiche. Die Politikertochter Feyla, der Offizier Dorgen, die Sklavin Alia und der Soldat Tailin sind alle auf verschiedene Weise von dem Krieg betroffen. Jeder versucht für sich einen Ausweg aus der hoffnungslosen Situation zu finden. Aber noch wissen die Vier nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind und die Gründe für das Verschwinden des Wassers in einer Verschwörung von ungeahnten Ausmaßen liegen …

Protagonisten:
Alia ist Sklavin aus Südfarua und schuftet täglich in einem Wasserbergwerk, rollt Fässer, sieht kaum das Tageslicht und muss die Grausamkeiten der sapionischen Soldaten mit ansehen, die vor Folter, Vergewaltigung und Mord nicht zurückschrecken. 

Feyla die die Tochter des zweitmächtigsten Mannes von Sapion. Zusammen mit ihren Halbschwestern lebt sie in einer Oase im Bergland. Es mangelt ihr an nichts, doch ihre Schwestern und ihre Tante machen ihr das Leben schwer. Hinzu kommt, dass sie zusammen mit ihren Schwestern an einen Mann verheiratet werden soll, der nach der Vermählung alles mit ihr machen darf, wonach ihm der Sinn steht. 

Tailin ist Soldat aus Sapion, doch er ist auch zum Teil aus Farua. Zudem steht er auf Männer. Etwas, das er tunlichst verheimlichen muss, um sich nicht der grausamen Willkür seiner Kameraden auszusetzen. Er hat eine besondere Gabe, die es ihm möglich macht, Menschen zu erspüren, bevor er sie sehen kann. 

Dorgen ist Tailins bester Freund und hat ihn mehr als einmal beschützt. Anders als die meisten Soldaten hat er sein Mitgefühl behalten. Töten und vergewaltigen ausschließlich zum Spaß, widert ihn an. Als er ausgewählt wird, an der Auslese, einem Wettkampf um Leben und Tod, teilzunehmen, verändert sein Leben sich schlagartig. 

Meine Meinung:
Halleluja ... dieses Buch hatte es in sich. Es ist High Fantasy vom Feinsten. Viele Charaktere, viele Götter, viele Sichtweisen, viele Völker, viele Handlungsschauplätze und ein Hauch von Magie. Dazu eine Menge Gewalt und Szenen, die mich regelrecht wütend gemacht haben. Frauen haben in den Augen der Sapioner nichts zu sagen. Sie sollen schön aussehen und die männliche Begierde befriedigen. Ob freiwillig oder nicht. Den Sklavinnen aus Farua ergeht es sogar noch schlechter. 
Die gesamte Geschichte ist unglaublich düster, brutal, bedrückend und definitiv nichts für schwache Nerven. Wasser ist in dieser Welt Mangelware, Krieg zieht seit Jahrzehnten über den Kontinent, doch seit zehn Jahren stagniert das Heer von Sapion am Waldgürtel von Farua, denn die Katzenmenschen sind ihnen überlegen und die Aussicht auf Frieden ist gleich null.
Daniela Winterfeld hat den Handlungsstrang eines jeden Charakters zu einer individuellen Geschichte gemacht. Überschneidungen gibt es nur wenige, aber es folgen ja noch zwei Bände, die nicht gerade wenige Seiten haben. Dennoch erahnt man ganz langsam, in welche Richtung sich alles entwickeln könnte. 
Der Schreibstil konnte mich total an das Buch fesseln. Er hat einfach alles, was ich mir für solch ein Buch wünsche: detaillierte Beschreibungen, eine unglaublich gute Wortwahl und eine Flüssigkeit, die es trotz dessen einfach gemacht hat, voranzukommen.
Emotional ist die Geschichte eine Achterbahn. Von Wut über Erleichterung, Furcht und noch mehr Wut ist alles vertreten. Aber auch die Liebe spielt eine Rolle. Sie ist der kleine Lichtblick in der Dunkelheit. 
Das Ende bleibt völlig offen. Nichts deutet auch nur im Ansatz auf ein Happy End hin. Damit wandern die beiden Fortsetzungen auf meine Wunschliste. 


Montag, 22. Februar 2021

[Rezension] Der Dieb ohne Herz

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel: Der Dieb ohne Herz
Autor: Ney Sceatcher
Verlag: Drachenmond Verlag
Seiten: 272
Preis:  12,90 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
978-3-95991-418-5

Inhalt:
Es waren einmal ein Mädchen ohne Geschichte und ein Dieb ohne Herz …

In einer Winternacht taucht in einem Fischerdorf die junge Malina auf. Sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, doch die Sehnsucht nach ihrer Herkunft bleibt unvergessen. Als sie eine Einladung der Königin aus der Stadt der Masken erhält, sieht Malina ihre Chance gekommen. Doch auf dem Weg lauern viele Gefahren, denn ihr Begleiter ist der Dieb ohne Herz – und er ist nicht die einzige Märchenfigur, die Wirklichkeit wird.
Auf der Suche nach der Wahrheit müssen sie hinter viele Masken blicken – auch hinter die eigenen.

Protagonisten:
Malina
ist die Ziehtochter von Irena, einer herzensguten Frau, die in einem kleinen Fischerdorf Masken herstellt. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch Malina dieses Handwerk erlernt hat. Zusätzlich liebt sie Märchen, Geschichten und Geheimnisse, sammelt sie in ihrem Kopf wie Schätze. Mit ihren hellen Haaren und der blassen Haut ist sie von außergewöhnlichem Aussehen, hat ein reines Herz und mehr Mut in sich als sie denkt. 

Meine Meinung:
Märchenhaft. Absolut märchenhaft vom Cover bis zum letzten Wort. Und die Illustrationen erst: so detailliert und wunderschön. Erzählt wird das Buch aus Malinas Sicht, einer jungen Frau, die Märchen und Geschichten liebt, sie in ihrem Kopf sammelt wie andere Gold in Truhen. Sie ist von außergewöhnlicher Erscheinung, hilfsbereit, liebenswürdig und absolut herzensgut. Um ihrer Ziehmutter zu helfen, wagt sie eine Reise in die Stadt der Masken, um deren Königin sich viele Märchen ranken. Auf ihrem Weg begegnet sich dem Dieb ohne Herz, dem Rabenmädchen, einem Bogenschützen, einem Hexensohn, zwei Schwestern, und drei Hexen. Sie muss Gefahren bestehen, Mut beweisen, die Augen öffnen und ihren Verstand nutzen. 
Ney Sceatchers Schreibstil ist passend zur Geschichte gespickt mit einem Hauch Märchenhaftigkeit, liest sich angenehm und die Kapitel sind von guter Länge. 
In der Stadt der Masken ist nichts wie es scheint, der Dieb ohne Herz schleicht sich in Malinas Herz, die Dinge spitzen sich zu ... 
Bei solch einer märchenhaften Geschichte erwartet man ein Happy End - und bekommt es. Nur nicht ganz so wie erwartet. Mehr verrate ich nicht. Nur, dass ich Malina unheimlich gerne auf ihrer Reise begleitet habe. 

[Rezension] Hush - Verbotene Worte

                                                                       [Rezensionsexemplar]


Titel: Hush - Verbotene Worte
Autor: Dylan Farrow
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 416
Preis:  19,95 [D] (Hardcover)
              20,60 [A]
ISBN: 
978-3-7432-0516-1

Inhalt:
Bücher sind gefährlich.
Tinte kann tödlich sein.


Shae lebt in Montane, einem Land, in dem Sprache Macht bedeutet. Mit eiserner Hand regieren die Barden über das verarmte Volk. Denn nur sie können mit ihren Worten die Magie kontrollieren. Shae fürchtet sich umso mehr vor ihnen, weil sie ein Geheimnis hat: Alles, was sie stickt, wird lebendig. Aber dann passiert etwas, das ihr keine Wahl lässt, als Antworten bei den Barden zu suchen. Und schnell lernt Shae, wie mächtig Worte wirklich sein können …

Protagonisten:
Shae ist etwa 14 oder 15 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter abseits ihres Dorfs Aster. Da ihr Bruder an den tödlichen Flecken starb, gilt sie als Außenseiterin. Sie hat bis auf Mads und Fiona keine Freunde, ihre Mutter spricht seit dem Tod ihres Bruders nicht mehr und dann ist da noch dieses Geheimnis, das ihr große Angst bereitet. 

Meine Meinung:
Cover top, Idee absolut genial (Sprache bedeutet Macht, Worte sind Magie, Schrift und Tinte können den Tod bedeuten, Stickereien erwachen zum Leben). Und dann kam Shae. Ich war total verwirrt, was ihr Alter anging. Sie benimmt sich wie eine Fünfzehnjährige: naiv, teilweise schwer von Begriff, impulsiv, emotional und ohne ein Vorhaben bis zum Schluss zu denken, was sie immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Gleichzeitig kriegt sie einen Heiratsantrag und verhält sich in Sachen Männer eher wie siebzehn/achtzehn. In meinem Kopf war sie auch ungefähr siebzehn, weswegen mich ihr Verhalten teilweise ziemlich genervt hat. Bis ich herausgefunden habe, dass sie wirklich erst vierzehn/fünfzehn ist. In diesem Fall bin ich dann etwas nachsichtiger mit ihr ins Gericht gegangen. Außerdem entwickelt sie sich, denkt weiter, bleibt ruhiger. 
Die anderen Charaktere waren interessant, aber bis auf Kennan nicht sonderlich vielseitig. Mads ist der gutmütige, hilfsbereite Love-Interest, Fiona, die lebensfrohe, hübsche beste Freundin, Ravod, der attraktive, undurchschaubare Barde und Anwärter für eine Dreiecksbeziehung, Cathal, der freundliche, zuvorkommende Anführer der Barden, der definitiv zu nett war, um nicht etwas im Schilde zu führen. 
Das Buch liest sich schnell und ohne Probleme. Ich mochte die Aspekte der unterschwelligen Manipulation, des Wirrwarrs aus Lügen und Wahrheit, herauszufinden, was echt ist und was nicht, Shaes Ehrgeiz, die Wahrheit aufzudecken, um für Gerechtigkeit zu sorgen, ihren Mut nicht aufzugeben. Die Wendungen in der Geschichte konnten mich leider nicht sonderlich überraschen, allerdings bin ich extrem neugierig auf die Fortsetzung, denn die könnte noch um einiges spannender werden als dieser Teil.

Dienstag, 16. Februar 2021

[Rezension] Elbendunkel 2 - Kein Weg zu dir

                                                           [Rezensionsexemplar]


Titel: Elbendunkel 2 - Kein Weg zu dir
Autor: Rena Fischer
Verlag: Thienemann-Esslinger (Planet!)
Seiten: 495
Preis:  17,00 [D] (Hardcover)
              17,50 [A]
ISBN: 
978-3-522-50658-8

Inhalt:
Ash hat es geschafft: Sie ist Teil der Dunkelelben-Rebellen und wird auf Anordnung von Dusk, ihrem Vater und Rebellenführer, ausgebildet. Doch nicht alle sind mit ihrer Aufnahme einverstanden und bald gerät Ash in ein Geflecht aus Intrigen. Ihr Gegenspieler ist ausgerechnet Darel, für den sie keine romantischen Gedanken mehr haben darf, denn jeder glaubt, dass er ihr Halbbruder ist. Im Kampf gegen die Unterdrückung durch die Menschen entfernen sie sich immer weiter voneinander. Doch als ihr Stiefvater Jago zum alles entscheidenden Schlag gegen die Elben ausholt, müssen die beiden zusammenarbeiten, ob sie wollen oder nicht …

Protagonisten:
Luz nennt sich nun Ash und wird von den Dunkelben-Rebellen ausgebildet. Mit Klugheit, Strategie und Gerissenheit meistert sie ihr neues Leben, auch wenn es ihr alles andere als leicht gemacht wird. Um ihre Pläne umzusetzen, stößt sie Personen vor den Kopf, verheimlicht Dinge und wartet auf den geeigneten Moment. Sie ist eine Kämpferin von Kopf bis Fuß. Zäh durch und durch. 

Meine Meinung:
Die Geschichte um Luz und Darel geht weiter. Da ich Band eins vor gut einem dreiviertel Jahr gelesen habe, hat es eine Weile gedauert, ehe ich wieder in der Geschichte drin war und die vielen Namen und Charaktere zuordnen konnte. Mit jeder Seite aber kamen die Erinnerungen zurück. 
Geschrieben ist das Buch aus den Sichtweisen mehrerer Figuren. Neben Ash/Luz aus Darels, Kellys, Nialls und Rains Perspektive. Auf diese Weise erhält man einen umfassenden Einblick in alle Geschehnisse. Und das sind viele. Die Lichtelben-Rebellen mit Rain und Niall, die Dunkelelben-Rebellen um Ash, Darel und Dusk, der Handlungsstrang um Kelly und Adrasel. Kurz gesagt, Rena Fischer knausert nicht mit Action, Spannung, Drama und vielen Ereignissen, die die Protagonisten vor scheinbar unlösbare Hürden stellen. 
Die Lage spitzt sich immer weiter zu, Krieg droht, tausende Unschuldige, die in den Tod gerissen werden könnten, Lügen, Intrigen und Geheimnisse - und zwischendrin immer wieder ein Funken Hoffnung in Form von Liebesgeschichten, die sich nicht nur auf Ash und Darel beziehen. 
Zwei Tode haben mich extrem schockiert, weil ich absolut nicht mit ihnen gerechnet hatte. 
Ich mochte diese Fortsetzung - vor allem die zweite Hälfe - noch sehr, sehr viel lieber als Band eins, der ja ohnehin schon großartig war. Darel ist mir deutlich sympathischer geworden, Niall und Kelly fand ich großartig, ebenso wie Rain. 
Das Ende war irgendwo zu erahnen, dennoch nicht weniger schön zu lesen und ich habe mich sehr für all jene Charaktere gefreut, die den Showdown überlebt haben und nun ihr Happy-End bekommen konnten. 

Montag, 15. Februar 2021

[Rezension] Wer zuletzt lügt

                                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel: Wer zuletzt lügt
Autor: L. E. Flynn
Verlag: Carlsen 
Seiten: 432
Preis: 15,00[D] (Klappenbroschur)
             15,50[A] 
ISBN: 978-3-551-58423-6


Inhalt:

Als Fiona die Außenseiterin Trixie kennenlernt, ist sie sofort von ihr fasziniert: immer mit neuen Haarfarben, neuen Outfits, neuen Ideen. Fiona verbringt ihre Zeit fast nur noch mit Trixie und ordnet sich ihr vollkommen unter. Dennoch hat sie das ungute Gefühl, nie ganz schlau aus ihr zu werden. Und Fiona hat noch ein anderes Problem: Sie ist unsterblich in Beau verliebt – obwohl dieser sich vollkommen zurückgezogen hat, seit sein Bruder Toby vor einem Jahr auf mysteriöse Weise verschwunden ist und für tot erklärt wurde. Dann verschwindet eines Nachts auch Trixie. Es gibt einen angeblichen Zeugen, der gesehen hat, wie sie ins Meer gegangen ist, immer tiefer, und ihr Tod wird als Selbstmord deklariert. Fiona kann das nicht glauben. Sind Trixie und Toby vielleicht beide noch am Leben und irgendwo zusammen? Und welche Rolle spielt Trixies Ex-Freund, der geheimnisvolle Jasper? Fiona fängt an nachzuforschen – und deckt nach und nach eine Lüge nach er anderen auf … Wem kann sie überhaupt noch trauen? Wer ist tot – und wer lebt?

Protagonisten:
Fiona
war einst Cheerleaderin an ihrer High School, nicht gerade unbeliebt, gut in der Schule, ging feiern und achtete auf ihre Ernährung. Mit dem Kennenlernen von Trixie verändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen extrem. 

Meine Meinung:
Ein Selbstmord der vielleicht gar keiner ist, ein zweiter, der ebenfalls seltsam erscheint, Ungereimtheiten, die es aufzudecken gilt, ein Ex-Freund, der irgendwie mysteriös wirkt, ein bisschen Teenie-Drama und Lügen ohne Ende. Was beim Lesen des Klappentextes wirklich verheißungsvoll klang, enttäuschte mich beim Lesen doch etwas. Ich weiß nicht genau, woran es gelegen hat. Vermutlich war es die Mischung aus Charakteren, die mir allesamt nicht sonderlich sympathisch waren, der seltsamen Beziehung zwischen Fiona und Jasper, den doch recht klischeehaften Teenie-Problemen und den nicht sehr überraschenden Twists. 
Ich schätze, für jüngere Leser/innen könnte dieses Buch wirklich spannend sein. Beispielsweise als eine Heranführung ans Genre Thriller. Es greift Themen auf wie Alkoholsucht, das eigene Körperbild, toxische Freundschaften, Trauer und Selbstmord gemischt mit charakterlich sehr unterschiedlichen Figuren. 
Der Schreibstil ist locker und jugendlich, die Kapitel sind recht kurz und wechseln immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit, sodass man nach und nach den Geschehnissen auf die Spur kommt. Aber anstatt mit dem Vorankommen mehr zu fesseln, nahm das Tempo eher ab und es wurde sich auf alles andere statt den Hauptplott konzentriert. Mich konnten die Twists nicht so sehr schockieren wie ich es mir gewünscht hätte. Wobei ich mir vorstellen kann, dass sie schon Überraschungspotenzial haben. 
Für mich war die Geschichte aber eher weniger etwas. 

-> Hier geht es zum Buch: Wer zuletzt lügt

Montag, 8. Februar 2021

[Rezension] Road Princess

                                                                 [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Road Princess
Autor: Nica Stevens
Verlag: Carlsen 
Seiten: 528
Preis: 14,00[D] (Klappenbroschur)
             14,40[A] 
ISBN: 978-3-551-55518-2


Inhalt:
Tara und Jay leben in derselben Stadt und trotzdem in unterschiedlichen Welten. Sie ist die Tochter des Bürgermeisters von Boston, er gehört den Road Kings an, einer berüchtigten Motorradgang. Von klein auf wurde den beiden eingebläut, sich voneinander fernzuhalten. Als sich ihre Wege auf dem College kreuzen, spürt Tara eine Anziehung, der sie nicht widerstehen kann. Sie will Jay kennenlernen, ihm nahe sein. Doch dann findet sie heraus, was damals zwischen ihren Familien vorgefallen ist. Ihr wird klar, warum Jay sie auf Abstand hält – und weshalb ihr Vater den Kontakt zu ihm niemals dulden wird …

Protagonisten:
Tara ist die Tochter des Bürgermeisters von Boston. Geld spielt in ihrem Leben keine Rolle, denn davon hat ihr Vater genug. Ihr Leben ist quasi vorgeplant. Sie beginnt ihr Politikstudium in Harvard, arbeitet ehrenamtlich mit Herz und Seele in einem Tierheim und denk zuerst an andere bevor sie selbst kommt. Sie hat ein Herz aus Gold, muss aber erst lernen, nicht voreingenommen zu sein.  

Jay ist Mitglied der Road Kings, einer berüchtigten Bikergruppe, die Taras Vater schon lange ein Dorn im Auge ist, da sie für diverse Verbrechen belangt wurden und Unruhe stiften. Er studiert ebenfalls in Harvard, allerdings Jura und das aus einem bestimmten Grund. Auf ihn trifft die Aussage "harte Schale, weicher Kern" unglaublich gut ohne, dass er ein Bad Boy ist, der abgehoben und arrogant rüberkommt. 

Meine Meinung:
Dass Nica Stevens herzerwärmende Liebesgeschichten schreiben kann, wusste ich bereits. "Road Princess" ist ein weiteres dieser Bücher, das man lesen kann, um abzuschalten, das einem ans Herz geht und gleichzeitig spannend ist. Ich habe es innerhalb eines Tages durchgelesen. Tara ist eine wahnsinnig liebe Protagonistin, die eine starke Entwicklung durchmacht, zu hinterfragen beginnt und schließlich anfängt auf ihr Herz und ihre eigene Sichtweise auf Dinge zu vertrauen. Auch Jay mochte ich von Anfang an, obwohl er einen auf unnahbar und abweisend macht. Trotzdem merkt man sofort, dass es zwischen den beiden gefunkt hat. 
Wie Tara und ihr Zwillingsbruder Nate nach und nach dem Geheimnis der Fehde zwischen ihrer und Jays Familie auf die Spur kommen, verleiht der ganzen Geschichte die nötige Spannung. Die Vergangenheit scheint sich zu wiederholen. Obwohl der Handlungsverlauf recht vorhersehbar war, habe ich doch jede Seite beim Lesen genossen. Taras Arbeit im Tierheim, ihre Treffen mit Jay, wie sie herausfindet, was sie wirklich will, was in ihrer Familie falsch gelaufen ist und noch immer falsch läuft. 
In meinen Augen ist dieses Buch eine absolute Wohlfühlgeschichte, die einen dennoch in Atem hält und einem ein wunderschönes Happy End beschert. 

-> Hier geht es zum Buch: Road Princess

Sonntag, 7. Februar 2021

[Rezension] Thron aus Sturm und Sternen - Seelendonner

                                                                        [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Thron aus Sturm und Sternen - Seelendonner
Autor: Annie Waye
Verlag: Loomlight (Thienemann-Esslinger)
Seiten: 390
Preis: 3,99 [D] (E-Book)
ISBN: 978-3-522-65465-4

Inhalt:
Jeder hat eine bestimmte Rolle im Leben. Aber welche war meine? Die der Verräterin? Der Mörderin?
Als ein Krieg um den Thron ausbricht, gerät Kauna aus dem längst vergessenen Stamm der Crae unfreiwillig zwischen die Fronten: auf der einen Seite der Königssohn Malik, dem sie ihr Leben zu verdanken hat. Auf der anderen ihre große Liebe Gil, dessen Vater die Macht an sich zu reißen und ihren Stamm zu unterwerfen droht. Als Kauna dem Ruf ihres Herzens folgt, verliert sie alles, was ihr je etwas bedeutet hat – und begibt sich gemeinsam mit ihrem Seelentier Hana auf eine Reise, von deren Ausgang schon bald nicht nur das Überleben ihrer Familie abhängt, sondern das Schicksal des ganzen Königreichs.

Protagonisten:
Kauna gehört dem Volk der Crae an, die aufgrund ihrer Seelentiere über große Kräfte verfügen, die sie stärker, schneller und gefährlicher machen als jeden normalen Menschen. Kaunas Seelentier ist Hana, ein Affe. Sie glaubt an Schicksal und daran, dass sie zusammen mit ihrer anderen Hälfte Gil für immer bei ihrem Stamm bleiben wird, für den sie nur das Beste will. 

Meine Meinung:
Mit "Thron aus Sturm und Sternen" hat Annie Waye definitiv etwas geschaffen, das ich so noch nicht gelesen habe. Nicht nur die Idee der Seelentiere hat es mir angetan, sondern auch die ganze Welt, in der die Geschichte spielt. Anders als in den meisten High-Fantasy-Büchern bekommen wir kein mittelalterliches Setting sondern eher etwas, das ans Osmanische Reich erinnert. Schusswaffen und Eisenbahnen existieren bereits. Dazu zwei gegnerische Völker und mittendrin die Crae mit ihren ganz eigenen, teilweise wirklich extremen Bräuchen und Werten, die sich am liebsten aus allem heraushalten würden. Leider ohne Erfolg. 
Zu Beginn wird man erst einmal eiskalt in die Geschehnisse hineingeworfen und man lernt Kauna während eines rasanten Einstiegs kennen. Dann folgt ein Zeitsprung und viele ruhige Szenen, in denen man Zeit bekommt, die Welt besser zu verstehen. Annie Wayes bildlicher aber auch komplexer Schreibstil macht das sehr gut möglich. 
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr Spannung baut sich bis zur Eskalation auf und Kauna alles verliert, von einem Unheil ins nächste stolpert, nicht sicher sein kann, wem sie vertrauen darf. Dennoch gibt sie nicht auf. Immerhin hat sie Deema an ihrer Seite. Der junge Crae gehört zu meinen Lieblingscharakteren und hat die sehr ernste Geschichte im richtigen Moment aufgelockert. 
Der typische Kampf Gut gegen Böse lässt sich hier dennoch nicht ohne weiteres finden, denn die Autorin schafft es, die Ansichten und Gründe aller beteiligten Seiten irgendwie darzustellen, sodass alles am Ende sehr viel komplizierter wird als man zu Anfang geglaubt hat. 
Und dieses Buch ist brutal. Vor allem zum Ende hin fließt eine Unmenge Blut. Annie Waye kennt mit ihren Figuren keine Gnade. Im Vordergrund stehen Freundschaft, Familie und Vertrauen. Bei der Liebesgeschichte bin ich mir noch nicht so sicher, wohin sie führen soll und ob mir das gefällt. Wir werden sehen, was Band zwei bereithält. 

Montag, 1. Februar 2021

[Rezension] Tears of Light

                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Tears of Light
Autor: Ava Blum
Verlag: Piper Verlag (ivi)
Seiten: 312
Preis: 12,00 [D] (Klappenbroschur)
             12,40 [A]
ISBN: 978-3-492-70574-5
    
Inhalt:
Aufgrund einer Lichtkrankheit lebt Lennox wie ein Eremit in der großen Wohnung seines Vaters, der ständig auf Geschäftsreisen ist. Bisher hat er jede Haushaltshilfe seines Vaters innerhalb weniger Tage durch seine schnoddrige Art in die Flucht geschlagen. Deshalb fordert ihn sein Vater zu einer Wette heraus: Wenn er es nicht schafft Suki, die neue Haushaltshilfe zu vergraulen, dann muss Lennox endlich sein Leben in den Griff kriegen. Obwohl Suki ein Geheimnis umgibt, ist er von ihr fasziniert, weil sie so ganz anders ist als alle anderen und dadurch wieder Licht in Lennox` Leben bringt.

Protagonisten:
Lennox hat seine Mutter an den Krebs verloren, musste aufgrund der plötzlich auftretenden eigenen Krankheit die Schule abbrechen, verkriecht sich in der Wohnung seines Vaters, der sowieso nie da ist, lehnt jede Hilfe ab und wirft mit Sarkasmus nur so um sich. 

Meine Meinung:
Außergewöhnlich trifft diese Liebesgeschichte wohl am ehesten. Das wird hier wohl eine sehr oberflächliche Rezension werden, da ich sonst ziemlich spoilern muss und das würde jede Überraschung beim Lesen verderben. 
Ava Blums Schreibstil ist sehr, sehr angenehm zu lesen, überbringt die Gefühle von Lennox und Suki unheimlich gut, sodass es wahnsinnig viel Spaß macht, sie über die 300 Seiten zu begleiten. Lennox ist ein schwieriger Charakter. Zumindest am Anfang. Gerne hätte ich ihn einmal geschüttelt und ihm gesagt, er solle sich ein bisschen zusammenreißen. Vor allem seiner Großmutter gegenüber. Suki hingegen ist eine so besondere Figur, die man einfach ins Herz schließen muss. Dabei muss ich gestehen, dass ich recht schnell einen Verdacht hatte, was Sukis Geheimnis sein könnte. Aber auch nur, weil ich mich erst vor kurzem in meinem Studium damit befasst hatte und das Thema in meinem Kopf noch präsent war. 
Die Geschichte ist in Berlin angesiedelt, sodass ich mehrere Schauplätze immer gut vor Augen hatte, auch wenn der Großteil sich in Lennox Wohnung abgespielt hat. 
Für mich ist dieses Buch weniger Romantasy als vielmehr eine sehr außergewöhnliche New Adult Geschichte, die von der Realität gar nicht so weit entfernt ist, was mir persönlich unheimlich ist. 
Zum Schluss kam noch einmal ordentlich Spannung auf und wir kriegen ein Happy End wie im Märchen. 
Und wenn ihr jetzt von meinem Drumherum-Gerede neugierig auf das Buch geworden seid, dann freut mich das sehr.