Freitag, 26. Juli 2019

[Rezension] Der Kuss der Krähe 2 - Zarenfluch

                                                             [Rezensionsexemplar]

Titel:
Der Kuss der Krähe 2 -Zarenfluch
Autor: Isabel Clivia
Verlag: Dark Diamonds
Seiten: 489
Preis: 4,99 [D] (E-Book)

             4,99 [A] 
ISBN: 978-3-646-30175-5               

Inhalt:
Auf der Flucht vor der falschen Zarin wird der Attentäter Juran mehr und mehr zu Vasilisas Fels in der Brandung. Durch ihn lernt sie nicht nur ihr Land und dessen Bewohner von einer ganz anderen Seite kennen, sondern auch sich selbst. Doch der magische Pakt, der Juran und sie aneinander bindet, lässt Vasilisa an der Aufrichtigkeit seiner Gefühle zweifeln. Wird er wirklich bis zum Schluss an ihrer Seite stehen? Schließlich gilt es noch immer, das Reich von ihrer bösen Schwester zu befreien und die Regentschaft zurückzugewinnen…  

Protagonisten:
Vasilia lebt nun schon einige Zeit bei Juran, Irina und Co und musste erkennen, wie viel man ihr über die Situation in ihrem Reich und der Krankheit namens Zauberrausch verschwiegen hat. Sie ist entschlossen, sich ihren Thron zurückzuholen und Veränderungen durchzusetzen, die vielen ihres Rates nicht gefallen werden. Dennoch kämpft sie mit aller Macht, die sie besitzt für ihre Ziele. Man muss sie einfach mögen.

Meine Meinung:
Das Buch schließt nahtlos an den Vorgängerband an und wirft einen direkt wieder ins Geschehen. Wir erleben die Geschichte erneut aus den Sichtweisen mehrerer Charaktere, was es unglaublich spannend macht. Zudem lernt man Personen wie Irina oder Mascha noch so viel besser kennen.
Die Autorin bleibt ihrem fantastischen Schreibstil treu und ich bin wieder sehr gut auf die Kosten von Wortgefechten voller Sarkasmus, Gefühl und Witz gekommen. Dadurch macht es einfach unglaublich Spaß, in dieser doch recht düsteren Welt zu versinken.
Die Charaktere sind allesamt facettenreich und bis auf ein paar Ausnahmen wirklich liebenswert. Sie alle machen eine Entwicklung durch. Vasilia und Juran sowie Mascha mehr als die anderen, doch am Ende bekommt jeder, was er verdient.
Intrigen, Machtspiele und geheime Bündnisse dominieren die Handlung. Geheimnisse kommen ans Licht und einige Male sieht es wirklich aussichtslos für Vasilia und ihre Freunde aus. Dennoch hat Isabel es auf raffinierte Art und Weise geschafft, jede noch so ausweglose Situation irgendwie zu retten.
Die Spannung hält sich vom Anfang bis zum Ende, sodass es nie langweilig wurde. Natürlich durften auch die romantischen, knisternden Szenen zwischen Juran und Vasilia nicht zu kurz kommen. Die Entwicklung ihrer Beziehung hat wunderbar in die Geschichte gepasst und ich hätte mir kein besseres Ende für die Beiden vorstellen können.
Egal, was Isabel noch aus ihrer Feder zaubert, ich bin sicher, dass es nicht minder gut werden wird, wie ihre "Kuss der Krähe - Dilogie".


-> Hier geht es zum Buch: Der Kuss der Krähe - Zarenfluch

[Rezension] Secret Game - Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz

                                                                        [Rezensionsexemplar]

Titel: Secret Game - Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz
Autor: Stefanie Hasse
Verlag: Ravensburger
Seiten: 384
Preis:  16,99 [D] (Hardcover)
ISBN: 978-3-473-40181-9                                                                


Inhalt:
Ivorys Leben könnte perfekt sein: Sie hat ein Stipendium für die St. Mitchell, eine Privatschule an der New Yorker Upper East Side, und sie ist glücklich mit ihrem Mitschüler Heath. Doch an der St. Mitchell gibt es eine gefährliche Tradition: DAS SPIEL. Keiner weiß, welcher Schüler in diesem Jahr die anonymen Nachrichten verschickt, doch allen ist klar: Wer die Aufgaben darin nicht erledigt, wird bestraft. Als Heath sich plötzlich von Ivory abwendet, ahnt sie, dass DAS SPIEL dahintersteckt. Kurzentschlossen lässt sie sich auch darauf ein und gerät in einen Sog aus Geheimnissen und Intrigen, aus dem es kein Entrinnen gibt.

Protagonisten:
Ivory, Ivy genannt, zieht mit ihren Eltern von Deutschland nach New York, nachdem ihre Mutter dort ein Jobangebot erhalten hat. Da ihr Vater Amerikaner ist, spricht sie sehr gut Englisch. Zudem erhält sie ein Stipendium für die Eliteschule St. Mitchell. Sie ist ein sehr sympathischer Charakter. Freundlich, gut erzogen und höflich. Sie hat ihr Herz eindeutig am rechten Fleck zu sitzen, versteckt ihre Gefühle nicht und hat einen starken Sinn für Gerechtigkeit.

Heath Gardner ist einer von zwei Söhnen einer reichen Familie der Upper East Side. Dennoch verabscheut er Oberflächlichkeit und Heuchelei, die sein Reichtum zwangsweise mit sich bringt. Er genießt seine Zeit mit Ivy, denn sie ist anders als die anderen Mädchen und er will sie um jeden Preis vor dem SPIEL beschützen.

Kelly Montalvo, auch bekannt als Fashionista, ist Ivys beste Freundin an der St. Mitchells. Durch ihre Aktivität als Bloggerin hat sie sogar über die Grenzen von New York hinaus Bekanntheit erlangt und würde einfach alles für ihre Follower tun. Genauso für ihren Traum, einmal Designerin zu werden. Sie liebt Mode, aber auch Bücher, was sie sofort mit Ivy verbindet.

Penelope LaFleur ist Heath´ Stiefschwester und vermutlich das, was man als das Klischee eines reichen, verwöhnten Mädchens bezeichnen würde. Sie ist unbeschreiblich attraktiv und die geborene Anführerin. Ihr zu begegnen ist so ziemlich das letzte, was man will, denn sie genießt ihre Macht und nutzt die Angst, die sie schürt, gnadenlos aus.

Meine Meinung:
Vier der acht Hauptcharaktere habe ich euch nun vorgestellt. Auch die anderen vier sind absolut besonders und allesamt stecken sie voller Geheimnisse. Als Stefanie Hasse auf mich zukam und mich fragte, ob ich ihre acht neusten Figuren für sie illustrieren würde, habe ich sofort zugesagt. Die Ergebnisse könnt ihr unten auf dem Bild sehen.
Danach war es gar keine Frage, dass ich das Buch lesen musste. Und was soll ich sagen ... der Wahnsinn!
Dieses Buch lebt davon, seinen Leser in die Irre zu führen, immer neue Fragen aufzuwerfen, nur um sich dann in eine ganz andere Richtung weiterzuentwickeln.
Mit einer Vermutung hatte ich Recht und das, obwohl ich sie bloß aus Spaß nach den ersten fünfzig Seiten aufgestellt hatte. Die zweite Vermutung kam schließlich zu Beginn des letzten Drittels auf und auch diese hat sich bewahrheitet. Dennoch gibt es gefühlt hundert andere Dinge, die mich vollkommen überrascht und mit offenem Mund haben dasitzen lassen.
Mit echter Genialität hat Stefanie die Hinweise zwischen den Zeilen versteckt, sodass am Ende einfach alles gepasst hat. Es bleiben keine Fragen mehr offen, die Geheimnisse werden gelüftet und alle Puzzleteile fallen an seinen Platz. Es war großartig!
Auch der Schreibstil trägt zu diesem Leseerlebnis bei. Gradlinig, harmonisch und völlig unkompliziert. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Die Sichtweisen wechseln zwischen Ivy und Heath sowie einer unbekannten Person X, wodurch man ständig anfängt darüber nachzudenken, wer nun eigentlich der mysteriöse Spielleiter ist.
Durch das Setting New York und das reiche Umfeld der Protagonisten bekommt man einen tiefen Einblick in das Leben jener wohlhabender Kinder. Und ganz ehrlich? Es hat mich einfach nur abgeschreckt. Mit Limousinen zur Schule gebracht werden, Shoppingtouren, bei denen man mehr Geld ausgibt, als ein normaler Mensch im Monat verdient, VIP-Partys mit der High Society und eine Zügellosigkeit im Umgang mit Alkohol, bei der es mich schüttelt. Kein Wunder, dass da jeder mindestens ein dunkles Geheimnis hat, das er um jeden Preis verbergen will.
Wenn ihr also Pretty Little Liars mögt oder Fans von Riverdale seid, dann wird dieses Buch euch umhauen.



Donnerstag, 25. Juli 2019

[Rezension] Das Labyrinth des Fauns

                                                                [Rezensionsexemplar]

Titel: Das Labyrinth des Fauns
Autor: Cornelia Funke, Guillermo del Toro
Verlag: Fischer Verlag
Seiten: 320
Preis:  20,00 [D] (Hardcover)
              20,60 [A]
ISBN: 978-3-7373-5666-4


Inhalt:
Spanien, 1944: Die junge Ofelia reist mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem unbarmherzigen Stiefvater Capitán Vidal in eine verlassene Mühle, die seinen Truppen als Stützpunkt zur Bekämpfung der verbliebenen Rebellen dient. Auf der Flucht vor dieser grausamen Realität findet Ofelia ein verwittertes Labyrinth, das ihr ein Tor in eine fantastische Welt öffnet. Dort trifft sie auf einen Faun, der in ihr die verschollene Prinzessin des unterirdischen Königreichs erkennt und sie vor drei gefährliche Aufgaben stellt.        

Protagonisten:
Ofelia ist ein junges Mädchen, das es liebt, in Büchern über Feen, Elfen und Magie zu versinken, was ihre Mutter leider alles andere als gut findet. Sie ist neugierig und mutig, doch sie kennt auch die Angst nur zu gut.

Vidal ist Ofelias neuer Vater und der zweite Ehemann ihrer Mutter. Als Capitán besitzt er beinahe uneingeschränkte Macht, die er ausspielt ohne zu zögern. Ich glaube, ich habe einen Charakter noch nie so sehr verabscheut wie ihn. Töten und Folter sind für ihn beinahe ein Vergnügen, die Angst der Menschen vor seiner Gestalt gefällt ihm.

Mercedes ist neben Ofelias Mutter Carmen die einzige Bezugsperson, die Ofelia in ihrem neuen Zuhause - der Mühle, die Vidal als Stützpunkt dient - hat. Sie dient Vidal, doch ihr Herz gehört zu den Rebellen. Mit Mut, Verstand und Kampfgeist erträgt sie die Grausamkeiten Vidals mit Fassung und kümmert sich um Ofelia, wenn ihre Mutter es nicht kann.
 
Meine Meinung:
Das Buch basiert auf dem erfolgreichen Film "Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro. Ja, richtig gelesen. Hier war tatsächlich der Film zuerst da. Ich kannte ihn nicht, bis die Überraschungspost vom Fischer Verlag bei mir eintrudelte. Daraufhin musste ich den Film gleich schauen und war irgendetwas zwischen fasziniert und entsetzt. Der Film ist tatsächlich erst ab 16 Jahren freigegeben, was auch wirklich berechtigt ist. Und ich war die ganze Zeit darauf aus, es handle sich um einen Film für Kinder. Ein fataler Fehler. Es gibt Szenen, die eindeutig nichts für schwache Nerven sind.
Nun hat Cornelia Funke aus bewegten Bildern ein literarisches Werk geschaffen. Und es ist nicht minder atmosphärisch als der Film. Die dunkle Schönheit, die Finsternis und das Licht werden von der Autorin bewahrt und mit Liebe zur Fantasie ausgefüllt. Man blickt in die Abgründe der menschlichen Seele und fürchtet mit Ofelia, ihrer Mutter und Mercedes um die Grauen des Krieges. Die Brutalitäten Vidals und seiner Soldaten werden ohne den Hauch einer Verschönerung beschrieben und das allein verdeutlicht, dass es absolut kein Kinderbuch ist.
Unter dem wunderschönen Schutzumschlag des Buches verbirgt sich ein noch schönerer Einband. Die detaillierten Illustrationen ziehen sich auch innerhalb der Geschichte fort und greifen dabei teilweise auf Szenen des Films zurück. Zusätzlich zur Haupthandlung lassen sich kurze Geschichten über das unterirdische Königreich und weitere Charaktere finden, die märchen- ja gar fabelhaften Charakter beweisen.
Ich habe jede Seite dieses Buches genossen. Habe mich in diese düstere Welt entführen lassen und kann sie einem jeden Fantasy-Liebhaber nur ans Herz legen.



[Rezension] Das große goldene Buch der Prinzessinnen

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel: Das große goldene Buch der Prinzessinnen
Autor: Disney
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 304
Preis:  25,00 [D] (Hardcover)
              25,70 [A]
ISBN: 978-3-551-28011-4               


Inhalt:
In diesem Vorlesebuch in besonderer Ausstattung werden die schönsten Geschichten der beliebten Disney-Prinzessinnen erzählt: ob Dornröschen, Arielle, Pocahontas, Cinderella, Mulan oder Merida - sie sind alle dabei. Ein wahrer Bücherschatz mit liebevollen Illustrationen und Goldschnitt.

Meine Meinung:
Ich. Liebe. Es.
Dieses Buch ist einfach ein Traum für alle Disney-Fans auf Erden!
Neben den typischen Prinzessinnen wie Dornröschen oder Arielle lassen sich auch Pocahontas, Mulan oder Merida finden, über die ich mich ganz besonders gefreut habe. Ich liebe die Geschichte dieser rothaarigen Lockenkopf-Prinzessin, die ihren eigenen Willen hat und lieber durch die schottischen Wälder reitet, anstatt zu sticken oder brav herumzusitzen.
Von außen ist das Buch ebenfalls ein absoluter Traum. Goldene Schrift, ein goldener Buchschnitt und dieser rote Einband sind einfach eine Augenweide. Ganz zu schweigen von den zauberhaften Illustrationen zu jeder einzelnen Geschichte. Allein schon wegen der Bilder im Inneren lohnt es sich, durch das Buch zu blättern und sich in die magischen Welten von Disney entführen zu lassen.

Dienstag, 9. Juli 2019

[Rezension] Der schwarze Thron 3 - Die Kriegerin

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel: Der schwarze Thron - Die Kriegerin
Autor: Kendare Blake
Verlag: Penhaligon Verlag
Seiten: 512
Preis:  15,00 [D] (Klappenbroschur)
              15,50 [A]
ISBN: 978-3-7645-3217-8


Da es sich um den dritten Teil handelt, kann die Rezension Spoiler enthalten!

Inhalt:
Ihr Leben lang hat Katharine auf diesen Moment gewartet: Sie hat den Kampf um den Thron gewonnen und trägt die Krone des Reichs Fennbirn. Doch ihre Herrschaft wird angefochten – es gibt Gerüchte, ihre Schwestern seien noch am Leben und warteten nur darauf, Katharine zu stürzen. Tatsächlich haben Mirabella und Arsinoe überlebt. Sie verstecken sich auf dem Festland und werden dort von einer unheimlichen Vision heimgesucht: Die legendäre Blaue Königin weist sie an, nach Fennbirn zurückzukehren, um ihr Schicksal zu erfüllen ...

Protagonisten:
Katharine ist endlich Königin geworden. Sie wähnt sich am Ziel, glaubt, ihre Schwestern seien tot, doch sie irrt sich. Seit dem Sturz in die Breccia-Spalte, leben die Geister toter Königinnen in ihr. Grausam und hungrig. Sie wollen Blut und lassen Katherine an einigen Stellen ihr eigenes Selbst vergessen. Das Volk nennt sie die Untote Königin. Aber Katherine hat nicht vor, klein beizugeben.

Julienne Milone, Jules genannt, ist Arsinoes beste Freundin und eine mächtige Naturbegabte. Zusammen mit ihrer Berglöwin Camden sucht sie Unterschlupf bei den Kriegerbegabten der Bastiansburg, denn sie trägt ebenfalls die Kriegergabe in sich. Es ist der Fluch der Pluralität, mit dem sie belegte ist und der sie dazu verdammt, wahnsinnig zu werden, sollte das Band, das ihre Mutter Madrigal geschaffen hat, um ihn zu unterbinden, zerstört werden.

Meine Meinung:
Dieser Band ist anders als seine beiden Vorgänger. Man bekommt einen Einblick in die Geschichte der Insel Fennbirns, vor allem durch die Träume, die Arsinoe heimsuchen und in denen die Blaue Königin sie anweist, zurückzukehren. Dadurch wird dieser Ort viel greifbarer und spürbarer. Zudem beeinflussen jene Träume den Werdegang der einzelnen Charaktere auf bedeutende Weise.
Wie schon in den vorherigen Bänden wechseln die Sichtweisen sich in den Kapitel ab, sodass man immer weiß, was rund um Mirabella, Arsinoe, Jules und Katherine vorfällt. Was in den ersten zwei Dritteln des Buches leider nicht viel ist. Er zum Ende hin nimmt die Geschichte an Fahrt und Spannung auf, um dem Leser dann ein explosionsartiges Finale zu bieten, das jedoch keineswegs zufriedenstellend ist und wieder einmal in einem Cliffhanger endet.
Kendare Blakes Schreibstil ist eher nüchtern, was mir bei High-Fantasy eigentlich recht gut gefällt, doch in diesem Fall haben mir tiefergehende Emotionen, vor allem bei den drei Königinnen, wirklich gefehlt. Einige Szenen wären dadurch ein Stück weit ergreifender geworden; hätten einen Gänsehauteffekt gehabt. Dennoch vermittelt sie die Düsternis und diese aufgeladene Stimmung ziemlich gut. 
Stück für Stück scheint die Insel im Chaos zu versinken, denn die drei Schwestern haben bewiesen, dass man Traditionen - und seien sie noch so fest verankert - brechen kann. Nun heißt es Katherine gegen die toten Königinnen in ihrem Körper, Katherine gegen das Volk, Katherine gegen Jules, Katherine gegen Arsinoe und Mirabella.
Ich mochte Katherine vor allem im zweiten Band nicht wirklich, doch nun bin ich mir nicht mehr so sicher, was sie angeht. Sie scheint sich um Frieden und Harmonie zu bemühen, ehe die toten Königinnen sie zu Bluttaten verführen.
Ein weiteres Mysterium ist der Nebel, erschaffen von der Blauen Königin, um die Insel vor dem Festland zu schützen. Immerhin dieses Rätsel wird am Ende einigermaßen aufgelöst, aber nicht geklärt. Geheimnisse, wechselnde Machtverhältnisse, ein drohender Aufstand und nun vier Königinnen, die gegen- und miteinander kämpfen.
Das Ende konnte für mich noch einiges aus der Geschichte herausholen und ich bin unheimlich gespannt, wie die Autorin diese verflixte Situation im letzten Band  zufriedenstellend auflösen wird.

[Rezension] Engelsschatten 1 - Gejagte des Himmels

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel:
Engelsschatten 1 - Gejagte des Himmels
Autor: Leni Wambach
Verlag: Carlsen Impress
Seiten: 228
Preis: 3,99 [D] (E-Book)

             3,99 [A] 
ISBN: 978-3-646-60536-5               

Inhalt:
Das himmlische Dasein als Engel könnte für die temperamentvolle Außenseiterin Maggie nicht unerträglicher sein. Die strengen Regeln treiben sie immer wieder aufs Neue an ihre Grenzen. Doch niemals hätte sie damit gerechnet, dass sie für ihre Aufmüpfigkeit die schlimmste Bestrafung für einen Engel erwartet: Sie soll fallen! Voller Entsetzen flieht sie auf die Erde – und landet ausgerechnet in den Armen eines teuflisch charismatischen Dämons…  

Protagonisten:
Magdalena lieber genannt Maggie ist ein Engel, der so ziemlich nie seine Klappe halten kann. Die Regeln der Engel, das furchtbar öde, langweilige Leben im Himmel ist ihr einfach zu viel. Ich mochte sie unheimlich gerne. Sie ist absolut nicht auf den Mund gefallen, manchmal etwas verpeilt, doch sie kämpft um ihr Leben, schmeißt ordentlich mit Worten um sich und liebt das Essen der Erde und die Bücher.

Eresz ist ein Dämon. Der letzte wie er behauptet. Als Maggie ihm in Paris wortwörtlich fast auf den Kopf fällt, beschließt er, sie vor der Jagd zu beschützen, die es auf sie abgesehen hat. Er ist charismatisch, kann Maggie die Stirn bieten und ist verantwortlich dafür, dass sie nicht stirbt, ehe sie die großen Klassiker der Fantasyliteratur gelesen hat. Sprich "Herr der Ringe", "Haary Potter" und "Das LIed von Eis und Feuer". Allein schon deswegen ist er ein absolut perfekter Fang.  

Meine Meinung:
Dieses Buch ist Leni Wambachs drittes, das bei Carlsen Impress erschienen ist. Schon "Ein Königreich aus Feuer und Eis" sowie dessen Fortsetzung habe ich geliebt. Umso gespannter war ich auf "Engelsschatten" und wurde absolut nicht enttäuscht. In einem Punkt vielleicht schon ... es war zu kurz! Viel. Zu. Kurz.
Lenis Schreibstil ist unheimlich bildlich, aufgelockert von teils recht witzigen Wortgefechten zwischen Maggie und Eresz.
Man erlebt die Geschichte abwechselnd aus Maggies und Eresz´ Sicht, was es noch interessanter macht, denn so taucht man in die Emotionen beider Protagonisten gleichzeitig ein. Natürlich entwickeln sie Gefühle für einander, die raffiniert und sanft in die Geschichte eingestreut wurden und die sie immer mal wieder abstreiten, verleugnen und für nicht wichtig erklären. Das hat mich jedoch überhaupt nicht gestört, denn der zweite und deutlich größere Fokus lag auf der Frage, wie sie Maggie vor der Jagd retten können. Begleitet von einer ordentlichen Portion Spannung und Action reisen die beiden durch Europa und Afrika, auf der Suche nach einer Lösung. So wechseln die Handlungsorte und man lernt verschiedene Orte der Welt kennen.  
Was das Ende betrifft ... ich wusste ja bereits, dass Leni ein Händchen für fiese Plot-Twists hat, aber das war heftig. Es war als würde man mitten in der epischsten Schlacht von "Herr der Ringe" einen Cut setzen und den Film enden lassen. Einfach so. Hallo??? Ich wollte weiterblättern, aber da kam nichts mehr. Es war einfach Schluss.   
-> Hier geht es zum Buch: Engelsschatten 1 - Gejagte des Himmels
 

Dienstag, 2. Juli 2019

[Rezension] Falling Fast

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel:
Falling Fast
Autor: Bianca Iosivoni     
Verlag: Lyx Verlag
Seiten: 480
Preis: 12,90 [D] (Broschiert)

ISBN: 978-3-7363-0839-8

Inhalt:
Hailee DeLuca hat einen Plan: Die Zeit, in der sie sich zu Hause verkrochen und vor der Welt versteckt hat, ist vorbei. Sie will mutig sein und sich all die Dinge trauen, vor denen sie sich früher immer zu sehr gefürchtet hat. Doch dann lernt sie Chase Whittaker kennen – und weiß augenblicklich, dass sie ein Problem hat. Denn mit seiner charmanten Art weckt Chase Gefühle in ihr, die sie eigentlich niemals zulassen dürfte. Und nicht nur das. Er kommt damit ihrem dunkelsten Geheimnis viel zu nahe ...

Protagonisten:
Hailee strandet auf ihrem Roadtrip durch die USA in Fairwood, einer klischeehaft süßen, amerikanischen Kleinstadt, als ihr Auto den Geist aufgibt. Eigentlich wollte sie dort nur das Grab ihres besten Internetfreundes Jesper besuchen und sein Manuskript finden, das sie für ihn lesen sollte, und dann weiter nach San Diego fahren, um ihre Schwester Katie zu treffen. Dieser hatte sie nämlich versprochen, sich diesen Sommer Dinge zu trauen, die sie noch nie in ihrem Leben getan hat. Doch nun hat das Schicksal andere Pläne.
Ich mochte Hailee sehr gerne. Sie hat auf mich einen lebenslustigen, ehrlichen und liebenswürdigen Eindruck gemacht.

Chase ist ein junger Mann, der schon sein ganzes Leben in Fairwood verbracht hat. Er hat zwei Brüder, wobei der Ältere der beiden  - Josh - ziemlichen Mist baut und Chase dadurch zum Lügen zwingt. Etwas, das er abgrundtief hasst. Dennoch liebt er ihn und den Rest seiner Familie sehr und möchte auch seinen Vater nicht enttäuschen, der in ihm bereits den zukünftigen CEO des riesigen Familienunternehmens sieht. Chase ist jemand, in den ich mich ohne Zweifel genauso verlieben könnte, wie Hailee es getan hat. Er ist hilfsbereit, freundlich und glänzt mit allen Ecken und Kanten, die ein Mensch ausmachen. Einfach großartig.

Meine Meinung:
Hui ui ui. Das ist ein Buch.
Die Geschichte ist nicht sonderlich spannend, aber dafür umso herzerwärmender.
Seite für Seite lernt man Chase und seine Clique kennen, die alle zu Jespers Geburtstag nach Fairwood gekommen sind, um ihrem toten Freund zu gedenken. Sie sind, trotz ihrer Probleme, die sie untereinander haben, doch durch eine tiefe Freundschaft verbunden und halten zusammen.
Zwischen Hailee und Chase entwickeln sich Gefühle, die unaufhaltsam sind, obwohl beiden klar ist, dass es nach diesem Sommer keine Zukunft für sie geben wird. Dennoch lassen sie sich darauf ein.
Kitschig-romatisch-sommerliche Szenen reihen sich aneinander und manchmal habe ich mir gewünscht, mit Hailee tauschen zu können. Allein schon die Beschreibungen der Landschaft mit ihren Seen, Wäldern und Klippen waren traumhaft schön. Sie haben zum Versinken und Genießen eingeladen.
Auch Biancas Schreibstil habe ich wieder sehr genossen. Sie hat einfach ein Händchen für Worte.
Besonders schön fand ich die Tatsache, dass sich Zeit genommen wurde, um die Gefühle der beiden entstehen zu lassen. Das Knistern rein körperlicher Anziehung war zwar direkt nach der ersten Begegnung da, aber die tiefergehenden Emotionen haben sich nur langsam entwickelt. Erfrischend!
Auf den ersten Seiten des Buches wird auf eine Triggerwarnung verwiesen, die sich hinten im Buch befindet. Ich habe diese nicht gelesen, da sie Spoiler beinhaltet und ich nicht empfindlich bin, was diverse Themen angeht. Dann kam das Ende. Im ersten Moment war ich einfach nur schockiert und habe das Buch beiseite gelegt. Später habe ich angefangen darüber nachzudenken und dabei sind einige Fragen aufgetaucht, die ich mir nicht so ganz erklären konnte: Wir lesen die Geschichte abwechselnd aus Hailees und Chase´ Sicht. Beides in Ich-Perspektive geschrieben. So ist der Einblick in die Gefühlswelt der beiden sehr tief, was bei einer Liebesgeschichte absolut Sinn macht. Dass aber Hailee im gesamten Verlauf nicht ein einziges Mal darüber nachdenkt, es irgendwie andeutet oder Emotionen zeigt, die darauf hinweisen, hat für mich keinen Sinn ergeben. Sie hält sich bedeckt und ich wäre in keiner Situation bewusst darauf gekommen - was vermutlich auch das Ziel war, um den Effekt am Ende wie einen Bombeneinschlag wirken zu lassen - aber ich finde, es hätte Anzeichen geben MÜSSEN.
Ich will hier niemanden spoilern, deswegen, kann ich mich nur so kryptisch ausdrücken, aber dieses Ende hat einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
Jetzt bin ich gespannt, wie dieser Konflikt in der Fortsetzung aufgelöst werden soll, denn diese werde ich auf jeden Fall lesen müssen.