Sonntag, 29. August 2021

[Rezension] Das Flüstern des Zwielichts

                                                       [Rezensionsexemplar]


Titel: Das Flüstern des Zwielichts 
Autor: C. E. Bernard
Verlag: Penhaligon Verlag
Seiten: 384
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)
             15,50 [A]
ISBN: 978-3-7645-3264-2


Inhalt: 
»Ich erzähle euch eine Geschichte. Sie beginnt an einer alten Straße, im schwindenden Zwielicht. Sie beginnt in der Dämmerung, wenn die Geschichten locken, wenn die Lieder rufen, wenn ein Raunen in der Luft liegt, ohne dass man wüsste, wer dort spricht. Hört genau hin. Wer ist es, der dort wispert?«

Wanderer Weyd begibt sich mit seinen Gefährten auf die Reise zu den legendären Türmen des Lichts. Seine Waffe gegen die monströsen Schatten ist keine Armee, sondern ein uraltes Lied – doch wird es die Helden schützen? Denn diesmal kann die Bardin Caer ihre Stimme nicht gegen ihre Feinde erheben. Dabei lauert ihnen ein Gegner auf, der finsterer ist als jeder Schatten ...

Meine Meinung:
Diese Reihe entwickelt sich zu meiner Lieblingsreihe 2021! War Band eins schon grandios, so hat mich dieser zweite Teil noch um Längen mehr begeistert. Ein Krieg zieht herauf, denn der Eiserne Baron von Schur sinnt auf Rache an Weyd und dessen Schwester Reys, der Bürgermeisterin der blauen Stadt Briva. Die Schatten fallen noch immer über das Land her, Dunkelheit und Furcht regieren, während hier und da ein fahler Reiter auftaucht und nichts als Tod zurücklässt. Oh, ich habe es so sehr geliebt, wieder mit Weyd, Caer und seiner Truppe unterwegs zu sein. C. E. Bernard schreibt diese Bücher so besonders. So poetisch, so spielerisch, so erzählerisch, mal distanziert, dann wieder extrem nah an den Charakteren. Ich habe ich total in diesen Stil verliebt und kann gar nicht richtig in Worte fassen, wie genial ich diese Art des Schreibens finde. Sie schafft aus Situationen heraus Übergänge zu anderen Charakteren der Geschichte, sodass man immer mitbekommt, was gerade, wo passiert. Die beiden Haupthandlungsstränge drehen sich zum einen um Weyd und seine Begleiter, zum anderen um Reys in Briva und die Belagerung der Stadt durch Baron Lurin. 
Die Reise der kleinen Gruppe ist mehr als nur beschwerlich, ja geradezu stockend, die Gefahren allgegenwärtig und überall. Etliche Wendungen habe ich nicht kommen sehen, bei einem Gefühl lag ich jedoch richtig und wünschte mir mal wieder, es wäre nicht so gewesen. Das betrifft vor allem das Ende. Ich hatte Gänsehaut, habe geflucht und eine gewisse Autorin verflucht und fiebere jetzt Band drei entgegen.    

Sonntag, 22. August 2021

[Rezension] Bestickt mit den Tränen des Mondes

                                                                   [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Bestickt mit den Tränen des Mondes
Autor: Elizabeth Lim
Verlag: Carlsen 
Seiten: 397
Preis: 16,00 [D] (Klappenbroschur)
             16,50 [A] 
ISBN: 
978-3-551-58449-6 

Inhalt: 
Maia Tamarin hat es geschafft: Sie hat drei magische Kleider aus dem Blut der Sterne, dem Lachen der Sonne und den Tränen des Mondes erschaffen. Doch der Preis dafür war hoch: Der Dämon Bandur bekommt immer mehr Gewalt über sie, und schleichend verwandelt sich auch Maia in einen Dämon. Zuerst versucht sie, ihren Geliebten, den geheimnisvollen Magier Edan, zu schützen und hält es vor ihm geheim. Doch wenn sie seine Hilfe annimmt, kann sie vielleicht den bösen Mächten noch entkommen …

Meine Meinung:
War das Cover von "Ein Kleid aus Seide und Sternen" schon atemberaubend, so liebe ich dieses sogar noch mehr, denn die Kombination aus Blau und Silber ist schon immer meine liebste gewesen. Wäre ich eine Coverkäuferin, wäre ich verloren. 
Was die Geschichte um Maia und Edan angeht, wird es hier um einiges düsterer und blutiger als in Band eins. Allerdings nicht weniger magisch. Mehrere Feinde bedrohen sowohl den Frieden A´landis als auch sie selbst. Der Shansen droht nach einer geplatzten Hochzeit mit Krieg, dem Kaiser ist sie ebenfalls ein Dorn im Auge geworden und der wohl größte Feind, den sie bekämpfen muss, ist sie selbst, denn der Dämon Bandur bekommt immer mehr Macht über sie. Ihre Verwandlung in einen Dämon schreitet unaufhörlich voran und sie weiß nicht, was sie dagegen tun kann. 
Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Edan steht diesmal eher im Hintergrund, allerdings spielt Edan für Maia eine extrem wichtige Rolle, egal ob er bei ihr ist oder nicht. Ansonsten gibt es etliche Kämpfe, Geister, blutdurstige Dämonen und die drei magischen Kleider aus Band eins werden unglaublich wichtig. Ich habe die Geschichte sehr genossen, woran unter anderem Elizabeth Lims märchenhafter Schreibstil Schuld ist, so sehr mitreißen wie Teil eins konnte sie mich jedoch nicht. Freunde von Happy Ends werden hier ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen, denn mit diesem Buch ist die Reihe abgeschlossen. 

-> Hier geht es zum Buch: Bestickt mit den Tränen des Mondes


Freitag, 20. August 2021

[Rezension] Yukina - Im Bann des Zauberspiegels

                                                              [Rezensionsexemplar]


Titel:
 Yukina - Im Bann des Zauberspiegels
Autor: Kerstin G. Rush 
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 199
Preis:  [D] (Taschenbuch) 
ISBN: 
9783754601921

Inhalt: 
Kaum ist Prinzessin Yukina sechzehn, soll sie sich den Mann fürs Leben suchen. Was gar nicht so leicht ist, wenn alle Männer nur Augen für ihre Mutter zu haben scheinen. Als sich dann auch noch Unruhen im Land ausbreiten, will die junge Prinzessin helfen, doch ihre Mutter weiß es zu verhindern. Hat sie etwa ein Geheimnis? Hat sie damit zu tun? Eines ist sicher: Es ist nicht das Beste, die Schönste im Land als Mutter zu haben.

Protagonisten:
Yukina ist die Tochter von Schneewittchen und deren Prinzen. Als Prinzessin lebt sie im Schloss ihrer Eltern und hat eigentlich alles, was sie sich wünschen kann: wunderschöne Kleider, eine herzensgute Zofe und Essen im Überfluss. Und doch lebt sie im Schatten ihrer Mutter, deren Gegenwart sie jedes Mal wütend macht und die über ihren Kopf weg Entscheidungen für sie trifft. 

Meine Meinung:
Märchenadaptionen gibt es zwar bereits in Hülle und Fülle, dennoch lese ich sie immer wieder gerne, denn keine ist wirklich wie die andere. So auch bei "Yukina". Schneewittchen und sie haben gar keine gute Mutter-Tochter-Beziehung zueinander. Im Gegenteil. Es wirkt vielmehr, als sei die liebreizende Prinzessin - jetzt Königin - aus dem bekannten Märchen mit dem vergifteten Apfel der Bösewicht in der Geschichte. Yukina leidet ziemlich darunter. Sie soll sich einen Mann suchen, sich verloben, heiraten. Und das mit sechszehn. Nur, weil es Tradition ist. Dabei glaubt sie weder an die wahre Liebe noch will sie von irgendeinem Prinzen gerettet werden. Außerdem scheint jeder Mann nur Augen für ihre Mutter zu haben, während sie bei deren Anblick von Wut erfasst wird. 
Zwei Prinzen spielen eine engere Rolle. Ich war von Anfang für einen der beiden und sollte Recht behalten. Yukina ist eine Prinzessin, die sehr behütet aufgewachsen ist und sich auf einmal mit der harten Realität auseinandersetzen muss. Ab und an fand ich ihr Verhalten kindisch und etwas übertrieben, sie hat sich Gedanken über die unwichtigsten Dinge gemacht und viel zu viel in Nichtigkeiten hineininterpretiert, doch mit der Zeit entwickelt sie sich weiter, deckt Geheimnisse auf und kommt einem alten Fluch auf die Spur. 
Kerstin G. Rushs Schreibstil ist leicht zu lesen. Sie hat ein Faible für Adjektive, ab und an hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, doch sowas stört mich im Grunde nicht, es sei denn es kommt ständig vor, was bei einem Buch mit Korrektorat nicht passieren dürfte. 
Einzelband plus Märchenadaption gleich Happy End. Eine einfach Gleichung, die hier wunderbar aufgeht und vorher noch eine Portion Spannung beinhaltete. Zwischendurch finden sich außerdem einige hübsche Illustrationen passend zur Geschichte. 


Montag, 16. August 2021

[Rezension] Crave - Liebe mich, wenn du dich traust

                                                                 [Rezensionsexemplar]


Titel:
 Crave - Liebe mich, wenn du dich traust
Autor: Tracy Wolff
Verlag: dtv Verlag
Seiten: 688
Preis: 20,00 [D] (Hardcover) 
ISBN: 
978-3-423-76335-6  

Inhalt:  
Nach dem Unfalltod ihrer Eltern verschlägt es Grace buchstäblich ins kalte Exil: die Wildnis von Alaska, wo ihr Onkel ein Internat leitet, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Und die Schüler sind nicht weniger mysteriös, allen voran Jaxon Vega, zu dem Grace sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlt – trotz aller Warnungen, dass sie in seiner Nähe nicht sicher ist. Doch Jaxon hat seinen Ruf nicht umsonst: Je näher sie und der unwiderstehliche Bad Boy einander kommen, desto größer wird die Gefahr für Grace. Offensichtlich hat jemand es auf sie abgesehen …

Protagonisten:
Grace wird von ihrem Onkel an die Katmere Academy geholt, nachdem ihre Eltern bei einem Unfall sterben. Sie hat eine Menge Kampfgeist, ist taff und ist gut darin, Wortgefechte zu führen. Allerdings kann man ihr ihre Naivität und Gutgläubigkeit in manchen Dingen nicht absprechen. 

Jaxon ist der gefährliche Bad Boy der Schule, immer düster gekleidet, lächelt nicht und ist oft umgeben von weiteren Jungen, die ebenso wenig vertrauenserweckend wirken. Unter seiner harten Schale verbergen sich logischerweise ein weicher Kern, eine böse Vergangenheit, Zweifel und Schmerz. 

Meine Meinung:
Normalerweise bin ich ja ein großer Fan von Akademie-Geschichten mit übernatürlichen Elementen aka "Mythos Academy", "Bitter&Bad" oder "Harry Potter". Auch "Crave" hat sehr vielversprechend begonnen. Eine schlossartige Schule mitten in der Weite von Alaska, Grace, die hier nach dem Tod ihrer Eltern leben soll und ein attraktiver Kerl namens Jaxon Vega, der ihr gleich bei ihrer Ankunft Angst einzujagen versucht. Auch der Schreibstil von Tracy Wolff ist sehr flüssig, locker und jugendlich, sodass man rasch durch die Seiten fliegt.  
ABER ... Die gesamte Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum von knapp zwei Wochen und bereits nach Tag eins himmelt Grace Jaxon an, rennt ihm hinterher und verteidigt ihn vor Leuten, die sie genauso wenig kennt wie ihn. Generell besteht das Buch zu achtzig Prozent ausschließlich aus kitschiger Liebelei zwischen ihr und Jaxon, sodass der Fantasyanteil definitiv zu kurz kommt. Da konnten auch die letzte hundert Seiten, auf denen endlich mal Spannung aufkommen soll, nicht großartig viel retten, denn ich war einfach nur noch genervt. Leider hat auch der Schreibstil mit den teilweise flapsigen Kommentaren, der anfangs so gut gepasst hat, hier die Spannung teils zunichte gemacht, denn ich konnte das Geschehen einfach nicht richtig ernst nehmen. 
An Klischees wird nicht gespart, bei Grace´ Kommentaren wie "Sie könne ja wohl kaum eine Figur in einem Young Adult Roman sein", obwohl genau das der Fall ist, oder der Tatsache, dass sie nach allen merkwürdigen, lebensgefährlichen Vorfällen für sie immer noch glaubt, man wolle ihr Streiche spielen, obwohl absolut offensichtlich ist, dass ihre Mitschüler definitiv keine normalen Menschen sind, konnte ich nur noch die Augen verdrehen. 
Vom Schulgeschehen bekommt man auch so gut wie nichts mit. Lehrer? Fehlanzeige. Irgendeine Art von Regelwerk oder Autorität von Erwachsenen? Nicht vorhanden. Gefühlt können die Schüler*innen sich alles herausnehmen, einander angreifen und niemanden interessiert es wirklich. Auch die anderen Charaktere waren höchstens ganz nett, allerdings eher oberflächlich und so eine richtige Bindung ist auch nicht entstanden.   
Das Ende ist ein Cliffhanger. Ob ich die nächsten Teile lesen werde, weiß ich nicht. 


Sonntag, 8. August 2021

[Rezension] Die Auslese 1 - Nur die Besten überleben

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel: 
Die Auslese 1 - Nur die Besten überleben
Autor: Joelle Charbonneau 

Sprecherin: Marie Bierstedt 
Verlag: Ronin Hörverlag
Spielzeit: 12h 43min
Preis: 24,95 [D] (CD)
ISBN: 978-3-96154-284-0
Inhalt: 
Nach den verheerenden Fehlern der Vergangenheit war man sich im Commonwealth einig, dass nur noch die Besten politische Macht ausüben dürfen. Von nun an sollen Psychologen darüber urteilen, in wessen Händen die Zukunft liegen sollte. So entstand die Auslese.
Cia ist sechzehn und damit eine der Jüngsten, die zu den Prüfungen antreten, die darüber entscheiden, ob man für ein Amt geeignet ist. Zunächst ist sie von Stolz erfüllt – bis die erste Kandidatin stirbt!
Cia erinnert sich an den Rat ihres Vaters: Vertraue niemandem! Gilt diese Warnung auch für ihren Kindheitsfreund Tomas, der verspricht, Cia immer beizustehen? Muss Cia sich zwischen Liebe und Vorsicht entscheiden? Schließlich gilt: Nur die Besten überleben…

Protagonisten:
Cia
ist sechszehn Jahre alt und ausgewählt, zusammen mit drei anderen Jugendlichen aus ihrer Kolonie an den Prüfungen der Auslese teilzunehmen, um mit Glück an der Universität aufgenommen zu werden. Sie ist klug, kennt sich dank ihres Vater gut mit Biologie und Pflanzen aus, hat einen scharfen Blick für Verborgenes und einen ausgeprägten Instinkt, der ihr hervorragende Dienste leistet. 
Meine Meinung:
Nachdem ich endlich die Zeit gefunden hatte, mit dem Hörbuch anzufangen, konnte ich fast nicht mehr aufhören. Jeden Abend lag ich im Bett und habe zwei bis drei Stunden lang der angenehmen Stimme von Marie Bierstedt gelauscht, Cias Geschichte rund um die Auslese in meinem Kopf zum Leben erweckt hat. Bei der Geschichte handelt es sich um eine Dystopie, die in den USA nach verheerenden Kriegen spielt. Die Erde, wie wir sie kennen, wurde vernichtet, der Boden ist verdorrt, mutierte Tiere und verseuchtes Wasser sind Normalität geworden. Die Aufgabe der Menschen des Commonwealth ist es, zu revitalisieren, die Welt wieder bewohnbar zu machen. Dazu braucht es kluge Köpfe. Solche wie Cia, Thomas und Dutzende weitere Jugendliche aus den verschiedenen Kolonien des Commonwealth, die ausgewählt wurden, an der Auslese teilzunehmen. 
Je weiter die Geschichte voranschritt, desto schneller wurde deutlich, dass Auslese, genau das bedeutet, was ich mir von Anfang an vorgestellt hatte. Dass ein Versagen den Tod bedeuten kann. Die Prüfungen sind hart, die Konkurrenz härter und die Strafen richtig übel. Immer wieder kam es zu Wendungen, die mich überraschen, Charaktere, die ich nicht richtig einschätzen konnte und Situationen, in denen ich vor Aufregung Herzklopfen gekriegt habe. Marie Bierstedt hat es geschafft, die Stimmung, die Gefahren und die vielen Emotionen so gut mit ihrer Stimme herüberzubringen, dass ich vollkommen in der Geschichte versinken konnte. Zum Schluss hin wurden die Kapitelenden immer gemeiner, sodass ich weiter- und weiterhören musste, ehe das Ende kam, von dem ich einfach nicht glauben konnte, dass es wirklich das Ende sein sollte. Zum Glück geht es bald mit Band zwei weiter.

Donnerstag, 5. August 2021

[Rezension] Nachtkönig 2 - Kobaltkrone

                                                             [Rezensionsexemplar]


Titel:
 Nachtkönig 2 - Kobaltkrone
Autor: Veronika Weinseis
Verlag: Selfpublishing 
Seiten: 664
Preis: 19,90 [D] (Klappenbroschur) 
ISBN: 978-3-9669-8869-8

Inhalt: 
Die ehemalige Eliteassassine Nereida ist Königin Elrojana treu ergeben. Doch seit Elrojana sie in das Geheimnis der Kobaltkrieger eingeweiht hat, verliert sie zusehends das Vertrauen in ihre Herrin. Überall an Vallens Grenzen drohen Kriege. Der bis vor Kurzem verschollene Prinz Thalar sammelt seine Unterstützer um sich und zieht in die Schlacht, um die unsterbliche Königin zu stürzen. Nereida versinkt immer mehr in den Intrigen und dem Chaos am Königshof. Um in der Gunst ihrer Herrin zu bleiben, muss sie einen scheinbar einfachen Auftrag annehmen: den Mann aus Helrulith töten, der die Finsternis mit sich bringt und sie direkt in die Hauptstadt führen. 

Protagonisten:
Nereida ist Eliteassassine im Dienst von Königin Elrojana, die sie vor langer Zeit aufnahm und der Nereida ihr Leben verdankt. Das Töten geht ihr leicht von der Hand, denn das ist es, wozu sie ausgebildet worden ist. Sie ist vermutlich die einzige Person, der noch etwas an ihrer Königin liegt, die weiß, welches Motiv sich hinter Elrojanas wahnsinnigem Plan verbirgt. Ihre Loyalität und Treue sind beinahe unerschütterlich. 

Thalar ist genau wie Elrojana ein Gewirrspinner und unvorstellbar mächtig, doch im Gegensatz zu ihr ist er nicht unsterblich. Und diese Unsterblichkeit will er ihr rauben, um sein Land von ihrem Wahnsinn zu befreien. Ihm mangelt es weder an Mut oder Entschlossenheit und er würde alles tun, um seinen Gefährten Nuallán zu beschützen. 

Meine Meinung:
Eine Assassine aus den Frostreichen, durch ihren Treueschwur gebunden.
Ein versteckter Prinz, fest entschlossen, die unsterbliche Königin zu stürzen.
Ein Mann aus einer anderen Welt, verzweifelt auf der Jagd nach der Essenz der Dunkelheit.

Aufmerksamkeit und Konzentration sind bei "Kobaltkrone", dem zweiten Band der Nachtkönig-Reihe von Veronika Weinseis das A und O. Genau wie Teil eins ist dies absolut kein Buch, dass man mal schnell nebenbei liest. Die Welt ist unglaublich komplex, die Vielzahl von Orten, Charakteren und Magiearten kann einen schon mal verwirren und wenn man nicht aufpasst, kann es passieren, dass man den Faden verliert. Nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte nicht weniger genossen als "Lichttrinker". Die Fragen, die an dessen Ende offen geblieben sind, werden hier beantwortet, neue Fragen werden in Vorbereitung auf Band drei gestellt und als Fan von High Fantasy bin ich wieder mal vollkommen auf meine Kosten gekommen. Düstere Atmosphäre, Intrigen, Geheimnisse, Bündnisse, Kämpfe, Blutvergießen, Magie und Götter ... was will man mehr? 
Erzählt wird die Geschichte aus Nereidas, Anders und Thalars Sicht, wobei vor allem Nereidas Perspektive eine größere Rolle spielt. Ich mochte ihren Charakter bereits in Teil eins sehr und war neugierig, was Veronika aus ihr machen würde. Ihre innere Zerrissenheit zwischen dem Wunsch, Elrojana zu helfen, ihrer Loyalität zu ihr und der Sehnsucht nach Freiheit sowie dem Verlangen, einmal nicht Tod und Verderben zu bringen, wurden immer greifbarer. 
Auch der Erzählstrang um Anders und Atlar konnte mich mitreißen. Die Art und Weise, wie der Mensch und die Dunkelheit in Person miteinander umgegangen sind, wie eine Art Freundschaft zwischen ihnen entstand, hat mich sehr gefreut. 
Auf fünfhundert Seiten wird schließlich auf den großen Kampf hingearbeitet. Thalar gegen Elrojana, Kobaltkrieger gegen die Erben, Atlar und Anders gegen die Zeit und eine gierige Göttin. Es ist gekommen, wie es kommen musste, weswegen mich das Ende nicht ganz so hart getroffen hat. Dennoch konnte die Autorin etliche spannende Twists einbauen. Nun heißt es wohl wieder warten, ehe ich Band drei in den Händen halten darf.