Sonntag, 26. Juli 2020

[Rezension] Unheimlich Peinlich - Das Tagebuch der Ruby Black

                                                                            [Rezensionsexemplar]

Titel: Unheimlich Peinlich - Das Tagebuch der Ruby Black
Autor: Cally Stronk, illustriert von Constanze von Kitzing
Verlag: dtv Junior
Seiten: 224
Preis:  12,95 [D] (Flexcover)
              13,40 [A]
ISBN: 
978-3-423-76274-8

Inhalt:
Wer wohnt schon auf dem Friedhof?
Die elfjährige Ruby will eigentlich nur eins: normal sein, nicht auffallen und Freunde finden. Nicht ganz einfach mit ihrer exzentrischen Familie und dem Wohnort direkt auf dem Friedhof, wo ihre Familie auch noch arbeitet. Oma Ottilie gibt Yoga-Kurse zur Aussöhnung mit dem Tod, Rubys Vater entwirft Särge und ihre Mutter backt völlig abgedrehte Tortenkreationen für das Friedhofscafé. Trotzdem standen Rubys Chancen noch nie so gut wie jetzt. Nach dem Schulwechsel darf ganz einfach niemand von ihrer durchgeknallten Familie erfahren. Kein Problem, oder?
Protagonisten:
Ruby
(eigentlich Rubinia Rosalinde) ist elf Jahre jung und findet ihre Familie schrecklich peinlich. Auf ihrer alten Schule wurde dafür gemobbt, dass sie auf dem Friedhof wohnt und ihre Eltern alles andere als langweilig und spießig sind. Sie wünscht sich Normalität mehr als alles andere auf der Welt, dabei muss sie nur erkennen, wie cool ihre Familie wirklich ist und was für ein Glück sie hat, sie zu haben. 
Meine Meinung:
Die Geschichte um Ruby, ihre Familie und ihre Freunde ist witzig, spannend und zeigt so richtig, wie peinlich Kinder ihre Eltern in einfach jeder Lebenslage finden können.
Die Illustrationen, die man schon auf dem Cover und der Klappe findet, ziehen sich durch das gesamte Buch. Mit ganz viel Liebe zum Detail, teilweise eingebaut in den Text und super süß. Man könnte einfach nur Zeit damit verbringen, durch die Seiten zu blättern. Ich liebe es.
Ansonsten begleitet man Ruby während ihres Schulwechsels, erlebt wie sie sich zum ersten Mal verliebt, krampfhaft versucht, unauffällig zu bleiben (was schon echt schwer ist, wenn man mit einem Leichenwagen in die Schule gebracht wird), niemanden wissen zu lassen, dass sie auf dem Friedhof wohnt, erpresst wird und ihren Schulpsychologen therapiert, der eigentlich für sie zuständig ist. Irgendwie kennt man die Geschichte, gleichzeitig ist sie neu, kreativ und unterhaltsam. Absolut perfekt für Kinder zwischen 9 und 12 Jahren.
Am Ende gibt es noch einen Test, mit dem man sein Peinlichkeitslevel testen kann sowie das Rezept für die Totenkopftörtchen (Schokomuffins mit Totenkopfdeko) von Ruby Mutter, die ich an Halloween definitiv mal ausprobieren muss. 

[Rezension] Tausend Farben dazwischen

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Tausend Farben dazwischen
Autor: Lea Zander

Verlag: Books on Demand
Seiten: 144
Preis: 8,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
9783750460942

Inhalt:
Wir tanzen auf Scherben,
kitten die Risse unserer Seelen
mit Gold
und malen unsere Narben
im Kolorit des Lebens:
schwarz,
weiß
und tausend Farben
dazwischen.


Meine Meinung:
Bei "Tausend Farben dazwischen" handelt es sich um eine Anthologie aus mehreren Kurzgeschichten, Gedichten und kurzprosaischen Texten. Es ist Lea Zanders Debüt. Ein wundervolles Debüt. Ihre Texte sind aus dem Leben gegriffen, sanft, ehrlich und mit Sorgfalt gewählt. Es geht um Ängste, Hoffnungen, Zweifel, Liebe und Sehnsucht. Um eine junge Frau, die sich wie ein Mann fühlt, um Zukunftspläne, Depression, Mobbing, um Verlust, um den Kampf um Akzeptanz. 
Lea Zander hat es geschafft, das Leben, so bunt wie es ist, zwischen Buchdeckel zu packen. 
Ihr Schreibstil ist harmonisch, die Worte fließen nur so dahin, berühren einen beim Lesen und zeigen, dass auf Dunkelheit wieder Licht folgt. 
Und das Cover ist ein absoluter Traum! 

Samstag, 25. Juli 2020

[Rezension] Schattenkämpfer - Das dritte Buch des Ahnen

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Schattenkämpfer - Das dritte Buch des Ahnen
Autor: Mark Lawrence

Sprecherin: Stephanie Preis
Verlag: Ronin Hörverlag
Spielzeit: 13h 30min
Preis: 19,95 [D] (CD)
ISBN: 
9783961541331

Mögliche Spoiler, da Band 3 der Reihe!

Inhalt:
Das Eis rückt näher, und mit ihm der Krieg. Vor den Toren des Klosters zur süßen Gnade brennen die ersten Ortschaften, und Nona weiß nicht, ob sie den Tag ihrer Ordination noch erleben wird.
Mithilfe eines streng verbotenen Buches will Nona das Schicksal des Reiches in die eigene Hand nehmen. Allerdings braucht sie dafür vier verschiedene magische Schiffsherzen – und solch mächtige Artefakte haben ihren Preis.
Nona trifft auf alte und neue Feinde, aber eine Wahrheit ist unumstößlich: Für ihre Freunde würde sie ihr Leben riskieren. Und genau das muss sie auch tun.

Protagonisten:
Arabella Jotsis ist die Tochter von Baron Jotsis und Nonas beste Freundin. Das Mädchen mit den Goldhaaren ist eine hervorragende Kampfschwester, beherrscht die Kunst des Pfadwandelns und würde Nona niemals im Stich lassen. Sie ist ein seltenes Zweiblut. Hunska- und Quantalfähigkeiten vereinen sich in ihr.  

Zole ist ein Mädchen von den Eisstämmen. Bereits in Band zwei wird sie für die Auserwählte gehalten. Sie ist in der Lage, die Schiffsherzen zu berühren und ihrer Macht zu widerstehen. Nur selten sieht man ihr an, was sie gerade fühlt. Dennoch ist sie ein Charakter, den man mit der Zeit immer mehr ins Herz schließt. Nona und sie verbindet eine besondere Freundschaft. 

Schwester Apfel ist die Herrin der Schatten oder auch die Giftmischerin. Sie ist genau wie Schwester Kessel eine Grauschwester und unterrichtet die Novizinnen des Klosters in Schattenweben, Giftmischerei, Tarnung und Fallenlegen. Als Giftmischerin ist sie streng, gnadenlos und vergiftet gerne einmal Schülerinnen, die zu spät zum Unterricht kommen. Als Schwester Apfel allerdings ist sie liebenswürdig und freundlich. Ihr Herz gehört Schwester Kessel, die alles tun würde, um sie vor dem Tod zu bewahren. 

Meine Meinung:
Episch! Einfach nur episch! 
Der dritte Teil beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung des vorherigen Bandes. Die Geschichte spielt diesmal abwechselnd nach dem Ende des zweiten Teils und drei Jahre später wieder im Kloster zur süßen Gnade. Dadurch kamen viele Dinge erst nach und nach heraus. Beispielsweise die traurige Tatsache, dass Äbtissin Glas gestorben ist, aber selbst nach ihrem Tod noch alle Fäden in der Hand zu halten scheint. Diese Frau ist einfach der Wahnsinn.
Die Lage in Abeth spitzt sich zu, denn von beiden Seiten der Schneise rücken die Heere der Durnen und die der Sgidgrol unter ihrer Kriegerkönigin Adoma immer näher an das Kaiserreich und Verity heran. Und wie es sich für den epischen Abschluss einer High-Fantasy-Reihe gehört, bekommen wir einen blutigen Krieg zwischen den Sgidgrol und den Soldaten des Kaisers an den Mauern der Stadt geboten. Mittendrin Nona und der halbe Konvent. Ich hoffe, dem Autor hat es selbst wehgetan, als er so viele Charaktere hat sterben lassen. Besonders ein Tod hat mir das Herz gebrochen. Des Weiteren spielen die vier Schiffsherzen und die Lade unter dem Kaiserpalast, mit der man angeblich den Brennmond lenken kann, sobald man die Lade öffnet, eine entscheidende Rolle. Wie ich es nicht anders erwartet habe, ist nichts, aber auch gar nichts in diesem Buch wie es scheint, einfach oder auch nur ansatzweise entspannt. Nona muss an ihre äußersten Grenzen gehen, um ihre Freundinnen zu beschützen. Ich habe vor allem im letzten Drittel so sehr mit ihr gefiebert, dass ich ein bisschen die Zeit vergessen habe (und dann war es plötzlich mitten in der Nacht). 
Zwischendurch gab es ein paar kleine Stellen, die sich etwas gezogen haben, aber selbst diese Stellen waren dank Stephanie Preis´ angenehmer Stimme absolut nicht langweilig. 
Jetzt bin ich fertig mit der Reihe und wünsche mir, die Zeit zurückdrehen zu können, um dieses Hörerlebnis noch einmal wiederholen zu können. 
Was für eine fantastische Reihe! Blutig, vielschichtig, tiefgründig, poetisch, gefühlvoll, spannend und voller Gänsehautmomente, diverser Charaktere sowie einem total faszinierenden Weltenbau. Ich LIEBE es. 
Die Hörbücher kann ich euch nur wärmstens empfehlen, wenn ihr High-Fantasy weniger gerne selbst lest, aber auch, wenn ihr es gerne lest. Dass ich mir die Bücher für mein Regal noch anschaffen werde, ist ja wohl klar. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber diese Reihe war für mich noch einen Ticken besser als "Nevernight". Also: LESEN, HÖREN oder was auch immer! 

Donnerstag, 23. Juli 2020

[Rezension] Elbendunkel - Kein Weg zurück

                                                                              [Rezensionsexemplar]

Titel: Elbendunkel - Kein Weg zurück
Autor: Rena Fischer
Verlag: Thienemann-Esslinger (Planet!)
Seiten: 480
Preis:  17,00 [D] (Hardcover)
              17,50 [A]
ISBN: 
978-3-522-50657-1

Inhalt:
Im Jahr 2044 ist San Francisco von Unruhen zwischen Menschen und Elben geprägt. Als Upperclass-Mädchen und Tochter des Chefs der Elbensicherheitsbehörde, der gewaltsam gegen Elben vorgeht, führt Luz ein unbeschwertes Leben – bis zu dem Tag, als sie heimlich das Elben-Ghetto betritt. Luz ist fasziniert von der Untergrundgemeinde, vor allem aber von Darel, der mit einem regimekritischen Poetry-Slam auf der Bühne steht. Doch die Vorstellung wird von einer Razzia ihres Vaters gesprengt und Luz landet ohne sein Wissen als Gefangene auf dem Revier. Dort wird ein Geheimnis aufgedeckt, das Luz auf der Stelle zur Flucht vor ihrem Vater zwingt. Darel hilft ihr dabei. Allerdings verfolgt er seine ganz eigenen Ziele …  

Protagonisten:
Luz ist 17 Jahre alt, Tochter des ärgsten Elbengegners der USA und ein Mädchen, das ihren goldenen Käfig noch nie verlassen hat. Sie kann schlagfertig sein, ist mutig, gleichzeitig aber oft auch unbedacht und vorschnell. Mehr kann ich euch gar nicht sagen, denn sonst würde ich eine Menge Inhalt vorweggreifen. 

Darel ist Poetry-Slammer, Rebell und definitiv undurchschaubar. Ich konnte bis zum Ende nicht viel mit ihm anfangen. Er ist nämlich Bad Boy und noch eine Nummer schlimmer. Auch über ihn gäbe es noch so viel mehr zu erzählen, aber leider nicht ohne Spoiler. 

Meine Meinung:
Was wir hier haben ist eine düstere Mischung aus Dystopie und Fantasy. Im Jahr 2044 leben Licht- und Dunkelelben auf der Erde wie wir sie kennen. Sie mussten aus ihrer Welt fliehen, nachdem ein verheerender Krieg diese unbewohnbar machte. Allerdings sind die Menschen den Elben nicht sonderlich wohlgesonnen und auch zwischen Licht- und Dunkelelben herrscht Zwist. 
Dieses Thema schreit geradezu nach Gesellschaftskritik. Die Unterdrückung und Diskriminierung der Elben, vorrangig der Dunkelelben wird von der Autorin so passend in die Geschichte eingearbeitet, dass einem schlecht werden kann. Denn so und teilweise nicht viel anders geht es in unserer Realität ebenfalls zu. 
Das Worldbuilding ist beeindruckend, die technischen Errungenschaften faszinierend, aber nicht zu unvorstellbar. 
Die Anzahl der Charaktere ... hoch. Deren Namen ... zum Teil ziemlich exotisch, aber genial. Zum Glück gibt es am Ende des Buches Aussprachehilfen, Erklärungen, Listen und Beschreibungen zu Figuren, Begriffen, Orten und so weiter und sofort. Da vorher mal einen Blick drauf zu werfen, schadet absolut nicht. 
Ansonsten gibt es viel Action, und wie es für Dystopien mit kritischen Gesellschaften typisch ist, Rebellengruppen, Freiheitskämpfer und Gruppen, die für bzw. gegen die Elbenpolitik sind. 
Was mich bei all der Gesellschaftskritik ein bisschen geärgert hat, ist, dass Luz die ganze Zeit nur von Männern umgeben ist. Die einzigen Frauen, die noch eine Rolle spielen, sind ihre Mutter, ihre beste Freundin (die erst im letzten Drittel so richtig auftaucht), und eine einsiedlerische Elbin (die auf den letzten Seiten zum Vorschein tritt). Ansonsten Männer wohin man blickt und die behandeln Luz oft als sei sie ein kleines Kind. Gesagt wird ihr meist nur das wenigste, aber Darel, der sie wirklich unter der Gürtellinie behandelt, den himmelt sie schließlich an. 
Neben Darel gibt des noch Niall und wie man es vielleicht erahnt, haben wir es mit einer  Dreiecksbeziehung zu. Allerdings steht die Liebesgeschichte eher im Hintergrund des Buches. Vorrangig geht es um Luz, ihre Familie, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft. Darum, wer sie ist und wo sie herkommt. 
Am Ende war ich von all den Geheimnissen richtiggehend verwirrt und musste erstmal alles sacken lassen. 
Die Andeutungen weisen auf einen sicherlich nicht minder spannenden zweiten Teil hin. 

Sonntag, 19. Juli 2020

[Rezension] Girl running, Boy falling

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel: Girl running, Boy falling
Autor: Kate Gordon
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 240
Preis:  16,00 [D] (Hardcover)
              16,50 [A]
ISBN: 
978-3-551-58416-8

Trigger-Warnung: Suizid!


Inhalt:
Therese liebt die kleine Stadt auf der Insel am Ende der Welt. Sie liebt Tante Kath, von der sie Tiger genannt wird, ihre Freunde, die sie Resey rufen, und vor allem ihren besten Freund Wally, für den sie nur Champ ist, und der sie endlich, endlich geküsst hat. Doch dann geschieht das Undenkbare. Der strahlende Wally, die nächste große Football-Hoffnung der Schule, nimmt sich das Leben und Thereses Welt fällt in sich zusammen. Sie versucht alles, um nicht selbst zu fallen. Zum Glück gibt es Tante Kath und ihre Freunde, die Therese auffangen und ihr helfen weiterzuleben.

Protagonisten:
Therese ist 16 Jahre jung. Sie arbeitet neben der Schule bei Woolworth, spielt die Hauptrolle in einem Schulmusical, sie backt für ihr Leben gerne, liest viel und hilft in der Mensa aus. Sie hat immer zu tun, macht selten Pausen, doch sie lebt dafür. Seit Wally in ihre Klasse gekommen ist, ist sie heimlich in ihn verliebt, traut sich jedoch nicht, es ihm zu sagen, aus Angst, ihren besten Freund zu verlieren. 

Meine Meinung:
Ich weiß nicht, was es mit dieser Art von Büchern auf sich hat. Irgendwie sind sie immer besonders besonders. Ausgefallene Spitznamen, außergewöhnliche Freunde, eine einzigartige Familie, spannende Hobbys und so weiter und sofort. Das macht die Charaktere zu wirklich individuellen Persönlichkeiten und die Geschichte irgendwie bunter. Bei "254 Tage mit Jane Doe" ist mir das ebenfalls aufgefallen und auch bei "Immer wieder für immer". 
Bücher, die Themen wie Verlust, Trauer und Selbstmord behandeln sind definitiv nichts für jedermann. 
Kate Gordon gelingt die Wanderung auf dem Grad zwischen Ernst und Humor sehr gut. Es gibt Szenen, die einen Schmunzeln lassen, aber vor allem in der zweiten Hälfte viele bedrückendere, traurigere und ernste Momente. 
Erzählt wird das Buch aus Thereses Sicht. Am Ende jedes Kapitel gibt es einen kurzen poetischen Brief, den Wally an seinen verstorbenen Vater geschrieben hat. Später Briefe, die Therese an ihre Mutter schreibt. 
Neben Therese haben auch die Nebencharaktere genug Raum bekommen, um sich zu entfalten. Da wären ihre super liebe Tante Kath, ihre Großmutter, ihre beste Freundin, ihr Arbeitskollege Rhino und natürlich Wally. 
Manchmal springt man in der Zeit und erfährt, wie sie und Wally einander kennengelernt haben, einander näher gekommen sind und sich mit der Zeit auf tiefergehende Weise lieben gelernt haben. 
Thereses Trauerbewältigung wird von der Autorin auf eine schonungslose ehrliche Art und Weise dargestellt. Die Vorwürfe, die sie sich macht, die Schuldgefühle, die sie hegt. Ob sie es hätte verhindern können, warum er sie verlassen hat, ob er sie überhaupt geliebt hat. 
Es ist ein berührendes Buch über Hoffnung, Freundschaft, Liebe und Verlust, das Mut schenkt und einen zum Lächeln wie zum Weinen bringen kann. 


-> Hier geht es zum Buch: Girl running, Boy falling

[Rezension] Trust her

                                                                  [Rezensionsexemplar]

Titel: Trust her
Autor: Sara Pepe
Verlag: Books On Demand
Seiten: 380
Preis: 12,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
9783751902281

Inhalt:
Paul, der regelmäßig gegen seine Schüchternheit ankämpfen muss, ist schon immer von der hübschen Ella aus der Parallelklasse fasziniert. Doch sie ist für ihn unerreichbar. Auf der Abschlussfeier lernen sie sich besser kennen und plötzlich ist alles anders.
Doch was, wenn Ella in Paul nur einen guten Freund sieht?
Ein Missverständnis jagt das Nächste, und auch das Leben mischt kräftig mit.

Und dann ist da noch Pauls bester Freund Sam, der sich mit einem unerwarteten Ereignis konfrontiert sieht, welches sein ganzes Leben beeinflussen kann... Wird er daran zerbrechen oder über sich hinauswachsen?


Protagonisten:
Paul ist ein wahnsinnig lieber junger Mann, der alles andere als ein Bad Boy ist. Er ist schüchtern, unsicher, aber wenn er seine Schüchternheit überwunden hat, merkt man, dass dahinter Leidenschaft, Loyalität und Kampfgeist steckt. Außerdem ist er musikalisch begabt und geht gerne laufen. 

Ella auf die gleiche Schule wie Paul. Sie hat tiefblaue Augen, von denen Paul gleichermaßen fasziniert ist wie vom Rest ihrer Erscheinung. Sie hat bereits schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht und ist vorsichtiger geworden. 

Meine Meinung:
Nach "Trust him" folgt nun "Trust her". Ella und Paul kennt man bereits aus dem ersten Band, denn ihre Geschichte findet parallel zu Melindas und Sams statt. Aus diesem Grund gab es einige Schlüsselszenen, die hier wieder auftauchten, diesmal aber aus Pauls Sichtweise und aus einem anderen Blickwinkel. 
Außerdem erfährt man, wie es mit Melinda und Sam weitergeht, da das Ende von Band eins ja ordentlich Trubel versprach. Jedoch erst, nachdem Pauls und Ellas Geschichte zeitlich auf dem selben Stand ist. 
Es ist ein Wohlfühlbuch, sehr süß und romantisch geschrieben. Hauptsächlich aus Pauls Perspektive. Schmunzelmomente sind auf jeden Fall dabei. Es zeigt die Höhen und Tiefen einer Beziehung, Missverständnisse, Aussprachen und Alltag. Manchmal war es ein bisschen zu perfekt, um wahr zu sein, aber wer weiß, vielleicht gibt es solche Beziehungen und Momente auch. 
Ab und zu bin ich einigen Rechtschreibfehlern begegnet, aber die kann man auch getrost ignorieren. 
Was mir irgendwie fehlte, war die Spannung. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, hier eine Meinungsverschiedenheit, da ein kleiner Streit, aber ansonsten passiert nicht viel. Ich bin einfach ein hoffnungsloser Fall, was New Adult/Young Adult-Geschichten angeht. 
Dennoch ... für alle, die eine süße Liebesgeschichte für einen gemütlichen Sommerabend suchen, ist "Trust her" vielleicht genau das richtige. 

Montag, 13. Juli 2020

[Rezension] Für eine Nacht sind wir unendlich

                                                                  [Rezensionsexemplar]

Titel: Für eine Nacht sind wir unendlich
Autor: Lea Coplin
Verlag: dtv Verlag
Seiten: 304
Preis: 12,95 [D] (Klappenbroschur)

             13,40 [A]
ISBN: 978-3-423-74060-9                                                      

Inhalt:

Als Jonah und Liv bei einem Festival in England aufeinandertreffen, könnte das, was sie wollen, nicht unterschiedlicher sein. Doch dann beginnt es zu knistern. Und obwohl Liv von vornherein klarstellt, dass nichts laufen wird zwischen ihnen, und obwohl Jonah sich einredet, dass das ganz in seinem Sinne ist, kommen sich die beiden immer näher. Nur wird Jonah am nächsten Tag mit seinen Freunden zurück nach Deutschland fahren. Ihm und Liv bleibt nur diese eine Nacht, um herauszufinden, was da zwischen ihnen ist. Doch wie nah kann man sich kommen, wenn am nächsten Morgen alles vorbei ist?

Protagonisten:
Liv ist 18 Jahre alt, kommt aus einem kleinen Ort nahe Hamburg und hilft ihrer hippigen Tante mit ihrem Foodtruck auf dem Festival in England. Sie wird von Selbstzweifeln geplagt, was ihren Körper angeht, vergleicht sich oft mit anderen Mädchen ihres Alters und hält sich für weniger begehrenswert als diese. Sie kann wahnsinnig schnell reden, glaubt an Liebe und Selbstlosigkeit von Menschen.

Jonah ist 20 Jahre alt, stammt aus einer Stadt nahe Frankfurt und jobbt dort in einem alten Kino. Liv beschreibt ihn zu Beginn als Mr. Düsternis. Er hat sich von seiner Freundin Annika getrennt, wurde von seinem besten Freund überredet, mit auf das Festival zu fahren, zu dem zu allem Überfluss Annika ebenfalls mitfährt. Er mag keinen Mokka, hält Liebe für ein Konzept und hat zusätzlich ein schweres Päckchen zu tragen, das seine Kindheit betrifft. 

Meine Meinung:
Süß. Süß und logischerweise sehr vorhersehbar. Trotzdem schön umgesetzt. 
Man begleitet Liv und Jonah während ihres einen Tages und der einen Nacht auf dem Festival. Gespräche über Greta Thunberg, Harry Potter (einseitig, da Jonah die Bücher nicht gelesen hat), die Familie, Musik, Liebe, Vertrauen stehen an der Tagesordnung genauso wie aus-dem-Takt-tanzen, mitternächtliche Wanderungen auf einen verlassenen Hügel, Küsse im Regen und Menschen. Ganz viele grölende, feiernde, betrunkene, laute Menschen. So ein Festival wäre für mich der absolute Horror. Aber Lea Coplin hat es geschafft, die Festivalatmosphäre mit englischem Flair zu vermischen und das Gefühl des Grauens in mir klein zu halten. 
Es ist erstaunlich, wie schnell man einander kennenlernen und sich verlieben kann. Da muss die Chemie aber wirklich gut passen. 
Die Autorin hat das wirklich sehr authentisch rübergebracht. 
Geschrieben ist das Buch aus den Perspektiven von Liv und Jonah. Die Kapitel sind angenehm kurz und geben tiefe Einblicke in die Köpfe der beiden. 
An einigen Stellen konnte ich Liv sehr gut verstehen, was ihre Selbstzweifel anging. Dass sie jedoch überhaupt nichts essen wollte und dass Annika natürlich wieder diese unfassbar arrogante Kuh ist, die Livs Problemzonen sofort angreift, hat das Ganze noch betont. 
Das Ende war zufriedenstellend und etwas anderes hatte ich ehrlich gesagt auch nicht erwartet. 
Aber ich musste wieder einmal feststellen, dass solche Liebesgeschichten einfach nicht mein Ding sind. Zumindest nicht immer. Es fehlten mir Spannung, Blutvergießen, Magie und Bösewichte. Na, es ist ja schließlich kein Fantasy. 

[Rezension] One of us is next

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel: One of us is next
Autor: Karen M. McManus
Verlag: cbj
Seiten: 400
Preis: 20,00 [D] (Hardcover)

             20,60 [A]
ISBN: 978-3-570-16577-5                                                        

Inhalt:

Es ist ein Jahr her, seit Simon Kelleher starb. Maeve ist in der elften Klasse an der Bayview High. Über Simons Tod und dessen Folgen wird kaum mehr geredet. Da taucht ein anonymes Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel auf, das die gesamte Schülerschaft in Atem hält. Jeder, der nicht mitspielt, wird bloßgestellt. Doch als Maeve an der Reihe ist, weigert sie sich, mitzumachen — das virtuelle Spiel, ausgerichtet von »DarkestMind«, lässt bei ihr alle Alarmglocken läuten. Und dann sind sie plötzlich wieder da: die Schaulustigen. Die Reporter. Die Polizei. Denn es hat wieder einen Toten gegeben …

Protagonisten:
Maeve ist die jüngere Schwester von Bronwyn, die in die ganze Geschichte mit Simon Kelleher verwickelt war. Sie geht in die elfte Klasse der Bayview High. Als junges Mädchen hatte sie Leukämie und hatte immer wieder mit Rückfällen zu kämpfen. Sie ist klug, technisch begabt und vernünftiger als die meisten anderen in diesem Buch. 

Meine Meinung:
Ich war besonders schlau und habe das Buch gelesen, obwohl ich "One of us is lying" nicht kannte. Dass ich mich damit spoilern würde, war mir klar, hat mich aber auch nicht großartig gestört. So habe ich alle Charaktere - auch die aus Band 1 - vollkommen neu kennengelernt. Das hat mich anfangs etwas erschlagen, da es wirklich eine ganze Menge Personen sind, aber nach einer Weile habe ich schließlich durchgeblickt. Ganz zu Anfang gibt es auch eine Auflistung der Charaktere, was ich sehr gerne mag. 
Nun, was die Geschichte angeht, war ich ein bisschen an "Secret Game" erinnert. Dort ging es auch um ein gefährliches Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel. Was als unheimliches Spiel begann, endete mit einem Toten und einer erschreckenden Hintergrundgeschichte einiger Charaktere, die irgendwie alle miteinander verbunden waren. 
Geschrieben ist das Buch aus den Sichten von Maeve, ihrem besten Freund Knox und Phoebe. Sie alle haben ihre Familienprobleme, Beziehungsstress und so weiter und so fort. Dass sie sich schließlich zusammentun, um den mysteriösen Mr. X zu überführen, war absehbar. Zwischendurch hat sich die Geschichte für mich etwas gezogen, da es um alles andere als das Spiel ging. Was ich aber auch verstehen kann, denn all diese Szenen dienten dem näheren Kennenlernen der Figuren sowie dem Einstreuen von Hinweisen. 
Spannung war vorhanden und baute sich vor allem zum Ende hin noch einmal richtig auf. Total mitfiebern konnte ich aber nicht, weil ich ahnte, worauf es hinauslaufen würde. 
Die Auflösung war interessant, schockierend und offenbarte wieder die Abgründe der menschlichen Seele. 


Sonntag, 5. Juli 2020

[Rezension] Lioness - Wohin dein Herz dich führt

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel: Lioness - Wohin dein Herz dich führt
Autor: Kathy Tailor
Verlag: Oetinger
Seiten: 400
Preis: 14,00 [D] (Klappenbroschur)

             14,40 [A]
ISBN: 978-3-8415-0631-3                                                         

Inhalt:

Wo ist dein Zuhause, wenn du aus zwei Welten kommst?
Ihr Wald. Grün, abgeschieden, friedlich. Hier lebt die 18-jährige Borka inmitten eines Löwenrudels. 
Der Königshof. Laut, machthungrig, grausam. Hier lebt Prinz Fjodor, der sich als Thronfolger im Kampf gegen zwei Löwen behaupten soll.
Beide Welten prallen an einem schicksalhaften Tag aufeinander, und Borkas Leben ändert sich für immer. Wohin gehört sie wirklich? Und wird sie jemals die Wahrheit über ihre Vergangenheit herausfinden?


Protagonisten:
Borka ist 18 Jahre alt und lebt im Wald zusammen mit ihrer Löwenfamilie, die sie aufgenommen und großgezogen haben. Sie kann mit ihnen kommunizieren, spricht aber auch die menschliche Sprache. Sie ist eine starke junge Frau, die alles für ihre Ziehfamilie tun würde. Außerdem lässt sie sich nicht gerne was von Männern gefallen, ist starrsinnig und hat ihren ganz eigenen Kopf. Ein wahres Löwenmädchen!

Fjodor ist Prinz eines Königreiches, dessen Tradition es verlangt, einen weißen Löwen zu töten, ehe er zum König gekrönt werden kann. Er erscheint unausstehlich und kaltherzig, doch dahinter verbergen sich Sehnsüchte und Träume, die sich fernab von königlichem Glanz abspielen. 

Meine Meinung:
Ich liebe Borkas Löwenfamilie. Corbin und Aylela waren neben Borka meine absoluten Lieblinge der Geschichte. Ihre Verhaltensweisen und Gedankengänge haben teilweise sehr menschlich angemutet, genauso war Borka aber auch weniger wild, als man vielleicht vermuten würde, wenn sie über zehn Jahre fernab von Menschen gelebt hat. Sie hat sich überraschen gut in die Menschenwelt eingefügt. 
Die Liebesgeschichte zwischen Borka und Fjodor fand ich wundervoll. Wortgefechte, ruhige Momente, Kennenlernen - alles war dabei und es war definitiv keine Liebe auf den ersten Blick. Eher hätte Borka ihn lieber ein paar Mal um die Ecke gebracht.
Von der Welt, in der die Geschichte spielt, hat man verhältnismäßig wenig erfahren, außer, dass es wohl mehrere Königreiche gibt. Mir hätten ein paar mehr Hintergrundinformationen gefallen. Dass sie nicht da waren, hat der Krone aber auch keinen Zacken ausgebrochen. Immerhin ging es vordergründig um etwas ganz anderes, als um Konflikte zwischen Reichen.
Nebencharaktere gibt es in großer Zahl. Manche spielen eine wichtigere Rolle als andere. Natürlich dürfen auch die Bösewichte nicht fehlen. Sonst wäre es ja langweilig.
Wieder einmal habe ich festgestellt, dass ich vermutlich schon zu viele Bücher gelesen habe, denn ich habe recht schnell geahnt, wer dahinter steckt (und Recht behalten), obwohl die Autorin geschickt falsche Fährten gelegt hat. Überrascht hat mich aber die Geschichte um Borkas Herkunft.
An blutigen Kämpfen mangelt es dem Buch ebenfalls nicht. Aber auch Szenen, die mich unfassbar wütend gemacht haben, gab es zu Genüge. Einigen Kerlen in diesem Buch hätte ich liebend gern den Löwen zum Fraß vorgeworfen.
Das Ende zog sich für mich etwas in die Länge, was vermutlich daran lag, dass ich es an einem Stück gelesen habe und endlich wissen wollte, wie es ausgeht.
Kathy Tailor schreibt fesselnd und sehr bildlich, sodass man sich den Wald, die Schlucht, die Schlösser und Burgen gut vorstellen konnte.
Alles in allem ein gelungener Romantasy-Roman, der ein bisschen an eine Mischung aus Mogli und Mulan erinnert.

Samstag, 4. Juli 2020

[Rezension] Pretty Dead - Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel: Pretty Dead - Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte
Autor: Stefanie Hasse
Verlag: Ravensburger
Seiten: 374
Preis: 16,99 [D] (Hardcover)

             17,50 [A]
ISBN: 978-3-473-40195-96                                                           

Inhalt:

Ein glamouröser Schulball. Eine tote Schülerin.
Und fünf Jugendliche mit einem Geheimnis – und einem Motiv.
Chase, der Freund.
Brooke, die BFF.
Jam, der Sportstar.
Piper, die Erzfeindin.
Devin, der Stiefbruder.
Wer von ihnen hat Sarah auf dem Gewissen?

Die noble Fairchild Academy wird von einem Skandal erschüttert: Die Schülerin Sarah Matthews – wunderschön, geliebt, beneidet – ist auf einem Schulball in den Armen ihres Freundes Chase zusammengebrochen und gestorben. War es ein schrecklicher Unfall – oder Mord? Als die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, ändert sich für fünf Jugendliche aus Sarahs Umfeld alles. Denn schnell ist klar, dass jeder von ihnen ein Motiv hatte. Allen voran Chase, Sarahs Freund, und Brooke, ihre beste Freundin …


Protagonisten:
Eigentlich kann ich nicht viel über die Charaktere schreiben, denn sonst würde ich definitiv zu viel spoilern und das würde den Effekt des Buches kaputt machen. Deshalb belassen wir es mal bei der Aufzählung aus dem Klappentext. 

Meine Meinung:
Nach "Secret Game" habe ich mich total auf "Pretty Dead" gefreut, denn bereits in diesem Buch konnte Steffi mich mit ihrer Geschichte überzeugen. 
"Pretty Dead" ist ähnlich und doch anders. Wieder haben wir Schüler der High Society, eine Schule und dutzend dunkle Geheimnisse, die nur nach und nach enthüllt werden. Andeutungen dieser bekommt man allerdings von Beginn an um die Ohren geschmissen. 
Die Kapitel sind angenehm kurz und die Perspektiven wechseln. Manche Szenen wiederholen sich aus den Sichtweisen mehrerer Personen, aber das ist nicht sonderlich störend. So erhält man Einblicke in die Gedanken der fünf genannten Figuren. 
Neben Ungewissheit, Schuld und Nervosität fließt manchmal auch ein kleiner Gruselfaktor mit ein, der einen an den Seiten kleben lässt. Durch Irreführungen, Andeutungen und falsche Fährten bleibt die Spannung durchgehend erhalten und wird zum Ende hin noch einmal angezogen. 
Stefanie Hasse schreibt wunderbar gradlinig, unkompliziert und gefühlvoll. Ich habe das Buch an einem Stück durchgelesen und musste danach erstmal meine Gedanken sortieren. 
Zwei Personen hatte ich im Verdacht. Beides hat sich irgendwie bewahrheitet. Allerdings konnte ich mir bei der einen Figur absolut nicht vorstellen, wie und warum sie Sarah hätte umbringen sollen. Wie Steffi das Ganze dann aufgelöst hat, hat mich schockiert und fassungslos gemacht. Gewisser Charakter hat mir einfach nur von Herzen leidgetan. 
Interessant ist, dass diesmal auch die Eltern der Protagonisten eine Rolle spielen. Allerdings kommt die Polizeiarbeit etwas kurz und eine Zeit lang dreht sich vieles nur im Kreis. 
Dennoch ist "Pretty Dead" ist mitreißender Jugendthriller, den ich euch empfehlen kann. 
Fazit: Es zeigt sich also wieder einmal, dass Lügen kurze Beine haben und Kommunikation das A und O einer Beziehung, sei es nun Freundschaft oder Partnerschaft, ist. 

[Rezension] Klingentänzer - Das zweite Buch des Ahnen

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Klingentänzer - Das zweite Buch des Ahnen
Autor: Mark Lawrence

Sprecherin: Stephanie Preis
Verlag: Ronin Hörverlag
Spielzeit: 15h 44min
Preis: 24,95 [D] (CD)
ISBN: 
9783961541157

Mögliche Spoiler, da Band 2 der Reihe!

Inhalt:
Als Novizin der Mystischen Klasse wird Nona in die tieferen Geheimnisse des Universums eingeweiht. Allerdings gelten im Konvent zur süßen Gnade harsche Regeln, und als dann auch noch die Inquisition den Arm nach dem Kloster ausstreckt, muss Nona fliehen. Ihr auf den Fersen sitzt nicht nur eine ehrgeizige Assassine, sondern obendrein der ebenso einflussreiche wie rachsüchtige Thuran Tacsis.
Doch Nona wird in noch größere Konflikte hineingerissen: Während Sherzal, die rücksichtslose Schwester des Kaisers, nach der Macht greift, schmiedet Äbtissin Glas ihre eigenen Ränke, die das Reich in seinen Grundfesten erschüttern. Nonas gesamtes Wissen übers Kämpfen und über Klingen, über Schatten und Gifte ist gefragt, wenn sie ihren eigenen, blutigen Weg finden will.
Protagonisten:
Äbtissin Glas
ist die Äbtissin des Konvents Zur süßen Gnade. Als ehemalige Hochinquisitorin kennt sie sich mit den Gesetzen des Kirchenrechts unglaublich gut aus und hat ihre Kontakte in ganz Verity. So ist sie selbst oben auf dem Berg bestens darüber informiert, was sich in der Stadt zuträgt. Sie ist ein liebevoller Mensch, glaubt mit ganzem Herzen an den Ahnen, kann aber gleichzeitig undurchschaubar, streng und unberechenbar sein. Auf ein ruhige, beherrschte Weise. 
Schwester Kessel ist eine Grauschwester oder auch Schwester der Verschwiegenheit genannt. Seit ihre Geliebte Schwester Apfel sie am Ende von Band 1 ins Schattendunkel schieben musste, um ihr so das Leben zu retten, ist sie von Dunkelheit und Schatten umgeben und noch sehr viel meisterhafter im Tarnen sowie Schattenweben als vorher. Nona und sie verbindet eine enge Freundschaft, die durch einen Fadenbund noch verstärkt wird. Sie tötet ohne Gnade und kennt sich hervorragend mit Giften aus. Ich mag sie unfassbar gerne und habe mich total gefreut, dass sie in diesem Band eine bedeutende Rolle gespielt hat.
Meine Meinung:
Mit jeder Minute, die ich diese Reihe höre, liebe ich sie mehr und mehr.
Zu Beginn dieses Hörbuchs gibt es eine kurze Zusammenfassung von Teil eins, was ich sehr gut finde, wenn das Hören/ Lesen von Band 1 schon etwas länger zurück liegt. Bei mir war das nicht der Fall, dennoch hat man so einen Überblick über die grobe Haupthandlung, die Welt beschrieben und die wichtigsten Figuren vorgestellt bekommen. 
Ich mochte diesen Teil sogar noch mehr als den ersten. Man lernt Facetten der Charaktere kennen, die man vorher noch nicht kannte, man lernt überhaupt Figuren wie Sherzal oder Thuran Tacsis erstmals persönlich kennen.
Außerdem wechseln die Sichtweisen diesmal. Besonders geliebt habe ich die Kapitel aus Äbtissin Glas´ Perspektive. Sie ist so ein faszinierender Charakter und es war wahnsinnig spannend mitzuerleben, wie sie die Fäden in der Hand hielt und die Geschichte nach ihren Plänen formte. Sie konnte mich immer wieder überraschen. Selbst, wenn alles aussichtslos schien.
Sichtweise zwei bezieht sich auf Schwester Kessel. Die Grauschwester und Nona sind durch Fadenwerk nun miteinander verbunden, sodass Nona immer wieder durch Kessels Augen sieht, ihre Gedanken miterlebt und sie Schmerzen, Angst und Schrecken teilen.
Ansonsten punktet das Buch mit blutigen Kämpfen, Intrigen der allerfeinsten Sorte, Wendungen über Wendungen und Momenten, die mir Herzrasen und Gänsehaut beschert haben. Meine armen Nerven. Teilweise musste ich echt pausieren, um mich zu beruhigen.
Stephanie Preis hat wieder absolut großartig gelesen. Sie verleiht jedem Charakter durch Betonung und Veränderung der Stimme eine eigene "Stimme".
Und Keot ... dieser Teufel ist sowas von genial. Ich war fast schon ein bisschen traurig, als er Nona verlassen hat.  Seine blutrünstige, trockene, zynische Art war unfassbar erfrischend.
Fazit: Ein absolutes Highlight. Ich habe keine Ahnung, wie der dritte Teil das jetzt toppen will.