Sonntag, 26. Mai 2019

[Rezension] Hunting the Beast - Nachtgefährten

                                                                            [Rezensionsexemplar]

Titel:
Hunting the Beast - Nachtgefährten
Autor: Cosima Lang
Verlag: Dark Diamonds
Seiten: 278
Preis: 3,99 [D] (E-Book)

             3,99 [A] 
ISBN: 978-3-646-30165-6

Inhalt:
Seit Dot vor Jahren bei einem Wolfsangriff ihre Eltern verloren hat, lebt sie für die Rache. Sie gehört der Gilde der »Reds« an, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Nachtwesen aller Art zu jagen. Dass sie sich dabei bisweilen am Rande der Legalität bewegt, nimmt Dot in Kauf. Doch die Zeiten ändern sich. Von einem Tag auf den anderen wird den Reds die Jagd untersagt – und Dot versteht die Welt nicht mehr. Anstatt zu kämpfen, soll sie nun ausgerechnet mit einem Werwolf zusammenarbeiten. Und wenn sie ganz ehrlich zu sich ist, dann ist dieser Ben der coolste Nerd, den sie je getroffen hat …

Protagonisten:

Dorothy (Dot) ist gerade erst zehn Jahre alt, als ihre Eltern von einem Werwolf getötet werden und ihre Schwester spurlos verschwindet. Nicole, eine der Ältesten der Gilde der "Reds", nimmt sie auf und so erkämpft Dot sich den Status einer Red. Sie ist mutig, doch sie trägt schwer an dem Verlust ihrer Vergangenheit, lässt niemanden so wirklich an sich heran, wird von Albträumen gequält und sinnt auf Rache.  

Ben ist Werwolf und der kleine Bruder des Alphas. Er arbeitet als Informatiker, entwickelt seine eigene App und ist ein echt cooler Kerl. Das Töten von Menschen verabscheut er genauso wie die Vorurteile, die die Reds gegenüber den Nachtwesen haben. Auch er hat eine schwierige Vergangenheit, die es zu bewältigen gilt.

Meine Meinung:

Werwölfe in München? Reds (Rotkäppchen), die Wölfe jagen und töten, um Unschuldige zu retten? Klingt nach einer wahnsinnig guten Grundidee, aus der man sicher eine Menge machen kann. Das hat die Autorin versucht und meiner Ansicht nach auch vieles gut gemacht.
Erst einmal vorneweg: Cosima Lang hat einen schönen Schreibstil, der sich einfach lesen lässt, Spannung aufbaut und auch humorvoll sein kann.
Abwechselnd erfährt man aus Dots und Bens Sicht, wie sich ihr Leben abspielt, was sie denken und was sie fühlen. So kann man beide Seiten gut nachvollziehen und sich mit ihnen identifizieren. Auch die Nebencharaktere wie Bens "Tante" Regina (bei der ich einfach immer an Regina aus Once upon a time Staffel 7 denken musste) sowie Dots Mutterersatz Nicole passen hervorragend in die Geschichte hinein, auch wenn ich mir zu den beiden noch mehr Tiefe/ Hintergrund gewünscht hätte.
Was die Beziehung zwischen Dot und Ben angeht, bin ich schon sehr zufrieden mit, doch zum Schluss hin hätte ich mir vielleicht doch etwas mehr Intensität und Geknister erhofft. Schließlich sind die zwei ja nicht nur irgendwie "verliebt". Dennoch war ich positiv überrascht, als das Drama, das sich aus Bens Lügen entwickeln musste, weniger übertrieben dramatisch verlaufen ist, als es hätte sein können. Danke dafür an Dots beste Freundin Anna.
Dot hat in dieser Geschichte die wohl größte Entwicklung durchgemacht, da sie lernen musste, ihren Hass, ihre Wut und ihre Vorurteile den Werwölfen, aber auch allen anderen Nachtwesen gegenüber zu überdenken und zu ändern. Natürlich ist es menschlich, solche Gefühle zu empfinden, wenn man mit ansehen musste, wie die eigenen Eltern in Stücke gerissen wurden, aber man sollte irgendwann versuchen, damit abzuschließen. Und das ist wohl Dots größte Herausforderung.
Das Ende verlief rasant. Für mich kein Problem, weil ich dachte, es gibt eine Fortsetzung. Und dann lese ich, dass es als Einzelband beworben wird?! Nein, das geht so nicht. Dafür sind noch zu viele Fragen offen und zu viele Hintergründe unklar. Was ist mit Dots Schwester passiert? Wer sind die anderen beiden Täter? Was ist ihr Motiv und stecken sie auch hinter den anderen verschwundenen Mädchen? Ich hätte gerne eine Fortsetzung, denn die könnte ganz sicher die kleinen Schwächen, die ich angesprochen habe, ausbügeln.  

-> Hier geht es zum Buch: Hunting the Beast - Nachtgefährten

 

Samstag, 25. Mai 2019

[Rezension] Der Kuss der Krähe - Zarenthron

                                                                   [Rezensionsexemplar]

Titel:
Der Kuss der Krähe -Zarenthron
Autor: Isabel Clivia
Verlag: Dark Diamonds
Seiten: 458
Preis: 4,99 [D] (E-Book)

             4,99 [A] 
ISBN: 978-3-646-30174-8

Inhalt:
Die zwanzigjährige Zarentochter Vasilisa soll das Erbe ihres Vaters antreten und zur Herrscherin ihres Landes gekrönt werden. Aber dazu kommt es nicht. Am Tag vor ihrer Krönung taucht ihre angebliche Schwester im Palast auf und stiehlt mithilfe schwarzer Magie Vasilisas Identität. Ins Gefängnis geworfen muss die junge Zarentochter nun jeden Moment mit ihrer Hinrichtung rechnen. Doch dann erscheint Juran, der meistgesuchte Attentäter des Landes, in ihrer Zelle und bietet ihr ein Bündnis an. Bereit alles für die Rettung ihres Reiches zu tun, nimmt Vasilisa das Angebot an. Selbst wenn das bedeutet, sich auf die dunkle Magie von Juran einzulassen …

Protagonisten:
Vasilisa ist die letzte Überlebende ihrer Familie und somit die Erbin des Zarenthrons. Ihr Lächeln gilt als strahlend, betörend und wunderschön. Genauso wie der Rest ihres Aussehens. Nach außen gibt sie sich stark, stolz, hart und majestätisch, doch innerlich ist sie zermürbt von dem Druck, der tagtäglich auf ihr lastet. Ständig muss sie in Angst leben, von Attentätern angegriffen zu werden, weshalb sie den Palast nicht verlässt und rund um die Uhr bewacht wird.

Juran ist der meistgesuchte Attentäter des Landes und wird auch der Schatten genannt. Er beherrscht Magie und kann sich in eine Krähe verwandeln. Auf seinen Kopf ist ein Kopfgeld ausgesetzt, da er Vasilisas Vater auf dem Gewissen hat.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch hat Isabel Clivia einen atmosphärisch wirklich guten und wahnsinnig spannenden Auftakt geschaffen, der zudem noch sehr unterhaltsam ist. Die Dialoge zwischen Vasilisa und Juran sowie den anderen Charakteren sind voller Schlagkraft, Sarkasmus und Emotionen, dass es beim Lesen einfach nicht langweilig wird. Auch durch die Entwicklung der einzelnen Figuren konnte die Geschichte mich vollständig für sich einnehmen.
Angelegt ist die Geschichte in einem Setting, dass mich ständig an Russland beziehungsweise Moskau hat denken lassen. Missstände, Magie, Furcht und eine mysteriöse Krankheit dominieren das Wesen und die Bewohner der Stadt. Die dadurch kreierte düstere Atmosphäre passt unheimlich gut in das gesamte Drumherum hinein.
Das Buch ist aus mehreren Sichtweisen geschrieben, sodass man vor allem zu Beginn der Geschichte eine Weile braucht, um zu verstehen, wer welche Rolle spielt, doch ich finde diese Art zu schreiben immer sehr spannend zu lesen. Generell ist Isabels Schreibstil super zu lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Teilweise saß ich in der Bahn und konnte nicht aufhören.
Der magische Aspekt hat mich sehr fasziniert und ich hege Hoffnungen, dass dieser im zweiten Teil noch weiter ausgebaut wird. Genauso wie die Sache mit der Krankheit und der Psychologin, die daran forscht.
Im Verlauf der Handlung wird die Spannung stetig gesteigert bis es zum finalen Kampf kommt, bei dem alle Figuren aufeinandertreffen.
Der Schluss zeigt jedoch, dass die Geschichte um Vasilisas Thron noch lange nicht zu Ende ist. Viele Fragen sind noch offen, auf die ich unbedingt eine Antwort haben möchte. Welche Rolle spielt Mascha nun eigentlich wirklich? Welche Geheimnisse hatte Vasilisas Vater?
Von mir gibt es für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung!

-> Hier geht es zum Buch: Der Kuss der Krähe - Zarenthron


Sonntag, 19. Mai 2019

[Rezension] Die Helden von Midgard

                                                                [Rezensionsexemplar]

Titel: Die Helden von Midgard
Autor: Liza Grimm
Verlag: Knaur Verlag
Seiten: 304
Preis: 12,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-426-52371-1 


Inhalt:
Der junge Krieger Erik ist dazu bestimmt, ein wahrer Held zu werden. Beistand auf diesem schwierigen Weg erhält er vom Gott Tyr und der Walküre Kára. Für Kára keine leichte Aufgabe, denn sie ist heimlich in den jungen Mann verliebt, der nicht ahnt, wer sie wirklich ist. Doch dann erfahren die beiden von Loki dem Listenreichen, dass Göttervater Odin es allen Bewohnern Asgards strengstens untersagt hat, sich den Menschen zu nähern. Tyr und Kára ahnen nicht, dass Loki ein falsches Spiel mit ihnen spielt. Denn sollte Erik sein Schicksal erfüllen, würde ihn das direkt nach Walhall an die Tafel der Götter führen. Und es gibt jemanden, der den jungen Mann dort keinesfalls sehen möchte.

Protagonisten:
Kára ist eine Walküre, deren Aufgabe es ist, gefallene Helden nach Walhall zu bringen. Doch sie will mehr sein als das. Einige ihrer Schwestern reden über sie und nicht nur, weil sie eine sehr enge Freundschaft zu Tyr, dem Gott des Krieges, hat. Als Kriegerin ist sie stark und mutig und würde sich jeden Gefahren stellen, um Erik oder seinen kleinen Bruder Irik zu beschützen, doch gleichzeitig will sie, dass Erik ein Held wird, damit sie auf ewig mit ihm zusammen sein kann. Selbst wenn das bedeutet, ihn von seinem Bruder zu trennen.

Erik ist ein Mensch und laut der Nornen zum Helden bestimmt. Doch er sieht das nicht, da er aufgrund eines grausamen Ereignisses in der Vergangenheit, den Glauben an sich verloren hat. Alles was für ihn zählt, ist sein kleiner Bruder Irik und dessen Wohlergehen.

Meine Meinung:
"Die Helden von Midgard" ist sozusagen eine Vorgeschichte zu "Die Götter von Asgard" und kann unabhängig davon gelesen werden. Zeitlich gesehen spielt das Buch deutlich vor unserer Zeit und aus irgendeinem Grund, vermutlich wegen der Plünderer, die ständig erwähnt wurden, musste ich immer an Wikinger denken.
Beginnen tut das Buch mit einem actionreichen Prolog, der eine entscheidende Schlüsselszene im späteren Verlauf der Geschichte darstellt.
Die Idee, eine Walküre sich in einen Menschen verlieben zu lassen, die diesen zum Heldentod führen soll, damit er nach Walhall gelangt und ihr persönliches Interesse, bei diesem Auftrag Odins nicht zu versagen, ist richtig gut gewählt, doch bei der Umsetzung hapert es ein wenig.
Man wird mitten ins Geschehen hinein geworfen. Kára und Erik kennen und lieben sich bereits, wobei ich das Gefühl hatte, dass Káras Gefühle um einiges stärker waren, als die von Erik.
So verhält sie sich leider auch eher wie ein verliebtes junges Mädchen, als wie die starke Walküre, die sie eigentlich ist. Dabei rutschen ihre eigenen Bedürfnisse viel weiter in den Vordergrund, als ihre Pflichten.
Die Handlung plätschert eine Weile vor sich hin, bevor es schließlich interessant wird.  
Denn Loki taucht auf und wie nicht anders zu erwarten, stiftet er ein bisschen Chaos und schmiedet ein paar Intrigen. Er ist immerhin nicht umsonst der Gott der List.
Der Schreibstil ist einfach zu lesen, doch irgendwie passte er nicht ganz in der Geschichte. Viele Sätze waren einfach zu kurz und damit ging auch die Stimmung verloren. Zu Ray aus "Die Götter von Asgard" passte es, doch hier fehlte die Leidenschaft. Vor allem, wenn es um die Gefühle von Kára ging und ihre Beziehung zu Erik. Ich bin zwar nicht der Fan von übertrieben emotionslastigen Beschreibungen, doch wenn die beiden sich küssen, hätte ich schon gern gewusst, was Kára fühlt.
Ab der Hälfte des Buches wurde dann das Tempo etwas angezogen und es passierte viel mehr. Wobei ich bei der Erwähnung von Werwölfen stutzig wurde. Die passten meiner Meinung nach überhaupt nicht in das ganze mythologische Geflecht. Oder es gibt in der nordischen Mythologie tatsächlich Werwölfe und ich weiß nichts davon?
Das Ende ist spannend, überraschend, traurig und ganz anders, als ich es erwartet hatte, was auf jeden Fall Pluspunkte verdient.
Alles in allem ist es eine Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe, auch wenn sie ihre Schwächen hat.    

[Rezension] Bunte graue Welt

                                                         [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Bunte graue Welt
Autor: Navika Deol, Robyn Skye
Verlag: Books on Demand
Seiten: 112
Preis: 6,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 9783749407316

Inhalt:
WELCHEN SINN HAT LIEBE?
WOFÜR LOHNT ES SICH ZU KÄMPFEN?
WAS SIEHT DER MENSCH?

Manchmal reichen Gedanken, die wie Funken fliegen, um Wirkung zu erzeugen.
Entzünde das Feuer in dir, um das Grau zu verscheuchen.
Leuchte Bunt.
Erhelle die Welt.

Meine Meinung:
Ich bin überrascht von mir selbst, denn "Bunte graue Welt" ist bereits die zweite Gedicht-/Gedankensammlung, die ich innerhalb weniger Wochen gelesen habe. Dabei bin ich gar nicht so der Typ dafür. Doch wie auch schon in "So etwas wie Poesie" stecken in diesen kurzen, teilweise nur aus vier Zeilen bestehenden Texten, Gedanken, Meinungen und Ansichten, die mit der Welt geteilt werden sollten. Jeder Mensch hat eine Stimme, die er nutzen sollte. Das passt ganz gut, denn am 26. Mai findet die Europawahl statt. Geht wählen und benutzt diese Stimme. Jeder kann für sich die Welt ein bisschen mehr zum Leuchten bringen.
In ihren Gedichten und Poetry-Slams zeigen Navika und Robyn Schatten- und Lichtseiten unserer Gesellschaft. Sie rütteln wach und regen zum Nachdenken an. Vielleicht sind sie in einigen Dingen provokativ, doch so bleiben sie hängen.


Sonntag, 12. Mai 2019

[Rezension] Nebelwind

                                                              [Rezensionsexemplar]

Titel:
Nebelwind
Autor: Marlen May        
Verlag: Amazon
Seiten: 346
Preis: 11,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-1794680845

Inhalt:
Blumen töten, Wolken sprechen und Blätter fliegen. Alyssas Welt wird auf den Kopf gestellt, als sie sich plötzlich in Makára, dem Land hinter den Nebeln, wiederfindet. Nicht nur, dass Magie hier allgegenwärtig ist und harmlosen Blumen Zähne wachsen. Nein, sogar sie selbst scheint sich zu verändern. Da ist etwas tief in ihr, das nur darauf wartet zu erwachen ... Und wäre da nicht ein junger Kämpfer, der ihr Herz in einen Kolibri verwandelt, würde sie vielleicht aufgeben.

Protagonisten:
Alyssa ist siebzehn Jahre alt und ihre zwei größten Probleme sind, dass sie nach ihrem Abschluss am liebsten Köchin werden würde, was ihre Eltern jedoch eher ablehnen und die Tatsache, dass sie nicht weiß, wie sie dem süßen Kerl aus der Schule sagen soll, dass sie in seiner Nähe keine Schmetterlinge im Bauch hat. Dabei hat er sie quasi schon fest in seine Zukunftspläne eingebaut.  

Meine Meinung:
Nachdem ich die Autorin auf der Leipziger Buchmesse persönlich kennenlernen durfte, war ich Feuer und Flamme für ihre Geschichte und dann kam einige Wochen später ein wunderschönes Paket.
Marlen May hat mit dem Land hinter den Nebeln eine faszinierende neue Welt erschaffen, deren Bewohner - die sogenannten Khaloy - nicht weniger interessant sind. Vor allem die Beschreibungen des Settings haben in mir den Wunsch geweckt, dieses Land auch einmal mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Was aber nicht möglich ist ... leider. Doch nicht alles ist so zauberhaft, wie es auf den ersten Blick erscheint. Pflanzen sind den Bewohnern hier eher feindselig gesonnen und auch im Nebelring, der Makára von der Menschenwelt trennt, lauern düstere und gefährliche Wesen.
Ich mochte die Liebesgeschichte, die sich zwischen Alyssa und einem gewissen Khaloy entwickelt hat, sehr gerne. Sie stand jedoch nicht im Vordergrund, hatte dennoch ihre sanften Höhen und Tiefen.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Obwohl die Gesellschaftsstruktur in Makára eine Monarchie ist, ist die Sprache doch ziemlich modern gehalten.
Während des Lesens sind mir ein paar wenige Fehler in der Rechtschreibung und Kommasetzung aufgefallen, aber das kann immer mal vorkommen und hat mich nicht weiter gestört.
Für alle, die also Lust auf neue Wesen und eine neue Fantasywelt haben, denen kann ich "Nebelwind" absolut ans Herz legen.
Alyssa ist eine mutige und sympathische Protagonistin, die sich zwar sehr schnell damit abgefunden hat, plötzlich in einer anderen Welt zu sein und die manchmal erst handelt, bevor sie denkt, das Herz jedoch am rechten Fleck hat.
Vor allem in Robin - besagtem Khaloy - steckt eine Menge Potenzial zum Bookboyfriend.
Das Ende ist verbunden mit einem grandiosen Cliffhanger (wer hätte es gedacht?), der Fragen über Fragen aufwirft und mich mit klopfendem Herzen zurückgelassen hat. Ich brauche Band zwei! Unbedingt!


Mittwoch, 1. Mai 2019

[Rezension] So etwas wie Poesie

                                                               [Rezensionsexemplar]

Titel:
So etwas wie Poesie
Autor: Jill Graf & Madeleine Hold       
Verlag: Amazon
Seiten: 150
Preis: 9,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-1794418400

Inhalt:
"Sie wirkte immer schon abwesend, irgendwie fehl am Platz. Und vom allerersten Moment an wolltest du sie lesen - ihre Gedanken. Du weißt nicht, was für ein Glück du hast, dass du es nie konntest. Denn keinen einzigen Moment lang hättest du das Chaos in ihr verstanden." Gedichte, Gedanken und Poetry Slams aus den Federn von Jill Graf und Madeleine Hold.

Meine Meinung:
Ich bekam dieses hübsche, kleine Buch von Madeleine zugeschickt und hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Eine Sammlung von Gedichten sollte es sein ... Okay, dachte ich mir. Probieren wir mal etwas neues aus. Und was soll ich sagen? In diesen wenigen Seiten steckt so viel Herz, so viel Gefühl, so viel Seele. Es geht um Liebe, Mut, Selbstfindung, Glück, Hoffnung und vieles mehr. Mal sind die Texte nur wenige Zeilen lang, mal erstrecken sich über mehrere Seiten und erzählen eine kleine Geschichte. Sie sind so einfach wie tiefgründig und ich bereue es keine Sekunde, ihrer Anfrage zugesagt zu haben.

[Rezension] Wenn Donner und Licht sich berühren

                                                               [Rezensionsexemplar]

Titel:
Wenn Donner und Licht sich berühren
Autor: Brittainy C. Cherry       
Verlag: Lyx Verlag
Seiten: 375
Preis: 12,90 [D] (Broschiert)

ISBN: 978-3-7363-0830-5

Inhalt:
Sich in Jasmine Greene zu verlieben, fühlte sich an wie ein warmer Sommerregen. Leicht und unbeschreiblich schön. Aber als wir uns Jahre später wieder gegenüberstehen, ist von dem Sommerregen nichts mehr übrig. Stattdessen sehe ich in ihren Augen einen tosenden Sturm. Wie lange tobt er schon dort? Wie lange hat er sich schon in ihrer Seele zusammengebraut? Ihr Herz ist für immer gebrochen, und ich hasse mich dafür, dass ich es jetzt erst bemerke – wo es vielleicht schon zu spät ist.

Protagonisten:
Jasmine wird von ihrer Mutter dazu getrieben, ein Star zu werden. Sie soll Pop singen, doch ihr Herz schlägt für Soul. Tag für Tag muss sie trainieren, abnehmen und Ablehnungen hinnehmen. Und sie tut es, weil sie ihre Mutter stolz machen möchte. In New Orleans darf sie zum ersten Mal eine Schule besuchen. Mit 16 Jahren.

Elliot ist der schmächtige, schüchterne Junge, der am liebsten unsichtbar sein möchte. In der Schule wird er wegen seines Stotterns und seines Aussehens gemobbt, geschlagen und beleidigt. Die Dinge, die ihm angetan werden, sind grausam, doch er nimmt sie hin, denn er hat die Musik, in die er sich flüchten kann. Den Jazz.  

Meine Meinung:
Ich bin verliebt in diese Geschichte. Es ist tatsächlich das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, weil ich normalerweise kein Fan von Contemporary/YA/NA bin. Aber die Geschichte von Jasmine und Elliot ist etwas Besonders. Noch nie hatte ich während des Lesens so oft Tränen in den Augen, wie hier. Noch nie saß ich vollkommen gefesselt in der Bahn und habe beinahe meine Haltestelle verpasst, weil ich so sehr in der Welt der beiden versunken war. Verdammt, es ist der Wahnsinn, wie diese Frau schreiben kann! Ich habe gelitten, gezittert und geweint. Habe geschmunzelt und gelacht. Nicht nur um Jasmine und Elliots Willen, nein, auch um die von Ray, Laura, Katie und TJ. Vor allem Ray hat sich einen Platz in meinem Herzen erobert. Er ist Jasmines Stiefvater, ein wahrer Gentleman und ein unglaublich herzensguter Mensch, der so viel erträgt, nur weil er sie liebt.

"Ich liebe sie, weil sie mir dich geschenkt hat. Du und ich, wir haben vielleicht nicht dasselbe Blut, Schneewittchen, aber du bist meine Tochter. Ich bleibe deinetwegen. Ich werde immer deinetwegen bleiben."  ~ Ray 
 
Brittainy C. Cherry hat mir in auf so viele Weisen das Herz gebrochen, es wieder zusammengeflickt, nur um im nächsten Moment erneut darauf herum zu trampeln. Es ist ein auf und ab der Gefühle, eine Achterbahnfahrt von Augenblicken des Glücks zu harten Schicksalsschlägen.
Selbstzweifel, Schuldgefühle und tiefsitzender Trauer quälen sowohl Elliot als auch Jasmine über Jahre hinweg auf ganz unterschiedliche Weise und ich habe ihnen in jeder Sekunde aus tiefstem Herzen endlich Frieden gewünscht. Mit sich, mit geliebten Menschen und miteinander.
Ein ganz besonderer Aspekt, der alles in diesem Buch zusammenhält, ist die Musik. Allein schon durch das Setting - New Orleans - wird eine wahnsinnig intensive Stimmung vermittelt. Musik an jeder Ecke: Jazz, Blues, Klänge von Saxophone und Trompeten. Ein bisschen habe ich mich in "Küss den Frosch" versetzt gefühlt. So atmosphärisch.  
Um es kurz zu fassen: Lest das Buch, liebt es und lebt es!  


  

[Rezension] Liv & Leif - Die Wurzeln des Schicksals

                                                                 [Rezensionsexemplar]

Titel:
Liv & Leif - Die Wurzeln des Schicksals
Autor: Katja Hemkentokrax, Dennis Schwark         
Verlag: Arena Verlag
Seiten: 300
Preis: 3,99 [D] (E-Book)

             3,99 [A] 
ISBN: 978-3-401-84036-9

Inhalt:
Eigentlich läuft Livs Leben gerade ziemlich perfekt, als mit einem Mal alles aus den Fugen gerät. Nachdem sie in einen Verkehrsunfall mit dem überheblichsten Typen überhaupt verwickelt wurde, treibt dieser Leif sie fast in den Wahnsinn. Doch als ihre Mitmenschen plötzlich alle verrücktspielen, scheint der Vollidiot aus ihrer Schule als einziger noch normal zu sein. Verliert sie den Verstand oder alle anderen?
Die seltsamen Ereignisse überschlagen sich und Liv bleibt nichts anderes übrig, als dem Geheimnis gemeinsam mit Leif auf den Grund zu gehen. Schon bald sehen sie sich mit den Schreckgestalten der nordischen Mythologie konfrontiert, die ihre schlimmsten Albträume weit in den Schatten stellen. Sind sie bloß Schachfiguren in einem göttlichen Spiel um Leben und Tod? Um Odins Prophezeiung zu erfüllen, müssen Liv und Leif nicht nur die Grenzen ihrer Welt überschreiten, sondern es auch mit den sagenhaften altnordischen Göttern aufnehmen.

Protagonisten:
Liv ist fünfzehn Jahre jung und führt ein ziemlich normales Leben. Bis sie schließlich Leif kennenlernt. Obwohl sie zwei Jahre jünger ist als er, weist sie eine Menge Mut und Entschlossenheit auf, auch wenn sie mehr als einmal panisch vor Angst wird, denn Eselmonster, tote Seelen, ein Fenriswolf und eine Midgardschlange können schon ziemlich furchteinflößend sein. Erfreulicherweise ist sie absolut keine typische Jugend-Heldin, die mit Schönheit und Stärke glänzen muss. Nein, sie ist ein bisschen verpeilt und ihr Zeitmanagement ist wirklich nicht das beste, was sie sofrt sympathisch macht.

Leif ist siebzehn, geht bouldern und hat nur wenige Freunde. Dafür aber besitzt er ein umfangreiches Wissen über die Nordische Mythologie und könnte stundenlang darüber reden. Anfangs verhält er sich Liv gegenüber wie der größte Mistkerl auf Erden, denkt oft genug nur an sich selbst. und ist durchaus mal feige.

Meine Meinung:
 
 

Warum genau habe ich das Buch solange vor mir her geschoben? Ich habe keine Ahnung, denn es ist wirklich große Klasse! Allein schon das Thema der Nordischen Mythologie hat mich überzeugt, aber dann kommen noch, Spannung, Action und eine große Portion Humor dazu. Und Leute, dieser Humor ist fantastisch. Er hat mich sehr an "Mara und der Feuerbringer" von Tommy Krappweis erinnert und seine Bücher habe ich geliebt. Lachanfälle zwischendurch sind also schon einmal garantiert. Selbst in teilweise wirklich unheimlichen Momenten milderten Wortwitze, schlagfertige Reaktionen und Situationskomik den Gruselfaktor um einiges.
Schon der Prolog ist voller Action, geschrieben aus Leifs Sicht und entführt den Leser direkt in die Welt der nordischen Götter, die in jenem Augenblick versuchen, Ragnarök (den Untergang der Götter) zu verhindern.
Dann wechselte die Sichtweise zu Liv und ich war anfangs etwas verwirrt, da Dinge geschahen, die irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen schienen, bis ich und auch Liv endlich herausbekamen, was wirklich in ihrem Leben geschah, was Wirklichkeit und was Fiktion war.
Der Schreibstil ist dem Alter der Protagonisten angepasst, sodass man alle mythologischen Hintergründe und Zusammenhänge ohne Probleme verstehen konnte, selbst wenn man keine Vorkenntnisse besitzt.
Was die Beziehung von Liv und Leif angeht, hatte ich teilweise das Gefühl, das die beiden ein paar Jährchen älter waren, als angegeben und dann aber wieder kindischer wurden, sodass man einen schönen Mix aus gegenseitigem Angekeife und einem gefühlvollen Knistern vor allem ausgehend von Liv, serviert bekam. Dennoch wurde es zu keiner Zeit irgendwie nervig, sondern lockerte spannungsgeladene Szenen angenehm auf.
Auch die Wendungen hatten es ziemlich in sich, sodass ich am Ende dasaß und meinen Mund nicht mehr zubekommen habe. Dieses Ende habe ich im Traum nicht erwartet. Es schreit geradezu nach einem zweiten Teil und ich wäre wirklich enttäuscht, wenn der ausbliebe.