[Rezensionsexemplar]
Titel: Ein Schloss aus Silber und Scherben
Autor: Arianne L. Silbers
Verlag: Nova MD
Seiten: 464
Preis: 16,99 [D] (Klappenbroschur)
ISBN: 978-3985955787
Inhalt:
Zum Wohle ihres verarmten Königreichs würde die junge Prinzessin
Maren alles tun, dessen ist sie sich ganz sicher. Bis sie in das
berüchtigte Schloss aus Silber und Eis geschickt wird, um den viel zu
reichen und viel zu attraktiven Lord Willjareth zu heiraten. Den einen
Mann, den sie eigentlich niemals wiedersehen wollte – und den sie leider
viel zu gut kennt. Doch um ihr sterbendes Land zu retten, bleibt Maren
nichts anderes übrig, als in das Schloss ihrer Albträume zurückzukehren,
wo tagsüber funkelnde Bälle gefeiert werden und nachts finstere
Kreaturen durch die Korridore streifen, von denen eine an Maren ganz
besonders interessiert zu sein scheint. Und während Maren vergeblich
versucht, sich nicht noch einmal in den hinreißenden Lord zu verlieben,
der ihr Leben ruiniert hat, verstrickt sie sich immer tiefer in einem
feinen Netz aus Lügen und Intrigen, das sie bald weit mehr als nur ihren
Kopf kosten könnte …
Protagonisten:
Maren ist die Prinzessin der Blumen eines verarmten Königreichs, die Lord Willjareth heiraten muss, obwohl dieser ihr vor vielen Jahren das Leben ruiniert hat. Mit ihrer orange-roten Lockenmähne und ihrer kurvigen Figur passt sie so gar nicht in Wills Welt und muss dies tagtäglich am eigenen Leib erfahren.
Meine Meinung:
Der Klappentext von "Ein Schloss aus Silber und Scherben" klang wirklich gut und das Cover passt wie die Faust aufs Auge zu Protagonistin Maren in diesem kalten Königreich voller Glanz und Glitzer. Dann habe ich angefangen zu lesen ... Arianne L. Silbers schreibt ausschweifend, detailliert und teilweise wirklich poetisch. Sie hat einen weit gefassten Wortschatz, der dazu beiträgt, dass man sich das imposante Setting bildlich vorstellen kann, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Irgendwann war ich aber absolut bedient mit Glitzer, Prunk und endloser Schönheit. Maren ist so ziemlich das Gegenteil davon. Zumindest beschreibt sie sich selbst so. Sie ist zu dick (wobei ich bezweifle, dass sie tatsächlich zu dick ist; sie ist für das dürre Schönheitsideal von Beli wahrscheinlich eher zu kurvig), zu ungeschickt, zu blass, zu rothaarig. Es ist erfrischend, über eine Protagonistin zu lesen, die nicht schlank und perfekt ist, doch auf Marens "Hässlichkeit" wird von Seite eins an herumgehackt. Immer und immer wieder wird ihr vorgeworfen, dass sie zu viel isst, ihr werden verletzende Spitznamen gegeben, sie wird herumgeschubst, verletzt sowohl körperlich als auch seelisch und es hört nicht auf. Sie lässt es über sich ergehen, kompensiert ihr Leid mit Essen und unternimmt rein gar nichts gegen ihre Situation. Über Will kann ich mich auch bloß aufregen. Sympathiepunkte hat er nicht einmal mehr zum Ende sammeln können. Er ist ein moralisch grauer Charakter, aber nur dahingehend, dass er feige ist und in keinem Moment, der entscheidend gewesen wäre, sich traut, für Maren einzustehen. Schlimmer noch, mitmacht, um nicht selbst zum Opfer zu werden. Vom Rest der Figuren brauche ich gar nicht erst anfangen. Es war einfach nur furchtbar anstrengend. Da konnte auch die Story rund um die finsteren Monster und den Wettstreit um den Thron nicht viel reißen. Die Themen, die die Autorin in ihrer Geschichte verarbeitet hat, sind unwahrscheinlich wichtig und lassen sich leicht auf unsere Welt übertragen. Mit toxischen Schönheitsidealen, die zu Mobbing, Bodyshaming und Essstörungen führen können, darf man nicht leichtfertig umgehen. Dahingehend zeigt das Buch in grausamer Klarheit, welchen Effekt Schönheitskultur auf ein junges Mädchen haben kann. Deshalb werde ich nicht davon abraten, das Buch zu lesen, aber mir war es an vielen Stellen einfach zu viel.
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