[Rezensionsexemplar]
Titel: Melodie der Asche
Autor: Elya Adair
Verlag: Knaur
Seiten: 560
Preis: 17,99 [D] (Klappenbroschur)
18,50 [A]
ISBN: 978-3-426-53035-1
Inhalt:
Inmitten des Konfliktes zwischen der Rebellion und dem grausamen
Regime des Sha ist Caliyan der stärkste Magier seiner Zeit. Doch man hat
ihm alles genommen. Im Versuch, seiner dunklen Bestimmung zu
entfliehen, verliert er sich in Rache. Vaelen ist ein einfacher Fischer, der seine Vergangenheit nicht
kennt. Ihn begleitet eine unbestimmte Sehnsucht, getrieben von einer
geheimnisvollen Melodie in seinem Inneren, die noch lauter erklingt, als
er Laudan kennenlernt. Aber Laudan ist nicht nur ein Spion der
Rebellen, sondern auch der Feldherr des Sha – und damit nicht der, für
den Vaelen ihn hält. Laudan ist sofort fasziniert von dem jungen Fischer, seinem starken
Willen, der Freiheit und der Anmut, die er ausstrahlt. Doch welche
Chance hat eine so zarte Liebe, wenn um sie herum ein Kampf tobt? Wenn
Laudan ihm nicht sagen kann, wer er wirklich ist? Und Vaelen die Macht
besitzt, den Frieden zu bringen oder alles zu zerstören, woran Laudan
glaubt?
Meine Meinung:
"Melodie der Asche" ist queere High Fantasy vom Feinsten. Eine Mischung aus Faszination und Irritation, bei der man definitiv Konzentration braucht und aufmerksam lesen muss. Diese Buch ist nichts für Zwischendurch und leichte Kost schon gar nicht. Krieg, Blut, Tod, Rache, Rebellion, Verrat, Gier und Verlust ziehen sich thematisch durch die gesamte Geschichte. Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven, die jedoch nie gekennzeichnet werden. Ebenso wie die Zeitebenen. Es gibt Rückblicke, die man anfangs nicht als solche zuordnen und erst nach und nach zusammensetzen kann, wohin die Reise führt. Ich mag so etwas ganz gerne, weil der Aha-Moment, der zwangsläufig irgendwann folgt, wenn man die verschiedenen Situationen und Szenen endlich einordnen kann, immer ein Highlight ist. Elya Adairs Schreibstil ist detailreich, sanft und sehr poetisch. Sie vermittelt die Tragik der Geschichte zwischen Laudan und Vaelen auf eindringliche Weise, schreckt nicht vor grausamen teils extrem brutalen Szenen zurück und stets schwingt ein Anflug von Melancholie mit.
Hinzu kommt die Vielzahl an Namen und Orten, die man dank der Karte in der Innenklappe gut zuordnen kann. Die Charaktere wirken sorgfältig ausgearbeitet, die Welt komplex und greifbar. Das letzte Drittel war temporeich und gespickt mit kleineren und größeren Plottwists, die ich nicht immer habe kommen sehen. Angenehm überrascht war ich vom Ende, das recht offen ist, obwohl die Geschichte in sich abgeschlossen ist. Wer kein Problem mit längeren Fantasybüchern hat, die von Detailreichtum und Komplexität leben, sollte sich "Melodie der Asche" definitiv mal genauer anschauen.
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