Freitag, 5. August 2022

[Rezension] Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness

                                                                         [Rezensionsexemplar]

 
Titel: Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness 
Autor: Jay Kristoff

Verlag: Fischer Tor
Seiten: 1024
Preis: 26,00 [D] (Hardcover)

           26,80 [A]
ISBN: 
978-3-596-70040-0 

Inhalt: 

Vor 27 Jahren ging die Sonne unter – und seitdem sind die Armeen der Vampire auf dem Vormarsch. Stück für Stück haben sie ihr ewiges Reich ausgedehnt und den Menschen den Boden streitig gemacht, bis nur noch an wenigen Orten ein unbeschwertes Leben möglich ist. Kleine Inseln des Lichts in einem Meer aus ewiger Finsternis.

Als der junge Gabriel de León sein Heimatdorf verlassen muss, führt ihn sein Weg nach San Michon, zum Orden der Silberwächter, einer heiligen Bruderschaft, die das Reich und die Kirche gegen den Ansturm der Bestien verteidigt. Und noch ahnt er nicht, dass er zur größten Legende des Ordens werden wird – und zur letzten Hoffnung einer sterbenden Welt.  


Protagonisten:
Gabriel de León ist ein Bleichblut. Halb Mensch, halb Vampir und noch ein Junge, als er es herausfindet. Kurz darauf wird er zum Orden der Silberwächter mitgenommen, um dort ausgebildet zu werden. 

Meine Meinung:
Lesen, Freunde! Ihr müsst dieses Meisterwerk lesen! Diese Vampirgeschichte ist der absolute Wahnsinn. Dank "Nevernight" hatte ich unglaublich hohe Erwartungen an Jay Kristoffs neues Buch und sie wurden sogar übertroffen. Es braucht zwar ein wenig, ehe man in die Geschichte hineinfindet und sich an die Erzählweise gewöhnt hat, aber dann klebt man an den Seiten. Es ist düster, es ist blutig, es ist brutal, episch und voller Twists, die man nicht kommen sieht. Wie immer muss man auf alles gefasst sein, denn Jay Kristoff kennt keine Gnade. So sterben gut und gerne etliche Charaktere, die man vorher ins Herz geschlossen hat. 
Man erlebt die Geschichte aus zwei zeitlichen Handlungssträngen. Einmal während Gabriels Ausbildung im Orden der Silberwächter und einmal viele, viele Jahre später, als er längst erwachsen ist und sein Name eine Legende. Die wunderschönen Illustrationen zwischendurch machen das Lesen zu einem echten Erlebnis. Am Ende saß ich da und wollte mehr. Dabei hat das Buch bereits über 1000 Seiten. Dennoch waren es mir zu wenig. Gänsehaut, Tränen und viele, viele Flüche sind vorprogrammiert. Jahreshighlight Platz Nummer eins! 

Donnerstag, 4. August 2022

[Rezension] Zeit der Eismonde

                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: Zeit der Eismonde 1
Autor: Anett E. Schlicht

Verlag: Piper 
Seiten: 384
Preis: 15,00 [D] (Klappenbroschur)

           15,50 [A]
ISBN: 
978-3-492-28193-5

Inhalt: 
Wispernde Stimmen in der Dunkelheit, Albträume in der Nacht und grausame Visionen am Tag: Der siebzehnjährige Ouwen glaubt, den Verstand zu verlieren. Als ihn eines Nachts ein mysteriöser Fremder aus dem Schlaf reißt und ihn auffordert, unverzüglich mit ihm aus seiner Heimat zu fliehen, fürchtet er, in einem seiner Albträume gefangen zu sein. Doch der Schattenläufer Hayden ist real - genau wie die dunklen Jäger, die Ouwens Spur aufgenommen haben. Und Ouwen weiß, wer ihnen in die Hände fällt, ist für immer verloren …

Protagonisten:
Ouwen ist siebzehn Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf zusammen mit seinem Vater. Nacht für Nacht suchen ihn Albträume und Visionen heim, deren Bedeutung im unklar sind und ihm Angst machen. Er ist ein Junge, der in seiner Heimat bleiben möchte, doch genau die muss er verlassen, um in Sicherheit zu sein.  

Meine Meinung: 
"Zeit der Eismonde" ist der erste Band der High Fantasy Trilogie von Anett E. Schlicht. Sie handelt vom jungen Ouwen, der eine gefährliche Reise antreten muss, denn seine besondere Gabe macht ihn zu einem Ziel für die dunklen Jäger. Unterwegs trifft er auf neue Freunde und eine Wölfin zu seiner stetigen Begleiterin und Beschützerin wird. Anett E. Schlicht schreibt unglaublich atmosphärisch, sodass man selbst jetzt bei über 30°C Außentemperatur ein gutes Gefühl für das winterliche Setting bekommt. Quasi eine Abkühlung für den Geist. 
Ouwen ist ein Charakter, den man eigentlich nur mögen kann. Er ist zu Beginn unsicher und zweifelt verständlicherweise an dem, was vor ihm liegt, doch er lernt schnell und wächst rasch in seine neuen Aufgaben hinein. Immer wieder gibt es kurze Kapitel aus den Sichtweisen anderer Figuren, sodass man mehr über die Hintergrundgeschichte erfährt und auch, was im Rest des Reiches vor sich geht. Diese Art und Weise, ein Buch aufzubauen, gefällt mir gerade im Bereich High Fantasy immer besonders gut. All die Andeutungen und auch das Ende machen neugierig auf die Fortsetzung. Epische Schlachten findet man hier nicht, aber dafür punktet die Geschichte mit einer tollen Welt, einem bildlichen Schreibstil und spannenden Charakteren. 

Donnerstag, 7. Juli 2022

[Rezension] Spiegelkristalle - Über schwarze Schatten und Metallherzen

                                                          [Rezensionsexemplar]


Titel: Spiegelkristalle - Über schwarze Schatten und Metallherzen
Autor: Nika V. Caroll
Verlag: Vajona Verlag 
Seiten: 500
Preis: 20,90 [D]  (Hardcover)                                                             
ISBN: 978-3-948985-64-6 

Inhalt: 
Vor Tausenden von Jahren wurde die Insel Yumaj durch einen Fluch in zwei Teile gespalten – den gesegneten und den verfluchten. Während sich die einen als Auserwählte betrachten, sehnen sich die anderen nach Rache. Umgeben von magischen Maschinen und unvollkommenen Menschen ist dem Spiegelkönig jedes Mittel recht, um endlich wieder frei zu sein. Dabei sieht er seine einzige Chance darin, Akkrésmos freizulassen: Ein Monster, das die Welt ins Chaos stürzen soll.

Als die Schattentänzerin Eira und ihre Freunde von dem Plan des Spiegelkönigs erfahren, setzen sie alles daran, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Doch dieser scheint jeden ihrer Schritte bereits zu kennen. Und bevor es Eira verhindern kann, ist sie tief in die Machenschaften der Insel verstrickt und längst Teil eines viel größeren Plans.

Protagonisten:
Eira
ist eine Schattentänzerin. Sie ist blind und nutzt ihre Schattengabe, um die Welt zu sehen. Sie wurde nicht mit dieser Gabe geboren, sondern bekam sie geschenkt. Im Gegenzug büßte s
ie eine andere Fähigkeit ein. 

Meine Meinung:
Eine Märchenadaption einmal anders. Das ist "Spiegelkristalle". Die Mischung aus Steampunk und Fantasy hat mich wirklich neugierig gemacht. Allerdings - und ich kann gar nicht richtig beschreiben, woran es lag - konnte mich die Geschichte nicht zu 100% packen. Dabei ist die Idee unglaublich kreativ: viele bekannte Märchen zu nehmen, daraus etwas Neues zu schaffen und in düsteres Setting zu stecken. Geschrieben ist das Buch aus mehreren Perspektiven, wobei Eiras Sichtweise überwiegt. Die Kapitel sind relativ kurz, sodass man schnell vorankommt. Vor allem die Rückblick aus Eiras Sicht haben geholfen, sie als Charakter kennenzulernen. Sie musste eine Menge mitmachen und ist nun ein anderer Mensch als zuvor. Zudem gibt es verschiedenartige Völker mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten. Ob nun metallene Spinnen, Menschen, die sich von Herzen und Giften ernähren, Menschen mit magischen Fähigkeiten oder Feenwesen, allesamt sind sie durch die gesamte Atmosphäre düster angehaucht. Dass das Ende ein Cliffhanger ist, ist bei einem Reihenauftakt nicht weiter verwunderlich und macht auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung. Für mich ist das Buch eine interessante Reise gewesen, auch wenn ich nicht dauerhaft an den Seiten geklebt habe.   

Samstag, 4. Juni 2022

[Rezension] Empire 2 - Ein Kleid aus Kristall

                                                          [Rezensionsexemplar]


Titel: Empire 2 - Ein Kleid aus Kristall 
Autor: Nicole Lange
Verlag: Selfpublishing Amazon 
Seiten: 324

Preis: 11,00 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 
9798822004917

Inhalt: 
Im außerweltlichen Königreich Richellé spitzt sich die Lage zu. Nach einem Solo-Auftritt ist die entführte Sängerin Elara bewusstlos zusammengebrochen. Wurde sie Opfer eines Giftanschlags? Doch warum hätte jemand ihr das antun sollen? Kann sie überhaupt noch jemandem vertrauen?
Es scheint immer mehr Geheimnisse um den König, seinen Berater Belisar und das Phantom zu geben. Dies stürzt Elara in Verzweiflung und in ein Chaos von Emotionen. Zu allem Übel gerät sie auch noch an einen Ort, an dem niemand sein will.

Meine Meinung:
Nahtlos geht es mit "Ein Kleid aus Kristall" dort weiter, wo Band eins aufgehört hat. Ich weiß nicht, woran es lag, ob ich das Buch einfach zur falschen Zeit gelesen habe und meine Grundstimmung nicht gepasst hat, aber ich konnte nicht richtig in die Geschichte eintauchen. Protagonistin Elara war in der ersten Hälfte entweder nackt, bewusstlos oder verschwunden. Viel wurde deswegen aus den Sichtweisen von Belisar, dem König und einigen Favoritinnen geschrieben. Oft drehte sich dabei alles nur um Elaras äußerliche, perfekte Schönheit, die männlichen Figuren haben das Denken in ihrer Gegenwart aufgegeben und unter die Gürtellinie verlegt. Generell wirkte einfach alles - von den verschiedenen Settings über alle, wirklich alle Figuren - perfekt. Jeder ist traumhaft schön, alles ist atemberaubend, voller Reichtum, Glanz und Glitzer. Es wurden haufenweise Kleider beschrieben, haufenweise Frisuren und andere Oberflächlichkeiten. All das hat Nicole Lange wirklich detailliert und bildlich gemacht, aber es hat zu viel von der eigentlichen Handlung verschluckt, die dann auch viel zu schnell erzählt wurde. In der Mitte gab es einen interessanten Twist, den ich allerdings nach den ersten Andeutungen erahnt habe. Dennoch war es mir zu viel Kitsch, zu viel gewolltes Drama, zu wenig Action und zu wenig Spannung. Das Ende kam dann wie es kommen musste. Mit noch mehr Kitsch und noch mehr Perfektion.  

Freitag, 3. Juni 2022

[Rezension] Schatten über Yagrolor

                                                                                [Rezensionsexemplar]


Titel: Schatten über Yagrolor 
Autor: Katja Jansen

Verlag: Epubli
Seiten: 425
Preis: 14,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 
978-3756502530

Inhalt: 
Als David mehr über seinen verstorbenen Vatter herausfinden will, wird sein Leben auf den Kopf gestellt. Er soll der Held einer anderen Welt gewesen sein? Das kann David zuerst nicht glauben. Als er den Fußspuren seines Vaters folgt, stolpert er in ein fantastisches Abenteuer. Während er versucht, einer ganzen Welt zu helfen, die von einem Schatten bedroht wird, muss er sich außerdem seinem ganz persönlichen Feind stellen. Eine Reise ins Ungewissen, auf der David nicht nur Antworten auf seine Fragen erhält, sondern auch erfährt, welche Rolle er selbst in jener Welt spielt. 

Protagonisten:
David ist ein ganz normaler Junge, der bei seiner Mutter aufwächst und seinen Vater nie kennengelernt hat. Seine Mutter spricht nicht über ihn und seine Sachen verstauben auf dem Dachboden. Er ist klug, mutig und neugierig, wenn auch etwas naiv und vertrauensselig. 

Meine Meinung:
Urban Fantasy aus der Sichtweise eines jungen Mannes habe ich sehr, sehr, sehr lange nicht mehr gelesen. Bei "Schatten über Yagrolor" handelt es sich um einen Einzelband mit dem jungen David als Protagonist. Er hat seinen Vater nie kennengelernt, seine Mutter spricht nicht über ihn und es gibt wenig, das er über ihn weiß. Bis er eines Tages in einer fremden Welt landet, die nicht seine ist und in der es vor fantastischen Wesen, Gefahren und Magie nur so wimmelt. Grundsätzlich folgt die Geschichte dem typischen Gerüst einer solchen Fantasy-Geschichte. Davids Vater war in Yagrolor ein Held und wird von den dortigen Bewohnern verehrt. Nun soll David, der vollkommen unwissend und überfordert ist, in seine Fußstapfen treten und eine ganze Welt vor dem drohenden Untergang retten. Dabei findet er Freunde und Verbündete, entrinnt mehrere Male nur knapp dem Tod und erkennt, was in ihm steckt. 
Sein neuer Freund Dimitros gabelt ihn am einen Ende des Landes auf und natürlich müssen sie bis ans andere Ende gelangen, um Antworten und Co zu bekommen. Zwei Drittel der Geschichte drehen sich um diese Reise, bei der sie von einer Gefahr in die nächste Stolpern ohne Zeit zum Atmen zu kriegen. Im letzten Drittel muss er sich schließlich mit der Rettung der Welt befassen. Interessant ist, wie viel Philosophie und Wissenschaft von der Autorin in die Geschichte eingebaut wurde. Viel dreht sich dabei um Träume, die Liebe, Realität und Wirklichkeit sowie die Tatsache, dass der Feind in diesem Buch von besonderer Art ist.