[Rezensionsexemplar]
Titel: Spinster Girls - Was ist schon normal?
Autor: Holly Bourne
Verlag: dtv Junior
Seiten: 412
Preis: 10,95 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-423-71797-7
Inhalt:
Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!
Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?
Protagonisten:
Evelyn (Evie) will nichts weiter, als normal zu sein, doch das ist alles andere als einfach, denn sie ist psychisch krank. Ihr Kopf sagt ihr bei allem, was sie tut, was Schlimmes passieren kann. Dass überall Bakterien existieren, die sich auf ihr vermehren und sie krank machen, wenn sie sich nicht ständig die Hände wäscht, duscht oder desinfiziert. Einmal in der Woche geht sie zu Sarah, ihrer Therapeutin, mit der sie ihre Fortschritte, Rückschritte und Ängste bespricht und ihre Krankheit behandelt. Evie ist ein so realistischer Charakter, der dir auf der Straße begegnen könnte. Ein Mädchen, das Jungs trifft, in die Schule geht und mit ihren Freundinnen ins Café geht, und doch ist sie anders.
Meine Meinung:
Wow. Dieses Buch zeigt auf erschreckende, ernste, aber auch lustige Weise, wie das Leben eines jungen Mädchens mit einer Zwangsstörung aussieht. Holly Bourne schafft es, Evies Innenleben so realistisch zu schildern, dass man sofort merkt, wie viel Recherche hinter diesem Buch stecken muss, denn ich kann mir gut vorstellen, dass es unfassbar schwer sein muss, Zwangsstörungen, die sich auf so viele verschiedene Weisen manifestieren können, korrekt darzustellen.
Ich bin mir sicher, dass viele junge Mädchen sich wundervoll mit den drei jungen Protagonistinnen identifizieren können. Ob mit Ambers Sarkasmus, der coolen Lottie oder Evies Ängsten.
Was den Schreibstil betrifft, kann ich sagen, dass die lockere, jugendliche Sprache sowie humorvolle Wortkombinationen und die dadurch entstandene Atmosphäre wunderbar zum Fliegen durch die Seiten beitragen.
Die Autorin greift Themen auf, die in der Gesellschaft oft tabuisiert werden, aber doch vollkommen normal sind und zum Leben dazugehören. Sie lässt Evie, Amber und Lottie durch witzige und ernsthafte Gespräche über das Mädchen-Sein in dieser Welt bei Käseknabbereien aufleben.
Ich finde es toll, dass das Thema Feminismus inzwischen immer häufiger in Jugendbüchern auftaucht. Ob solche Bücher wie dieses einfach nur zum Nachdenken animieren, die Augen öffnen oder gar helfen, seine eigenen Stärken zu finden, Hauptsache, man ist offen, denn jeder Mensch auf dieser Erde sollte die gleiche Chance auf ein glückliches, gesundes Leben haben.
Diesen Roman über die Wichtigkeit der Freundschaft und der Suche nach sich selbst, muss man einfach gelesen haben.
Deswegen bin auch ich ein Spinster-Girl, denn ich bin die einzige, die bestimmt, wie mein Leben abläuft. Mädchen und Frauen sollten sich gegenseitig unterstützen und füreinander einstehen.
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