Dienstag, 6. Februar 2024

[Rezension] Wenn die Sonne glüht

                                                              [Rezensionsexemplar]


Titel:
Wenn die Sonne glüht
Autor: Sophie Bichon
Verlag: Heyne
Seiten: 480
Preis: 14,00 [D] (Klappenbroschur)
             14,40 [A] 
ISBN:
978-3-453-42574-3

Inhalt:
Klio kann ihr Glück kaum fassen, als sie 1978 die Zusage für die Stelle als Assistentin bei einem renommierten Fernsehsender in Hamburg bekommt. Endlich kann sie, wie ihre Vorgesetzte Anni Winter, über das berichten, was sich gerade in der Welt tut. Doch als Klio ihrem Idol gegenübersteht, ist Anni ganz anders als gedacht: arrogant, kalt, herablassend. Nur langsam legt sie diese Maske ab, vertraut sich Klio an, und die beiden Frauen überschreiten gemeinsam immer mehr Grenzen. Schon lange war Klio bewusst, dass sie lesbisch ist, doch erst mit Anni kann sie ganz sie selbst sein. Trotzdem muss ihre Liebe ein Geheimnis bleiben. Und dann ist da noch die Familienlegende, die Klio eine verbotene Liebe prophezeit, die kein gutes Ende finden wird. Klio und Anni müssen kämpfen. Für ihre Liebe. Und für eine bessere Zukunft.

Protagonisten:
Klio
strahlt von innen wie von außen. Sie ist ein unglaublich lebensfroher Mensch, feiert Gefühle und kämpft für ihre Werte. Gleichzeitig sind da Unsicherheiten, die sie noch menschlicher und greifbarer machen.

Anni ist äußerlich kühl, gibt sich stets unnahbar und stolz. Eine gewisse Arroganz kann man ihr nicht absprechen. Doch hinter all den Mauern und Fassaden steckt ein liebenswerter Mensch, der Angst hat und in der Vergangenheit Traumatisches erleben musste.

Meine Meinung:
Mir war von Anfang an klar, dass "Wenn die Sonne glüht" ein Highlight werden würde. Und ich habe mich nicht geirrt. Angesiedelt im Hamburg der 70er Jahre tritt die junge Klio ihren Job beim Hamburger Fernsehen an und wird zu Anni Winters Assistentin. Doch die ist alles andere als die glänzende Moderatorin, die sie schon lange anhimmelt. Anni ist kalt, stolz, unnahbar und bringt Klio regelmäßig zur Weißglut. Nur, dass diese das nicht auf sich sitzen lässt und ihre Chefin gleichermaßen provoziert. Ich habe einfach alles an dieser Liebesgeschichte geliebt. Vor allem der poetische und gefühlvolle Schreibstil lässt einen förmlich in der Geschichte versinken. Neben der sich langsam entwickelnden Beziehung zwischen Anni und Klio spielt Politik eine extrem wichtige Rolle, denn gerade die 70er Jahre sind geprägt von Umbrüchen: vom Terror der RAF, von Glitzer, Partys und Saturday-Night-Fever, vom Mutigsein, vom Lautsein, vom Kämpfen für sich selbst und die queere Community. Dieses Buch ist ein Auf und Ab der Gefühle. Auf Leichtigkeit und Lebensfreude folgen Zweifel, Ängste und Erschütterung. Auch Klios Schwestern, in denen es in den anderen beiden Büchern der Reihe geht, haben ihre Auftritte und die Dynamik zwischen ihnen ist einfach unglaublich authentisch.
Für mich ist dieses Buch etwas ganz Besonderes und wird mich sicherlich in Gedanken noch lange begleiten.

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