[Rezensionsexemplar]
Titel: Die Quellen von Malun 1 - Blutgöttin
Autor: Daniela Winterfeld
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 591
Preis: 15,00 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-404-20948-4
Inhalt:
Das Wasser auf Ruann versiegt, und die Dürre verurteilt die Völker zu Hunger und Durst. Um sich die letzten Ressourcen zu sichern, führt das Großreich Sapion erbitterte Kriege gegen seine Nachbarreiche. Die Politikertochter Feyla, der Offizier Dorgen, die Sklavin Alia und der Soldat Tailin sind alle auf verschiedene Weise von dem Krieg betroffen. Jeder versucht für sich einen Ausweg aus der hoffnungslosen Situation zu finden. Aber noch wissen die Vier nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind und die Gründe für das Verschwinden des Wassers in einer Verschwörung von ungeahnten Ausmaßen liegen …
Protagonisten:
Alia ist Sklavin aus Südfarua und schuftet täglich in einem Wasserbergwerk, rollt Fässer, sieht kaum das Tageslicht und muss die Grausamkeiten der sapionischen Soldaten mit ansehen, die vor Folter, Vergewaltigung und Mord nicht zurückschrecken.
Feyla die die Tochter des zweitmächtigsten Mannes von Sapion. Zusammen mit ihren Halbschwestern lebt sie in einer Oase im Bergland. Es mangelt ihr an nichts, doch ihre Schwestern und ihre Tante machen ihr das Leben schwer. Hinzu kommt, dass sie zusammen mit ihren Schwestern an einen Mann verheiratet werden soll, der nach der Vermählung alles mit ihr machen darf, wonach ihm der Sinn steht.
Tailin ist Soldat aus Sapion, doch er ist auch zum Teil aus Farua. Zudem steht er auf Männer. Etwas, das er tunlichst verheimlichen muss, um sich nicht der grausamen Willkür seiner Kameraden auszusetzen. Er hat eine besondere Gabe, die es ihm möglich macht, Menschen zu erspüren, bevor er sie sehen kann.
Dorgen ist Tailins bester Freund und hat ihn mehr als einmal beschützt. Anders als die meisten Soldaten hat er sein Mitgefühl behalten. Töten und vergewaltigen ausschließlich zum Spaß, widert ihn an. Als er ausgewählt wird, an der Auslese, einem Wettkampf um Leben und Tod, teilzunehmen, verändert sein Leben sich schlagartig.
Meine Meinung:
Halleluja ... dieses Buch hatte es in sich. Es ist High Fantasy vom Feinsten. Viele Charaktere, viele Götter, viele Sichtweisen, viele Völker, viele Handlungsschauplätze und ein Hauch von Magie. Dazu eine Menge Gewalt und Szenen, die mich regelrecht wütend gemacht haben. Frauen haben in den Augen der Sapioner nichts zu sagen. Sie sollen schön aussehen und die männliche Begierde befriedigen. Ob freiwillig oder nicht. Den Sklavinnen aus Farua ergeht es sogar noch schlechter.
Die gesamte Geschichte ist unglaublich düster, brutal, bedrückend und definitiv nichts für schwache Nerven. Wasser ist in dieser Welt Mangelware, Krieg zieht seit Jahrzehnten über den Kontinent, doch seit zehn Jahren stagniert das Heer von Sapion am Waldgürtel von Farua, denn die Katzenmenschen sind ihnen überlegen und die Aussicht auf Frieden ist gleich null.
Daniela Winterfeld hat den Handlungsstrang eines jeden Charakters zu einer individuellen Geschichte gemacht. Überschneidungen gibt es nur wenige, aber es folgen ja noch zwei Bände, die nicht gerade wenige Seiten haben. Dennoch erahnt man ganz langsam, in welche Richtung sich alles entwickeln könnte.
Der Schreibstil konnte mich total an das Buch fesseln. Er hat einfach alles, was ich mir für solch ein Buch wünsche: detaillierte Beschreibungen, eine unglaublich gute Wortwahl und eine Flüssigkeit, die es trotz dessen einfach gemacht hat, voranzukommen.
Emotional ist die Geschichte eine Achterbahn. Von Wut über Erleichterung, Furcht und noch mehr Wut ist alles vertreten. Aber auch die Liebe spielt eine Rolle. Sie ist der kleine Lichtblick in der Dunkelheit.
Das Ende bleibt völlig offen. Nichts deutet auch nur im Ansatz auf ein Happy End hin. Damit wandern die beiden Fortsetzungen auf meine Wunschliste.
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