Dienstag, 9. April 2019

[Rezension] Heartless - Der Kuss der Diebin

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel: Heartless - Der Kuss der Diebin
Autor: Sara Wolf
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 480
Preis:   18,99 [D] (Hardcover)
               19,60 [A]
ISBN:  978-3-473-40178-9

Inhalt:
Zera ist mutig, stark und schön – und eine Gefangene, denn ihr Herz ist in der Gewalt einer Hexe. Will Zera ihr Herz zurück, muss sie ihrer Gebieterin einen neuen Diener beschaffen: den ebenso unverschämten wie attraktiven Prinz Lucien, der gerade auf Brautschau ist. Stiehlt Zera sein Herz – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes –, ist sie frei! Doch ihr eiskalter Plan gerät ins Wanken, als Lucien echte Gefühle in ihr weckt …
 
Protagonisten:
Zera ist seit drei Jahren die Herzlose der Hexe Nightsinger und verbringt ihre Zeit mit Stehlen, Kämpfen und ihrem losen Mundwerk. Um ihr Herz und somit ihre Freiheit zurückzugewinnen, muss sie das Herz von Prinz Lucien stehlen. Sie ist waghalsig, wirft mit ihren sarakstischen Witzen und Kommentaren nur so um sich. Auch Gehorchen ist nicht gerade ihre Stärke, doch Lady Y´Shennria lässt ihr in dem Bereich keine Wahl.
 
Lady Y´Shennria wird Zeras "Tante" und hat die Aufgabe, sie auf das Leben am Hof vorzubereiten. Von allen Charakteren mochte ich sie am meisten. Trotz ihrer schrecklichen Vergangenheit und den  grausamen Verlusten, die sie erleiden musste, nimmt sie sich Zera an, die nun wirklich keine einfache Persönlichkeit ist. Sie verkörpert die Vorstellung einer perfekten Adligen. Schön, elegant und darin geübt, sich ihre wahren Gefühle nicht ansehen zu lassen. Ihre kühle Fassade, die sie nur selten fallen lässt, ist ihr Schutz.
 
Lucien ist der attraktive Prinz des Landes, der aber nicht viel für kichernde Mädchen und Hochzeiten übrig hat. Er wirkt düster und unerreichbar, doch hinter dieser Maske verbirgt sich noch eine ganz andere Seite.
 
Meine Meinung:
Seit ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, wollte ich es unbedingt lesen, denn es sieht nicht nur fantastisch aus, sondern klang auch unglaublich gut.
Es gibt sehr vieles, das ich an dieser Geschichte mochte, aber auch ein paar Dinge, die mir persönlich nicht so gefallen haben. Doch das Positive zuerst.
Ich konnte teilweise nicht aufhören zu lesen, so sehr hat die Story mich fesseln können. Vor allem Lady Y´Shennrias Charakter hat mich fasziniert und ich hätte liebend gerne noch so viel mehr über sie erfahren. Wer der Herzlose war, der ihr die Narben am Hals zugefügt hat? Unter welchen Umständen starben ihr Mann und ihre Tochter im Hexenfeuer? Mehr Details bitte!
Auch die Idee der Herzlosen fand ich unglaublich interessant. Sie altern nicht, vertragen kein menschliches Essen mehr und leiden Schmerzen und weinen Blut, wenn sie es doch zu sich nehmen. Obwohl vieles vorhersehbar war und die meisten Charaktere offensichtlich in Schubladen schwarz, weiß oder grau gesteckt wurden, muss ich gestehen, dass ich bis zum Ende unsicher war, was Zera tun würde. Es gab einige Varianten und Sara Wolf konnte mich doch wirklich überraschen.
Der Schreibstil ist sehr jugendlich und man könnte meinen, er passe nicht recht in das am Königshof spielende Setting hinein. Gestört hat mich das herzlich wenig, genauso wie Zeras umgangssprachliche Scherze und Aussagen, die ein bisschen Schwung in die Geschichte gebracht haben. Da konnte ich sogar etliche Male schmunzeln.  Auch über die Namen der Hexen musste ich ein bisschen lachen, denn Nightsinger oder Firewalker klingt schon recht kindisch.
Was mir jedoch negativ aufgestoßen ist, ist die extrem kurze Zeit, in der das ganze abgehandelt wird. Innerhalb von zwei Wochen, wird Zera zur Lady erzogen, lernt den Prinzen kennen, entwickelt Gefühle und dann folgt der Schluss. Wumms, Ende, aus. Das ist im Nachhinein bedacht nicht ganz logisch, denn Zera ist eindeutig nicht der Liebe-auf-den-ersten-Blick-Typ und auch nicht der, der sich schnell Freunde macht. Teilweise verhalten die Charaktere sich aber so, als würden sie sich bereits mehrere Monate kennen - und das Gefühl von Monaten hatte ich zwischendurch ebenfalls, bevor mir wieder eingefallen ist, dass es sich hier um Tage handelt.
Nun ja und diese ganze Liebesgeschichte ... ein Blick in Luciens dunkle Augen und schon war es um ihr nicht vorhandenes Herz geschehen. Nein! Zera ist meiner Ansicht nach viel zu schnell weich geworden, suhlte sich dann ab und an in Selbstmitleid, weil sie ja so ein schreckliches Monster sei. Passend dazu haben wir ihre sogenannte "Glut", die ihr ständig einredet, dass sie jeden, dem sie begegnet einfach den Garaus machen soll. Irgendwann hatte ich dann bei Sätzen wie: "Er gehört uns." Assoziationen von Gollum im Kopf.
Das Finale des Buches ist so hektisch wie fies. Die Ereignisse überschlagen sich und ich bin fast nicht mehr hinterhergekommen, wer jetzt wo und wie auftaucht. Und nun das allseits verhasste Zauberwort: Cliffhanger! Jetzt muss ich wieder ein Jahr warten ... Dennoch ist "Heartless" für mich ein Buch, dass ich wieder lesen würde, weil es mich einfach in seinen Bann ziehen konnte.
  
 

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