Dienstag, 15. September 2020

[Rezension] Twisted Tales - Spieglein, Spieglein

                                                         [Rezensionsexemplar]


Titel: Twisted Tales - Spieglein, Spieglein
Autor: Jen Calonita, Walt Disney

Verlag: Carlsen
Seiten: 368
Preis: 12,00 [D] (Hardcover)

           12,40 [A]
ISBN: 
978-3-551-28049-7

Inhalt:
Nach dem Tod von Schneewittchens Mutter übernimmt ihre überall als "böse Königin" bekannte Stiefmutter die Herrschaft über das Schloss. Und Schneewittchen hält ihr hübsches Köpfchen still und gesenkt und versucht nicht aufzufallen.
Aber als der Versuch, sie zu töten, gründlich schiefgeht, erwacht Schneewittchens Kampfgeist. Mit der Hilfe ihrer Zwerge und des freundlichen Prinzen, den sie nie wiederzusehen vermutet hätte, zieht sie in den Kampf gegen die Königin. Aber kann dieser überhaupt gelingen, wenn ihre Erzrivalin jeden ihrer Schritte kennt?

Protagonisten:
Schneewittchen, das Mädchen mit Haut so weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut und Haaren so schwarz wie Ebenholz. Hübsch, naiv, leichtgläubig. So kennt man die Disney-Prinzessin. Allerdings hat die Autorin des Buches ihr noch ein paar mehr Eigenschaften verpasst. So wird aus dem verschüchterten jungen Mädchen im Laufe der Geschichte eine selbstbewusstere, kämpferische junge Frau, die keinen Mann an ihrer Seite braucht, um sich zu beweisen. 

Ingrid, Böse Königin genannt, Schwester von Schneewittchens Mutter und Besitzerin eines magischen Spiegels. Vor allen anderen Dingen strebt sie nach Schönheit, Macht und Reichtum. Bereit, dafür über Leichen zu gehen, stürzt sie das Königreich ins Chaos. Tief in ihrem Inneren sehnte sie sich schon immer danach, aus dem Schatten ihrer jüngeren Schwester hervorzutreten und das zu haben, was ihrer Schwester förmlich zuzufliegen schien: Schönheit, die Liebe eines jeden Menschen, dem sie begegnete, Glück. Kein Wunder, dass sie den Versprechungen des Spiegels so schnell verfiel. 

Meine Meinung:
Was wäre, wenn die Böse Königin den Prinzen vergiftet und nicht Schneewittchen? Genau das ist die Absicht der neuen Twisted-Tales-Reihe. Bekannte Disney-Märchen zu verdrehen. Eine geniale Idee, wie ich finde. 
Man erlebt die Geschichte abwechselnd aus Schneewittchens und Ingrids Sicht, sodass man von vorne bis hinten wirklich alles mitbekommt, was im Leben der Bösen Königin vorgefallen ist, ihre Motive erfährt und irgendwo verstehen kann, warum sie handelt wie sie handelt. 
Den Großteil der Handlung kennt man bereits aus dem Film, doch die Autorin baut zusätzliche Details ein, gibt den Charakteren mehr Tiefe und erweckt neue Figuren zum Leben, sodass man ganz andere Seiten der Geschichte kennenlernt. 
Der Twist ist interessant, allerdings braucht es ganze 300 Seiten, ehe so richtig was passiert. 
Mein einziger Kritikpunkt ist der Schreibstil. Ich kann es nicht richtig in Worte fassen, doch irgendwas hat mich daran gestört. Er war sehr einfach gehalten und konnte die Emotionen, die definitiv vorhanden waren, nicht gut übertragen. an manchen Stellen war mir die Wortwahl zu überspitzt, aber das ist vermutlich genau, das, was Märchen ausmacht. 
Für mich ein Buch, das mich in Schneewittchens Märchen entführen konnte, mit vielen spannenden Kapiteln aus Sicht der Bösen Königin und einem Zitat, das für mich ganz hervorragend in die Geschichte passt: "Abgesehen davon hatte ihre Tante ihr immerhin eines beigebracht: Sie brauchte keinen Mann an ihrer Seite, um sich zu behaupten." (S.232) Schneewittchen ist nicht das ängstliche Mädchen, das von ihrem Prinzen gerettet werden muss. Sie behauptet sich gegen ihre böse Tante, um ihr Volk zu schützen wie eine wahre Königin es tun sollte. 

-> Hier geht es zum Buch: Twisted Tales - Spieglein, Spieglein


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