Montag, 23. November 2020

[Rezension] Das dunkle Flüstern der Schneeflocken

                                                               [Rezensionsexemplar]

Titel: Das dunkle Flüstern der Schneeflocken
Autor: Sif Sigmarsdóttir
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 432
Preis: 14,95 [D] (Klappenbroschur)
             15,40 [A]
ISBN:  978-3-7432-0721-9

Inhalt:
Hannah Eiríksdottir freut sich überhaupt nicht, in den kalten Norden zu ziehen. Doch das Praktikum bei
der Tageszeitung entpuppt sich als spannende Gelegenheit, die erfolgreiche Influencerin Imogen Collins kennenzulernen – und schnell ist Hannah sehr beeindruckt von ihr.
Als kurze Zeit später eine Leiche in einem Lavafeld gefunden wird, sprechen alle Indizien gegen Imogen und sie wird verhaftet. Ist Imogen Collins wirklich eine Mörderin und ihr perfekter Instagram-Feed nur eine gut getarnte Fassade? Hannah beginnt, eigenmächtig zu ermitteln und gerät dabei an den Rand der Legalität …

Protagonisten:
Hannah ist gezwungen nach dem Tod ihrer Mutter und einem Vorfall in der Schule, zu ihrem Vater nach Island zu fliegen, um dort strafenshalber ein Praktikum in dessen Tageszeitungsredaktion zu machen. Der Journalismus liegt ihr im Blut. Es ist etwas, das sie kann. Gut kann. Auf ihren Vater zu hören, liegt ihr eher weniger. 

Imogen ist Influencerin mit Millionen Followern und das mit gerade einmal neunzehn Jahren. Obwohl sie aufgrund der vielen Werbekooperationen genug verdient, arbeitet sie bei einer recht jungen Firma, die sich auf Marketing spezialisiert hat. Zahlen machen Imogen Spaß. Mehr noch als das oberflächliche Dasein auf Instagram, an dem sie immer mehr die Freude verliert.

Meine Meinung:
Island: unglaublich tolles Setting. Thema Influencer gemischt mit Thriller: super. Die Aufmachung des Buches innen sowie außen: kreativ. 
Erzählt wird das Buch aus zwei Perspektiven und zwei Zeitlinien: der von Hannah und der von Imogen. Während Hannahs Zeitlinie mit dem Fund der Leiche beginnt, startet Imogens einige Wochen früher, sodass man erst einmal viel über ihr Leben, ihre Ängste, Zweifel und ihre Vergangenheit erfährt. Jedes Kapitel beginnt mit einem Instagrampost der beiden Mädchen. Es wird das Bild beschrieben, die Anzahl der Likes genannt sowie die Caption und meist zwei oder drei mögliche andere Bildunterschriften, die der Realität deutlich näher sind. So lernt man die Protagonistinnen ebenfalls besser kennen. 
Thematisch bezieht sich die Autorin viel auf gesellschaftliche Themen wie die irreführende Perfektion auf den Sozialen Medien, die sie stark kritisiert, Selbstfindung, Missbrauch und psychische Krankheiten. 
Der Schreibstil war angenehm und flüssig, die Beschreibungen klar, sodass man sich alles gut vorstellen konnte. Es ist eine sehr ernste Geschichte mit einem ernsten Blick auf Social Media und allem, was damit zu tun hat. 
Imogens Kampf gegen ihre Dämonen und Hannahs Suche nach dem Mörder entwickeln sich langsam, aber stetig. Immer mehr Figuren scheinen darin verwickelt zu sein und ich wusste bis zum Schluss nicht, wer der wahre Täter ist. 
Das Ende hätte so schön sein können, wenn die Autorin nicht diese wenigen Sätze hätte einfließen lassen. Ob es jetzt eine Fortsetzung gibt oder offen bleibt, weiß ich nicht. 

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