Dienstag, 2. Oktober 2018

[Rezension] Noam - Ein Junge, zwei Welten

                                                             [Rezensionsexemplar]

Titel:
Noam - Ein Junge, zwei Welten
Autor: Christian Schröder
Verlag: Love is all you read
Seiten: 332
Preis: 21,90 [D] (Hardcover)
ISBN:  978-3-9819860-0-6


Inhalt:
Mona und Jacob haben die perfekte Beziehung. Nur die Sache mit dem unerfüllten Kinderwunsch - die macht ihnen zu schaffen. Doch dann setzt ein ungewöhnlicher Auftrag in Jacobs Werbeagentur eine Verkettung von Ereignissen in Gang, die dazu führt, dass ein geheimnisvoller Junge in das Leben des Paares tritt.
Noam, über den nichts bekannt ist, außer dass er am Strand gefunden wurde, entführt seine neuen Eltern aus ihrem Alltag und nimmt sie mit auf eine fantastische Reise. Nach Afrika, Island - und zu sich selbst.


Meine Meinung:
Dieses Buch ist meiner Ansicht nach etwas wirklich Besonderes. Schon der Klappentext offenbart eine Mischung aus Geheimnisvollem und Alltäglichem, was mich so neugierig auf die Geschichte gemacht hat.
Mona und Jacob sind beide Ende dreißig und zwei ganz wundervolle Charaktere. Man erfährt nicht viel über ihre Vergangenheit, aber das braucht man auch nicht, um ihre Gefühle nachvollziehen zu können. Jeder von ihnen hat einen Bürojob - Mona hat dazu noch einen dominanten Chef, der sich noch nie bei ihr für ihre gute Arbeit bedankt hat und Jacob lebt hinter seinem Schreibtisch auch nur so dahin.
In diese graue Alltagswelt baut der Autor geschickt Ereignisse ein, die zweifelsohne nicht normal, ja fast schon magisch sind und man fragt sich, was davon wirklich real ist. Es wird nach und nach offensichtlich, dass Noam etwas damit zu tun hat. Der kleine Junge, der immer voller Fröhlichkeit und Energie steckt und das Leben der beiden Erwachsenen rasant auf den Kopf stellt. Ich war überrascht, wie gut Christian Schröder diesen geheimnisvollen Charakter dargestellt hat, der gleichermaßen liebenswert wie mysteriös erscheint und geistig so unglaublich viel älter ist, als man je vermuten würde.
Der Schreibstil ist wunderschön bildlich, und mal erfährt man mehr aus Jacobs Sicht, mal aus Monas und ein weiteres Mal wieder aus der Sicht einiger anderer Figuren.
Bis zum Ende habe ich mich gefragt, wer Noam eigentlich ist, aber das bleibt vermutlich ein Geheimnis.
Zusammen mit Jacob und Mona greift er zutiefst menschliche Themen auf, versucht ihnen Antworten zu zeigen, die jenseits des erhobenen Zeigefingers zu finden sind.
Besonders schön finde ich ihre gemeinsame Reise nach Island, da ich dieses Land selbst liebe und mich sofort in die wilde Landschaft hineinversetzt gefühlt habe.
Es ist ein märchenhaft-menschliches Buch, von einem besonderen Verlag, das mit Humor, Lebenslust und Schmunzel-Momenten gestaltet wurde. Lest es und lasst euch von Noam verzaubern.    

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