Montag, 4. Mai 2020

[Rezension] Mein geliehenes Herz

                                                                          [Rezensionsexemplar]

Titel: Mein geliehenes Herz
Autor: Shivaun Plozza

Verlag: Carlsen
Seiten: 368
Preis: 18,00 [D] (Hardcover)

           18,50 [A]
ISBN: 
978-3-551-58412-0

Inhalt:
Marlowe hat ein neues Herz bekommen und eigentlich sollte jetzt alles gut sein. Doch die Frage, wem sie das zu verdanken hat, lässt sie nicht los. Und so macht Marlowe sich auf die Suche nach der Familie ihres Spenders und findet schließlich seine Schwester. Die beiden freunden sich an, doch Marlowe verschweigt, wer sie wirklich ist. Je länger sie schweigt, desto schwieriger wird es, die Wahrheit zu sagen. Und dann ist da noch Leo von nebenan, der ihr Herz aus einem ganz anderen Grund zum Stolpern bringt.

Protagonisten:
Marlowe hat ein neues Herz bekommen, doch abschließen kann sie damit nicht. Sie fühlt sich nicht wie sie selbst. Irgendwie unvollständig und fremd, denn in ihrer Brust schlägt nun das Organ eines fremden Menschen. In der Schule ist sie bloß das Mädchen mit der Herztransplantation. Sie ist zurückhaltend, will nicht auffallen, kann aber auch schlagfertig und überraschend selbstbewusst sein, wenn sie will. 

Meine Meinung:
Ein Leben für ein Leben. Jemand muss sein Leben lassen, damit ein anderer überlebenswichtige Organe erhält. Marlowe bekam ein neues Herz. 
Das Buch erzählt von ihrem Leben danach, den Konsequenzen und einer Suche nach sich selbst. 
Einige Dinge kamen mir doch ziemlich überspitzt vor. Die Mutter mit ihrem Drang, die Welt zum Veganismus bekehren zu wollen, Marlowes kleiner Bruder, der sich jeden Tag als eine andere verrückte Figur verkleidet, der regelrechte Kleinkrieg zwischen Marlowe und dem Metzgersohn Leo. Nichtsdestotrotz hatte es unterhaltungswert und die Botschaften zwischen den Zeilen waren nicht zu überlesen. 
Marlowes Mutter ist eine ziemlich laute Persönlichkeit. Damit engt sie Marlowe oft ein und diese wert sich nicht dagegen, weil sie selbst unsicher ist. Dies ändert sich aber im Laufe der Geschichte. 
Ihr kleiner Bruder ist mir dafür umso mehr ans Herz gewachsen. Er vergöttert Marlowe, bastelt mit Leidenschaft seine Kostüme und schert sich nicht darum, was andere von ihm halten könnten. 
Das wichtige Thema der Organspende steht natürlich im Vordergrund, denn Marlowe möchte unbedingt herausfinden, wessen Herz sie da in sich trägt. Dabei wird der Leser mit Marlowes Sichtweise als Empfängerin sowie mit der Sichtweise der Spenderfamilie konfrontiert. 
Marlowes Schweigen über ihre wahre Identität birgt den explosiven Kern der Geschichte, denn so kommt es wie nicht anders zu erwarten zu Wut, Enttäuschungen und Schuldzuweisungen. 
Am Ende hatte ich Tränen in den Augen. Die Autorin zeigt deutlich, dass es viele Arten von Trauer gibt und jeder Mensch anders mit Verlusten umgeht. 
Mit einer ordentlichen Prise Humor, Witz und Schlagfertigkeit verarbeitet sie die Höhen und Tiefen von Marlowes Leben nach der Transplantation und schafft es, sogar noch eine kleine Liebesgeschichte einzubauen, an der Marlowes Mutter ziemlich zu knabbern hat. 

-> Hier geht es zum Buch: Mein geliehenes Herz


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Deinen Kommentar!

Mit dem Abschicken des Kommentars akzeptierst Du, dass der von Dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst Du in
der Datenschutzerklärung von Google und in meiner eigenen .