Titel: Girl Detective
Autor: Victoria Herz
Verlag: Scholastika Verlag
Seiten: 201
Preis: 13,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 9783947233205
London: Der hinterhältige Mord an einer Studentin gibt dem London Criminal Department Rätsel auf. Charlie van Croy, die junge, neue und motivierte Mitarbeiterin, fühlt sich mit ihrem langweiligen Schreibtischjob unterfordert und beginnt, heimlich auf eigene Faust zu ermitteln. Zusammen mit dem sympathischen Alan kommt sie der Spur des Täters immer näher - und bringt sich dabei selbst in Gefahr. Denn die Zeit drängt: Der Mörder ist im Begriff, ein zweites Mal zuzuschlagen. Und in Charlies Körper tickt eine Zeitbombe ...
Protagonisten:
Charlie ist eine junge Frau, die nach London gezogen ist, um ihren Eltern zu entfliehen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie spricht mehrere Sprachen fließend und ist hochintelligent. Dennoch erschien sie mir viel zu jung, um in einer Abteilung des MI6 zu arbeiten. Ohne richtige Ausbildung. Sie ist energisch, hartnäckig und lebt ganz nach dem Motto "Carpe Diem".
Alan ist der sympathische Nachbar der ermordeten Studentin und versucht, Charlie bei ihren Ermittlungen zu helfen, wo er nur kann. Ich mochte ihn sehr gerne, auch wenn man nicht so richtig viel über ihn erfährt.
Meine Meinung:
"Girl Detective" ist der erste Krimi, den ich seit Langem gelesen habe. Es handelt sich jedoch um einen Jugendkrimi, was vor allem am Alter der Protagonistin erkennbar ist. Wie Charlie selbst sagt, habe sie gerade vor einem Jahr ihr Abitur gemacht, das heißt, sie kann kaum älter als zwanzig sein. Das erschien mir recht unglaubwürdig und hat mich stutzig gemacht. Davon und von ihrem Geheimnis ausgehend, kam mir das Verhalten ihrer Eltern richtiggehend falsch vor. Es lässt sich schwer beschreiben, aber wer das Buch kennt, kann vielleicht nachvollziehen, was ich meine.
Die Geschichte lässt sich recht flott lesen und man bekommt neben dem Hauptfall auch noch zwei/drei andere, etwas "kleinere" Verbrechen serviert, die die Nebenfiguren besser charakterisieren und noch etwas Spannung schaffen.
London als Setting gefiel mir wirklich gut, obwohl man da noch mehr hätte rausholen können. Das Feeling der Stadt kam nicht ganz so sehr heraus, wie ich gehofft hatte.
Ungefähr ab der Hälfte wird schließlich klar, warum Charlie so handelt, wie sie handelt. Warum sie so verbissen an diesem Fall hängt und sich dabei in Gefahr bringt.
Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Alan steht eher im Hintergrund, entwickelt sich aber recht schnell, ohne kitschig und stark emotional zu werden.
Generell fokussiert die Autorin sich mehr auf die Handlung als auf die detaillierte Darstellung von Gefühlen.
Die Auflösung am Ende kommt dann recht plötzlich, wobei ich zugeben muss, dass ich geahnt habe, wer wirklich der Mörder ist. Dennoch hat die Autorin es geschafft, mich an manchen Stellen ins Zweifeln zu bringen.
Was mich ein wenig beim Lesen gestört hat, sind die Formatierung (fehlende Einschübe) und die Schriftart (Schriftart ohne Serifen) des Buches. Aber das lässt sich leider nicht ändern, wobei ich auch schon schlimmere Formatierungen hatte.
Alles in allem ist das Buch eine unterhaltsame Lektüre für Zwischendurch, die mit einer nicht so leicht einzuschüchternden Protagonistin punktet.
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