Montag, 27. April 2020

[Rezension] Phoenix - Aschegeboren

                                                                        [Rezensionsexemplar]

Titel: 
Phoenix - Aschegeboren
Autor: Ann-Kathrin Karschnick     
Verlag: Amazon
Seiten: 470
Preis: 13,95 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 9798612197133
Inhalt:

»Das Experiment hatte alles verändert ...«

Stromwaffen, Magnetschwebebahnen, Faradey'sche Kleidung, aber auch Phoenixe, Hexen, Dämonen: All das findet man im Europa des Jahres 2033. Nach einem fehlgeschlagenen Experiment im Jahr 1913 und diversen Kriegen mit Amerika lag der Kontinent in Trümmern. Mit der Hilfe des damals führenden Wissenschaftlers Nikola Tesla bauten die Saiwalo, eine überirdische Macht, Europa langsam wieder auf. 120 Jahre später erschüttert eine Mordserie Hamburg, die sich niemand erklären kann. Leon, ein Ermittler und treuer Anhänger der Saiwalo, wird auf die Fälle angesetzt und trifft bei seinen Ermittlungen auf die rätselhafte Tavi. Schnell wird klar, dass sie nicht die Mörderin ist, aber etwas mit den Morden zu tun hat. Wer ist sie und kann er sich auf sie verlassen?


Protagonisten:
Tavi ist eine Phönix. Eine der ältesten und vielleicht sogar die letzte in ganz Europa. Sie besitzt starke Selbstheilungskräfte und wird wiedergeboren, sollte sie getötet werden. Ihr Beschützerinstinkt gegenüber ihrem Ziehsohn Nathan ist ziemlich ausgeprägt. Sie will ihn vor allen Gefahren bewahren, koste es, was es wolle. 

Leon ist Ermittler im Morddezernat der Kontinentalarmee. Er verabscheut die sogenannten Seelenlosen und setzt alles daran, sie zu fangen. Seine Mutter - eine Seelenlosenjägerin - hat ihn geprägt. Ebenso wie die Regierung und seine Arbeit. 

Meine Meinung:
Was wir hier haben, ist eine Mischung aus Dystopie und Fantasy. Ich fand sehr spannend, wie die Autorin das Setting - Hamburg in der Zukunft - beschrieben und aufgebaut hat. Die Stadt ist in unterschiedliche Sektoren eingeteilt, alles wirkte düster und erdrückend. Man merkt, dass die Autorin für ihre eigene Welt lebt, wenn sie davon erzählt. Die Strukturen wirken recht komplex und gut durchdacht. 
Der Großteil der Geschichte dreht sich um die Mordserie und das Finden des Mörders.
Besonders hervorzuheben ist ihr Schreibstil. Mir ist aufgefallen, dass sie sehr wenig mit "und" arbeitet, was ich beeindruckend finde. Die Wortwechsel zwischen Tavi und Leon sind schlagkräftig, aber inhaltlich eher leer. 
Auch über das Experiment erfährt man so ziemlich gar nichts. Es werden Andeutungen gemacht, aber was jetzt eigentlich genau dahintersteckt, bleibt ungewiss. Ich schätze, dass man in den Fortsetzungen mehr dazu erzählt bekommt. 
Tavi reagiert oft sehr impulsiv und leidenschaftlich. Obwohl sie bereits an die 2000 Jahre alt ist, verhält sie sich alles andere als bedacht. Ihre Vergangenheit hat sie sehr verändert, die Verluste, die sie erleiden musste, haben ihre Ängste, ihre Wut und ihren Hass wachsen lassen. 
Und Leon ... ich weiß nicht recht, was ich von ihm halten soll. Irgendwie ist er mir unsympathisch. Ja, sein Denken ist komplett geprägt von Vorurteilen gegen die Seelenlosen, er hat es nicht anders gelernt und erfahren, aber er hinterfragt auch nicht. Er glaubt an die Saiwalo und ihre guten Taten und lebt dieses Leben, das man eigentlich kaum Leben nennen kann, in einer Welt, die von Zerstörung, Krieg und Zerfall geprägt wurde. Des Weiteren ist er völlig auf seine Karriere fixiert. Er will aufsteigen und besser werden. Noch angesehener sein. Denken tut er in Tavis Anwesenheit oft auch nicht mit dem Kopf und scheint vollkommen hirnlos zu werden, wenn er in ihrer Nähe ist. 
Und dann noch diese Sache mit der Krankheit. In einer Minute klangt er ihr seine Leidensgeschichte und in der nächsten schlafen sie ungeschützt miteinander und er vergisst von jetzt auf gleich, dass er sie anstecken könnte. Tavi scheint in dem Moment ihren Kopf auch nicht angehabt zu haben oder aber sie wusste, dass es ihr nicht schaden würde, weil sie eine Phönix ist. 
Vermutlich lag es an ihm, dass ich die Liebesgeschichte einfach nicht fühlen konnte. Eher musste ich die Augen verdrehen, so leid es mir tut. 
Das Ende ist sehr actionreich, aber auch ziemlich verwirrend und viel auf einmal. 


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