Sonntag, 19. Mai 2019

[Rezension] Die Helden von Midgard

                                                                [Rezensionsexemplar]

Titel: Die Helden von Midgard
Autor: Liza Grimm
Verlag: Knaur Verlag
Seiten: 304
Preis: 12,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-426-52371-1 


Inhalt:
Der junge Krieger Erik ist dazu bestimmt, ein wahrer Held zu werden. Beistand auf diesem schwierigen Weg erhält er vom Gott Tyr und der Walküre Kára. Für Kára keine leichte Aufgabe, denn sie ist heimlich in den jungen Mann verliebt, der nicht ahnt, wer sie wirklich ist. Doch dann erfahren die beiden von Loki dem Listenreichen, dass Göttervater Odin es allen Bewohnern Asgards strengstens untersagt hat, sich den Menschen zu nähern. Tyr und Kára ahnen nicht, dass Loki ein falsches Spiel mit ihnen spielt. Denn sollte Erik sein Schicksal erfüllen, würde ihn das direkt nach Walhall an die Tafel der Götter führen. Und es gibt jemanden, der den jungen Mann dort keinesfalls sehen möchte.

Protagonisten:
Kára ist eine Walküre, deren Aufgabe es ist, gefallene Helden nach Walhall zu bringen. Doch sie will mehr sein als das. Einige ihrer Schwestern reden über sie und nicht nur, weil sie eine sehr enge Freundschaft zu Tyr, dem Gott des Krieges, hat. Als Kriegerin ist sie stark und mutig und würde sich jeden Gefahren stellen, um Erik oder seinen kleinen Bruder Irik zu beschützen, doch gleichzeitig will sie, dass Erik ein Held wird, damit sie auf ewig mit ihm zusammen sein kann. Selbst wenn das bedeutet, ihn von seinem Bruder zu trennen.

Erik ist ein Mensch und laut der Nornen zum Helden bestimmt. Doch er sieht das nicht, da er aufgrund eines grausamen Ereignisses in der Vergangenheit, den Glauben an sich verloren hat. Alles was für ihn zählt, ist sein kleiner Bruder Irik und dessen Wohlergehen.

Meine Meinung:
"Die Helden von Midgard" ist sozusagen eine Vorgeschichte zu "Die Götter von Asgard" und kann unabhängig davon gelesen werden. Zeitlich gesehen spielt das Buch deutlich vor unserer Zeit und aus irgendeinem Grund, vermutlich wegen der Plünderer, die ständig erwähnt wurden, musste ich immer an Wikinger denken.
Beginnen tut das Buch mit einem actionreichen Prolog, der eine entscheidende Schlüsselszene im späteren Verlauf der Geschichte darstellt.
Die Idee, eine Walküre sich in einen Menschen verlieben zu lassen, die diesen zum Heldentod führen soll, damit er nach Walhall gelangt und ihr persönliches Interesse, bei diesem Auftrag Odins nicht zu versagen, ist richtig gut gewählt, doch bei der Umsetzung hapert es ein wenig.
Man wird mitten ins Geschehen hinein geworfen. Kára und Erik kennen und lieben sich bereits, wobei ich das Gefühl hatte, dass Káras Gefühle um einiges stärker waren, als die von Erik.
So verhält sie sich leider auch eher wie ein verliebtes junges Mädchen, als wie die starke Walküre, die sie eigentlich ist. Dabei rutschen ihre eigenen Bedürfnisse viel weiter in den Vordergrund, als ihre Pflichten.
Die Handlung plätschert eine Weile vor sich hin, bevor es schließlich interessant wird.  
Denn Loki taucht auf und wie nicht anders zu erwarten, stiftet er ein bisschen Chaos und schmiedet ein paar Intrigen. Er ist immerhin nicht umsonst der Gott der List.
Der Schreibstil ist einfach zu lesen, doch irgendwie passte er nicht ganz in der Geschichte. Viele Sätze waren einfach zu kurz und damit ging auch die Stimmung verloren. Zu Ray aus "Die Götter von Asgard" passte es, doch hier fehlte die Leidenschaft. Vor allem, wenn es um die Gefühle von Kára ging und ihre Beziehung zu Erik. Ich bin zwar nicht der Fan von übertrieben emotionslastigen Beschreibungen, doch wenn die beiden sich küssen, hätte ich schon gern gewusst, was Kára fühlt.
Ab der Hälfte des Buches wurde dann das Tempo etwas angezogen und es passierte viel mehr. Wobei ich bei der Erwähnung von Werwölfen stutzig wurde. Die passten meiner Meinung nach überhaupt nicht in das ganze mythologische Geflecht. Oder es gibt in der nordischen Mythologie tatsächlich Werwölfe und ich weiß nichts davon?
Das Ende ist spannend, überraschend, traurig und ganz anders, als ich es erwartet hatte, was auf jeden Fall Pluspunkte verdient.
Alles in allem ist es eine Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe, auch wenn sie ihre Schwächen hat.    

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